Andy Murray

britischer Tennisspieler
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Sir Andrew Barron „Andy“ Murray, OBE (* 15. Mai 1987 in Glasgow) ist ein britischer Tennisspieler aus Schottland.

Andy Murray Tennisspieler
Andy Murray
Andy Murray
Murray 2016 bei den US Open
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag: 15. Mai 1987
Größe: 191 cm
Gewicht: 84 kg
1. Profisaison: 2005
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Ivan Lendl,
Jamie Delgado
Preisgeld: 60.807.644 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 655:184
Karrieretitel: 45
Höchste Platzierung: 1 (7. November 2016)
Aktuelle Platzierung: 2
Wochen als Nr. 1: 38
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 3
Australian Open F (2010, 2011, 2013, 2015, 2016)
French Open F (2016)
Wimbledon S (2013, 2016)
US Open S (2012)
Doppel
Karrierebilanz: 67:71
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 51 (17. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 574
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 1R (2006)
French Open 2R (2006)
Wimbledon 1R (2005)
US Open 2R (2008)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Olympische Spiele
Olympische Medaillen:
Gold London 2012 Einzel
Silber London 2012 Mixed
Gold Rio de Janeiro 2016 Einzel
Letzte Aktualisierung der Infobox:
21. August 2017
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Er ist die aktuelle Nummer 2 der Weltrangliste. . In seiner Karriere gewann Murray bislang 45 Titel im Einzel sowie zwei Titel im Doppel.

Seine bisher größten Erfolge sind dabei der Gewinn der US Open 2012, der Wimbledon Championships 2013 und 2016, der ATP World Tour Finals 2016 sowie der Goldmedaillen bei den Olympischen Sommerspielen 2012 und 2016 jeweils im Einzel. Damit ist Murray der erste Tennisspieler, der zweimal in Folge Olympiagold im Einzel gewann. Außerdem spielte er die Hauptrolle beim Gewinn des Davis Cups 2015.

Leben

 
Andy Murray (rechts) gemeinsam mit seinem Bruder Jamie (2011)

Andy Murray wuchs im schottischen Dunblane zusammen mit seinem ein Jahr älteren Bruder James („Jamie“) auf. Seine Eltern trennten sich, als er noch ein Kind war. Murray besuchte die örtliche Grundschule, an der er im März 1996 ein Schulmassaker miterlebte, bei dem ein 43-jähriger Mann 16 Erstklässler und eine Lehrerin erschoss. Er habe mehrere Jahre gebraucht, so Murray, um das Ereignis zu verarbeiten.[1]

Bereits im Alter von drei Jahren wurde Murray an den Tennissport herangeführt. Seine Mutter Judy, Tochter des schottischen Profi-Fußballers Roy Erskine (Hibernian)[2] und spätere Teamchefin der britischen Fed-Cup-Mannschaft, war selbst Tennistrainerin für den schottischen Verband und begleitete anfangs die Karriere ihres Sohnes. Bis zu seinem elften Lebensjahr spielte Murray auch Fußball. Später eröffneten die Eltern dem angehenden Profi-Tennisspieler Trainingsmöglichkeiten in Spanien.[1] Sein Bruder Jamie wurde ebenfalls Tennisprofi, in erster Linie trat dieser aber als Doppelspieler in Erscheinung. Die beiden Brüder spielten öfter zusammen Doppel und gewannen bisher zwei Titel.

2008 veröffentlichte er unter dem Titel Hitting Back (dt.: „Zurückschlagen“) seine Autobiografie.

Murray ist seit dem 11. April 2015 mit der gleichaltrigen Kim Sears, der Tochter des englischen Tennistrainers Nigel Sears, verheiratet.[3] Beide waren seit ihrer Jugend eng befreundet und leben zusammen auf einem Anwesen in Surrey.[4]

2013 wurde Murray wegen seiner Verdienste um den Tennissport zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (OBE) ernannt.[5] 2017 wurde Murray wegen seiner Verdienste um den Tennissport als Knight Bachelor in den Adelsstand erhoben.[6]

Karriere

2004 gewann Murray die US Open bei den Junioren, 2005 wurde er Profi. Im selben Jahr gab er sein Debüt im Davis Cup.

2006−2008

2006 gewann Murray das ATP-Turnier in San José, wo er im Finale Lleyton Hewitt bezwang. Im selben Jahr erreichte er in Wimbledon unter anderem mit einem Sieg gegen den zweimaligen Finalisten Andy Roddick erstmals das Achtelfinale, dort unterlag er in drei Sätzen dem Zyprioten Marcos Baghdatis. Im ATP-Masters-Series-Turnier von Cincinnati bezwang er in der zweiten Runde den Weltranglistenersten Roger Federer mit 7:5 und 6:4. Bei den US Open erreichte er das Achtelfinale.

Bei den Katar Open erreichte Murray 2007 das Finale, in dem er Ivan Ljubičić unterlag. Am 18. Februar 2007 gewann er den zweiten Titel seiner Karriere. Er verteidigte den 2006 gewonnenen Titel von San José mit einem Finalsieg über Ivo Karlović (6:7, 6:4, 7:6). Im Mai verletzte sich Murray am Handgelenk.

In seinem ersten Turnier nach der verletzungsbedingten Pause schied er beim Rogers Cup (Montreal) in Runde zwei mit 2:6, 2:6 gegen Fabio Fognini aus. Im selben Jahr beendete Murray die Zusammenarbeit mit seinem Coach Brad Gilbert. Am Saisonende 2007 war er Weltranglistenelfter.

2008 gewann Murray die ExxonMobil Open Open. Er besiegte im Finale Stanislas Wawrinka mit 6:4, 4:6 und 6:2. Seinen fünften Titel holte er in Marseille, wo er das Finale gegen Mario Ančić mit 6:3, 6:4 gewann. Ab diesem Jahr betreute ihn Miles Maclagan. Auch sein erstes Turnier der ATP Masters Series in Cincinnati konnte Murray gewinnen. Im Endspiel besiegte er Novak Đoković mit 7:6 und 7:6.

Murray vertrat Großbritannien bei den Olympischen Spielen in Peking, wo er im Herreneinzel in der ersten Runde gegen Lu Yen-hsun ausschied. In der Doppelkonkurrenz gewann er an der Seite seines Bruders Jamie die Auftaktrunde gegen die Kanadier Daniel Nestor und Frédéric Niemeyer. Im Achtelfinale unterlagen sie Arnaud Clément und Michaël Llodra aus Frankreich deutlich mit 1:6 und 3:6.

Im September erreichte er zum ersten Mal das Finale eines Grand-Slam-Turniers. Bei den US Open besiegte er im Halbfinale den Weltranglistenersten Rafael Nadal mit 6:2, 7:6, 4:6 und 6:4. Das Finale verlor er gegen Roger Federer glatt mit 2:6, 5:7 und 2:6. Nach dem Turnier von Cincinnati war Madrid die nächste Station der Masters Series. Auch dieses schloss Murray erfolgreich ab; den zweiten Titel in Folge sicherte er sich gegen den ungesetzten Franzosen Gilles Simon, den er mit 6:4 und 7:6 besiegte. Auch das folgende Turnier in Sankt Petersburg gewann er und holte sich damit seinen achten ATP-Titel. Das Jahr schloss er auf Rang 4 der Weltrangliste ab.

2009−2011

 
Murray 2009 bei den French Open

Beim Turnier in Doha verteidigte Murray 2009 seinen Titel. Im Halbfinale besiegte er Roger Federer, im Finale triumphierte er über Andy Roddick.

Bei den Australian Open scheiterte er als Mitfavorit im Achtelfinale überraschend an Fernando Verdasco. Beim anschließenden Masters in Indian Wells unterlag er im Finale dem Weltranglistenersten Rafael Nadal, nachdem er im Halbfinale Federer geschlagen hatte. Das Miami Masters konnte er wiederum gewinnen, im Finale schlug er Novak Đoković. Durch den Sieg beim Kanada Masters stand er am 17. August 2009 erstmals auf Platz zwei der Weltrangliste.

Bei den Australien Open erreichte Murray 2010 erstmals das Endspiel; er verlor es in drei Sätzen gegen Federer. In Wimbledon erreichte er zum zweiten Mal in Folge das Halbfinale, er scheiterte in drei Sätzen am späteren Titelgewinner Nadal. Im weiteren Jahresverlauf gewann Murray die Masters in Kanada und Shanghai, bei denen er jeweils Federer im Finale in zwei Sätzen besiegte.

 
2011 bei den Australian Open

Bei den Australian Open 2011 erreichte Murray zum zweiten Mal nach 2010 das Finale; dort verlor er in drei Sätzen gegen Novak Đoković. Dieser Finalniederlage folgten drei Erstrundenniederlagen in Folge bei den Turnieren in Rotterdam, Indian Wells und Miami. Daraufhin trennte sich Murray von seinem Trainer Àlex Corretja, der ihn seit April 2008 betreut hatte.[7] Bei den Masters-Turnieren in Monte Carlo und Rom erreichte Murray jeweils das Halbfinale. Während er in Monte Carlo in drei Sätzen am späteren Turniersieger Nadal scheiterte, war Murray in Rom nur zwei Punkte von einem Triumph über Đoković entfernt, was für diesen die erste Saisonniederlage bedeutet hätte. Schlussendlich gewann der spätere Turniersieger Đoković das Match im Tie-Break des dritten Satzes. Bei den ATP World Tour Finals gab er aufgrund einer Verletzung im Adduktorenbereich während der Gruppenphase auf, nachdem er sein erstes Match gegen David Ferrer verloren hatte. Ab dem 31. Dezember 2011 wurde Murray bis 2014 vom ehemaligen Weltklassespieler Ivan Lendl betreut.[8][9] Das Jahr beendete Murray wie seit 2008 jedes Jahr auf dem vierten Ranglistenplatz.

2012: Olympiasieg und erster Grand-Slam-Titel

Anfang Januar 2012 gewann Murray das ATP-Turnier von Brisbane. Bei den folgenden Australian Open gelangte er bis ins Halbfinale, wo er jedoch trotz einer 2:1-Führung nach Sätzen wie im Vorjahr dem späteren Sieger Đoković unterlag. Nach Finalniederlagen bei den Dubai Duty Free Tennis Championships (März) und dem Miami Masters (April) jeweils in zwei Sätzen gegen Federer und Đoković erreichte Murray bei den French Open das Viertelfinale, wo er dem schwächer eingestuften David Ferrer in vier Sätzen unterlag.

Anfang Juli zog Murray in Wimbledon nach Siegen über Ferrer und Jo-Wilfried Tsonga ins Finale ein. Dort traf der seit den French Open 2011 stets bei Grand-Slam-Turnieren hinter Đoković, Nadal und Federer auf Platz vier Gesetzte auf Roger Federer. Es war Murrays erster Finaleinzug, nachdem er von 2009 bis 2011 jeweils im Halbfinale von Wimbledon gescheitert war. Gleichzeitig war er der erste britische Finalteilnehmer im Einzel seit Henry „Bunny“ Austin im Jahr 1938. Nach einer 1:0-Satzführung unterlag Murray Federer in vier Sätzen.

Wenige Wochen nach dem verlorenen Finale gewann Murray das in Wimbledon ausgetragene Endspiel des olympischen Tennisturniers, in dem er erneut auf Federer traf. Er besiegte als Setzlistendritter (Nadal fehlte wegen einer Verletzung) den Schweizer mit 6:2, 6:1 und 6:4; im Halbfinale hatte Murray Đoković in zwei Sätzen (7:5, 7:5) besiegt. In der Doppelkonkurrenz schied Murray bereits in der Auftaktrunde aus, er trat dort mit seinem Bruder Jamie an. Im Mixed startete er dank einer Wildcard mit Laura Robson, mit der er das Finale erreichte. Gegen Wiktoryja Asaranka und Max Mirny unterlagen sie knapp in drei Sätzen und gewannen damit die Silbermedaille.

Bei den folgenden US Open gelang Murray sein erster Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Finale bezwang er Novak Đoković in fünf Sätzen. Es war der erste Grand-Slam-Erfolg eines britischen Tennisspielers seit dem US-Open-Sieg von Fred Perry im Jahr 1936. Gleichzeitig egalisierte er mit 4:54 Stunden den Rekord des bis dahin längsten US-Open-Herren-Endspiels von 1988.[10]

2013: Sieg in Wimbledon

Murray begann die Saison 2013 beim Turnier in Brisbane. Mit dem Finalsieg gegen Grigor Dimitrow verteidigte er seinen Titel aus dem Vorjahr. Bei den Australian Open erreichte er zum dritten Mal das Finale und verlor dort in vier Sätzen gegen den Weltranglistenersten Đoković. Einen weiteren Titel erspielte sich Murray beim Masters in Miami, bei dem er im Finale David Ferrer in drei Sätzen besiegte. An seinem 26. Geburtstag gab er das Zweitrundenspiel gegen Marcel Granollers beim Rom Masters aufgrund einer Hüftverletzung auf. Aufgrund von Rückenproblemen verzichtete er auch auf die Teilnahme an den French Open. Er kehrte aber bereits am 10. Juni zu den Aegon Championships im Londoner Queen’s Club zurück und gewann das Turnier. Im Endspiel bezwang er Marin Čilić in drei Sätzen. Am 7. Juli 2013 gewann Murray in Wimbledon das Einzelfinale gegen Novak Đoković in drei Sätzen. Er war damit der erste Brite seit Fred Perry 1936, dem dies gelungen war. Bei den US Open erreichte Murray das Viertelfinale, wo er an Stanislas Wawrinka scheiterte. Direkt nach der Playoff-Partie gegen Kroatien im Davis Cup im September 2013 unterzog er sich wegen anhaltender Verletzungsprobleme einer Rückenoperation.[11] Die Saison war damit vorzeitig beendet. Ende des Jahres wurde er zum Sportler des Jahres in Großbritannien gekürt.[12]

2014

Murray verpflichtete im Frühjahr 2014 Amélie Mauresmo als Trainerin. Bereits in Doha stieg er in die Saison 2014 ein. Bei den Australian Open schied er im Viertelfinale gegen Federer aus. Im Anschluss stand er bei verschiedenen Turnieren der Kategorie ATP World Tour 500 und Masters im Achtel- oder Viertelfinale, in Acapulco erreichte er das Halbfinale. Dies gelang ihm auch bei den French Open, bei denen er Nadal in der Vorschlussrunde klar in drei Sätzen unterlag. In Wimbledon endete die Titelverteidigung im Viertelfinale, als Murray glatt in drei Sätzen gegen Grigor Dimitrow verlor. Bei den Masters-Turnieren von Toronto und Cincinnati zog er ebenfalls jeweils ins Viertelfinale ein, wie auch im Anschluss bei den US Open. Danach fiel er auf Rang 11 der Weltrangliste zurück und stand damit erstmals seit Juni 2008 nicht mehr in den Top Ten.

2015: Davis-Cup-Sieg

Bei den Australian Open erreichte er das Finale, das er gegen Novak Đoković in vier Sätzen verlor. Bei den ersten Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami verlor er im Halbfinale und Finale auch jeweils gegen Đoković. Bei den BMW Open in München erreichte er sein erstes Finale bei einem Sandplatzturnier, welches er gegen Philipp Kohlschreiber gewann. Eine Woche später bei den Mutua Madrid Open gewann er schließlich auch seinen ersten Masters-Titel auf der roten Asche. Er besiegte dort Rafael Nadal mit 6:3, 6:2. Bei den French Open drang er, wie im Vorjahr, bis ins Halbfinale vor, in dem er sich knapp in fünf Sätzen Novak Đoković geschlagen geben musste. Bei den AEGON Championships in London gewann Murray seinen 34. Titel. Er besiegte im Finale Kevin Anderson. In Wimbledon erreichte er das Halbfinale, wo Roger Federer in drei Sätzen gegen ihn die Oberhand behielt. Seinen vierten Saisontitel feierte er beim Kanada Masters, als er Novak Đoković im Endspiel in drei Sätzen schlug. In Cincinnati erreichte er das Halbfinale, während er bei den darauffolgenden US Open im Achtelfinale an Kevin Anderson scheiterte. Bei den Masters in Shanghai und Paris erreichte er das Halbfinale bzw. das Finale. Beide Male unterlag er Novak Đoković. Für die World Tour Finals war Andy Murray bereits seit August qualifiziert. Nach einem Auftaktsieg gegen David Ferrer und einer Niederlage gegen Rafael Nadal verlor er das entscheidende Vorrundenspiel gegen Stan Wawrinka und schied in der Gruppenphase aus.

Seinen größten Saisonerfolg feierte Andy Murray im Davis Cup. Mit zwei Einzelsiegen gegen die Vereinigten Staaten in der ersten Runde, zwei weiteren Einzelsiegen gegen Gilles Simon und Jo-Wilfried Tsonga im Viertelfinale gegen Frankreich sowie einem Erfolg im Doppel mit Bruder Jamie und ebenfalls zwei Siegen im Einzel und einem im Doppel gegen Australien im Halbfinale war Andy Murray maßgeblich für den ersten Finaleinzug der britischen Mannschaft seit 1978 verantwortlich. Auch im Endspiel gegen Belgien blieb er ohne Niederlage: mit zwei Siegen im Einzel und einem weiteren im Doppel war er an allen Punkten des 3:1-Endstandes maßgeblich beteiligt.

2016: Zweiter Wimbledon- und Olympiasieg, Platz 1 der Weltrangliste

 
Murray nach seinem zweiten Titel in Wimbledon 2016

2016 gelangte Murray zum fünften Mal ins Finale der Australian Open, wo er zum vierten Mal auf Novak Đoković traf und diesem in drei Sätzen mit 1:6, 5:7, 6:7 (3:7) unterlag. Erneut unterlag er dem Serben auf Sand im Finale beim Madrid Masters, während er im Finale vom Rom Masters Đoković klar in zwei Sätzen (6:3, 6:3) besiegen konnte. Bei den French Open gelangte Murray u. a. nach einem Halbfinalsieg gegen den Schweizer Titelverteidiger Stan Wawrinka erstmals ins Einzel-Finale, wo er erneut gegen Đoković in vier Sätzen (6:3, 1:6, 2:6, 4:6) verlor.

Seinen ersten Saisonerfolg auf Rasen erreichte Murray bei den AEGON Championships im Londoner Queen’s Club, wo er das Finale gegen den Kanadier Milos Raonic in drei Sätzen mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:3 gewann. Seinen bis dahin größten Saisonerfolg hatte er bei den Wimbledon Championships, wo er zum zweiten Mal nach 2013 im Einzelfinale siegreich war und gegen Raonic mit 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) gewann. Im Anschluss gewann er, zum zweiten Mal nach 2012, am 14. August 2016 die Goldmedaille im Herreneinzel beim Olympischen Tennisturnier in Rio de Janeiro gegen Juan Martín del Potro mit 7:5, 4:6, 6:2 und 7:5. Außerdem oblag ihm die Ehre für sein Land die Flagge bei der Eröffnungsfeier zu tragen.

Murrays Siegesserie endete schließlich nach 22 Partien im Endspiel des Masters-Turniers von Cincinnati, in dem er sich Marin Čilić geschlagen geben musste. Auch bei den US Open reichte es nicht zum Titelgewinn, Murray scheiterte in einer umkämpften Viertelfinalpartie nach fünf Sätzen gegen Kei Nishikori. Im letzten Saisonabschnitt startete er eine neue Siegesserie und gewann hintereinander das Turnier in Peking, das Shanghai Masters sowie den Titel in Wien. So hatte sich Murray vor dem letzten Masters in Paris in die Position gebracht, Novak Đoković an der Weltranglistenspitze abzulösen. Da Đoković vorzeitig im Viertelfinale ausschied, reichte Murray der Einzug ins Turnierendspiel, um am 7. November 2016 erstmals die Position an der Spitze der Weltrangliste einzunehmen. Er ist damit der erste Weltranglistenerste im Einzel aus dem Vereinigten Königreich, nachdem dies seinem Bruder Jamie Murray bereits am 4. April 2016 im Doppel gelungen war. Durch den Finalerfolg gegen John Isner sicherte sich Murray seinen achten Saisontitel, seine bisherige Bestmarke hatte bei sechs Titeln im Jahr 2009 gelegen. Bei den abschließenden ATP World Tour Finals 2016 erreichte Murray erstmals das Endspiel, in dem er Novak Đoković mit 6:3 und 6:4 besiegte. Damit beendete er die Saison damit als Weltranglistenführender mit neun Saisontiteln.

Auszeichnungen und Würdigungen

Leistungsbilanz

Finalteilnahmen

Vorlage:Turniersiege Andy Murray

Leistungsbilanz bei den wichtigsten Turnieren (Einzel)

Vorlage:Statistik Andy Murray

Grand-Slam-Bilanz (Doppel)

Turnier1

2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003

Gesamt
Australian Open

  1R

1R
French Open

  2R

2R
Wimbledon

  1R

1R
US Open

  2R 1R

2R
Gewonnene Doppel-Titel

0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0

2
Gesamt-Siege/-Niederlagen2

0:1 4:3 7:6 3:2 6:2 5:6 12:7 6:4 3:7 6:9 5:5 8:14 1:2 0:0 0:1

66:69
Jahresendposition

(353) 354 149 332 108 183 68 131 308 220 207 132 1422 1752 711

N/A

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1R, 2R = Ausscheiden in der 1. / 2. Hauptrunde bzw. Q1, Q2 = Ausscheiden in der 1. / 2. Qualifikationsrunde

1 Turnierresultat in Klammern bedeutet, dass der Spieler das Turnier noch nicht beendet hat; es zeigt seinen aktuellen Turnierstatus an. Nachdem der Spieler das Turnier beendet hat, wird die Klammer entfernt.
2 Stand: 9. Januar 2017

Literatur

  • Murray, Andy: Hitting back: The Autobiography. Century, London 2008. ISBN 978-1-84605-167-8.
  • Murray, Andy: Andy Murray: Seventy-seven: My Road to Wimbledon Glory. Headline Publishing Group, 2014. ISBN 978-0755365975.
Commons: Andy Murray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Andy Murray. In: Internationales Sportarchiv. Nr. 12/2012, 20. März 2012 (munzinger.de).
  2. Brian Viner: Judy Murray: More than a tennis mum. In: independent.co.uk. The Independent, 30. Juni 2012, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  3. Wimbledon-Sieger Murray heiratet Jugendliebe Kim Sears. In: spiegel.de. Der Spiegel, 12. April 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
  4. Julie Carpenter: Andy Murray's dream team. In: express.co.uk. 2. Juli 2012, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  5. New Year honours 2013: the full list. In: theguardian.com. The Guardian, 30. Dezember 2012, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  6. Central Chancery of the Orders of Knighthood. (PDF; 24,8 kB) In: thegazette.co.uk. 31. Dezember 2016, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  7. Murray trennt sich von Coach Corretja. In: kicker.de. 30. März 2011, abgerufen am 7. Januar 2017.
  8. Legende Lendl trainiert Murray. In: spiegel.de. Der Spiegel, 31. Dezember 2011, abgerufen am 7. Januar 2017.
  9. Murray und Lendl trennen sich. In: sport1.de. 19. März 2014, abgerufen am 7. Januar 2017.
  10. Murray feiert ersten Grand-Slam-Titel. In: ftd.de. 11. September 2002, archiviert vom Original am 13. Oktober 2012; abgerufen am 7. Januar 2017.
  11. Kevin Mitchell: Andy Murray to undergo minor surgery in bid to solve back problem. In: theguardian.com. The Guardian, 19. September 2013, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  12. a b Andy Murray wins BBC Sports Personality of the Year 2013. In: bbc.com. BBC, 15. Dezember 2013, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  13. BBC Sports Personality: The winners. In: bbc.co.uk. BBC, 12. Dezember 2004, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  14. a b Honorary degree and freedom of Stirling for Andy Murray. In: bbc.com. BBC, 23. April 2014, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  15. Louisa Clarence-Smith: Wimbledon tennis champion Andy Murray made freeman of Merton. In: yourlocalguardian.co.uk. 8. April 2014, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  16. Andy Murray wins BBC Sports Personality of the Year award. In: bbc.com. BBC, 5. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  17. Murray and Kerber named 2016 ITF World Champions. In: itftennis.com. 13. Dezember 2016, abgerufen am 13. Dezember 2016 (englisch).
  18. BBC Sports Personality of the Year 2016: Andy Murray wins for a record third time. In: bbc.com. BBC, 18. Dezember 2016, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).