ß

„Eszett“, Buchstabe im deutschen Alphabet
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- ß - das so genannte sz, gesprochen "es-zett", in Österreich "scharfes s", ist eine Ligatur aus den beiden Formen des 's' aus der Fraktur-Schrift. Das lange 's' im Aufstrich ist heute nicht mehr gebräuchlich. Das kleine 's', in der Fraktur auch 'Schluss-s' genannt, war nur für das Wortende reserviert. Durch die Zusammenziehung beider S-Formen entstand das ß.

Die Ähnlichkeit des 's' im Abstrich mit dem 'z' aus den Schriften Fraktur und Sütterlin führte zu der - eigentlich falschen - Benennung "es-zett". Der Ausdruck setzte sich wohl auch durch, weil das 'z' den scharfen Zischlaut anschaulicher charakterisiert. Nachdem mit der Fraktur-Schrift auch das lange 's' immer mehr verdrängt wurde, entwickelte sich aus der ursprünglichen Zusammenziehung zweier Buchstaben ein eigenständiges Zeichen, das auch in andere Schriftfamilien (Antiqua und Grotesk) übernommen wurde.

Um die Beibehaltung des "neugeschaffenen" Buchstaben zu rechtfertigen, folgt das 'ß' typischerweise einem langen Vokal, da die Doppelung eines Konsonanten den vorstehenden Vokal in der Aussprache normalerweise verkürzt. Trotz dieser nachfolgend formulierten Regel blieb das 'ß' zunächst auch bei Worten wie "muß" oder "daß" erhalten, was auf die Herkunft des doppelten 's' hindeutet. Erst mit der Rechtschreibreform von 1998 wurde behutsam eine weitere Annäherung an diese Regel vorgenommen.

In der Schweiz ist das 'ß' unbekannt, die Wörter werden mit 'ss' geschrieben. Unbekannt ist auch das 'und' Symbol '&'.

siehe auch: Alphabet, Orthographie