Joachim Frank (Biologe)

Biophysiker und Nobelpreisträger
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Joachim Frank (* 12. September 1940 in Weidenau an der Sieg) ist ein deutsch-amerikanischer Biophysiker an der Columbia University, New York City, und der University at Albany, The State University of New York. Er gilt als Begründer der Kryo-Elektronenmikroskopie von Einzelmolekülen und konnte wesentliche Beiträge zur Struktur und Funktion der Ribosomen leisten. 2017 erhielt er gemeinsam mit Jacques Dubochet und Richard Henderson den Nobelpreis für Chemie.

Leben

Nach dem Vordiplom an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (1963) und dem Diplom bei Walter Rollwagen an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Arbeit Untersuchung der Sekundärelektronen-Emission von Gold am Schmelzpunkt (1967) promovierte Frank bei Walter Hoppe an der Technischen Universität München mit der Arbeit Untersuchungen von elektronenmikroskopischen Aufnahmen hoher Auflösung mit Bilddifferenz- und Rekonstruktionsverfahren[1] (1970). Als Postdoktorand arbeitete er bei R. Nathan am California Institute of Technology, bei R. M. Glaeser an der University of California, Berkeley und bei B. M. Siegel an der Cornell University. Von 1972 an war Frank Forschungsassistent am Max-Planck-Institut für Biochemie, ab 1973 Forschungsgruppenleiter (Senior Research Assistant) bei Vernon Ellis Cosslett an der University of Cambridge.

Seit 1975 ist Frank am Wadsworth Center, New York State Department of Health (University at Albany, The State University of New York) tätig, unterbrochen von Forschungsaufenthalten 1987 bei Richard Henderson am Medical Research Council in Cambridge, Vereinigtes Königreich, und 1994 bei Kenneth C. Holmes am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg. Von 1986 bis 2007 war er Professor für Biomedizin in Albany. Seit 1997 hat Frank zusätzlich eine Forschungsprofessur für Zellbiologie an der New York University inne, seit 1998 forscht er zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute (HHMI). Seit 2003 übt er eine Lehrtätigkeit an der Columbia University aus und hat dort seit 2008 die Professur für Biochemie, molekulare Biophysik und Biowissenschaften inne.

Frank ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 1997 hat er neben der deutschen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Er schreibt in seiner Freizeit fiktionale Texte und betreibt einen Blog.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • K. Mossman: Profile of Joachim Frank. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 104, Nr. 50, 11. Dezember 2007, S. 19668, doi:10.1073/pnas.0710323105.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: DNB 482124628
  2. Book of Members 1780–present (PDF, 878 kB) bei der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org); abgerufen am 23. Februar 2017.
  3. Joachim Frank. In: nasonline.org. , abgerufen am 23. Februar 2017.
  4. Joachim Frank. In: fi.edu. 12. Dezember 2014, abgerufen am 23. Februar 2017 (englisch).
  5. The 16th Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences Awarded for Pioneering Developments in Electron Microscopy. In: newsroom.wiley.com. 22. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017 (englisch).