Tuluniden, türkische Dynastie in Ägypten (868 – 905)
Herrscher:
- Ahmad ibn Tulun (868 – 884)
- Humarawaih (884 – 895)
- Harun (895 – 904)
Als die Abbasiden im 9. Jahrhundert zunehmend die Kontrolle über die Randgebiete des Reiches verloren, machte sich 868 der türkische Offizier Ahmad ibn Tulun (868 – 884) als Statthalter in Ägypten selbständig. Unter ihm wurde durch den Ausbau der Bewässerungsanlagen und dem Aufbau einer Flotte die Wirtschaft und der Handel Ägyptens stark gefördert. 877 wurden auch Palästina und Syrien besetzt um Ägypten gegen Angriffe der Abbasiden besser zu schützen.
Humarawaih (884 – 895) wurde sogar von den Abbasiden als Statthalter anerkannt. Unter ihm kam es zu einer starken Bautätigkeit, welche aber neben einer prunkvollen Hofhaltung die Staatsfinanzen ruinierte und nach seiner Ermordung bei Haremsintrigen zum schnellen Niedergang der Dynastie führte. 905 wurde Ägypten von den Truppen der Abbasiden wieder unterworfen. Diese verloren aber schon 935 die Kontrolle an die Ishididen.
Literatur: Geschichte der Arabischen Welt, Ulrich Haarmann, C.H.Beck 2001