Technische Universität
Technische Universitäten (TU) sind promotionsberechtigte Hochschulen mit einem breiten Angebot an Ingenieursfächern und naturwissenschaftlichen Fächern, zumeist ergänzt um weitere Fächer.
Der Vorläufer der Technischen Universitäten waren die Technischen Hochschulen. Die Bezeichnung erhielten die Institutionen der höheren technischen Bildung im deutschen Sprachraum seit den 1870er Jahren. In den 1970er- und 1980er Jahren wandelte sich der Großteil der Technischen Hochschulen in Technische Universitäten um. Die Umwandlung brachte ihnen neben dem seitens der Politik und Wirtschaft gewünschten Prestigegewinn auch einen stärkeren Anteil an Grundlagenforschung und die Ergänzung um begleitende Fächer, z. B. aus den Bereichen Philosophie, Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften.
Fast alle Technischen Hochschulen wurden in Universitäten umbenannt. Ausnahmen sind die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen[1] sowie die zwei Schweizer Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne.
Neun Technische Universitäten Deutschlands haben sich in der Initiative TU9 zusammengeschlossen, die sich insbesondere bei den anstehenden europaweiten Vereinheitlichungen der Abschlüsse öffentlichkeitswirksam zu Wort meldet.
Ein Kooperationsabkommen der Technischen Universitäten gibt es auch zwischen den drei österreichischen Institutionen: TU Wien, TU Graz und die Montanuniversität Leoben haben 2010 den Verein TU Austria gegründet um gemeinsame Forschungsschwerpunkte zu entwickeln, gemeinsam Position zu beziehen und Synergien zu nutzen.[2]
Geschichtliche Entwicklung
Die Geschichte der TU hängt sehr stark mit der Entwicklung der Technischen Hochschulen zusammen.
Fakultäten oder Abteilungen
Die übliche Gliederung einer Technischen Universität folgt den „klassischen“ Ingenieursfächern. Im Allgemeinen umfasst das Studienangebot:
- Elektrotechnik mit Energietechnik-, Nachrichtentechnik, Elektronik
- Maschinenbau inklusive Verkehrstechnik (Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, …), Verfahrenstechnik, Kunststofftechnik usw.
- Bauingenieurwesen
- Architektur
- Mathematik
- Naturwissenschaften
Ab etwa 1975 kamen die folgenden Fächer hinzu:
- Informatik bzw. Computertechnik
- Satellitentechnik und Raumfahrt (vereinzelt)
Außerdem bildeten sich auch etliche interdisziplinäre Studiengänge heraus:
- Ingenieurinformatik
- Mechatronik
- Werkstoffwissenschaften
- Medientechnologie
- Medizintechnik und Medizinische Informatik
- Optronik
- Technische Physik
- Stadt- und Raumplanung
- Verkehrsingenieurwesen
- Wirtschaftsinformatik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Bio- und Chemieingenieurwesen
- Allgemeine Ingenieurswissenschaften
Liste von technischen Universitäten in D-A-CH
Deutschland
- RWTH Aachen (TU9, Exzellenzuniversität)
- Technische Universität Berlin (TU9)
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
- Technische Universität Braunschweig (TU9)
- Technische Universität Chemnitz
- Technische Universität Clausthal
- Technische Universität Darmstadt (TU9)
- Technische Universität Dortmund
- Technische Universität Dresden (TU9, Exzellenzuniversität)
- Technische Universität Bergakademie Freiberg
- Technische Universität Hamburg-Harburg
- Leibniz Universität Hannover (TU9)
- Technische Universität Ilmenau
- Technische Universität Kaiserslautern
- Karlsruher Institut für Technologie (TU9)
- Technische Universität München (TU9, Exzellenzuniversität)
- Universität Stuttgart (TU9)
Österreich
Schweiz
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Die RWTH Aachen ist eine Universität nach §1 Abs. (2) Nr. 1 des Hochschulfreiheitsgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen
- ↑ TU Austria: Mission. abgerufen am 9. September 2011