Der Euro (EUR oder €) ist die gemeinsame Währung von derzeit 12 Ländern der Europäischen Union sowie der nicht-EU-Staaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt. Euromünzen und -banknoten wurden am 1. Januar 2002 eingeführt. Das Prägejahr der Münzen kann aber bis 1999 zurückgehen, also dem Jahr, in dem die Währung offiziell eingeführt wurde. Ein Euro wird unterteilt in 100 Cent. Es gibt acht Nennwerte:
Beschreibung
Wert | Durchmesser | Dicke | Gewicht | Rändelung | Material | Magnetisch |
---|---|---|---|---|---|---|
1 Cent | 16,25 mm | 1,67 mm | 2,30 g | glatt | Stahl mit Kupfer-Ummantelung (Fe,Cu) | ja |
2 Cent | 18,75 mm | 1,67 mm | 3,06 g | glatt mit Einkerbung | Stahl mit Kupfer-Ummantelung | ja |
5 Cent | 21,25 mm | 1,67 mm | 3,92 g | glatt | Stahl mit Kupfer-Ummantelung | ja |
10 Cent | 19,75 mm | 1,93 mm | 4,10 g | grobe Riffelung | Nordisches Gold (Cu89 Al5 Zn5 Sn1) | nein |
20 Cent | 22,25 mm | 2,14 mm | 5,74 g | spanische Blume (glatt mit 7 Einkerbungen) | Nordisches Gold (Cu89 Al5 Zn5 Sn1) | nein |
50 Cent | 24,25 mm | 2,38 mm | 7,80 g | grobe Riffelung | Nordisches Gold (Cu89 Al5 Zn5 Sn1) | nein |
1 Euro | 23,25 mm | 2,33 mm | 7,50 g | gebrochene Riffelung | außen: Messing-Ni (Cu75 Zn20 Ni5), innen: Cu-Ni, Ni, Cu-Ni geschichtet |
schwach |
2 Euro | 25,75 mm | 2,20 mm | 8,50 g | feine Riffelung mit Schriftprägung | außen: Cu-Ni (Cu75 Ni25), innen: Messing-Ni, Ni, Messing-Ni geschichtet |
schwach |
Vorderseite
Alle Euro-Staaten haben eine gemeinsame Vorderseite ihrer Münzen, die den Wert der Münze zeigt. Sie wurde vom belgischen Designer Luc Luycx entworfen. Auf der 1-, 2-, und 5-Cent-Münze ist Europa in Relation zur Welt dargestellt. Das Bild auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zeigt die einzelnen EU-Staaten (man beachte, dass die EU-Mitglieder, die nicht am Euro teilnehmen, ebenfalls dargestellt sind, wie z. B. Großbritannien). Schließlich zeigen die 1- und 2-Euro-Münzen ein zusammenhängendes Europa der 15 alten EU-Länder. Die 10 neuen Mitgliedstaaten, die seit der Osterweiterung im Mai 2004 ebenfalls zur EU gehören, sind auf den Münzen noch nicht dargestellt. Alle Münzen zeigen auch noch 12 Sterne als Symbol Europas; dies hat nichts mit „12 Staaten“ zu tun, wie fälschlicherweise oft vermutet wird (siehe auch: Symbolik der Europaflagge). Ab 2006 werden die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen und 1- und 2-Euro-Münzen neu gestaltet. Die neuen Münzen sollen mit dem Beitritt der ersten neuen Länder zur Währungsunion ausgegeben werden. Erwartet wird dies frühestens 2007. Die zwölf alten Euroländer sollen die neuen Münzen ausgeben, sobald die technischen Vorbereitungen dazu abgeschlossen sind.
Vorderseite der 1-Cent-Münze | Vorderseite der 2-Cent-Münze | Vorderseite der 5-Cent-Münze |
Vorderseite der 10-Cent-Münze | Vorderseite der 20-Cent-Münze | Vorderseite der 50-Cent-Münze |
Vorderseite der 1-Euro-Münze | Vorderseite der 2-Euro-Münze |
Rückseite
Jedes Land, das am Euro teilnimmt, hat seine eigene Gestaltung der Rückseite. Diese reicht von der einfachen Abbildung des Staatsoberhaupts (zum Beispiel Belgien) bis zu einer unterschiedlichen Ausführung für jede einzelne Münze (zum Beispiel Österreich). Alle Münzen zeigen auf dieser Seite die Jahreszahl und die 12 Sterne der EU-Flagge.
Die nationalen Seiten finden sich in eigenen Artikeln:
- belgische Euromünzen
- deutsche Euromünzen
- finnische Euromünzen
- französische Euromünzen
- griechische Euromünzen
- irische Euromünzen
- italienische Euromünzen
- luxemburgische Euromünzen
- monegassische Euromünzen
- niederländische Euromünzen
- österreichische Euromünzen
- portugiesische Euromünzen
- san-marinesische Euromünzen
- spanische Euromünzen
- vatikanische Euromünzen
Obwohl nur zwölf Staaten der EU an der Währungsunion beteiligt sind, gibt es 15 verschiedene Münzsätze. Monaco, San Marino und die Vatikanstadt sind keine EU-Mitglieder, haben jedoch mit Frankreich bzw. Italien u.a. eigene Währungsunionen und daher eigene Euromünzen herausgebracht. Andorra hat dagegen bisher noch keine emittiert.
Zukünftige Münzen der Eurozone
Münzen neuer Länder der Eurozone
Bis auf das Vereinigte Königreich und Dänemark sind alle EU-Mitgliedsländer verpflichtet, den Euro nach der Erfüllung der Konvergenzkriterien einzuführen.
Neugestaltung der MünzenMit Einführung des Eurobargelds durch neue EU-Mitgliedstaaten (also voraussichtlich ab 2007) werden die gemeinsamen Vorderseiten der Münzen einer Neugestaltung unterzogen. Statt wie bisher die (alten) Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden die revidierten Geldstücke den Kontinent Europa (inklusive Nicht-EU-Gebiete) zeigen. Dabei entfällt auf den 10-, 20- und 50-Cent-Stücken der Zwischenraum zwischen den einzelnen Ländern, und auf den 1- und 2-Euro-Stücken wird ganz auf die Darstellung von Staatsgrenzen verzichtet. Die 1-, 2- und 5-Cent-Stücke werden nicht geändert, obwohl auch auf ihnen die Lage der alten EU in der Welt abgebildet ist. Auch für die nationalen Rückseiten sind neue Gestaltungsrichtlinien vorgesehen. So soll künftig der Name des Herausgeberstaats erscheinen (wie schon jetzt teilweise der Fall). Auf eine Wiederholung der Wertangabe auf der nationalen Seite (wie heute auf den österreichischen Münzen) soll verzichtet werden, es sei denn, im entsprechenden Land wird ein anderes als das lateinische Alphabet verwendet. Neben Griechenland könnte das in der Zukunft Zypern und Bulgarien betreffen. Allerdings müssen die bisherigen Euro-Länder ihre bestehenden Abbildungen nicht vorzeitig überarbeiten, sondern erst bei einer eventuellen Neugestaltung. Abgesehen von diesen Änderungen sollen Größe, Gewicht und andere technische Spezifikationen der Münzen unverändert bleiben, um den Übergang von alten zu neuen Münzen nicht zu erschweren. Nachdem die ersten neuen Mitglieder der Eurozone mit der Einführung der revidierten Münzen begonnen haben, sollen Schritt für Schritt die schon jetzt Euros emittierenden Länder auf die neue Gestaltung umstellen. Die alten Münzen behalten ihren Wert und bleiben weiter im Umlauf. Die zukünftigen Vorderseiten und auch die Rückseitenentwürfe von Estland, Litauen und Slowenien sind hier zu sehen: (letzte Seite) [1]
SondermünzenNeben den in allen Teilnehmerländern als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannten Euro-Kursmünzen ist jedes an der Währungsunion teilnehmende Land dazu berechtigt, Sondermünzen herauszugeben. Man unterscheidet hierbei Sammler- und Gedenkmünzen. SammlermünzenSammlermünzen müssen sich im Nennwert und zwei der drei Kriterien Dicke, Durchmesser und Farbe von den regulären Münzen unterscheiden. So gibt es z.B. in Frankreich Münzen zu ¼ € in Silber und Gold, in Österreich zu 5 € in Silber, 25 € in Silber und Niob (blau) und in Deutschland zu 10 € in Silber, 100 € und 200 € in Gold. Euro-Sammlermünzen gelten nur im herausgebenden Land als gesetzliches Zahlungsmittel. Da sowohl Sammler- als auch Materialwert deren Nennwert deutlich übersteigen, spielen sie im Zahlungsverkehr kaum eine Rolle. 2-Euro-GedenkmünzenNach einer fast zweijährigen Eingewöhnungsphase der Bevölkerung an das neue Geld hat die Europäische Kommission am 30. September 2003 entschieden, 2-Euro-Gedenkmünzen zuzulassen (wobei es sich bei dem Nominal von 2 Euro nur um eine Empfehlung handelt). Die Ausgabe solcher Münzen ist begrenzt möglich und kann pro Ausgabeland nur einmal jährlich erfolgen. 2-Euro-Gedenkmünzen unterscheiden sich von den regulären Kursmünzen nur dadurch, dass ihre nationale Rückseite durch eine spezielle Gedenkseite ersetzt wird. Alle weiteren Eigenschaften, wie Nennwert, Farbe, Metall, Dicke, Durchmesser und auch die gemeinsame Vorderseite bleiben erhalten. Diese Gedenkmünzen sind in allen Euro-Teilnehmerländern Zahlungsmittel. Die Auflagen dieser Münzen sind festgelegt und können nicht, wie bei normalen Umlaufgeld, angepasst werden. Die erste Münze wurde von Griechenland mit einer Auflage von 49 Millionen Stück anlässlich der Olympischen Spiele 2004 herausgegeben und zeigt einen Diskuswerfer. Als zweites Land hat Finnland eine 2-Euro-Münze zur EU-Erweiterung herausgegeben, die eine Auflage von 1.000.000 Stück hat und mittels stilisierter Blätter die 10 neuen EU-Länder darstellen soll. Als drittes Land folgte Luxemburg anlässlich der Dynastie und des Großherzoges mit einer 2-Euro-Münze, die das Porträt des Großherzoges und sein Monogramm mit der Krone zeigt. Auch Deutschland gibt seit 2006 eigene 2-Euro-Gedenkmünzen heraus. Insgesamt sind 16 Ausgaben geplant, das Thema dieser Münzen sind die 16 Bundesländer. Die Reihenfolge richtet sich dabei nach dem Vorsitz der Länder im Bundesrat, daher zeigt die erste Münze das Holstentor in Lübeck als Symbol für Schleswig-Holstein. Bereits ausgegebene 2-Euro-Gedenkmünzen (2004–2006)Zu den folgenden Themen wurden in den Jahren 2004 bis 2006 2-Euro-Gedenkmünzen ausgegeben: 2004
2005
2006
Noch nicht ausgegebene 2-Euro-GedenkmünzenZu den folgenden Themen werden 2006 und später 2-Euro-Gedenkmünzen ausgegeben werden: 2006
Eurovorläufer, Mustermünzen und TestprägungenDiese Prägungen sind keine offiziellen Zahlungsmittel und sind daher nicht als Münzen sondern als Medaillen zu bezeichnen. Die Mustermünzen und Testprägungen kommen in aller Regel nicht von der Zentralbank bzw. den nationalen Münzprägestätten. Vielmehr handelt es sich um Fantasien einzelner; das Design gibt daher auch nicht das mögliche Aussehen späterer offizieller Europrägungen dieser Länder wieder. Mustermünzen und Testprägungen werden für praktisch alle EU-Länder, die den Euro noch nicht eingeführt haben, angeboten. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, stehen diese Medaillen unter Umständen in einem Widerspruch zu gültigen Münzverordnungen. (Es muss eine Abgrenzung zu Eurovorläufer stattfinden.) Siehe auch: Liste der Motive auf den Euro-Kursmünzen Literatur
WeblinksCommons: Euromünzen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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