Die Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen liegt zwischen der Ost- und Südsteiermark zirka 20 km südlich von Graz im Bezirk Leibnitz und hat 2928 Einwohner (Stand 1. Jänner 2025).
Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 26,33 km² | |
Koordinaten: | 46° 57′ N, 15° 35′ O | |
Höhe: | 329 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.928 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8081, 8072, 8412 | |
Vorwahlen: | 03134, 03135 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 52 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Marktplatz 2 8081 Heiligenkreuz am Waasen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Platzer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Heiligenkreuz am Waasen im Bezirk Leibnitz | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |


Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen „Heiligenkreuz am Waasen“ weiter.[1]
Geografie
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[2]):
- Felgitsch (512)
- Heiligenkreuz am Waasen (1422)
- Sankt Ulrich am Waasen (781)
- Wutschdorf (4)
Die Gemeinde besteht aus folgenden Katastralgemeinden (Fläche 2015[3]):
- Felgitsch (795,11 ha)
- Heiligenkreuz am Waasen (741,88 ha)
- St. Ulrich am Waasen (640,96 ha)
- Wutschdorf (458,65 ha)
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Gemeindezusammenlegungen
- 1963 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und Felgitsch zusammengelegt.
- 2015 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und St. Ulrich am Waasen zusammengelegt.
Tourismusverband
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Allerheiligen bei Wildon, St. Georgen an der Stiefing, Ragnitz, Pirching am Traubenberg, Empersdorf den Tourismusverband „Stiefingtal“. Dessen Sitz ist in Heiligenkreuz am Waasen.
Dieser veranstaltet jedes Jahr im Juli und August Mittwochs die „Stiefingtaler Schmankerltage“ und haben einen eigenen Einkaufsgutschein, „Stiefingtaler“, mit denen in der Region bezahlt werden kann.[4]
Geschichte
Heiligenkreuz wurde erstmals 1265 im landesfürstlichen Urbar der Steiermark erwähnt. Bereits im Jahr 1271 ist eine eigene Pfarre nachweisbar. 1849 kam es als Folge der Revolution des Jahres 1848 zur Bildung der Gemeindeselbstverwaltung. 1984 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.
Am 31. Dezember 2015 fiel durch einen Brand, der um 13:30 Uhr entdeckt und bis 16 Uhr gelöscht wurde, das Hackschnitzel-Heizkraftwerk im Ort aus. Es versorgt etwa 500–600 Bürger und einige öffentliche Einrichtungen. Schon am folgenden Neujahrstag um 03:00 Uhr ging als Ersatz für voraussichtlich 4–6 Wochen ein beschaffter Ölkessel in Betrieb.[5][6]
Bevölkerungsentwicklung

Politik
Bürgermeister
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats im April 2015 wurde Franz Platzer (ÖVP) zum Bürgermeister gewählt.[7] Platzer wurde 1997 erstmals zum Bürgermeister von Heiligenkreuz am Waasen gewählt und behielt diese Funktion bis 31. Dezember 2014. Da aufgrund der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform die vordem selbständige Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen eingemeindet wurde, verlor der Bürgermeister seine Funktion. Ab 1. Jänner 2015 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters führte Platzer die Geschäfte der fusionierten Gemeinde als Regierungskommissär weiter.
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Rudolf Frühwirth (ÖVP) und der Gemeindekassier Norbert Felgitscher (ÖVP) an.[7]
Chronik der Bürgermeister von Heiligenkreuz
1848–1861 | Joseph Uhl |
1861–1874 | Johann Putz |
1874–1881 | Schemmerl |
1881–1886 | Johann Putz |
um 1886 | Karl Mayer |
1902 | Josef Sitzwohl |
1902–1908 | Felix Winkler |
1908–1916 | Josef Weinzerl |
um 1916 | Johann Zingauer |
1919 | Vinzenz Fröhlich |
1919–1945 | Rudolf Platzer |
1945–1968 | Leonhard Weinzerl |
1968–1992 | Johann Weinzerl |
1992–1997 | Franz Bammer |
seit 1997 | Franz Platzer |
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:
Partei | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | |||||||||||||||||
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Fusions- gemeinde |
Heiligen- kreuz |
St. Ulrich | Heiligen- kreuz |
St. Ulrich | Heiligen- kreuz |
St. Ulrich | |||||||||||||||
Stimmen | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 1067 | 68 | 11 | 707 | 63 | 10 | 157 | 29 | 3 | 612 | 57 | 9 | 277 | 56 | 5 | 693 | 68 | 11 | 142 | 30 | 3 |
SPÖ | 238 | 15 | 2 | 220 | 19 | 3 | 194 | 36 | 3 | 284 | 27 | 4 | 221 | 44 | 4 | 139 | 14 | 2 | 252 | 54 | 5 |
FPÖ | 271 | 17 | 2 | 119 | 11 | 1 | nicht kandidiert | 69 | 6 | 1 | nicht kandidiert | 97 | 10 | 1 | 73 | 16 | 1 | ||||
Überparteiliche Liste | nicht kandidiert | 85 | 8 | 1 | nicht kandidiert | 100 | 9 | 1 | nicht kandidiert | 91 | 9 | 1 | nicht kandidiert | ||||||||
Bürger-Liste-Kickmaier | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 187 | 35 | 3 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||||
Wahlberechtigte | 2.295 | 1.484 | 633 | 1.355 | 612 | 1.287 | 570 | ||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 70 % | 77 % | 86 % | 79 % | 84 % | 81 % | 84 % |
Wappen
Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens wurde Heiligenkreuz am Waasen 1959 von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen.[8] Die Wappenbeschreibung lautete: „Im grünen Schild ein silberner Schägrechtsbalken, begleitet links oben von einem goldenen Kreuz mit Winkelstrahlen und rechts unten von einer schräggestellten goldenen Ähre.“
St. Ulrich wurde das Recht zur Führung des Gemeindewappens mit Wirkung vom 1. November 1961 verliehen.[9] Die Wappenbeschreibung lautete:
- „Im geteilten Schild das obere Feld von Silber und Schwarz schräggeviert, das untere blaue Feld mit einem silbernen Fisch belegt.“
Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren beide Wappen mit 1. Jänner 2015 die offizielle Gültigkeit.
Die Wiederverleihung an die neue Gemeinde erfolgte mit Wirkung vom 15. Juni 2016.[10]
Die geänderte Blasonierung lautet:
- „In grünem Schild ein silberner Schrägrechtsbalken, begleitet hinten von einem goldenen Kreuz mit Winkelstrahlen, vorn von einer schräggestellten goldenen Ähre.“
Freizeit
Viele Wanderwege führen vom Ort aus (325 m Seehöhe) in die nähere und weitere Umgebung auf die Hügel (bis zu 484 m), von denen man weit ins ost- und südsteirische Land sieht (Pirchingberg).
Der Ort ist ein Sommertourismusort und verfügt über Einrichtungen wie Privatzimmer, schöne Gasthöfe mit gepflegter Küche, Urlaub am Bauernhof, Tennisplätze, Kegelbahn, Sportplatz, Reitmöglichkeiten, Kinderspielplatz, öffentliche Bücherei, Tankstellen, Autoreparaturwerkstätten, leistungsfähige Geschäfte, Friseur, Raiffeisenkasse, Sparkasse, Postamt usw.; katholische Kirche, Apotheke, Ärzte im Ort. Außerdem gibt es einen öffentlichen Badeteich mit angeschlossenem Buschenschankbetrieb (Lipizzaner Franzl).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche
Die Pfarrkirche entstand in vier Bauphasen. Die heutige östliche Seitenkapelle ist ein spätgotischer Bauteil und besitzt einen Schlussstein, der das Jahr 1547 als Baujahr angibt. Vom barocken Langhaus mit zwei Jochen und zwei Seitenkapellen aus 1684 ist nichts mehr erhalten. Der Baumeister Johann Georg Stengg errichtete 1746 den viergeschossigen Turm. Von 1891 bis 1894 erfolgte ein großer Umbau der Kirche im Stil der Neorenaissance durch Robert Mikovics. Das alte barocke Langhaus wurde abgerissen und durch eines mit fünf Jochen ersetzt. Zusätzlich wurden Emporen, Kreuzgratgewölbe und Wandpfeiler errichtet. Der einjochige Chor besitzt einen geraden Abschluss.
Der Hochaltar im Knorpelstil aus dem 17. Jahrhundert stammt aus dem heute slowenischen Maribor und wurde 1894 installiert. In der gotischen Kapelle befindet sich ein Taufbecken mit der Figur des heiligen Johannes Nepomuk. Die übrige Einrichtung stammt aus der Zeit des Umbaus. Die Glocke wurde 1721 von Franz Anton Weyer gegossen. Neben der Pfarrkirche befindet sich der dreigeschossige Pfarrhof, der 1790 bezogen wurde.[11]
Kalvarienbergkirche
Die Kalvarienbergkirche ist der Schmerzhaften Mutter geweiht. Sie ist ein einschiffiger Bau mit einer Einturmfassade und wurde 1756 von Johann Georg Stengg errichtet. Der Innenraum besitzt einen annähernd quadratischen Grundriss, eine flache Altarnische und eine geschwungene Sängerempore. Am Altar befindet sich eine Beweinungsgruppe mit Engeln von 1762. Dahinter sind auf einem Fresko Engel mit den Arma Christi, Gottvater und eine Ansicht von Jerusalem dargestellt. Die Kanzel und das Bild der Unbefleckten Empfängnis stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts.[12]
Literatur
- DEHIO Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Schroll, Wien 1982.
Weblinks
- 61052 – Heiligenkreuz am Waasen. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. Dezember 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen und der Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen, beide politischer Bezirk Leibnitz. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 20. Dezember 2013. Nr. 173, 37. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 713.
- ↑ Einwohner nach Ortschaften (Excel-Datei, 766 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 321. ZDB-ID 1291268-2 S. 630.
- ↑ Heizkraftwerk ging in Flammen auf, auf steiermark.orf.at am 31. Dezember 2015, abgerufen 31. Dezember 2015.
- ↑ Nach Brand in Heizwerk sorgt Ölofen wieder für Wärme, auf kleinezeitung.at am 1. Jänner 2016, abgerufen am 1. Jänner 2016
- ↑ a b Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen: Gemeindevorstand (abgerufen am 10. Juni 2015)
- ↑ Gemeinde Heiligenkreuz am Waasen: Geschichte, abgerufen am 10. Juni 2015
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 12, 1962, S. 45
- ↑ 46. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 7. April 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Leibnitz (politischer Bezirk Leibnitz), abgerufen am 17. Juni 2016
- ↑ DEHIO Steiermark S. 173f.
- ↑ DEHIO Steiermark S. 174