St. Trinitatis (Aschach)

Kirchengebäude in Aschach
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Die römisch-katholische St.-Trinitatis-Kirche befindet sich in Aschach, einem Ortsteil des im bayerischen Unterfranken gelegenen Kurortes Bad Bocklet.

Die Pfarrkirche St. Trinitatis von Aschach

Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern in Bad Bocklet und ist unter der Nummer D-6-72-112-21 in der Bayerischen Denkmalliste registriert.

Geschichte

Laut einer Inschrift am Kirchengebäude wurde die Aschacher St.-Trinitatis-Kirche im Jahr 1447 errichtet. Ob es vorher einen Kirchenbau in Aschach gegeben hat, ist ungewiss, das Wirken eines Pfarrers im Ort aber möglich.


Der erste Nachweis für das Dreifaltigkeits-Patrozinium stammt aus dem Jahr 1669. Bei der Renovierung 1732/33 fasste Jörg Köhler aus Münnerstadt den Altar und restaurierte die Nebenaltäre. Im Jahr 1766 wurde die gesprungene Glocke aus dem Jahr 1732 ersetzt. Weitere Glocken kamen in den Jahren 1837 hinzu (mit einer Glocke aus der Werkstätte Krick in Eckweisbach) sowie 1894 und 1895 (jeweils mit einer Glocke aus der Gießerei Hahn in Landshut). Im Jahr 1733 entstanden die Kirchenuhr sowie die von Bildhauer Thomas Wagner aus Klein-Theres gefertigte Kanzel. Im Rahmen weiterer Renovierungen erhielt die Kirche in den Jahren 1790 und 1876 neue Altäre. Im Jahr 1889 wurde eine von Balthasar Schmitt gestaltete Muttergottesstatue gestiftet. Fünf Jahre später schuf Schmitt das Fresko Die Heilige Familie, das wegen seines schlechten Erhaltungszustandes inzwischen übertüncht wurde. Ebenso mussten im Rahmen einer Kirchenrenovierung im Jahr 1923 zahlreiche Bilder an den Wänden der Pfarrkirche abgeschabt werden.

 
Kriegerdenkmal vor der St.-Trinitatis-Pfarrkirche

Im Jahr 1922 errichtete Balthasar Schmitt im Auftrag der Krieger- und Soldatenkameradschaft Aschach vor dem Eingang der Kirche eine Madonnenfigur im Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs. Während der Feierlichkeiten zum 80-jährigen Bestehen der Kameradschaft am 24. und 25. August 1963 wurde neben Schmitts Madonna ein vom Aschacher Bildhauer Ludwig Bauer gestaltetes Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs enthüllt; beide Denkmale wurden entsprechend den Plänen der Kameradschaft zu einer Einheit verschmolzen.[1]

Die einzige Auswirkung des Zweiten Weltkrieges auf das Kirchengebäude war die Ablieferung der drei Glocken. Sie wurden durch vier im Jahr 1949 von der Gießerei Otto aus Hemelingen (Stadt- und Ortsteil von Bremen) gegossene Glocken ersetzt.

Im Jahr 1959 erfolgte eine Instandsetzung der neugotischen Altäre. Nachdem es bereits im Jahr 1937 Pläne zur Erweiterung der Sakristei gegeben hatte, wurde im August und September 1964 die bisherige Sakristei durch eine geräumigere ersetzt. In den 1970er Jahren fand eine Umgestaltung der Kirche nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils statt. In diesem Sinne wurde der Hochaltar um eine Kreuzigungsgruppe ergänzt sowie der auf der linken Seite befindliche Seitenaltar St. Sebastian durch einen alten Bildstock und der auf der rechten Seite befindliche Seitenaltar St. Marien durch eine Marienstatue ersetzt. Im Jahr 1971 führte die Münnerstädter Firma Heinrich Hochrein Reparaturen an der Orgel aus.

Im Jahr 1989 begann die Rechtsabteilung des Bischöflichen Ordinariats Würzburg zum Zwecke der Vorbereitung einer Renovierung mit einer Prüfung des Baulastverhältnisses. Auf Grund einer Bestimmung des Königlichen Rentamtes Kissingen (des Vorläufers des heutigen Finanzamtes) vom 22. Oktober 1841 hatte Aschach zwei Drittel und Großenbrach ein Drittel der Renovierungskosten am Äußeren des Kirchengebäudes zu tragen, wobei diese Verpflichtung nach den Eingemeindungen durch die Gemeindegebietsreform auf den Markt Bad Bocklet übergegangen ist. Für Renovierungsarbeiten im Kircheninneren hatte die katholische Pfarrkirchenstiftung Aschach aufzukommen. Während der im Jahr 1990 durchgeführten Renovierung wurde die bis dahin am Hochaltar befindliche Kreuzigungsgruppe über das Südportal versetzt. Das damals am Südportal befindliche, von Balthasar Schmitt gestaltete Kruzifix befindet sich nun über dem Hochaltar.

Im März 1995 wurde in der Kirche eine Funkuhr installiert.

In der Kirche befinden sich mehrere wertvolle Grabdenkmäler u. a. von Keller Peter Beumer bzw. Beimer/Bäumer († 16. September 1590), dessen Tochter Barbara († 20. September 1590), Pfarrer Johannes Ruthart, Keller Jacob Beimer bzw. Baimer († 12. Januar 1600 im Alter von 31 Jahren), Keller Georg Hilarius Preschel († 27. März 1675) und Oberamtmann Johann Georg Ferdinand von Wolffskeel († wahrscheinlich 12. April 1739).

Literatur

  • Herbert Schultheis: Bad Bocklet – Geschichte der Ortsteile Aschach und Großenbrach (= Bad Neustädter Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde Frankens, Band 6). Bad Neustadt a. d. Saale 1996.
Commons: Hl. Dreifaltigkeit (Aschach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Aschach an der Fränkischen Saale

Einzelnachweise

  1. Herbert Schultheis: Bad Bocklet – Geschichte der Ortsteile Aschach und Großenbrach (= Bad Neustädter Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde Frankens, Band 6). Bad Neustadt a. d. Saale 1996, S. 370

Koordinaten: 50° 15′ 25,7″ N, 10° 3′ 50,8″ O