Umschrift

Übertragung der Zeichen eines Schriftsystems in die Zeichen eines anderen Schriftsystems
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Eine Umschrift ist die Darstellung eines Lautes, Wortes oder Namens aus einer anderen Sprache mit den Buchstaben eines gegebenen Alphabetes (zumeist lateinisches Alphabet) oder einer Lautschrift.

Man unterscheidet :

  1. Transkription als aussprachebasierte Darstellung von Sprache mit Hilfe einer phonetisch definierten Lautschrift, oder eines anderen Basisalphabetes als Lautschriftersatz.
  2. Transliteration als buchstabengetreue Umsetzung eines Wortes aus einer anderen Schrift (z.B. kyrillisch) in (lateinische) Buchstaben mit diakritischen Zeichen.

Um im Basisalphabet nicht vorkommende Laute darzustellen, werden oft noch nicht belegte oder selten verwendete Buchstabenkombinationen (wie nh, rh, gh) eingesetzt und gegebenenfalls mit diakritischen Zeichen ergänzt.

Beim Lesen einer solchen Umschrift, sind Kenntnisse der angewendeten Konventionen notwendig. Oft existieren mehrere Umschriftvarianten (z.B. im Falle des Chinesischen: Peking, Bejing, ...) oder sich im Laufe der Zeit wandelnde Konventionen (Russisches "B" entweder traditionell als "W" oder international als "V").

Beispiele:

  • Transkription des Namens des gegenwärtigen (2003) russischen Präsidenten auf Deutsch als Wladimir Putin, auf Französisch als Vladimir Poutine, auf Englisch als Vladimir Putin.
  • Bei der Umschrift werden außerdem Vornamen oft durch ihre deutsche Entsprechung ersetzt; z. B. russisch: Пётр Ильич Чайковский: traditionell "Peter Iljitsch Tschaikowsky" statt "Piotr Iljitsch Tschaikowski" - russischer Komponist (1840-1893). In den baltischen Sprachen wird eine derartige Namensumsetzung noch weit konsequenter durchgeführt.
  • Selbst ein international bekannter Name wie der des russischen Staatsmanes Chruschtschow, erscheint uns in anderen Sprachen möglicherweise sehr fremd (Original russich: Хрущев, transcribiert: Chruščev, deutsch: Chruschtschow (warum eigentlich -ow?), englisch: Khrushchev, französisch: Kroutchev)

In Russland wird heute konsequent offiziell nur noch die französische Umschrift der russischen Namen verwendet, diese erscheint dann auch im Reisepass. Selbst deutschstämmige Namen werden dann "französisch" transkribiert geschrieben - aus Schulze wird dadurch "Chulce", aus dem Schneider wird "Chnajdr" usw. Da die russische Sprache kein H kennt und die Russen es als ch oder g auszusprechen versuchen, wird aus dem deutschen "Hans" in Russisch einmal "Chans", andersmal "Gans", was in der Umschrift dann nur noch schwer als "Hans" wiederzuerkennen ist.

Durch die Verwendung einer Lautschrift wie des Internationalen Phonetischen Alphabetes sollen die Probleme der Mehrdeutigkeit behoben werden und soll die Aussprache direkt am Schriftbild abzulesen sein.