Bei der Hippopotamus-Eröffnung handelt es sich um eine selten gespielte Eröffnung des Schachspiels, die hauptsächlich von Schwarz angewandt wird. Sie zählt zu den Geschlossenen Spielen und verdankt ihren Namen der besonderen Figurenkonstellation, die entfernt an ein Flusspferd (Hippopotamus) erinnern soll.
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Historie
Die Hippopotamus-Eröffnung fand weltweite Beachtung als Ex-Weltmeister Boris Spassky 1966 im Weltmeisterschaftskampf gegen Tigran Petrosjan in der zwölften Matchpartie diesen Aufbau anwandte (die Partie endete nach 39 Zügen mit remis). Im heutigen Turnierschach auf Großmeisterniveau oder gar in der Weltspitze ist dieser Aufbau sehr selten anzutreffen. Spassky selbst spielte den Hippopotamus-Aufbau noch einmal 1982 in einer Fernseh-Partie (in Hamburg) gegen den damaligen Weltmeister Anatoli Karpow, Spassky verlor in 29 Zügen.
Eröffnungsmerkmale und Namensvarianten
Hauptcharakteristika dieses Eröffnungssystems sind die beiden fianchettierten Läufer und das zurückhaltende Spiel auf nur drei Reihen. Erst nach der vollständigen Entwicklung der Figuren wird mit Bauernvorstößen über die dritte Reihe hinaus die Konfrontation mit den Figuren des Gegners gesucht. Dieses System kann aufgrund seines zurückhaltenden Aufbaus gegen praktisch jede weiße (oder schwarze) Zugfolge gespielt werden und verlangt kein fundiertes theoretisches Wissen über einzelne Eröffnungsvarianten.
Eine weitere Bezeichnung dieser Eröffnung lautet Feustel-Aufbau oder Feustel-Hippopotamus-Aufbau, benannt nach dem FIDE-Meister Bernd Feustel, der selbst dieses System häufiger spielte und in seinem Buch „Eröffnungen - abseits aller Theorie“ einer ausführlichen Betrachtung unterzog.
Literatur
- Feustel, Bernd: Eröffnungen - abseits aller Theorie. Beyer, 1982, ISBN 3-921202-88-4
- Martin, Andrew: The Hippopotamus Rises. Batsford, 2006, ISBN 0-713489-89-8