Kasachstan

Staat in Zentralasien
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juni 2004 um 21:25 Uhr durch 80.144.121.239 (Diskussion) (Verwaltungsgliederung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
---Sidenote START---

Die Republik Kasachstan (kasachisch Қазақстан Республикасы, Qazaqstan Respublikasï; russisch Республика Казахстан) liegt in Zentralasien und - betrachtet man den Fluss Ural als Grenze zwischen Europa und Asien - zu einem sehr kleinen Teil im äußersten Osteuropa. Es grenzt im Norden und Westen an Russland, im Südosten an die Volksrepublik China, im Süden an Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan und im Südwesten an das Kaspische Meer.

Nationalflagge von Kasachstan
(Details)
Amtssprache Kasachisch, Russisch
Hauptstadt Astana
Staatsform Republik
Präsident Nursultan Nasarbajew
Regierungschef Danial Achmetow
Fläche 2.717.300 km²
Einwohnerzahl 14 895 000 (Stand: Aug. 2003)
Bevölkerungsdichte 5,5 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 16. Dezember 1991
Währung Tenge
Zeitzone UTC +4 bis +6
Nationalhymne
Kfz-Kennzeichen KZ
Internet-TLD .kz
Vorwahl +7
Lage Kasachstans in Asien
Lage Kasachstans in Asien

Geographie und Klima

Kasachstan zieht sich von der Wolga im Westen bis zum Altai im Osten. Die südliche Begrenzung bildet der Tien Shan-Gebirgszug, der Aralsee und die Kysylkum-Wüste. Nach Norden reicht Kasachstan ohne natürliche Begrenzung in das Mittelsibirische Tiefland hinein. Der größte Teil des Landes besteht aus Ebenen (Steppe und Wüste), im Nordwesten befinden sich die Mugodscharberge, im Zentrum die Kasachische Schwelle, während sich im Südosten im Tien Shan Höhen bis zu 4973m finden. Kasachstan ist mit seinen 2.724.900 km² das 9 größte Land der Erde. Das Klima ist kontinental, d.h. nach kalten schneearmen Wintern folgen direkt heiße lange Sommer.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 2003 besteht die Bevölkerung Kasachstans heute zu 54% aus Kasachen. Die größeren Minderheiten sind die Russen (30%), Ukrainer und Kasachstandeutsche (300.000). Zu den turkvölkischen Minderheiten zählen die Mescheten, Baschkiren, Tschuwaschen und Tataren. Aufgrund der zwischenzeitlich von der Regierung angeordneten Turkisierung Kasachstans nehmen die Minderheiten stetig ab, da sie es vorziehen, auszuwandern bzw. in die Länder ihrer Vorfahren abzuziehen.

Verwaltungsgliederung

Kasachstan besteht aus 14 Gebieten Oblysy und 2 Städten mit Sonderstatus. Alle unten angegebene Bezeichnungen sind in kasachischer Transkription. Russische Namen, die bis 1994 galten und unter denen die Städte im Westen bekannt sind, werden nach dem slash angegeben. In Klammern die Hauptstädte.

Im Westen: Batys Kasakstan Oblysy (Oral), Atyrau Oblysy (Atyrau), Mangystau Oblysy (Aktau), Aktöbe Oblysy (Aktöbe)

Im Norden: Soltustik Kasakstan Oblysy (Petropawl), Kostanaj Oblysy (Kostanaj), Akmola Oblysy (Kokschetau)

Im Westen: Pawldar oblysy (Pawldar), Schygys Kasakstan Oblysy (Özkemen)

Im Süden: Almaty Oblysy (Taldykorgan), Shambyl Oblysy (Taraz), Kysylorda Oblysy (Kysylorda)

Im Zentrum: Karaganda Oblysy (Karaganda),

Städte mit Sonderstatus: Almaty; Baykonyr Nach der Verwaltungsreform von 1997 wurden folgende Gebiete aufgelöst: Turgaj; Sheskasgan; Kokschetau; Taldykorgan und Semey.

Wirtschaft und Verkehr

Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist nur sehr klein, da der größte Teil des Landes unfruchtbar ist. Von Bedeutung ist die Viehhaltung. Im Norden besteht um die Hauptstadt Astana ein landwirtschaftlich gut erschlossenes Gebiet. Im Süden steht der Aralsee nach extensiver Bewässerung für die Landwirtschaft in der Region vor der Austrocknung, was eine der größten ökologischen Katastrophen der heutigen Zeit ist. Kasachstan besitzt Reserven an Kohle, Erdöl, Erdgas, Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor und anderem. Für den Verkehr hat die Eisenbahn mit Abstand die wichtigste Bedeutung. Das Streckennetz ist 14.560 km lang. In Atyrau befindet sich ein Hafen am Kaspischen Meer. In Baikonur befindet sich der größte Raumbahnhof der ehemaligen Sowjetunion. Er ist von Russland für 115 Millionen Dollar jährlich bis 2022 gepachtet worden. Siehe auch: Städte in Kasachstan

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kasachstans

Im Altertum entstanden auf dem Gebiet des späteren Kasachstan verschiedene Reiche, die z. T. Weltbedeutung erreichten. Am bekanntesten sind die Reiche der turkstämmigen Kangly, Kimeken und Naimanen, die das nördliche und östliche Kasachstan beherrschten. Der Süden wurde vor allem durch das türkisch-geprägte Reich des Choresm-Schah gebildet, dem auch formal die Gebiete der turkstämmigen Karakhaniden und der Türgesch untertan waren. Das spätere Westkasachstan unterstanden den Reichen der Kyptschaken und der Oghusen.

Im 13. Jahrhundert wurde Kasachstan von den Mongolen Dschingis Khans überrannt und seinem Reiche einverleibt: Große Teile des heutigen Kasachstans zählten zählten zu der Orda-Horde. Im Westen des Landes befand sich das Gebiet der Goldenen Horde, während der Süden formal durch das Khanat Tschagatai kontrolliert wurde - de facto herrschten aber im südlichen Kasachstan die Khane der Roten Nogaier-Horde.

Im 14./15. Jahrhundert von Timurs Eroberungen betroffen, bildete sich nun das Usbekische- und Kasachische Khanat heraus.

Im 17./18. Jahrhundert fielen noch einmal Mongolen in Kasachstan ein, wo es zeitweise einen Bestandteil der Westmongolischen Föderation der Oiraten bildete. Es war die Zeit des "Großen Unglücks" für die Kasachen.

Mitte des 18. Jahrhunderts unterstellte sich das spätere Kasachstan nach und nach dem russischen Zarenreich. Es kam nun dort zur Bildung der drei "kasak-kirgischischen Horden".

Im 19. Jahrhundert beginnt der kasachische Widerstand gegen die russische Vorherrschaft: Auf dem Gebiet des einstigen Kasachen-Khanates wird nun die Buqai-Horde begründet, die das Khanat wieder herstellen wollte. Doch wird das nachmalige Kasachstan durch General Kaufmann unterworfen und dadurch dem Generalgouvernement Turkestan unterstellt.

1917 wurde in Kasachstan die Alasch Orda begründet, die den bewaffneten Kampf gegen die Kommunisten aufnahm. 1919 wurde diese letzte Kasachen-Horde von den Sowjets unterworfen und, mit Kirgisistan und Turkmenistan, Teil der Sozialistischen Autonomen Sowjetrepublik Turkestan und schließlich - im Rahmen Rußlands - zur Kirgisischen Autonomen Sowjetrepublik zusammengefaßt.

1936 Gründung der SSR Kasachstan. Am 25. Oktober 1990 Souveränitätserklärung, Unabhängigkeit am 16. Dezember 1991.

Karte von Kasachstan