Alter Zürichkrieg

Kriegerischer Konflikt in der Eidgenossenschaft zwischen 1440 und 1450
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Der Alte Zürichkrieg oder auch Toggenburger Erbschaftskrieg fand zwischen 1436 und 1444 in der Schweiz statt.

1436 starb Graf Friedrich VII von Toggenburg. Da er Kinderlos war und kein Testament hinterliess, stritten sich Zürich und Schwyz um das Erbe. Zürich wollte das Gebiet um besseren Zugang zu den Bündner Pässen zu erhalten und Schwyz wollte die Unabhängigkeit von Zürich und dort selber Getreide anbauen. 1438 besetzte Schwyz das Gebiete um den Walensee und prompt lieferte Zürich den Schwyzern und Glarnern kein Getreide mehr. Darauf marschierten 1440 Schwyz und Glarus in das mit Zürich verbündete Sargans ein. Auch verwüsteten bis 1443 jedes Jahr junge Innerschweizer das zürcherische Gebiet. Zürich marschierte nach Pfäffikon, sah sich dort aber auch mit Urnern und Unterwaldnern konfrontiert und zog sich zurück.

Als 1442 der neue deutsche König Friedrich III. gekrönt wurde, überliess Zürich ihm die 1424 erworbene Grafschaft Kyburg und gewährte zudem dem Habsburger freie Hand, den Aargau zurückzuerobern, gegen das Versprechen, Toggenburg zu kaufen und Zürich zurückzugeben.

Aus Empörung über dieses Bündnis erklärten Schwyz, Glarus und die übrigen eidgenössischen Orte Zürich und Österreich den Krieg und eroberten Bremgarten sowie Baden. Bei Schlacht bei St. Jakob an der Sihl errangen sie einen Sieg, aber die Zürcher beharrten weiter auf ihrem freien Bündnisrecht. Die Eidgenossen dagegen verlangten deren Widerruf. Nach 8 Monaten Waffenstillstand ging 1444 der Krieg weiter. Nach der Eroberung von Greifensee begann die Belagerung Zürichs. Der deutsche König bat darauf den französischen König Karl VII. um Hilfe und dieser entsandte das Heer der Armagnaken (benannt nach dem Führer Graf Bernhard von Armagnac) nach Basel. Zürich überfiel nun Brugg (AG), um den Armagnaken den Weg über die Aare freizumachen. Darauf folgte die Schlacht bei St. Jakob an der Birs. Die Armagnaken besetzten die an der Birs liegenden Dörfer. Die Eidgenossen überwältigten eine Vorhut und stürmten darauf übermütig über den Fluss, wo sie von der französischen Hauptmacht besiegt werden. Die Armagnaken erlitten aber ebenfalls schwere Verluste, zogen ab und unterzeichneten einen Friedensvertrag.