Teheran (persisch تهران (Tehrān) / /) ist die Hauptstadt Irans und der gleichnamigen Provinz. Nach offiziellen Angaben leben 7.092.185 Menschen in der eigentlichen Stadt und 11.931.656 in der Provinz Teheran (Stand jeweils 1. Juli 2004). Die Stadt liegt südlich des Elburs-Gebirges und des Kaspischen Meeres im Iranischen Hochland, das eine durchschnittliche Höhe von 1200 m über NN hat. Sie beherbergt den Golestanpalast, ca. 10 Universitäten, mehrere Museen, viele Moscheen, Hochhäuser und ist das Industrie- und Handelszentrum Irans.

Teheran besitzt zwei Flughäfen. Mehrabad ist zur Zeit der Haupt-Flughafen der Stadt und befindet sich im Westen Teherans. Seit 2005 ist auch der 30 Kilometer südlich gelegene Flughafen Imam Khomeini International Airport in Betrieb. Teheran besitzt seit 2005 eine U-Bahn, mit drei Linien, die die Verkehrssituation entlasten soll. Die moderne Teheraner U-Bahn ist jedoch noch nicht komplett und wird erweitert.
Geschichte
Der Name Teheran leitet sich wohl vom altpersischen teh ran, was in etwa „warmer Ort“ bedeutet, ab.
Die erste geschichtliche Erwähnung einer unbedeutenden Ansiedlung namens Teheran lässt sich auf das Jahr 942 datieren. Die Ansiedlung mit Obstgärten war in der Nähe der seldschukischen Residenzstadt Ray gelegen. Trotz der Umwallung unter den Safawiden kam Teheran nicht über das Stadium einer Provinzstadt hinaus.
Dies änderte sich schlagartig mit der Eroberung durch Aga Mohammed Khan, den Begründer der Kadscharendynastie im Jahre 1795, der Teheran zur persischen Hauptstadt machte. Um das Jahr 1800 zählte man etwa 15.000 Einwohner.
Der Kadscharenherrscher Nasireddin Schah vergrößerte während seiner Regierungszeit das ursprüngliche Stadtgebiet um das Fünffache und legte eine Stadtmauer an. Im Jahre 1900 zählte man etwa 250.000 Einwohner. Damit wurde Teheran zur größten Stadt Persiens, bedingt auch durch die starke Zentralisierung des Landes. Unter den Pahlavi wurde die Stadt nochmals vergrößert, eine Autobahn quer durch die Stadt gebaut und die alten Kadscharenansiedlungen eingeebnet.
Bedeutend war die Kriegskonferenz von Churchill, Roosevelt und Stalin in der Zeit vom 28. November bis 1. Dezember 1943.
Im Jahre 1976 zählte man bereits 4,5 Millionen Einwohner. 1979 kam es im Rahmen der islamischen Revolution in Teheran zu Unruhen, in deren Verlauf auch die Botschaft der USA besetzt wurde (Geiselnahme von Teheran). Der Schah ließ am heutigen Platz des 17. Schahrivar ca. 4000 demonstrierende Iraner ermorden.
Am 21. Oktober 1996 zählte Teheran bei der Volkszählung 6.758.845 Einwohner. Am 1. Juli 2004 lebten nach einer offiziellen Schätzung des Statistischen Zentrums des Iran 7.092.185 Menschen in der Hauptstadt.
Nach dem schwerem Erdbeben in Bam 2004 wurde erstmals über eine Verlagerung des Regierungssitzes von Teheran in eine weniger erdbebengefährdete Region nachgedacht. Jedoch beschloss man die Stadt durch Regelungen erdbebensicherer zu machen, statt es zu verlegen.
Sehenswürdigkeiten
In Teheran befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die meisten stammen aus der Kadscharenzeit, darunter der Golestanpalast (bis 1979 Sitz des Schahs) mit dem Pfauenthron und die Schah-Moschee.
Eine der bekanntesten moderneren Sehenswürdigkeiten Teherans ist der 45 m hohe Freiheitsturm (iranisch: Azadi), der 1971 aus Anlass der 2500-Jahrfeier der iranischen Monarchie aus über 25.000 weißen in Esfahan gebrochenen Steinen errichtet wurde. Mit einem Lift gelangt man zu einer Aussichtsplattform auf dem Turm, der einen herrlichen Ausblick über die Stadt bietet. Meist sind hier auch die von Schnee bedeckten Berge des Elbursgebirges zu erkennen. Heute gilt der Turm als Wahrzeichen des modernen Teheran.
Als weitere Sehenswürdigkeit gilt der Basar von Teheran, der mit einer Länge von knapp 10 km und über 10.000 Läden der größte Basar der Welt ist. Neben dem Archäologischen Museum und dem Teppichmuseum sind vor allem die als Symbole der Islamischen Republik geltenden Stätten des Grabmals des Imam Khomeini und der Friedhof Behest-e Sahra mit dem Blutbrunnen ein Muss jedes Teheranbesuchs.
Im Kronjuwelenmuseum werden ungeheure Mengen von Schmuckstücken und Edelsteinen aufbewahrt, unter anderem auch die Kronen des letzten Schah und seiner Frau sowie der mit Gold und Edelsteinen geschmückte Sonnenthron. Der weiße und der grüne Palast des Schah sind ebenfalls einen Besuch wert.
Auch sind die Skigebiete nördlich von Teheran für Wintersportler sehr empfehlenswert. In den Elburs-Gebirgsketten nördlich von Teheran befinden sich unzählige Skipisten mit idealen Bedingungen und Einrichtungen zu fairen Preisen.
Verkehrsmittel
Neben dem Flughafen MehrAbad International Airport und dem noch immer nicht vollständig in Betrieb gegangenen neuen Flughafen Imam Khomeini besitzt Teheran über Überlandbusse Anschluss an Europa. Ab dem Istanbuler Busbahnhof verkehren täglich Linienbusse bis nach Teheran. Des Weiteren ist das hervorragende Autobahnnetz Irans mit Straßen auf mitteleuropäischem Standard auf Teheran zentralisiert. Teheran besitzt auch einen Hauptbahnhof.
Die Verkehrssituation, speziell in der Innenstadt, ist seit geraumer Zeit sehr angespannt. Die explosionsartig angestiegene Einwohnerzahl hatte in direkter Folge den alltäglichen Verkehrsinfarkt zur Folge. Hauptgrund hierfür ist das Fehlen eines effizienten öffentlichen Nahverkehrssystems. Ein Großteil der Bevölkerung ist nach wie vor auf die Nutzung von Bussen und Taxis angewiesen.
Innerhalb der Stadt sind Taxis billig und empfehlenswert, seit 1999 gibt es eine U-Bahn in Teheran, die seitdem ständig erweitert wird.
Innerhalb des Landes sind Flugreisen sehr bequem und auch sehr günstig. Tickets müssen allerdings weit im Voraus gebucht werden, da die Flüge oft voll besetzt sind.
Vor Überlandreisen mit dem Auto sollte man bedenken, dass es im Iran pro Stunde durchschnittlich 3 Verkehrstote gibt, d.h. pro Jahr ca. 27.000. Das Durchschnittsalter der Autos liegt bei über 20 Jahren und sinkt nur allmählich.
Städtepartnerschaften
Teheran unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften. In Klammern das Jahr der Etablierung.
- Los Angeles, USA (vor 1979)
- Havana, Kuba (2001) [1]
- Tshwane, Südafrika (für 2002 geplant) [2]
- Caracas, Venezuela (2005) [3]
- Peking, China (für 2006 geplant) [4]
Söhne und Töchter der Stadt
- Shohreh Aghdashloo, iranische Schauspielerin
- Anousheh Ansari, Mitbegründerin und CEO der Firma Telcom Technologies
- Reza Badiyi, iranischer Filmregisseur und Filmproduzent
- Abdu'l Baha, Sohn Baha'u'llahs
- Baha'u'llah, Religionstifter der Baha'i-Religion
- Philippe Blasband, Drehbuchautor und Theaterregisseur
- Kamal Charrazi, ehemaliger Außenminister Irans
- Nasrollah Entezam, iranischer Politiker
- Vahid Hashemian, iranischer Fußballspieler
- Ali Karimi, iranischer Fussballnationalspieler
- Abbas Kiarostami, iranischer Filmregisseur
- Majid Majidi, iranischer Filmregisseur und Drehbuchautor
- Mohsen Makhmalbaf, iranischer Filmregisseur und Autor
- Samira Makhmalbaf, iranische Filmregisseurin und Drehbuchautorin
- Mohammad Mossadegh, ehemaliger Premierminister Irans
- Harold Nicolson, britischer Diplomat, Autor und Politiker
- Omid Nouripour, deutsch-iranischer Politiker
- Mohammad Reza Pahlavi, Schah von Persien
- Hadi Saei Bonehkohal, Erster Taekwondo-Olympiasieger Irans
- Said (Schriftsteller), iranischer Schriftsteller
- Barbet Schroeder, französischer Filmregisseur
- Jasmin Tabatabai, deutsch-iranische Schauspielerin
- Cumrun Vafa, iranischer Physiker
- Bozorg Alavi, iranischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.
- Ashkan Dejagah, iranischer Fußballspieler von Hertha BSC Berlin