Bei der gleichtemperierten Stimmung gleicht man das pythagoräische Komma aus und teilt die Oktave in 12 mathematisch exakt gleich große Halbtonschritte mit dem Frequenzverhältnis zwölfte Wurzel von 2 zu 1. Dadurch enthält das derart gestimmte Instrument außer der Oktave zwar kein einziges "ideales", das heißt reingestimmtes Intervall mehr, die Abweichungen sind jedoch für sämtliche Tonarten kaum wahrnehmbar und werden nicht als störend empfunden. Mit dem Aufkommen der gleichtemperierten Stimmung verlor allerdings die Tonarten-Charakteristik an Bedeutung, da verschiedene Tonarten nicht mehr verschieden klangen.
Heute werden fast alle Instrumente, wie das Klavier, gleichtemperiert gestimmt bzw. passen sich, sofern die Tonhöhen durch den Spieler direkt beeinflußt werden können, im Spiel der gleichtemperierten Stimmung an. Manche Orgeln werden bewusst mit einer anderen Stimmung versehen.