Wer wird Millionär?

Quizsendung in Deutschland
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Wer wird Millionär? ist die deutsche Ausgabe der britischen Quizshow Who Wants to Be a Millionaire?. Sie wird seit dem 3. September 1999 vom Privatsender RTL ausgestrahlt und von Günther Jauch moderiert. Die Sendungen werden von der Endemol Deutschland GmbH in Hürth bei Köln auf dem Studiogelände der nobeo produziert.

Fernsehserie

Konzept, Ablauf und Bewerbung

Das Konzept der Sendung entspricht weitestgehend dem ursprünglichen britischen Original Who Wants to Be a Millionaire, ebenso wie auch Die Millionenshow in Österreich und die Fernsehshow Milionerzy in Polen.

In der Show bekommen fünf Kandidaten (seit Sommer 2010, früher zehn) die Chance, eine Million Euro zu gewinnen, wenn sie zu 15 Fragen mit vier vorgegebenen Antwortmöglichkeiten die richtige Antwort wählen. Die Bewerber werden in Großaufnahme mit Namen, Wohnort und (seit Sommer 2010) einem in der Regel originellen Fakt ihres Lebens vorgestellt.

In einer Auswahlrunde mit 20 Sekunden maximaler Antwortzeit, in der die Teilnehmer eine Reihenfolge aus vier Gliedern festlegen müssen, wird der am schnellsten richtig antwortende Kandidat ermittelt. Steht der Kandidat fest, nimmt er in der Mitte des Studios Platz und erhält 15 Allgemeinwissensfragen steigenden Schwierigkeitsgrads zur Beantwortung vorgelegt. Jede dieser Fragen ist mit einer Gewinnsumme verbunden. Dabei stehen dem Spieler verschiedene Joker zur Verfügung.

Das Spiel ist beendet, sobald der Kandidat eine Frage falsch beantwortet, die Millionenfrage löst oder freiwillig aussteigt. Bei Ersterem erhält der Spieler die Gewinnsumme der letzten durchschrittenen Sicherheitsstufe, bei Zweitem eine Million Euro und bei Letzterem die zur letzten beantworteten Frage gehörige Gewinnsumme.

Moderation

Datei:Günther Jauch 2016.jpg
Günther Jauch (2016)

Moderator der Show ist seit der ersten Sendung Günther Jauch. Neben der Spannung am Spiel selbst sind es seine Gespräche mit Kandidaten, Begleitern und Telefonjokern, die zum Erfolg der Sendung in Deutschland beitragen. Auch nach der Übernahme seiner eigenen Talkshow Günther Jauch im Ersten im Herbst 2011 blieb er dem RTL-Format treu.[1]

SMS-Gewinnspiel

Im Verlauf einer Sendung werden Werbeblöcke gezeigt. Vor der Werbung gibt ein Kandidat seine Antwort auf eine Frage; die Auflösung erfolgt jedoch erst nach der Unterbrechung. Während der Werbepause haben die Fernsehzuschauer die Möglichkeit, per SMS oder telefonisch eine Antwort abzugeben und dabei Geld zu gewinnen. Die Summe beträgt regelmäßig 5000 Euro, wird allerdings gelegentlich zu besonderen Anlässen erhöht. So gab es beispielsweise in der 800. Sendung 8000 Euro zu gewinnen; in Sendungen mit doppelter Länge beträgt der Preis 10.000 Euro. Obwohl bei regelmäßig zwei Werbeunterbrechungen zwei Fragen für das SMS-Spiel gestellt werden, wird nur ein Gewinner ausgelost.

Bewerbung

Wer als Kandidat an der Sendung teilnehmen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Entweder man schickt eine Postkarte mit Namen, Adresse und Telefonnummer an die zuständige Stelle bei RTL oder man bewirbt sich auf der Website des Senders. Ebenso ist eine Bewerbung telefonisch oder per SMS möglich; alle Bewerbungsvarianten sind kostenpflichtig. Wöchentlich werden von einer Castingredaktion zufällig Bewerber ausgewählt. Diese müssen dann ein Telefoninterview geben.

Ausstrahlung

Die Sendung wurde bis 2014 regelmäßig montags und freitags um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Bis Herbst 2007 wurde sie auch samstags um 20:15 Uhr und in den ersten Staffeln sporadisch auch sonntags im Vorabendprogramm gezeigt. Die Prominenten-Specials finden üblicherweise montags oder donnerstags statt. Von etwa Anfang Juni bis Ende August legt die Sendung regelmäßig eine Sommerpause ein. Seit Ende der Frühjahrsstaffel 2015 wird Wer wird Millionär? nur noch einmal pro Woche montags ausgestrahlt. Hatte die Sendung sich in den Vorjahren den Sendeplatz am Freitag noch mit Let’s Dance geteilt, pausierte sie 2014 während der Tanzshow und wurde 2015 dauerhaft auf einen Sendetermin gekürzt. Nur noch besondere Specials wie das Zocker-Special fanden seitdem freitags statt. Im Dezember 2016 werden erstmals vom Prominenten-Special abweichende Ausgaben auch an einem Donnerstag gesendet.

Regeln

Die Regeln der deutschen Ausgabe sind im Wesentlichen identisch mit den internationalen Regeln der Show. Nach der Sommerpause 2007 führte RTL neue Regeln ein: Der über die Auswahlfrage gewählte Spieler kann sich vor Spielbeginn für die bisherige, „klassische“ Variante oder die neue Risikovariante entscheiden: Durch Verzicht auf die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro erhält er den „Zusatzjoker“. Im Gegensatz zu anderen Quizsendungen kann der Kandidat, nachdem eine Frage vorgelesen wurde, immer noch aussteigen.

Gewinnstufen

Es gibt insgesamt 15 Gewinnstufen. Bis zur Einführung des Euro im Jahre 2002 gab es die Gewinnstufe 250.000 DM (Frage 12 auf 13). Da man aber dem Titel der Sendung weiterhin gerecht werden, jedoch nicht bereits bei der 1. Frage mit 100 Euro beginnen wollte, wird der Gewinn zwischen der 13. und der 14. Frage nicht verdoppelt, sondern vervierfacht. Auch zwischen den Fragen 3 und 4, 4 und 5 sowie 12 und 13 findet keine „Verdopplung“ statt.

Frage Gewinnsumme (1999–2001) Gewinnsumme (seit 2002) Zocker-Special (seit 2013)
01 0.000.100 DM 0.000.050 Euro 0.000.100 Euro
02 0.000.200 DM 0.000.100 Euro 0.000.200 Euro
03 0.000.300 DM 0.000.200 Euro 0.000.300 Euro
04 0.000.500 DM 0.000.300 Euro 0.000.500 Euro
05 0.001.000 DM – 1. Sicherheitsstufe 1 0.000.500 Euro – 1. Sicherheitsstufe 1 0.001.000 Euro – Sicherheitsstufe 1
06 0.002.000 DM 0.001.000 Euro 0.002.000 Euro
07 0.004.000 DM 0.002.000 Euro 0.004.000 Euro
08 0.008.000 DM 0.004.000 Euro 0.008.000 Euro
09 0.016.000 DM 0.008.000 Euro 0.016.000 Euro – ab hier vier Joker 3
10 0.032.000 DM – 2. Sicherheitsstufe 1 0.016.000 Euro – 2. Sicherheitsstufe 2 0.032.000 Euro
11 0.064.000 DM 0.032.000 Euro 0.064.000 Euro
12 0.125.000 DM 0.064.000 Euro 0.125.000 Euro
13 0.250.000 DM 0.125.000 Euro 0.250.000 Euro
14 0.500.000 DM 0.500.000 Euro 0.750.000 Euro
15 1.000.000 DM 1.000.000 Euro 2.000.000 Euro
1 
Der Betrag der Sicherheitsstufe bleibt dem Kandidaten erhalten, auch wenn er bei einer späteren Frage falsch antwortet.
2 
Beim klassischen Spiel bleibt der Gewinn dieser Sicherheitsstufe erhalten, auch wenn der Kandidat bei einer späteren Frage falsch antwortet. Der Kandidat entscheidet vor seiner ersten Frage, ob er auf diese Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro verzichtet und dafür den neuen vierten Joker benutzen möchte.
Die Variante mit dem vierten Joker ist seit 2007 möglich.
3 
Wenn in dieser Variante, die auf der Risikovariante beruht, bis einschließlich Frage 9 ein Joker genutzt wird, verfallen die übrigen drei Joker.

Legende: Beige/Orange: Sicherheitsstufe, Gelb: Finalsumme

Verfügbare Joker

Dem Kandidaten stehen drei Joker zur Verfügung, die ihm bei der Beantwortung der Fragen helfen können. Wählt er vorab die Risikovariante (seit Herbst 2007), wird ein vierter – sogenannter Zusatzjoker – geschaltet. Dabei darf jeder Joker nur einmal eingesetzt werden. Der Kandidat hat auch die Möglichkeit, die Joker miteinander zu verknüpfen. So kann er durchaus zum Beispiel zunächst den 50:50-Joker und direkt im Anschluss den Publikumsjoker benutzen.

50:50-Joker

Dieser Joker blendet zwei falsche Antworten nach dem Zufallsprinzip aus. Nach der Aktivierung sieht der Kandidat nur noch zwei anstatt vier Antwortmöglichkeiten.

Publikumsjoker

Ist sich der Kandidat über die Beantwortung einer Frage nicht sicher, kann er das gesamte Publikum befragen. Jeder Gast kann sich dann für eine der vier möglichen Antworten entscheiden. Der Kandidat erhält nach der Abstimmung eine Grafik über die abgegebenen Stimmen nach Prozentanteilen. Die Anzahl an abgegebenen Stimmen steht nicht explizit dabei, wird aber manchmal vom Moderator verraten.

Telefonjoker

Der Kandidat hat die Möglichkeit, eine Person seines Vertrauens anzurufen, damit diese bei der Lösung der Frage behilflich ist. Dabei hat er die Wahl zwischen drei von ihm notierten Personen. Das Telefongespräch endet automatisch 30 Sekunden, nachdem der Kandidat das Wort erhalten hat, um die Frage zu stellen.

Eine erweiterte Möglichkeit, den Telefonjoker einzusetzen, ist nur in der Risikovariante möglich. Ähnlich wie der Telefonjoker bietet diese Option dem Kandidaten die Möglichkeit, einen per Zufallsgenerator ausgewählten Teilnehmer in Deutschland anzurufen. Vorgaben wie etwa Geschlecht oder Wohnort sind möglich. Es wird so lange bei unterschiedlichen Teilnehmern angerufen, bis abgehoben wird; sobald jemand abhebt, gilt der Joker als gespielt, auch wenn der Angerufene nicht helfen will oder kann. Nach 30 Sekunden wird wie in den internationalen Regeln der Anruf unterbrochen. Sollte die Antwort des Angerufenen richtig sein, so erhält dieser 500 Euro. Erstmals genutzt wurde er in der Sendung vom 14. September 2007: Die zufällig ausgewählte Gesprächspartnerin aus Berlin wusste, dass die Berliner Siegessäule früher einen anderen Standort hatte. Wird der normale oder der erweiterte Telefonjoker genutzt, verfällt der jeweils ungenutzte automatisch.

Zusatzjoker

Setzt der Kandidat den Zusatzjoker ein, bittet der Moderator diejenigen Zuschauer aufzustehen, welche glauben, die Antwort der Frage zu kennen. Von diesen wählt der Kandidat einen aus, ohne mit ihm vorher sprechen zu dürfen. Nun ist ein Gespräch mit dem Zuschauer möglich, in dem der Zuschauer dem Kandidaten seine Antwort auf die Frage nennt und rechtfertigt. Wie bei allen Jokern liegt die letztendliche Entscheidung beim Kandidaten, er hat auch nach wie vor die Möglichkeit weitere Joker zu verwenden oder aus dem Spiel auszusteigen. Ist die Antwort des Zuschauers jedoch richtig, erhält dieser 500 Euro, unabhängig davon, wie der Kandidat das Spiel fortsetzt.

Produktion

Die Fernsehaufnahmen für die deutsche Ausgabe entstehen in einem Studio der nobeo GmbH[2] in Hürth bei Köln und werden von der Endemol Deutschland GmbH aufgezeichnet.

Die Aufzeichnungen finden in der Regel montags (früher dienstags) statt. Es werden jeweils drei Ausgaben am Stück produziert, wobei die erste aufgezeichnete Folge dann eine Woche bis 14 Tage später gesendet wird, die zweite 18 Tage später und so weiter. Seit dem 25. August 2008 wird Wer wird Millionär? im Bildschirmformat 16:9 gesendet und seit der Sendung vom 14. Januar 2011 in HDTV produziert und ausgestrahlt – dazu wurde das Design erneuert. Seit dem 31. August 2012 wird aus einem leicht veränderten Studio gesendet.

Publikum

Das Studio bietet Platz für 215 Zuschauer. Der Großteil von ihnen findet in den beiden Blöcken Platz, die sich hinter dem Moderator und hinter dem Kandidaten befinden. Daneben gibt es noch einen kleineren Block, von dem aus man den Kandidaten und den Moderator von der Seite sehen kann; er ist im Fernsehen jedoch nur eingeschränkt sichtbar, beispielsweise während der Abstimmung im Zuge des Publikumsjokers.

Die Zuschauer müssen für die Aufzeichnung Eintritt bezahlen. Derzeit werden die Eintrittskarten nur über eine Warteliste vergeben. Durch die große Menge der Voranmeldungen beträgt die momentane Wartezeit etwa drei bis vier Jahre.[3] (Stand: Oktober 2016)

Fragen-Redaktion

Die Fragen für die Sendung werden von einem zehnköpfigen externen Redaktionsteam erarbeitet, für die deutschen Fragen ist die Firma Mind the Company verantwortlich. Mitunter wurde behauptet, die Fragen seien im Laufe der Jahre kniffliger geworden. In einem Interview gab Günter Schröder von Mind the Company an, dass es in der Tat immer aufwendiger geworden sei, Fragen für die unteren Gewinnstufen zu entwickeln. Auch seien die Fragen teilweise spezieller gestellt, aber dafür die Antwortalternativen leichter konzipiert.[4] Das Team recherchiert zunächst Antworten und formuliere daraufhin die passenden Fragen. Falls die Frage noch nicht in Benutzung war, geht sie in einen Pool von 80 Fragen je Sendung ein, von denen im Durchschnitt 22 Fragen tatsächlich ausgespielt werden. In einer Konferenz ordnen die Mitarbeiter jede Frage je nach Schwierigkeitsgrad einer Gewinnstufe zu.

Die Antworten werden durch das Studium mindestens zweier unabhängiger Quellen auf ihre Richtigkeit geprüft, zu denen etwa die Brockhaus-Enzyklopädie, der Pschyrembel für die Medizin, Chroniken wie 100 Jahre Olympische Spiele und Internetquellen gehören. Auch Wikipedia gehörte dazu, wie der Moderator im Oktober 2005 in einer Sendung verriet. Nach der „Niels-Bohr-Frage“ wird die Wikipedia von der WWM-Redaktion jedoch nicht mehr als Quelle zugelassen.

Besondere Sendungen

Prominenten-Specials

Alle sechs Monate findet eine Sendung mit Prominenten als Kandidaten statt, die mit über zwei Stunden länger als die normalen Sendungen dauert. Die Gewinner spenden ihren Gewinn an wohltätige Einrichtungen oder Stiftungen, bei der Novemberausgabe geht der Gesamtgewinn in den Spendentopf des RTL-Spendenmarathons. Vor allem in den unteren Gewinnregionen sprechen sich die Kandidaten mitunter ab, ohne dass Jauch eingreift. Deshalb können die erreichten Gewinnstufen und der Erfolg der Prominenten nicht mit denen regulärer Kandidaten verglichen werden. Die Reihenfolge der Prominenten wird wie in den normalen Sendungen durch Auswahlfragen bestimmt, jedoch kommen immer alle Kandidaten an die Reihe. Zunächst nahmen fünf Prominente teil, seit 2006 nur noch vier.

Harald Schmidt war im November 2005 der erste Kandidat, der zum zweiten Mal teilnahm. Beim Prominenten-Special zum zehnjährigen Bestehen[5] traten Anke Engelke und Hape Kerkeling zum dritten Mal auf. Barbara Schöneberger kam zu ihrer dritten Teilnahme 2011 im Rahmen einer regulären Prominentenausgabe. Engelke ist mit inzwischen sechsmaligem Erscheinen Rekordteilnehmerin.

Im Mai 2008 beantwortete Oliver Pocher als erster Prominenter erfolgreich die Eine-Million-Euro-Frage.[6][7] Zuvor hatte er angeboten, im Falle einer falschen Antwort 100.000 Euro aus eigener Tasche zu spenden. Später gelang der Millionengewinn auch noch Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger.

In einem Prominenten-Special zur Fußball-WM 2006, in dem sich sämtliche Fragen um Fußball drehten, nahm Günther Jauch selbst an der Show teil. Hape Kerkeling (als Horst Schlämmer) war als Kandidat eingeladen, tauschte aber nach der 8000-Euro-Frage mit Günther Jauch die Plätze. Jauch gewann stellvertretend für Kerkeling 500.000 Euro, die – wie alle erspielten Beträge – an die Deutsche AIDS-Stiftung gespendet wurden. Die Sendung gewann später den Deutschen Fernsehpreis 2006.

In der Folge vom 22. November 2012 trat Michael Kessler mit seiner Switch-reloaded-Rolle Günther Jauch auf. Kessler brachte als „Begleitperson“ seinen Switch-Kollegen Bernhard Hoëcker in seiner Rolle als Thomas Gottschalk mit. Kessler übernahm die Moderation der ersten sechs Fragen, die Jauch richtig beantwortete. Bei der Frage für 32.000 Euro (Wie heißt Günther Jauch mit zweitem Vornamen?) nutzte Kessler seinen Telefonjoker, nannte aber den Namen des Angerufenen nicht, und es klingelte schließlich Jauchs Handy, der damit zum ersten Mal als Telefonjoker auftrat und die Frage richtig beantwortete. Trotz richtiger Vermutung beantwortete Kessler die Millionenfrage nicht und gewann 500.000 Euro.

In derselben Sendung trat Cindy aus Marzahn auf und sorgte zum ebenfalls ersten Mal in der Geschichte von Wer wird Millionär für den doppelten Einsatz des Telefonjokers: Sie rief Oliver Pocher bei der 64.000-Euro- und bei der 500.000-Euro-Frage an. Hintergrund war, dass sie bei den Fragen für 64.000 Euro und 125.000 Euro zwei Joker eingesetzt hatte, obwohl sie bereits die richtige Antwort ahnte und sich von Jauch über den Tisch gezogen sah. Sie forderte auch mehrfach die ihrer Meinung nach zu Unrecht verbrauchten Joker zurück, was Jauch aber jedes Mal ablehnte.

Insgesamt sammelten die jeweiligen Prominenten 27.176.614,18 Euro (Umrechnung früherer DM-Beträge in Euro inbegriffen), RTL gab zum ersten Special eine Million DM (511.292,19 Euro) dazu, was eine Gesamtsumme von 27.687.906,37 Euro ergibt.

Sendungen mit doppelter Länge

Gelegentlich gibt es Folgen in doppelter Länge, beispielsweise nach einer Sommerpause. Früher wurden bei derartigen Sendungen nach einer Stunde die Kandidaten gewechselt, um ihnen keinen Vorteil gegenüber den Kandidaten aus Sendungen normaler Länge zu geben. Zwischenzeitlich wurde das abgeschafft, so dass die Kandidaten eine höhere Chance hatten, auf den Stuhl zu kommen. Nach der Verkleinerung der Kandidatenzahl von zehn auf fünf nach der Sommerpause 2010 und der Ausstrahlung von vier Doppelfolgen jeweils am Freitag wurden die Kandidaten wieder nach der Hälfte der Sendung ausgewechselt.

Die Gewinnsumme für die Beantwortung der Zuschauerfragen ist bei Sendungen in doppelter Länge doppelt so hoch wie im Normalfall.

500. Folge

Am 10. September 2005 wurde die 500. Folge der Quizshow ausgestrahlt. Dazu stand für die Kandidaten zusätzlich ein vierter Joker zur Verfügung, der sogenannte „Kompetenzteam-Joker“. Die bis dahin vier Millionengewinner Eckhard Freise, Marlene Grabherr, Gerhard Krammer und Maria Wienströer wurden noch einmal in die lange Sondersendung eingeladen, um sich in einem Team zusammenzusetzen und sich bei einer schwierigen Frage zu beraten. Dieser Joker konnte vom Kandidaten ab einer Gewinnsumme von 1000 Euro eingesetzt werden. Das Kompetenzteam hatte – wie der Angerufene beim Telefonjoker – 30 Sekunden Zeit, um eine richtige Antwort abzugeben. Die Millionäre wurden aus einem anderen Studio per Bildschirm zugeschaltet.

Normalerweise wurde der Rest der zehn verbleibenden Kandidaten am Ende der Sendung ausgetauscht. In der 500. Folge durfte aber jeder einzelne bis zum Schluss der Sendung in der Mitte auf dem „heißen Stuhl“ Platz nehmen und die Chance erhalten, als Millionär das Studio zu verlassen.

Familien-Special

Am 10. November 2006 wurde erstmals ein Wer wird Millionär?-Familien-Special ausgestrahlt. Dabei stellten sich ganze Familien den Fragen Jauchs. Drei Familien gewannen Beträge zwischen 4000 Euro und 125.000 Euro. Alle drei Familien traten mit ihren Töchtern an, die sich allesamt durch den Gewinn ein eigenes Pferd erhofften.

Am 27. und 30. April 2007 wurde das zweite und dritte Familien-Special ausgestrahlt, bei dem drei Familien zwischen 16.000 Euro und 64.000 Euro gewannen. Das vierte Familien-Special fand am 22. Dezember 2007 statt. Die drei Familien erspielten nacheinander 32.000 Euro, 64.000 Euro und 32.000 Euro.

Die zweite Chance

Am 23. Dezember 2006 strahlte RTL ein Wer wird Millionär?-Special mit dem Namen „Die Zweite Chance“ aus. In dieser Sendung konnten zehn ehemalige Kandidaten, die das Studio ganz ohne Gewinn verlassen mussten, noch einmal antreten. Dabei stand jedem Kandidaten zusätzlich ein Berater zur Seite, mit dem er sich absprechen konnte. Jedoch musste der mitgebrachte Gast die Antworten freigeben.

Davor waren 15 Kandidaten ohne Gewinn ausgeschieden, doch verzichteten, wie Jauch in der Sendung erklärte, fünf der Kandidaten darauf, noch einmal an der Sendung teilzunehmen.

Blind-Date-Special

Am 11. Februar 2008 sowie am 23. März 2009 wurden Sendungen mit Paaren ausgestrahlt, die sich im Studio zum ersten Mal begegneten.

Für die erste Sendung konnten sich Singles ab Ende 2007 über die RTL-Seite anmelden: Ein Single wählte nach vier aufeinanderfolgenden Chats mit Singles seiner Zielgruppe im Geheimen einen Partner. Wurde er umgekehrt auch vom ausgewählten Partner favorisiert, durften sich beide zusammen für die Sendung bewerben.

2009 gab es ein anderes Vorgehen: Singles hatten einzeln einen Online-Fragebogen zu beantworten und mit einem Foto von sich an den Sender zu übermitteln. RTL stellte diesmal selbst Kandidatenpaare zusammen.

Die Sendungen begannen mit der üblichen Auswahlrunde von zehn Kandidaten. Auf die Kandidaten, die es auf den Stuhl schafften, wartete hinter einer Studiotür der ausgewählte Partner, der sich, wie bei den Familien-Specials, dazusetzte. Während der Sendung wurden die Paare von Günther Jauch nach ihren Erwartungen an den Partner gefragt, und ob sich ihre Vorstellungen vom Gegenüber erfüllt zeigen. Die Gewinnsummen wurden zur Hälfte auf beide Partner aufgeteilt. Am Ende der ersten Sendung wurden auch den restlichen acht Kandidaten ihre Partner vorgestellt, bei der zweiten Sendung fand das nicht vor laufender Kamera statt.

Während RTL den bislang fünf Blind-Date-Paaren Gewinnsummen von 32.000 Euro und 64.000 Euro bescherte, blieb eine Meldung über ein zustande gekommenes Liebesglück bislang aus.

Zehn-Jahres-Jubiläum

Zum Zehn-Jahres-Jubiläum der deutschen Ausgabe wurde am 11. und 18. September 2009 jeweils eine Sendung mit doppelter Länge und kronleuchterähnlichen Scheinwerfern an der Decke ausgestrahlt. Die Kandidaten in diesen Sendungen waren nicht Teil der normalen Folgen; die erste reguläre Ausgabe nach der Sommerpause, in der mit einem Überhangkandidaten fortgefahren wurde, lief erst am 13. September. Zudem wurden die Kandidaten der Jubiläumsshows zu Beginn der Sendungen erstmals mit einer Hintergrundgeschichte von einem Kommentator vorgestellt, was damals neuartig war und erst einige Zeit später auch in den normalen Folgen eingeführt wurde. Seitdem wird auch Günther Jauch durch den Kommentator als Moderator präsentiert.

Am 25. September fand als dritte Jubiläumssendung ein zusätzliches Prominenten-Special[5] statt, das fast vier Stunden dauerte. Dabei wusste Jauch vor der Sendung nicht, welche Gäste eingeladen worden waren. Es handelte sich mit Anke Engelke, Hape Kerkeling und Alice Schwarzer um Personen, die bei früheren Prominenten-Specials besonders aufgefallen waren, sowie um Marcel Reif, mit dem Jauch schon vor langer Zeit zusammengearbeitet hatte. Außerdem wirkte Cindy aus Marzahn als Assistentin, die etwa die Wassergläser auffüllte oder den Zusatzjokern im Publikum das Mikrofon brachte, mit. Zusätzlich wurden kurze Einspielfilme mit besonderen Höhepunkten aus zehn Jahren Wer wird Millionär? gezeigt.

1000. Folge

In nahezu dreifacher Länge wurde am 3. Februar 2012 die 1000. Sendung ausgestrahlt. Dafür wurden drei bisherige Millionen-Gewinner eingeladen (Oliver Pocher, Barbara Schöneberger und Ralf Schnoor), die im Team den Kandidaten als zusätzlicher Jubiläums-Joker zur Verfügung standen. Kandidaten waren vier von RTL definierte „Helden des Alltags“.[8] Jeder Kandidat kam an die Reihe; RTL zeigte einen kurzen Film über dessen selbstlose Tätigkeit. Die Kandidaten gewannen zwischen 64.000 Euro und 125.000 Euro. Zuletzt konnten sich die Kandidaten per erneuter Auswahlfrage für eine spezielle Millionenfrage qualifizieren. Die dadurch ermittelte Kandidatin verzichtete jedoch auf die Beantwortung, um nicht das Risiko einzugehen, von den bislang gewonnenen 64.000 Euro auf 500 Euro zurückzufallen.

Die Millionenfrage lautete:

  • Was war in 1000 Sendungen Wer wird Millionär am häufigsten die richtige Antwort?
  • A: Spanien (richtige Antwort)
  • B: Goethe
  • C: Angela Merkel
  • D: Blau

Let’s-Dance-Special

Am 5. April 2013 stellten sich anlässlich der darauffolgenden neuen Staffel der RTL-Show Let’s Dance die Juroren Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge González den Fragen Günther Jauchs und erreichten 64.000 Euro.

Zocker-Special

Am 13. und 20. September 2013, 1. November 2013, 10. Januar 2014, 19. Dezember 2014, 23. Januar 2015 und 28. Oktober 2016 fanden längere Zocker-Spezialsendungen statt. Für die Auswahlfrage sitzen acht Kandidaten bereit, die nur die Risikovariante spielen können und bis zur 16.000-Euro-Frage keinen Joker benutzen dürfen, um danach mit allen Jokern um den verdoppelten Maximalgewinn von 2 Millionen Euro weiterzuspielen. Dabei betrug die einzige Sicherheitsstufe 1.000 Euro. Sollte vor der 16.000-Euro-Frage ein Joker benutzt werden, verfallen die restlichen Joker. In der ersten und in der vierten Sendung wurden jeweils einmal 750.000 Euro gewonnen.[9]

Überraschungs-Special

Am 26. Mai 2014 fand das erste von inzwischen acht (Stand 15. Dezember 2016) Überraschungs-Specials statt. Dazu rief RTL im Herbst 2013 auf. Man konnte Freunde, Bekannte u. a. ohne deren Wissen für die Sendung anmelden. Ein von seiner Schulklasse angemeldeter Lehrer befand sich als Zuschauer in der Sendung, ein von seiner Chefin angemeldeter Angestellter mit ihr im Studio nebenan, in dem Die ultimative Chartshow aufgezeichnet wurde; der dritten, von ihrer Familie angemeldeten Kandidatin, wurde zuhause eine Einladung von Günther Jauch in eine Wer wird Millionär?-Sendung eingespielt. Die Chefin durfte neben ihrem Angestellten mitraten, der Lehrer nach einer Entscheidung von Günther Jauch und RTL ein Fünftel der für den Förderverein seiner Schule erspielten 125.000 Euro für seine anstehende Hochzeit verwenden.

Highspeed-Special

Am 29. August 2014 fand in einer Sendung doppelter Länge ein Highspeed-Special mit zehn Kandidaten statt. Diesen wird nur eine begrenzte Zeit zur Beantwortung der ersten zehn Fragen zur Verfügung gestellt: Fünf Sekunden für die Fragen 1 bis 5, 20 Sekunden für die Fragen 6 bis 10. Wählt der Kandidat einen Joker, wird die Uhr bis zum Vorliegen der Jokerantwort bzw. des Jokerergebnisses angehalten. Ab Frage 11 hat der Kandidat wieder unbegrenzt Zeit und kann bis zu zwei Millionen Euro gewinnen.

Fünfzehnjähriges Jubiläum

Am 17. Oktober 2014 fand eine Jubiläumssendung zum fünfzehnjährigen Bestehen von Wer wird Millionär? statt. 100 Kandidaten saßen im Saalpublikum. Durch einen Zufallsgenerator Ausgewählte mussten eine bereits in einer früheren Sendung gestellte Frage richtig beantworten, ehe sie auf dem Kandidatenstuhl Platz nehmen durften. Auf der Gewinnstufe von 16.000 € konnten sie wahlweise direkt zur Millionenfrage vorrücken, dann allerdings nicht mehr ohne Antwort aussteigen.

Chef & Angestellten-Special

Am 5. Januar 2015 fand ein Chef & Angestellten-Special statt. Dabei spielen jeweils ein Vorgesetzter und ein Mitarbeiter eines Unternehmens zusammen. Während der Chef von Anfang an eingeweiht ist, wird der Mitarbeiter bei der Arbeit überrascht. Der erspielte Gewinn geht ohne Abzüge an die Angestellten. Im Studio sitzen die Kollegen im Publikum.

Jackpot-Special

Am 20. April 2015 fand erstmals ein zweistündiges Jackpot-Special mit acht Kandidaten nach folgenden Regeln statt: Der „Jackpot“ besteht aus dem erspielten Geld aller Kandidaten. Der Wert der Fragen wird einzeln aufsummiert, d. h. nach der erfolgreichen Beantwortung der 100-Euro-Frage werden nicht wie normalerweise 100 € erspielt, sondern (mit Berücksichtigung der vorherigen 50-Euro-Frage) 150 €. Der Kandidat, der am Ende der Sendung die meisten Fragen richtig beantwortet hat, erhält den Jackpot, während seine Konkurrenten leer ausgehen. Fällt ein Kandidat auf eine Sicherheitsstufe zurück, werden ihm jedoch nur die Fragen bis inklusive der Sicherheitsstufe angerechnet, während in den Jackpot das ganze Geld einfließt, das er bis zur letzten richtig beantworteten Frage erspielt hat. Der momentane Jackpotgewinner sitzt dabei jeweils im Hintergrund der Bühnenmitte, über ihm wird in eine Grafik der aktuelle Stand des Jackpots eingeblendet. Für den Fall, dass zwei Kandidaten die gleiche Anzahl an Fragen richtig beantwortet haben, findet ein Stechen statt. Dazu erhalten beide die gleiche Frage mit vier Antwortmöglichkeiten; wer am schnellsten einen Buzzer drückt, darf sie beantworten. Beantwortet der Kandidat die Frage richtig, erhält er einen Punkt. Antwortet er falsch, geht der Punkt an seinen Gegner. Wer zuerst drei Punkte erreicht, gewinnt den Jackpot.

Der Gewinner des ersten Jackpot-Specials beantwortete die 500.000-Euro-Frage richtig, gewann durch die Jackpotregelung jedoch 917.600 Euro. Beim zweiten Special am 13. November 2015 gab es ein Stechen zwischen zwei Kandidaten, die jeweils die 500.000-Euro-Frage richtig lösten. Die Gewinnsumme betrug 1.538.450 Euro und war damit die bisher höchste in der Geschichte der Sendung.

Lehrer-Schüler-Special

Am 27. April 2015 fand ein zweistündiges Lehrer-Schüler-Special mit drei vorausgewählten, gemischtgeschlechtlichen Lehrer-Schüler-Paaren dreier Schulen statt. Die erspielten Gewinne von 32.000 bis 64.000 Euro kamen Schulprojekten an den beiden Gymnasien und der Gesamtschule zugute.

80er-Jahre-Special

Am 23. November und am 30. November 2015 fanden einstündige 80er Jahre-Specials mit acht Kandidaten zu Beginn der ersten Sendung statt. Hintergrund für diese Ausgabe war der Start der Fernsehserie Deutschland 83.

„Mit Oma oder Opa zur Million“

Diese Sonderausgabe wurde am 28. Dezember 2015 ausgestrahlt.[10] Drei Großelter-Enkel-Paare wurden vorab ausgewählt, mit einem Einspielfilm vorgestellt und konnten zu zweit die Fragen beantworten. Arno Boecker, der mit seiner Enkelin auftrat, war mit 89 Jahren der älteste Kandidat in der Geschichte von Wer wird Millionär?.[11]

1250. Folge

Jeder Zuschauer konnte sich im Vorfeld mit einer originellen Bastelei oder einem Video bewerben. 190 Zuschauer wurden für die Doppelfolge am 30. Mai 2016 ausgewählt und saßen auf den Zuschauerplätzen, auf denen ihnen die Auswahlfrage gestellt wurde. Der schnellste Löser wurde auf die übliche Weise vorgestellt, danach seine Bewerbung präsentiert. Der Kandidat drehte zunächst ein großes Glücksrad, auf denen auf zehn Feldern Zahlen von 500 bis 125.000 notierten (je zweimal 500, 8.000 und 16.000, je einmal 4.000, 32.000, 64.000 und 125.000) - der Wert der Frage, mit der er starten konnte. Zur Verfügung standen ihm zwei Zusatzjoker, die er unter den Prominenten Sonja Zietlow, Waldemar Hartmann und dem Millionengewinner Ralf Schnoor ziehen konnte. Die Zusatzjoker saßen auf den Plätzen, auf denen üblicherweise die Kandidaten die Auswahlfrage lösen. Der Kandidat musste die erste Frage beantworten und konnte ab der zweiten Frage aussteigen, eine Sicherheitsstufe gab es nicht. Die fünf Kandidaten, die es auf den Ratestuhl schafften, erspielten Gewinne von 0 bis 64.000 Euro.

Zweite Chance für Pechvögel

Unter diesem Motto fanden eine einfache Folge am 29. August 2016 und eine Doppelfolge vier Tage später statt. Zum ersten Termin waren fünf ehemalige Kandidaten der Sendung eingeladen, die an einer frühen Frage oder unglücklich gescheitert waren oder mehrmals vergeblich an Auswahlrunden teilnahmen. Eingeladen zur zweiten Sendung waren Personen, die im Leben finanzielles Pech hatten; sie nahmen ohne Auswahlfrage direkt auf dem Kandidatenstuhl Platz.

Klugscheißer-Special

Beim Klugscheißer-Special, einer Variation des Überraschungs-Specials, welches am 21. Oktober 2016 ausgestrahlt wurde, konnten Freunde und Familie heimlich ihren persönlichen „Klugscheißer“ anmelden, um sich für dessen Belehrungen zu rächen.

Undercover-Special

Die Kandidaten wurden in einem Bielefelder Parkhaus „gecastet“, indem die Ausfahrtschranke nicht aufging und sie stattdessen von kostümierten Komparsen Fragen nach Wer wird Millionär?-Muster präsentiert bekamen. Von den Kandidaten, die es in der Doppelfolge am 1. Dezember 2016 auf den Stuhl schafften, wurde als Einspielfilm das von versteckten Kameras aufgenommene „Casting“ gezeigt.

Winnetou-Special

Im Vorfeld der Ausstrahlung der Neuverfilmung fand am 22. Dezember 2016 ein Winnetou-Special als Doppelfolge statt. Acht Kandidaten hatten als Auswahlfrage eine Themafrage zu lösen und wer es auf den Stuhl schaffte, eine weitere vorab in der Fragenleiter auf einen Platz zwischen 50 und 16.000 Euro zu setzen. Dieses Niveau stellte gleichzeitig die Sicherheitsstufe dar. Wurde es erreicht, setzte sich Günther Jauch beim Stellen dieser „Winnetou“-Frage einen indianische Federhaube auf. Jeder Kandidat durfte über drei Joker verfügen, den Publikums- und den Zusatzjoker sowie einen abgewandelten 50:50-Joker, der im Jokerdiagramm als Zielscheibe stilisiert wurde. Wählte der Kandidat diesen, bekam er einen Bogen und drei Pfeile in die Hand, mit denen er auf eine Zielscheibe zu schießen hatte. Damit zwei falsche Antworten wegfielen, musste er mindestens mit einem Pfeil die beiden inneren Ringe oder mit zwei Pfeilen die beiden äußeren Ringe treffen. Traf er nur mit einem oder mit keinem Pfeil die äußeren Ringe, verschwand nur eine oder keine falsche Antwort.

Publikums-Special

Am 27. Februar 2017 fand erstmals ein Publikums-Special statt. Dabei gab es keine regulären Kandidaten, sondern über eine Auslosung wurden acht Zuschauer aus dem Publikum ausgewählt, die anschließend gewohnterweise über eine Auswahlfrage die Chance auf das Spiel hatten.

Besonderheiten

Strittige Fragen

Trotz intensiver Überprüfungen können bei der Erstellung der Fragen in seltenen Fällen Fehler auftreten, zumeist aufgrund sich widersprechender Quellen. In einigen Fällen durfte der betreffende Kandidat später neu einsteigen.

Jedes Rechteck ist ein …?
  • Antwortmöglichkeiten: Rhombus, Quadrat, Trapez, Parallelogramm
  • Folge vom 31. Januar 2003
  • Richtig sind zwei Antworten: Parallelogramm und Trapez, denn ein Rechteck ist sowohl Spezialfall des Trapezes als auch des Parallelogramms,[12] welches selbst ein Spezialfall eines Trapezes ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die große Brockhaus-Enzyklopädie (1996, Band 22) das Trapez ausdrücklich mit zwei unterschiedlich langen parallelen Seiten definiert und dann tatsächlich nur das gesuchte Parallelogramm richtig gewesen wäre. Nach der mathematischen Definition allerdings versteht man unter einem Trapez ein Viereck, das mindestens ein Paar paralleler Gegenseiten besitzt. Die Kandidatin, die bei dieser Frage ausgestiegen war, wurde erneut eingeladen.[13] Bei dieser Frage ging es um 16.000 Euro.[14][15]
Welcher Nobelpreisträger für Physik war mehrfacher Fußballnationalspieler seines Landes?
  • Antwortmöglichkeiten: Gustav Hertz, Niels Bohr, Pierre Curie, Henri Becquerel
  • Folge vom 10. Oktober 2005
  • Laut WWM soll es Niels Bohr gewesen sein. Belegbar ist aber nur, dass der Bruder Harald Bohr Fußball-Nationalspieler für Dänemark war. Beide Brüder waren erfolgreiche Vereinsfußballer. Der dänische Verband erklärte, für die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts keine Aufzeichnungen mehr zu haben. Möglicherweise beruht die Information, dass auch Niels Bohr Nationalspieler war, auf der Meldung einer dänischen Tageszeitung anlässlich der Nobelpreis-Verleihung an Niels Bohr. Eine der Quellen für die WWM-Redaktion war (neben der Brockhaus-CD-ROM) Wikipedia. Im Anschluss an die strittige Frage wurde dort der Eintrag zu Niels Bohr geändert. Der Kandidat wurde erneut eingeladen. Bei dieser Frage ging es um 500.000 Euro.[16]
Worauf weist das zu den Richtzeichen gehörende Verkehrszeichen 317 hin?
  • Antwortmöglichkeiten: Wanderdüne, Wanderzirkus, Wanderparkplatz,[17] Wanderratten
  • Nach der ab 1992 gültigen Straßenverkehrsordnung wäre die richtige Antwort Wandererparkplatz. Daraufhin erhielt die Kandidatin in der folgenden Sendung den bei der Wanderparkplatz-Frage verwendeten 50:50-Joker zurück. Das 1967 erstmals verordnete Verkehrszeichen wurde damals jedoch unter der Bezeichnung Wanderparkplatz eingeführt.[18] Der Ausdruck „Wanderparkplatz“ blieb offensichtlich im Bewusstsein weitaus gebräuchlicher als der später eingeführte „Wandererparkplatz“. Bei dieser Frage ging es um 4.000 Euro.
Wer ist der Namensgeber einer der drei größten deutschen Universitäten?
  • Antwortmöglichkeiten: Friedrich Wilhelm, Ludwig Maximilian, Ernst August, Peter Alexander
  • Der Kandidat entschied sich für Friedrich Wilhelm; richtig sei jedoch Ludwig Maximilian gewesen. Diesen Namen trägt zwar die Universität München, jedoch sind zwei verschiedene Personen Namensgeber: Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut, der die Universität damals noch mit Sitz in seiner Landeshauptstadt gründete, und König Maximilian I. Joseph von Bayern, der die Universität nach Ingolstadt verlegte. Da die Redaktion zu dem Schluss kam, die Frage sei missverständlich, wurde der Kandidat erneut eingeladen, musste jedoch – anders als die bisherigen Kandidaten, die aufgrund einer strittigen Frage ausschieden – erneut an der Auswahlrunde teilnehmen.[19] Bei dieser Frage ging es um 32.000 Euro.

Nachträgliche Disqualifikation

Jeder Kandidat, der es in der Sendung einmal in die Mitte geschafft hat, ist von weiteren Teilnahmen an der Sendung ausgeschlossen. Diese Regel umging am 10. April 2006 ein Kandidat, der auf dem Stuhl in der Mitte als Reinhold Schlager 64.000 Euro erspielte, obwohl er bereits drei Jahre zuvor am 16. Mai 2003 unter dem Namen Luis Meyer 500 Euro als Kandidat gewonnen hatte. Er soll auf der Bewerbung zur erneuten Teilnahme auch falsche Angaben zu seinem Wohnsitz gemacht haben. Die Sendungsverantwortlichen haben den Spieler, der zufällig von einem Zuschauer wiedererkannt wurde, nachträglich disqualifiziert und zahlten den Betrag von 64.000 Euro nicht aus. Die verbliebenen Kandidaten der Show vom 10. April 2006 bekamen am 8. Mai 2006 eine zweite Chance.

Mutmaßlicher Betrug durch eine Spendenorganisation

In einem Prominenten-Special im September 2009 gewann Alice Schwarzer 500.000 Euro zugunsten des Berliner Frauenhilfsvereins Hatun und Can e. V. Im Rahmen späterer Nachfragen durch Schwarzer und RTL kam der Verdacht auf, dass der Verein Spenden nicht satzungsgemäß verwende.[20] Im März 2010 wurde der Vereinsgründer festgenommen[21] und von der Staatsanwaltschaft Berlin wegen betrügerischen Vorgehens angeklagt. Im September 2011 wurde er in erster Instanz wegen Spendenbetrugs zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das Landgericht Berlin sah es als erwiesen an, dass er mit falschen Behauptungen Spendengelder in Höhe von rund 700.000 Euro erschlichen und für eigene Zwecke verwendet hat. Der Verein wäre jedoch „nur eine Luftnummer“ und habe ihm lediglich als Konstrukt gedient, um Spenden zu kassieren. Die Polizei konnte 360.000 Euro und einen 60.000 Euro teuren Pkw sicherstellen, jedoch ist der Verbleib des restlichen Geldes nicht geklärt. Der Angeklagte habe davon gut gelebt, doch es bestünde eine „riesige Deckungslücke“ zwischen den Spendeneinnahmen und den ermittelten Ausgaben. Das Gericht war überzeugt, dass nur „eine Handvoll Frauen“ finanzielle Hilfe oder anderweitige Unterstützung erhalten haben.[22]

Verdacht auf Schleichwerbung

In der Sendung vom 8. Dezember 2006 fragte Jauch nach dem körpereigenen Wirkstoff Hyaluron, der als Antifaltenmittel verwendet wird. In der folgenden Werbepause zeigte RTL einen Spot für eine Creme mit genau dieser Substanz. RTL bestritt einen Zusammenhang zwischen Frage und Werbespot; die für RTL zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt sah darin ebenfalls keine Schleichwerbung und wertete das Vorkommnis als Zufall.[23]

Statistiken

Bisherige Hauptgewinner

 
Leon Windscheid zeigt bei einer Autorenlesung 2017 den Kontoauszug mit dem Eingang seines Millionen-Gewinns, verbunden mit der Frage „Was macht das mit dir?“.

Dreizehnmal lösten Kandidaten die Millionenfrage, davon drei Prominente in den Prominenten-Specials. Zweimal wurde der Hauptgewinn dabei in Deutscher Mark, elfmal in Euro erreicht. Eine Kandidatin beantwortete die Millionenfrage nicht, sondern erzielte den bisherigen Höchstgewinn von mehr als 1.500.000 Euro über die Jackpotvariante (Stand: 7. Dezember 2015).

  • 1. Millionär: Eckhard Freise, 2. Dezember 2000, Sendung 62
  • 2. Millionär: Marlene Grabherr, 20. Mai 2001, Sendung 130
  • 3. Millionär: Gerhard Krammer, 18. Oktober 2002, Sendung 247
  • 4. Millionär: Maria Wienströer, 29. März 2004, Sendung 394
  • 5. Millionär: Stefan Lang, 9. Oktober 2006, Sendung 601
  • 6. Millionär: Timur Hahn, 8. Januar 2007, Sendung 627
  • 7. Millionär: Ralf Schnoor, 26. November 2010, Sendung 906
  • 8. Millionär: Sebastian Langrock, 11. März 2013, Sendung 1073
  • 9. Millionär: Thorsten Fischer 1, 17. Oktober 2014, 15 Jahre Jubiläumssendung
  • 10. Millionär: Nadja Sidikjar, 13. November 2015, 2. Jackpot-Special (Gewinn 1.538.450 Euro)
  • 11. Millionär: Leon Windscheid, 7. Dezember 2015, Sendung 1214
  • 1. Promi-Gewinner: Oliver Pocher, 30. Mai 2008, Special 16
  • 2. Promi-Gewinner: Thomas Gottschalk, 20. November 2008, Special 17
  • 3. Promi-Gewinner: Barbara Schöneberger, 30. Mai 2011, Special 22
1 
Hatte aufgrund einer Sonderregelung zum Special nur 11 Fragen zur Million zu beantworten

Weitere bekannte Gewinner

Außerhalb der Prominenten-Specials gibt es weitere Gewinner mit größerem Bekanntheitsgrad (Auswahl):

Jubiläumsfolgen

  • Die 100. Sendung wurde am 24. März 2001 ausgestrahlt.
  • Die 200. Sendung wurde am 4. März 2002 ausgestrahlt.
  • Die 300. Sendung wurde am 14. April 2003 ausgestrahlt.
  • Die 400. Sendung wurde am 12. April 2004 ausgestrahlt.
  • Die 500. Sendung wurde am 10. September 2005 ausgestrahlt.
  • Die 555. Sendung wurde am 13. Februar 2006 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 5.555 Euro.
  • Die 600. Sendung wurde am 6. Oktober 2006 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 6.000 Euro.
  • Die 700. Sendung wurde am 12. November 2007 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 7.000 Euro.
  • Die 800. Sendung wurde am 20. März 2009 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 8.000 Euro.
  • Die 900. Sendung wurde am 5. November 2010 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 9.000 Euro.
  • Die 1000. Sendung wurde am 3. Februar 2012 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 10.000 Euro. Der Gewinner durfte zudem als Kandidat an einer der folgenden Sendungen teilnehmen.
  • Die 1100. Sendung wurde, im zweiten Teil der Doppelfolge, am 2. September 2013 ausgestrahlt.
  • Die 15-jährige Jubiläumssendung wurde am 17. Oktober 2014 ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 15.000 Euro.
  • Die 1200. Sendung wurde am 22. Juni 2015 ausgestrahlt.
  • Die 1250. Sendung wurde am 30. Mai 2016 ausgestrahlt. Die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel betrug an diesem Tag 10.000 Euro.
  • Die 1300. Sendung wurde am 13. März 2017 ausgestrahlt.

Weitere Zahlen und Fakten

  • Seit dem Sendungsbeginn wurde das Design sechsmal verändert. (Stand: September 2012)
  • 2.546 Kandidaten waren seit der ersten Show am 3. September 1999 dabei. (Stand: 30. Mai 2016)
  • Sie erspielten insgesamt rund 104 Millionen Euro. (Stand: 1250 Folgen – Mai 2016)
  • Durchschnittlich gewann jeder Kandidat 36.306 Euro. (Stand: 999 Folgen – Januar 2012)
  • Pro Sendung werden durchschnittlich Gewinne in Höhe von 75.000 Euro ausgeschüttet.
  • Die Millionenfrage wurde insgesamt 84-mal gestellt. (Stand: 14. Oktober 2016)
  • Von diesen 84-mal wurde sie einmal falsch und dreizehnmal richtig beantwortet. (Stand: 7. Dezember 2015)
  • Es gibt 65 Gewinner, die 500.000 Euro gewannen, zwei Kandidaten, die die Gewinnsumme von 750.000 Euro erspielten und zwei Kandidaten, die beim Jackpot-Spezial 917.600 Euro bzw. 1.538.450 Euro gewannen. (Stand: 22. Januar 2016).
  • Bisher gab es 30 Kandidaten, die das Spiel gänzlich ohne Gewinn beendeten, davon fünf Kandidaten beim Jackpot-Spezial und eine Kandidatin, die bereits die 50-Euro-Frage falsch beantwortete. (Stand: 30. Mai 2016)
  • Am 14. März 2011 wurde die 25.000. Frage gestellt.
  • Bisher wurde sechsmal der Publikumsjoker bei der Millionenfrage angewendet, dabei wählte die Mehrheit des Publikums viermal die falsche Antwort. (Stand: 13. April 2012)

Trivia

  • Tanja Ortmann beantwortete die erste Auswahlfrage in 4,85 Sekunden – und wurde damit am 3. September 1999 als erste Kandidatin bei Wer wird Millionär? ausgewählt. Sie gewann nach etwa 25 Minuten 8.000 DM. Ortmann verstarb im Jahr 2008.[24]
  • Der Moderator hat für jede Auswahlrunde drei Fragen bei sich. Es ist schon vorgekommen, dass keine der Fragen beantwortet wurde und eine vierte ins Studio gebracht werden musste.
  • Im März 2002 schaffte es erstmals eine blinde Kandidatin in die Mitte. Sie erspielte 32.000 Euro.[25]
  • Im Februar 2005 beantworten zwei Kandidaten eine Auswahlfrage auf die hundertstel Sekunde genau gleich schnell richtig. Es folgte ein Stechen zwischen diesen beiden. Da sie die folgende Auswahlfrage nicht innerhalb des Zeitlimits beantworten konnten, musste eine weitere Auswahlfrage herhalten.
  • Für die Sendung am 10. Oktober 2005 schafften es zwei verwandte Kandidaten sowie eine weitere diesen bekannte Person, sich zu qualifizieren. Es handelt sich um Antje Telgenbüscher, ihren Sohn Jochen Telgenbüscher und einen Sohn dessen Griechischlehrers.[26] Erstere hatten beide ihren Ehemann beziehungsweise Vater als Telefon-Joker angegeben.[27] Letzterer schaffte es zuerst auf den Stuhl und gewann 125.000 Euro (die letzte Frage war die oben aufgeführte strittige Frage nach Niels Bohr[28]). Anschließend gelang es auch Jochen Telgenbüscher, die Auswahlfrage kurz vor Sendungsschluss als Schnellster zu beantworten.[26] Er erspielte in der darauffolgenden Sendung 32.000 Euro. Durch die Teilnahme an zahlreichen Quizsendungen hat er sich über sieben Jahre sein Studium finanziert und veröffentlichte ein Buch mit Ratschlägen zur Vorbereitung auf Quizshows (Quizknacker. Ein Gewinner zeigt wie’s geht).[29]
  • Viermal schaffte es keiner der Kandidaten in die Mitte, da die Überhangkandidaten die ganze Sendung benötigten. Zweimal benötigte ein Kandidat gleich drei Sendungen. Nach Aaron Troschke, dem das 2012 zuerst gelang, brauchte auch Leon Windscheid drei Sendungen für seinen Millionengewinn am 7. Dezember 2015. Die Kandidaten bekamen jeweils eine neue Chance.
  • Am 20. November 2008 nahm Thomas Gottschalk am 17. Prominenten-Special teil. Dabei gab er an, Marcel Reich-Ranicki als Telefonjoker zu haben. Reich-Ranicki hatte erst kurze Zeit zuvor breite mediale Aufmerksamkeit erregt, als er den Deutschen Fernsehpreis 2008 in einer von Gottschalk moderierten Sendung nicht angenommen hatte und das Bildungsniveau im deutschen Fernsehen scharf kritisierte. Schließlich setzte Gottschalk den Joker ein, als sich die Millionenfrage mit Franz Kafka beschäftigte. Reich-Ranicki konnte sie problemlos beantworten.
  • Am 16. März 2009 schied erstmals eine Kandidatin mit vier ungenutzten Jokern aus dem Spiel aus.
  • Das 18. Prominenten-Special vom 29. Mai 2009 musste zweimal aufgezeichnet werden. Einen Tag nach der ersten Aufzeichnung vom 19. Mai wurden in einem Konferenzraum Fragenausdrucke gefunden, die dort nach einer Beratung der Redaktion am 13. Mai vergessen worden waren, statt sie unmittelbar danach zu vernichten. Um Beeinflussungen gänzlich auszuschließen, entschied man sich, die Sendung am 26. Mai erneut aufzuzeichnen. Dabei wurde den Prominenten versichert, mindestens ihre in der ersten Aufzeichnung erspielte Summe zu erhalten.[30] In der Sendung kam es dann zu weiteren Neuheiten: Erstmals stand beim Zusatzjoker niemand aus dem Publikum auf. Außerdem durfte Cindy aus Marzahn ihren Zusatzjoker zweimal benutzen.
  • In der 2. Jubiläumsfolge am 18. September 2009 wurde bei dem zweiten Kandidaten die 2000-Euro-Frage ausgelassen. Der Kandidat beantwortete die 1000-Euro-Frage, bei der es um einen Ochsenfrosch ging, richtig. Danach wurde plötzlich die 4000-Euro-Frage gestellt. Günther Jauch, dem Kandidaten und dem Publikum fiel das nicht auf.
  • In einer Folge wurde nach dem Durchschnittsalter der neuen Bundesregierung gefragt. Das Alter hatte sich jedoch vor der Ausstrahlung der Sendung verändert, da Franz Josef Jung zurückgetreten und Kristina Schröder (damals noch als Kristina Köhler) neu vereidigt worden war. Ein eingeblendeter Text wies darauf hin, dass die Antwort zum Zeitpunkt der Aufzeichnung korrekt war.
  • Am 12. November 2010 nahm eine Kandidatin den Zusatzjoker bei der 300-Euro-Frage: „Wer mit seinem Auto sehr schnell fährt, der …? A wärmt, B feuert, C heizt, D macht den Kamin an“ (richtige Antwort war C). Damit hat der Zusatzjoker zum ersten Mal für eine Antwort mehr Geld bekommen als die Kandidatin. Die Kandidatin fiel später von 4000 Euro auf 500 Euro zurück.
  • In der 906. Folge Ende 2010 kannte der Kandidat die Antwort auf die Millionenfrage bereits, als der Telefonjoker angerufen wurde. Der Kandidat begann das Telefonat mit der Frage, ob der Telefonjoker noch bei der Arbeit sei.[31]
  • Am 28. Januar 2011 hatte die Begleitung eines Kandidaten die richtige Antwort versehentlich verraten, welches Günther Jauch jedoch auch als Versehen ansah und die Frage weiterlaufen ließ.
  • Für ihren Auftritt im Prominenten-Special am 30. Mai 2011 hatte Maria Höfl-Riesch nur zwei Telefonjoker zur Verfügung, weil der ebenfalls vorgesehene Ralf Rangnick keine Zeit hatte. Auf Vorschlag von Steffen Hallaschka wurde dann bei der 125.000-Euro-Frage ein Studiogast spontan zum Telefonjoker ernannt und von Jauch hinter die Studiotür gebracht, um den Regeln des Telefonjokers zu entsprechen und sich nicht im Studio zu befinden. Bei einem virtuellen Anruf antwortete der Studiogast mit einem Megafon durch die offene Tür. Wie die Zusatzjoker erhielt er für die richtige Antwort 500 Euro.
  • In der Doppelfolge am 23. September 2011 hatte ein Kandidat seinen Telefonjoker fünfmal verwenden dürfen. Beim ersten Mal war die gewünschte Person nicht erreichbar, und der Kandidat durfte einen anderen Joker verwenden. In der nachfolgenden Frage, der Telefonjoker war als einzige Hilfe übrig geblieben, war eine weitere Person nicht erreichbar. Jauch eröffnete ihm die Möglichkeit, den erweiterten Telefonjoker zu nutzen. Da es sich um eine Modefrage handelte, wünschte der Kandidat eine weibliche Person zu sprechen: Die erste aus Düsseldorf ging ans Telefon, war aber ob der Tatsache erbost, dass ihre Telefonnummer bei RTL zugänglich war, und legte auf. Eine zweite Frau aus München war nicht erreichbar. Erst die dritte Frau aus Potsdam spielte mit, konnte jedoch die Frage nicht beantworten.
  • In einer Folge vom Oktober 2011 gelang es einer Frau als Zusatzjoker, in einer Sendung doppelt die 500 Euro zu gewinnen, indem sie die Fragen zweier Kandidaten richtig beantwortete.
  • In der Sendung vom 14. November 2011 schaffte es ein Zusatzjoker erstmals, die 500 Euro zu gewinnen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Bei der 8000-Euro-Frage, bei der es um das Zusammenrechnen von Dartpunkten ging, half Jauch der Kandidatin, die zum Schluss doch zur richtigen Antwort fand. Der Zusatzjoker gewann die 500 Euro, die Kandidatin beendete das Spiel bei 16.000 Euro.
  • Die häufigste richtige Antwort in den ersten 1000 Folgen Wer wird Millionär? war „Spanien“; sie kam 17-mal vor. In der tausendsten Sendung wurde diese Frage als Millionenfrage gestellt, die ein Kandidat garantiert spielen durfte, egal wann er ausgestiegen war.
  • Abgesehen von den Prominenten-Specials gewannen bislang zwei Kandidaten, am 11. März 2013 und am 7. Dezember 2015, mit der Risikovariante die Höchstsumme.
  • In der Sendung vom 26. Oktober 2012 wurde eine Frage inoffiziell gestellt: Eine Kandidatin beantwortete die 125.000-Euro-Frage nicht und gewann 64.000 Euro. Da sie anschließend jedoch beim Raten der 125.000-Euro-Frage richtig tippte, ließ es sich Günther Jauch nicht nehmen, eine 500.000-Euro-Frage stellen zu lassen, um zu testen, ob die Kandidatin auch diese richtig beantworten würde. An dieser scheiterte sie jedoch. Das geschah bereits bei einem anderen Kandidaten in den Vorjahren.
  • Beim Promi-Special am 22. November 2012 war der Telefonjoker von Michael Kessler Günther Jauch. Die gestellte Frage war: Wie heißt Günther Jauch mit zweitem Vornamen?
  • In der Folge vom 11. März 2013 gewann der Kandidat eine Million Euro – er wusste die letzte Antwort bereits, bevor die Antwortmöglichkeiten genannt wurden, hatte dabei aber mit dem Telefonjoker noch einen seiner vier Joker. Dennoch wurde dieser benutzt, dem Angerufenen dabei aber erst nach der Vorlesung der Frage gesagt, dass das Spiel bereits beendet war.[32]
  • Durch einen Patzer als Telefonjoker bei einer Fußballfrage beim Promi-Special am 21. November 2013 schaffte es der Fußballexperte Waldemar Hartmann am folgenden Tag in die Schlagzeilen. Die Supertalent-Juroren Lena Gercke und Guido Maria Kretschmer stellten ihm die 64.000-Euro-Frage „Welche Fußballnation konnte bei den bisherigen 19 Weltmeisterschaften nie den Titel im eigenen Land gewinnen?“ Aus den Antwortmöglichkeiten Brasilien, Deutschland, Argentinien oder Frankreich entschied sich Hartmann für Deutschland, das jedoch 1974 den Titel im eigenen Land gewann. Erst nach Jauchs Hilfestellung, sich durch den Publikumsjoker noch einmal abzusichern, kamen die Kandidaten der richtigen Antwort Brasilien auf die Spur und gewannen letztendlich 125.000 Euro für den guten Zweck.[33]
  • In derselben Sendung saß erstmals eine Moderatorin von Wer wird Millionär? auf dem Kandidatenstuhl: Khatera Yusufi moderiert die afghanische Ausgabe. Die Journalistin aus Kabul ist in Deutschland aufgewachsen und ausgebildet und erspielte 64.000 Euro für den RTL-Spendenmarathon.[34]
  • Am 14. Februar 2014 schaffte es der bis dahin älteste Kandidat der Sendung in die Mitte: Karlheinz Reher war 86 Jahre alt. In der darauffolgenden Folge am 17. Februar gewann er 125.000 Euro. Vor der Teilnahme an der Show hatte er sich nach eigener Aussage knapp 300-mal erfolglos beworben.[35]
  • Am 17. Oktober 2014 beantwortete ein Kandidat zum ersten Mal die Millionenfrage falsch. Georges Devalois Yepnang Mouhoutou aus Siegen wählte in der Sendung zum 15-jährigen Jubiläum nach dem Erreichen der 16.000 Euro die Möglichkeit, die Millionenfrage direkt gestellt zu bekommen, die dann definitiv beantwortet werden musste. Er wählte die falsche Antwort und fiel von 16.000 Euro auf 500 Euro zurück.
  • Am 15. Juni 2015 beantwortete zum ersten Mal in der Geschichte von Wer wird Millionär? eine Kandidatin die 50-Euro-Frage falsch.[36]
  • In der Folge vom 21. September 2015 verriet Günther Jauch versehentlich indirekt die Antwort auf eine 16.000-Euro-Frage. In der Frage, in der es um den identischen Standort des Schlosses Charlottenburg und des (gesuchten) Schlosses Bellevue ging, erwähnte Jauch ungläubig den korrekten Ort – die Bundeshauptstadt Berlin. Daraus folgerte der Kandidat die richtige Antwort. In der Sendung vom 27. März 2017 kam es zu einer ähnlichen Situation, als Jauch bei einer 2.000-Euro-Frage einen Evergreen um den gesuchten Namen Alice als Sprachgesang ergänzte.
  • Als bislang ältester Telefonjoker beantwortete in der Sendung vom 14. März 2016 der 101-jährige Hans von Seggern die 125.000-Euro-Frage richtig.
  • Im Undercover-Special vom 1. Dezember 2016 wurde einer Kandidatin folgende 100-€-Frage gestellt: Steht man während einer Kabinettssitzung vor dem Bundeskanzleramt, dann tagen …? Die richtige Antwort sollte innen Minister lauten, tatsächlich stand aber im Antwortfeld innen Minster.
  • Der Philosoph Richard David Precht ist der bislang einzige Kandidat, der sowohl in einer regulären Ausgabe (17. November 2003) als auch bei einem Prominenten-Special (22. Mai 2017) antrat.[37]
  • In der Ausgabe vom 29. Mai 2017 wurde vom Kandidaten ein Zusatzjoker ausgewählt, der bereits eine Woche zuvor in dieser Funktion eine Frage beantworten durfte. In beiden Fällen gab er die richtige Antwort.

Gesellschaftlicher Einfluss

Wie auch andere Sendungen mit hohen Einschaltquoten im deutschen Fernsehen hat WWM einen gesamtgesellschaftlichen Einfluss. So haben inzwischen die Begriffe „Telefonjoker“, „Publikumsjoker“ und „Fifty-fifty-Joker“ einen so hohen Bekanntheitsgrad erreicht, dass sie in der 24. Auflage des Duden-Rechtschreibwörterbuchs zu finden sind. Diese Tatsache wurde sogar in einer 125.000-Euro-Frage im Prominentenspecial vom 22. November 2007 thematisiert: „Welcher Begriff schaffte es nicht in die aktuelle, 24. Auflage des Rechtschreibdudens? A: Millionenfrage, B: Fifty-fifty-Joker, C: Telefonjoker, D: Publikumsjoker“ – Anke Engelke als Kandidatin beantwortete sie richtig, indem sie Antwort A wählte.

In anderen Quizsendungen wird immer wieder scherzhaft nach den aus WWM bekannten Jokern gefragt, wenn der Kandidat nicht weiter weiß.

Auszeichnungen

Software

  • Wer Wird Millionär?
  • Wer Wird Millionär? 2
  • Wer Wird Millionär? 3
  • Wer Wird Millionär? 4. Edition
  • Wer Wird Millionär? Sport Edition
  • Wer Wird Millionär? Party Edition
  • Wer Wird Millionär? Junior
  • Wer Wird Millionär? Collectors Edition (beinhaltet WWM 3, 4. Edition und die Sport Edition)

DVD-Spiel

Abgestimmt zur Fernsehsendung gibt es ein gleichnamiges DVD-Spiel von Ravensburger, von dem zwei Editionen erhältlich sind. In der 1. Edition kann man nach Erreichen der Millionenfrage eine Reise gewinnen.

Einzelnachweise

  1. Günther Jauchs Senderwechsel von RTL zur ARD: Der Meister der Unterhaltung wird Polit-Talker. In bild.de. 10. Juni 2010.
  2. endemol Deutschland
  3. EndemolShine Germany
  4. Jauchs Millionen-Mastermind packt aus (Memento vom 3. Juni 2013 im Internet Archive)
  5. a b Das Jubiläums-Prominenten-Special wäre das 19. Prominenten-Special gewesen, wurde aber in der offiziellen Nummerierung übersprungen
  6. Presseportal
  7. Spiegel-Online.de: Wie Pocher bei Jauch die erste Promi-Million holte
  8. Julia Bähr auf focus.de: „Ich bin hart, aber ungerecht“. Erfolgsgeschichte Wer wird Millionär?
  9. „WWM-Zockerspecial“: Schrotthändler Alexander holt sich 750.000 Euro. rtl.de, 13. September 2013. Abgerufen am 16. September 2013
  10. RTL schickt Oma und Opa mit Enkeln zu "WWM". DWDL, 9. Dezember 2015, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  11. „Dann sterben Sie hier“ – Jauch witzelt über 89-jährigen Kandidaten. Focus, 28. Dezember 2015, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  12. Jauchs Quizshow: Falsche Frage – Kandidatin erhält neue Chance. In Spiegel Online. 3. Februar 2003, abgerufen am 7. Mai 2013
  13. Christoph Pöppe: Ist jedes Rechteck ein Trapez? Spektrum.de, 1. April 2003, abgerufen am 7. Mai 2013
  14. Jedes Rechteck ist auch ein Trapez Website der Die Welt vom 03.02.2003. Abgerufen am 7. Februar 2017.
  15. Jauchs Quizshow: Falsche Frage - Kandidatin erhält neue Chance Website des Spiegels vom 03.02.2003. Abgerufen am 7. Februar 2017.
  16. „Wer wird Millionär?“ Kandidat bekommt eine zweite Chance. In: Der Spiegel. 12. Oktober 2005, abgerufen am 7. Februar 2017.
  17. Zehn Jahre „Wer wird Millionär?“ Hier entstehen die Fragen für Günther Jauch. In: RP Online. 11. September 2009, abgerufen am 7. Mai 2013.
  18. Verkehrszeichen für Wanderparkplätze. In: Verkehrsblatt. 1967, Nr. 128, S. 298.
  19. Das gab’s noch nie! Jauch-Kandidat darf nochmal bei WWM ran – und das ist der Grund! Website des Express vom 03.02.2017. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  20. Hintergrundbericht im Magazin Stern: Wie der Verein Spender getäuscht haben soll (Memento vom 23. Mai 2010 im Internet Archive) vom 14. April 2010 (Archiv-Version, nur teilweise einsehbar)
  21. Vereinsvorsitzender von Hatun und Can verhaftet, Der Tagesspiegel, 25. August 2010
  22. Fast fünf Jahre Haft für Gründer von Hatun & Can. In Spiegel Online vom 21. September 2011
  23. spiegel.de
  24. focus.de: Zehn Jahre "Wer wird Millionär?"
  25. berliner-zeitung.de
  26. a b „Wer wird Millionär?“: Merkwürdiges Familientreffen bei Günther Jauch. Spiegel Online, 11. Oktober 2005
  27. Zufall? Mutter und Sohn bei „Wer wird Millionär?“. RP online, 10. Oktober 2005
  28. Das seltsame Millionärs-Quiz. Berliner Morgenpost. 12. Oktober 2005
  29. Im Rätsel-Trainingslager. Wie werde ich zum Quizknacker? Spiegel Online. 6. Oktober 2005
  30. RTL muss Prominenten-„Wer wird Millionär?“ zweimal aufzeichnen. Auf: FAZ.NET
  31. Mike Glindmeier, Benjamin Schulz: Cooler Kneipier räumt bei Jauch die Million ab. In: spiegel.de. 26. November 2010, abgerufen am 12. September 2017.
  32. Sensationell! Pokerspieler räumt bei Wer wird Millionär? die Million ab! 11. März 2013, abgerufen am 11. März 2013.
  33. WWM-Promispecial: „Waldi“ patzt – Jauch zeigt Verständnis! RTL.DE, 22. November 2013, abgerufen am 22. November 2013.
  34. WWM-Promispecial: Insgesamt 378.000 Euro für den RTL-Spendenmarathon! RTL.DE, 21. November 2013, abgerufen am 22. November 2013.
  35. Wer wird Millionär: Ältester Kandidat bei Günther Jauch gewinnt 125.000 Euro auf focus.de vom 18. Februar 2014
  36. Totalabsturz! Studentin fliegt bei der 50-Euro-Frage, 15. Juni 2015
  37. Wer wird Millionär? - Das Prominentenspecial vom 22.05.2017. (Videoclip) RTL, 22. Mai 2017, S. 4, ab 2:31, abgerufen am 23. Mai 2017.