Nebelhorn (Allgäuer Alpen)
Nebelhorn ist der Name eines 2.224 m hohen, zur Daumengruppe in den Allgäuer Alpen gehörenden Berges. Es ist von Oberstdorf aus mit einer Seilbahn, der Nebelhornbahn, zu erreichen.
Der Berg
Das Nebelhorn ist im Winter für Skifahrer durch Bahnen und Lifte erschlossen. Den Rest des Jahres bieten zahlreiche Wanderwege viele Möglichkeiten den Berg zu Fuß zu bezwingen. Für diejenigen, die es etwas gemütlicher mögen bietet sich die Nebelhornbahn an, mit der man in drei Etappen direkt bis zum Gipfel fahren kann.
Vom Gipfel aus bietet sich ein atemberaubender Blick bis weit ins Alpenmassiv hinein. Ein idealer Ort für Wanderer, Skifahrer, Naturliebhaber und Paraglider.
Der Gipfelbereich des Nebelhorns bietet die Einstiegsmöglichkeit zum Hindelanger Klettersteig, der jedoch nur mit Spezialausrüstung (Klettersteigset) bezwungen werden sollte.
Die Seilbahn
Die Nebelhornbahn ist eine in 3 Sektionen ausgeführte Luftseilbahn auf das Nebelhorn. Sie wurde zwischen 1928 und 1930 errichtet und 1977 bzw. 1991 erneuert.
Die erste Sektion der Nebelhornbahn von der Talstation am Rande Oberstdorfs zur Station Seealpe, die 1977 erneuert wurde, hat eine Länge von 2202,68 Metern und einen Tragseildurchmesser von 55 und einen Zugseildurchmesser von 21 mm. Sie überwindet eine Höhendifferenz von 452 Metern. Der Antrieb erfolgt in der Station Seealpe mit einen Motor von 454 PS. Die erste Sektion der Nebelhornbahn verfügt über 3 Stützen, die 41, 38 und 21 Meter hoch sind. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 10m/s.
Die zweite Sektion der Nebelhornbahn von der Station Seealpe zur Bergstation Höfatsblick, die ebenfalls 1977 erneuert wurde, hat eine Länge von 2617,11 Metern und einen Tragseildurchmesser von 55 und einen Zugseildurchmesser von 21 mm. Sie überwindet eine Höhendifferenz von 652 Metern. Der Antrieb erfolgt in der Bergstation mit einen Motor von 350 PS. Die zweite Sektion der Nebelhornbahn verfügt über 3 Stützen, die 36, 45 und 39 Meter hoch sind. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 10m/s.
Die dritte Sektion der Nebelhornbahn von der Berg- zur Gipfelstation hat keine Stütze. Sie hat eine Länge von 948,42 Metern und einen Zugseildurchmesser von 20 und einen Tragseildurchmesser von 40 mm. Der Antrieb erfolgt in der Bergstation mit einer Leistung von 120 kW. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 8m/s.
Geschichte
Rund 17 Millionen Menschen hat sie bis zu ihrem 75-jährigen Jubiläum im Jahr 2005 auf das 2224 Meter hohe Nebelhorn befördert und dabei eine Strecke von 60 Erdumrundungen oder dreimal zum Mond und zurück absolviert.“ (das-hoechste.de)
Die Nebelhornbahn wurde 1928 erbaut und 1930 fertig gestellt. Am 2.Mai 1945 wurde der Betrieb wegen Anordnung der Besatzungsmächte eingestellt. 1946 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. 1951 wurde die Nebelhornbahn modernisiert. Durch die Modernisierung konnten statt 92 Pers./Std. 210 Pers./Std. befördert werden. 1954 wurde ein neuer Antrieb eingebaut. Somit konnte die Beförderungszahl wieder gesteigert werden. 1957 erhält die 2. Sektion einen neuen Antrieb, womit die Förderleistung auf 225 Pers./Std erhöht wurde. 1969 wurde der 10- Millionste Fahrgast befördert. 1970 ist durch eine Lawine ein großer Sachschaden entstanden. 1976 wurde der Betrieb der Bahn eingestellt, weil die Bahn von Grund auf erneuert werden musste. Am 19. März wurde die 1. Sektion mit der neuen Bahn in Betrieb genommen. Auf der 2. Strecke fuhr noch die alte Bahn. Am 8. Mai wurde auch die 2. Sektion mit der neuen Bahn freigegeben, wobei in der Hochsaison die alte Bahn teilweise zur Entlastung eingesetzt wurde. 1995 wurde die alte Nebelhornbahn, Teilstrecke Seealpe - Bergstation bei der Neugestaltung der Bergstation abgebrochen. 2005 erfolgte der Abriss des alten (ersten) Bahngebäudes an der Station Seealpe.
Südlich von Oberstdorf führt die Fellhornbahn auf das Fellhorn die von der gleichen Gesellschaft betrieben wird.
Hindelanger Klettersteig
Der Hindelanger Klettersteig ist ein anspruchsvoller Klettersteig, der an der Bergstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf im Allgäu beginnt und am Großen Daumen (2.280 m über NN) südlich von Bad Hindelang endet. Der Klettersteig wurde 1973 - 1978 von der Sektion Allgäu/Immenstadt des Deutschen Alpenvereins mit Unterstützung der Nebelhornbahn-AG ausgebaut. mehr Informationen unter Hindelanger Klettersteig.
Bilder
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Blick von der Talstation aufs Nebelhorn
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Blick vom Gipfel auf die Bergstation
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Panoramablick vom Gipfel
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Gipfel mit Gipfelkreuz