Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Eilenburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Leipzig |
Landkreis: | Delitzsch |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 100 m ü. NN |
Fläche: | 46,84 km² |
Einwohner: | 17.580 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 375 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 04838 |
Vorwahl: | 03423 |
Kfz-Kennzeichen: | DZ |
Gemeindeschlüssel: | 14 3 74 090 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 04838 Eilenburg |
Website: | www.eilenburg.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hubertus Wacker (SPD) |
Die Große Kreisstadt Eilenburg ist eine Kleinstadt an der Mulde im Nordwesten von Sachsen, ca. 20 km nordöstlich von Leipzig.
Geographie
Geografische Lage
Eilenburg liegt im Flusstal der Mulde, südlich der Dübener Heide am Rand der Leipziger Tieflandsbucht. Die Mulde fließt durch die Stadt und teilt das Stadtgebiet. Nördlich und südlich der Stadt fließt sie als Wildfluss mit vielen Mäandern durch eine breite Flussaue. Durch diese Lage wurde Eilenburg im August 2002 durch die Jahrhundertflut stark betroffen, als das gesamte Stadtzentrum überflutet wurde.
Die nächsten größeren Städte sind Leipzig (20 km), Delitzsch (21 km), Bad Düben (16 km), Mockrehna (12 km) und Wurzen (12 km).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Zschepplin und Doberschütz im Landkreis Delitzsch, Thallwitz im Muldentalkreis sowie Jesewitz, Krostitz und Schönwölkau im Landkreis Delitzsch.
Stadtgliederung
Stadtteile
- Eilenburg-Berg
- Eilenburg-Mitte
- Eilenburg-Ost
Die Stadtteile sind durch die Flüsse Mulde und Mühlgraben begrenzt.
Ortsteile
- Hainichen
- Wedelwitz
- Kospa
- Pressen
- Zschettgau
- Behlitz
Geschichte
Herkunft des Stadtnamens
Die erste Erwähnung der „Ilburg“ erfuhr viele Abwandlungen (Hilburg, Ilburg, Hilburch, Ilburc, Ileborch, Ylenburg, Jilburg, Yllenburck, Eylburg, Eylenburg, Eylenberg, Eyleburg, Illeburg, Eilenburgk, Eulenburgk, ...) und damit auch verschiedene Deutungen. Am wahrscheinlichsten ist Ilburg auf die slawische Bezeichnung il = Lehm- oder Tonort zurückzuführen. Dabei fällt uns die Lage Eilenburgs auf: das an die Burg angrenzende Feld führte einst die Bezeichnung„Ilenfeld“, der steile Bergabhang heißt auch heute noch Lehmberg. So entstand also durch Lautwandel aus Ilburg der heutige Ortsname.
Kurze Stadtgeschichte
- 961: erstmals als deutsche Burganlage „civitas Ilburg“ erwähnt
- 1123: die bis dahin in dem Gebiet herrschende Eilenburger gräfliche Linie der Wettiner starb aus
- am 30. April 1161: erstmals als die „neue Siedlung Ileburg“ beurkundet
- 1362: ein Rat der Stadt Eilenburg wurde bezeugt und wenig später wurde das Stadtrecht verliehen
- 1394-1404: der Meißnische Markgraf Wilhelm I. erwarb Schloss und Stadt; die Stadt erhielt bedeutende landesherrliche Privilegien
- der Dreißigjährige und der Siebenjährige Krieg hinterließen furchtbare Belastungen für die Stadt
- Ende des 18. Jh.: Wirtschaft kam langsam wieder in Bewegung
- 1815: Eilenburg wird preußisch
- es entstanden zahlreiche Textilmanufakturen; Eilenburg wurde neben Berlin bedeutendstes Zentrum der preußischen Textilproduktion
- 1872: Anschluss an das, bereits dichte Schienennetz; es siedelten sich chemische, holz- und metallverarbeitende Industrie an, welche für einhundert Jahre strukturbestimmend wurden
- April 1945: Eilenburg versank in Schutt und Asche
- die fünfziger Jahre: das Eilenburger Stadtzentrum wurde neu erbaut
- 1989: Eilenburger gaben ihrem Unmut durch friedliche Demonstrationen Ausdruck
- 1994: der Landkreis Eilenburg wurde mit dem Landkreis Delitzsch zusammengelegt
- 2002: Eilenburg wurde von einem schweren Hochwasser getroffen, dem schlimmsten seiner Geschichte
Eingemeindungen
- das Dorf Kültzschau 1864/1865 (heute Eilenburg-Ost)
- die Gemeinde Kospa-Pressen am 01. 01. 1997
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
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- Datenquelle ab 1999: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober
2 31. August
Politik
Stadtrat
- CDU (9 Sitze)
- Linkspartei (6 Sitze)
- SPD (4 Sitze)
- Freies Bündnis (Zusammenschluss aus Grüne und der Freien Unabhängigen Wählergemeinschaft, 3 Sitze)
Wappen
Heraldische Beschreibung
In Blau eine goldene Burg mit rotbedachtem, offenem Tor; zwei gezinnte, spitzbedachte Seitentürme-zwischen beiden drei sechsstrahlige, silberne Sterne (1:2).
Tor und Türme sind Stadtsymbole. Die Sterne entstammen dem Familienwappen der Herren von Eilenburg. Sie sind, als markgräfliche Vögte, über Burg und Stadt seit 1172 nachweisbar (Herrn zu Eilenburg). Das, für 1294 nachgewiesene, erste Stadtsiegel zeigt das gleiche Bild.
Städtepartnerschaften
- Jihlava / Tschechien - seit 06. Oktober 1987
- Butzbach in Hessen / Deutschland - seit 26. Oktober 1990
- Anjalankoski / Finnland - seit 2000
- Tiraspol / Moldawien - seit 2000
- Rawicz / Polen - seit 2001
Die Städtepartnerschaft mit Tiraspol der Hauptstadt des abtrünnigen moldawischen Gebietes Transnistrien wurde im Jahr 2002 abgeschlossen, wird jedoch nicht mehr aktiv gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Bürgerhaus
- Baderscheune
Museen
- Stadtmuseum
Bauwerke
- Eilenburger Bergkeller
- mittelalterliche Burg Eilenburg
- Sorbenturm (Eilenburg)
- Camera Historica (in der ganzen Stadt verteilt)
- Rathaus Eilenburg im Stil der Renaissance
- Bergkirche Sankt Marien
- Stadtkirche Sankt Nikolai
- Roter Hirsch
- Martin-Rinckart-Gymnasium
- Sternwarte
- Wasserturm Eilenburg-Ost (1916 in der Bauart Otto Intze errichtet, 60 m hoch )
Parks
- Stadtpark
- Tierpark
Naturdenkmäler
- Bobritzer Damm
Sport
- Ilburg-Stadion
- Kurt-Bennewitz-Stadion
- Schanze der Jugend
- Kegelanlage am Bürgerhaus
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rosenmontagsumzug
- Reginenfest
- Stadtsportfest
- Eilenburger Stadtfest
- Stunde der Musik
- Sraßenfest der Freiwilligen Feuerwehr Eilenburg
Bäder
- Schwimmhalle mit Sauna
- Freizeit- und Erholungszentrum
Sagen aus Eilenburg und Umgebung
Vereinswesen
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Die wichtigsten Vereine
- Eilenburger Carnevals Club e.V.
- Burgverein Eilenburg e.V.
- FC Eilenburg e.V.
- Fremdenverkehrsverein Eilenburg e.V.
Kulinarische Spezialitäten
- Eilenburger Pumpernickel
Wirtschaft und Infrastruktur
=== Verkehr ===
Eilenburg wird von den Bundesstraßen B 87 und B 107 tangiert. Eilenburg ist an die jetzige Hauptstrecke Leipzig-Cottbus sowie an die Nebenstrecke Cottbus-Halle angeschlossen. Seit dem Fahrplanwechsel Ende 2005 fahren die Regionalbahnen Richtung Leipzig weiter nach Weißenfels und Richtung Halle weiter nach Sangerhausen, Nordhausen oder Leinefelde. Der nächste Autobahnanschluss Leipzig-Nordost der (A 14) ist 15 km entfernt. 2004 wurde südlich von Eilenburg eine Umgehungsstraße eröffnet, die den Fernverkehr der B 87 aus der Stadt heraushält und ist somit die einzige Stadt Sachsens, die mit zwei Umgehungsstraßen, die den Status einer Bundesstraße haben, ausgestattet ist.
Wirtschaft
Bis 1990 war Eilenburg ein Chemiestandort mit dem Eilenburger Chemiewerk (ECW), mittlerweile sind nur noch kleinere Betriebe in der Chemiebranche tätig. Die bedeutendsten Arbeitgeber sind gegenwärtig die Papierfabrik Stora Enso,welcher mit 350 Arbeitsplätzen größter Arbeitgeber der Region ist, die Mineralwasserabfüllung von Frankenbrunnen/ Ileburger und die Süßwarenfabrik Henri.
Medien
Fernsehen
- Nordsachsen TV (Sitz in Delitzsch)
Zeitungen
Öffentliche Einrichtungen
- Stadtbibliothek
- Krankenhaus Eilenburg
- Kreishandwerkerschaft Delitzsch-Eilenburg
- Abwasserzweckverband „Mittlere Mulde“
- Amtsgericht Eilenburg
- Arbeitsamt Leipzig-Nebenstelle Eilenburg
- Eilenburger Wohnungsbaugesellschaft mbH
- Evangelisch Freikirchliche Gemeinde
- Evangelische Kirchengemeinde
- Katholisches Pfarramt
- Landratsamt Delitzsch-Außenstelle Eilenburg
- Polizeirevier Eilenburg
- Stadtwerke Eilenburg GmbH i. G.
- Wohnungsgenossenschaft e. G.
Bildung
Gymnasien
- Martin-Rinckart-Gymnasium
- Karl-August-Möbius-Gymnasium
Aufgrund der sinkenden Schülerzahlen mussten beide Gymnasien zusammen mit dem Albert-Schweitzer-Gymnasium in Bad Düben fusionieren, allerdings bestehen die drei Häuser unter dem gemeinsamen Namen „Martin-Rinckart-Gymnasium“ weiter.
Mittelschulen
- Friedrich-Tschanter-Mittelschule
- Friedrich-Schiller-Mittelschule
- Mittelschule Eilenburg-Ost
Grundschulen
- Grundschule Eilenburg-Berg
- Friedrich-Schiller-Grundschule
- Dr. Belian-Grundschule
- Grundschule Eilenburg-Ost
Förderschulen
- Förderschule für Lernbehinderte
- Förderschule für geistig Behinderte
Volkshochschule
- Volkshochschule Delitzsch-Eilenburg
Musikschule
- Kreismusikschule Delitzsch-Eilenburg
Berufsschule
- Berufsschulzentrum „Rote Jahne“
Tourismus
- Muldentalradwanderweg
- Planetenwanderweg
- Muldetalwanderweg
- Mühlenwanderweg
Der Fremdenverkehrsverein Eilenburg befindet sich in der Rinckartstraße.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Abt (1819-1885), deutscher Komponist und Kapellmeister
- Else Buschheuer (* 1965), deutsche Schriftstellerin, Moderatorin (MDR-Riverboat)
- Friedrich Carl August Fritzsche (1816-1902), Mitbegründer des dt. Konsumgedankens und der ersten Verbraucherhenossenschaft in Dtl.
- Sighard Gille (* 1941), Maler, Fotograf und Kunstprofessor
- Wilfried Gröbner (* 1949), Fußballspieler, Olympiasieger 1976
- Carl Gottfried Haentze (1781-1858), deutscher Unternehmer
- Gustav Höcker (1832-1911), Schriftsteller
- Oskar Höcker (1840-1894), Schauspieler, Erzähler
- Stefan Klöbzig, Sänger
- Alexander König (* 1966), deutscher Eiskunstläufer
- Norman Liebold (* 1976), deutscher Schriftsteller, Künstler und Schauspieler
- Karl August Möbius (1825-1908), Zoologe und Ökologe
- Karl Neumann (1916-1985), Schriftsteller
- Andreas Poach (1515-1585), lutherischer Theologe und Reformator
- Martin Rinckart (1586-1649), deutscher Dichter, protestantischer Theologe und Kirchenmusiker
- Marco Thomas (* 1972), Klarinettist, Professor für Klarinette an der Hochschule für Künste in Bremen
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Dr. Anton Bernhardi (1813-1889), Politiker, Arzt, Erfinder des künstlichen Kalksandsteines als Baumaterial
- Wilhelm Büchting (1864-1923), „Vater“ des Eilenburger Stadtmuseums
- Manfred Kuschmann (1950-2002), deutscher Leichtathlet
- Christian Ludwig Liscow (1701-1760), Satiriker
- Wilhelm Ferdinand Mitscherlich (1826-1895), Gründer des Stadtparks (um 1870)
Weblinks
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