Der Schottenring war, neben dem Nürburgring, Schleizer Dreieck, Solitude und der AVUS, eine der ältesten Rennstrecken Deutschlands.
Der Name Schottenring leitet sich von dem nahegelegenen Ort Schotten (zwischen Fulda und Gießen gelegen) ab. Schon vor dem Bau des Hockenheimrings sollte der Schottenring zu einer „richtigen“ Automobil-Rennstrecke, die sogar Formel-1-tauglich sein sollte, ausgebaut werden.
Am 22. Juli 1925 wurde die Bahn mit einem Motorradrennen eröffnet. Der Verlauf der Rundstrecke führte die Teilnehmer von Schotten über Rudingshain und Götzen wieder zurück nach Schotten. Bis 1937 wurden auf dieser aus öffentlichen Landstraßen bestehenden Strecke nur Motorradrennen veranstaltet, bis 1938 erstmalig auch ein Sportwagen-Rennen stattfand.
In den Kriegsjahren verstummten aber auch hier die Motoren und erst 1947 fanden wieder erste Motorradrennen rund um Schotten statt. Erst 1949 kamen auch die Sportwagen wieder zurück.
Der Große Preis von Deutschland für Motorräder wurde 1953 hier ausgetragen, der zur Motorrad- Weltmeisterschaft zählte. Trotz eines Fahrerstreikes gegen den schwierigen und gefährlichen Strassenkurs wurden die kleinen Klassen als Weltmeisterschaftsläufe ausgetragen.
Ein besonderes Highlight in der Sportwagen-Klasse war der Große Preis von Deutschland, der im Jahr 1953 auf dem Schottenring ausgetragen wurde.
Leider wurde es 1955, nach dem schrecklichen Unfall vom Mercedes-Benz 300 SLR in Le Mans, auch am Schottenring (bis auf einige kleinere Veranstaltungen) ruhig und 1956 kam dann das endgültige Aus für die Strecke.
In den Jahren 1968 bis 1983 wurde die Rennstrecke von dem Verein MSC Rund um Schotten wiederbelebt, so dass dort erneut Motorradrennen und Rallyes stattfinden konnten. Seit 1989 finden nun historische Grand-Prix-Läufe auf einem drastisch verkleinerten Kurs des Schottenrings statt, die an die große Vergangenheit dieser Rennstrecke erinnern sollen.
Siehe auch: Liste der Rennstrecken.
Sonstiges
Als Schottenring wird auch ein Teil der Wiener Ringstraße bezeichnet.