Ayaan Hirsi Ali, eigentlich Ayaan Hirsi Magan (* 13. November 1969 in Mogadischu, Somalia), ist eine staatenlose Politikerin und Frauenrechtlerin somalischer Herkunft und war bis zum 15. Mai 2006 Mitglied der Tweede Kamer (Zweiten Kammer) des niederländischen Parlaments für die VVD.
Leben
Ayaan Hirsi Ali wurde in Somalia geboren. Ihr Vorname Ayaan bedeutet "glücklicher Mensch" oder "Glück" auf Somali. Im Kindesalter brach ihr ein Koranlehrer den Schädel, als er sie züchtigte. Im Alter von fünf Jahren wurde sie ohne Wissen und gegen den Willen ihres Vaters auf Veranlassung ihrer Großmutter beschnitten. Dem niederländischen Nachrichtenmagazin NOVA nach geschah dies ohne die geringste Betäubung, soll aber nicht so schwerwiegend gewesen sein, wie sonst üblich. Der strenggläubige Vater Hirsi Magan Isse war ein Gegner von Siad Barré und bekämpfte ihn als Guerillaführer vom somalischen Hinterland aus. Die Familie (der Vater, vier Frauen, fünf Töchter und ein Sohn) flüchtete nach Saudi-Arabien, später nach Äthiopien und Kenia. In Kenia besuchte Hirsi Ali eine Mädchenschule. Hirsi Ali erhielt dort eine orthodoxe islamistische Erziehung und trug auch den Hidschab (Kopftuch oder Ganzkörperschleier). 1992, im Alter von 23 Jahren, sollte sie an einen Cousin aus Kanada verheiratet werden, den sie noch nie gesehen hatte.
Flucht nach Europa und Studium
Auf ihrer Reise via Deutschland nach Kanada stieg sie nicht in das nächste Flugzeug, sondern blieb zunächst einige Tage in Düsseldorf und reiste schließlich mit dem Zug in die Niederlande. Dort beantragte sie Asyl und erhielt es auch aus humanitären Gründen. Sie verschwieg dabei ihren kurzen Aufenthalt in Deutschland, der, wäre er den niederländischen Behörden bekannt gewesen, dazu geführt hätte, dass sie in Deutschland Asyl hätte beantragen müssen. Zudem gab sie - wohl aus Angst vor Verfolgung durch Familienangehörige - einen falschen Namen, den Nachnamen ihre Mutter, an [1]. 1997 wurde sie niederländische Staatsbürgerin. In den frühen 1990er Jahren arbeitete sie auch als Übersetzerin und Dolmetscherin an niederländischen Justiz-, Sozial- und Einwanderungsbehörden. Sie beherrscht Somali, Arabisch, Amharisch, Suaheli, Niederländisch und Englisch. Während dieser Arbeit kam sie vor allem mit islamischen Frauen in Kontakt, die von ihren Männer geschlagen wurden oder verstoßen worden waren aufgrund des Verlustes ihrer Jungfräulichkeit.
Nach einer einjährigen Ausbildung an der Akademie für Sozialstudien "De Horst" in Driebergen studierte sie von 1995 bis 2000 Politologie an der Universität Leiden. Danach arbeitete sie für einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Wiardi Beckman Stichting, dem wissenschaftlichen Büro der Partij van de Arbeid (PvdA).
Kritik an der islamischen Orthodoxie
Ab 2002 kam sie mit ihrer oft sehr polemischen Kritik an der islamischen Kultur häufiger in die Medien. Sie wechselte von der sozialdemokratischen PvdA (als Mitarbeiterin bei der Wiardi Beckman Stichting) zur rechtsliberalen VVD als Kamerlid (Abgeordnete).
Sie war der Meinung, dass es innerhalb der PvdA zu wenig Raum und Unterstützung für Kritik an den negativen Folgen von bestimmten sozial-kulturellen Kennzeichen von Immigranten gab. In ihrem 2002 erschienenen Buch De zoontjesfabriek (Die Söhnefabrik) gab sie zu, dass auch die Chance, die sie von der VVD erhielt, ihre Ideen im Parlament einzubringen, eine Rolle gespielt hatten. 2003 äußerte sie heftige Kritik an den islamischen Schulen in den Niederlanden und vertrat die Meinung, dass die Integrationspolitik in den Niederlanden völlig missglückt sei. Damit attackierte sie den Artikel 23 des niederländischen Grundgesetzes, der die Freiheit des Unterrichts regelt. Besonders für die christlichen Parteien war es undenkbar, etwas an diesem Artikel zu verändern.
Seit September 2002 erhält Hirsi Ali Morddrohungen. Sie wurde unter permanenten Polizeischutz gestellt und wohnte seitdem an einem unbekannten Ort.
In einem Interview mit dem Dagblad Trouw vom 25. Januar 2003 sagte sie über den Propheten Mohammed: „Gemessen an unseren westlichen Maßstäben ist er ein perverser Mann. Ein Tyrann.“ Mit dieser Äußerung spielte sie darauf an, dass Mohammed als älterer Mann angeblich ein Mädchen von sechs Jahren geheiratet habe (als sie neun Jahre alt gewesen sei, habe er die Ehe vollzogen). Verschiedene islamische Organisationen und einzelne Moslems zeigten sie daraufhin wegen Diskriminierung an. Hirsi Ali wurde auf Grund ihrer Äußerungen nicht gerichtlich verfolgt. Dem Officier van justitie (Staatsanwalt) nach lagen ihrer Kritik „keine Schlussfolgerungen in Bezug auf das Ansehen von Moslems“ zugrunde und „wurde die Wahrhaftigkeit von ihnen als Gruppe nicht angegriffen“.
Ermordung von Theo van Gogh
Die Aufnahmen vom ermordeten Filmregisseur Theo van Gogh in Amsterdam schockierte die Weltöffentlichkeit. Van Gogh wurde mit einem Messer in den Brustkorb ermordet, an dem ein an Ayaan Hirsi Ali gerichteter Drohbrief hing. Dieser spektakuläre Mord auf offener Straße konnte Hirsi Ali jedoch nicht dauerhaft einschüchtern. Begonnen hatte ihr Aufbegehren gegen die vom Vater verordnete Zwangsheirat, was den Bruch mit ihrer Familie und ihren Freunden zur Folge hatte. Seither kämpfte sie entschlossen gegen die islamische Orthodoxie, damit Frauen nicht mehr Opfer und nur »Söhnefabriken« sind, sondern auch ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und ihr Selbstbestimmungsrecht ungehindert leben können. Nach dem islamistisch begründeten Mord an Theo van Gogh wurde Hirsi Ali von der niederländischen Regierung unter Schutz gestellt und vorübergehend außer Landes gebracht. In ihrem Versteck schrieb sie:
- „Ich trauere um Theo. Daß er mit seinem Sohn nicht nach Amerika ziehen konnte. Daß er sterben mußte, um die Aufmerksamkeit auf einige Leute zu lenken, denen der Glaube mehr bedeutet als ein Menschenleben. Ich bin traurig, weil die Niederlande neuerlich ihre Unschuld verloren haben, eine Unschuld, die sich in Theo manifestierte. Der Angriff auf Amerika und Spanien wurde aufgenommen wie etwas, was nur dort geschehen konnte, nicht hier. Theo war nicht so naiv zu glauben, daß es nicht geschehen konnte, sondern daß es ihm nicht geschehen konnte. Er sagte: ,Ich bin der Dorftrottel, dem sie nichts tun. Aber sei du vorsichtig, denn du bist die Apostatin.' Ich bin wütend, weil er einer rituellen Schlachtung zum Opfer fiel. Ich bin wütend, weil ich weiß, daß der Täter nicht allein ist: Er ist Mitglied eines Netzwerkes von Moslems, die intensiv mit ihrem Glauben beschäftigt sind und herumlaufen mit dem Plan, unschuldige Menschen zu töten. Islamistischer Terror, in den Niederlanden und außerhalb, kann gedeihen, weil er eingebettet ist in einen großen Kreis gleichgesinnter Moslems.“ (in: Ich klage an.)
Aberkennung der niederländischen Staatsbürgerschaft
Am 11. Mai 2006 strahlte der Sender VARA (Vereeniging van Arbeiders Radio Amateurs) eine Reportage über Ayaan Hirsi Ali aus, worin auch auf ihre seit längerem bekannten falschen Angaben[2] in ihrem Asylverfahren 1992 hingewiesen wurde. Am 15. Mai 2006 kündigte die niederländische Ministerin für Immigration und Integration Rita Verdonk (VVD) an, dass Hirsi Alis Einbürgerung nach ihrer Meinung für hinfällig erklärt und ihr die niederländische Staatsbürgerschaft aberkannt werden müsse. Immigrationsministerin Verdonk, eine ehemalige Gefängnisdirektorin, steht für einen rigiden innenpolitischen Kurswechsel der bislang liberalen Niederlande hin zu einer restriktiven Einwanderungspolitik. Zur allgemeinen Verwunderung wurde die Ausbürgerung schon am 16. Mai durchgeführt. Die Ausbürgerungsforderung und die außergewöhnliche Schnelligkeit des Verfahrens sorgte in den Niederlanden für heftige Diskussionen. Während Verdonk von ihren Parteifreunden für ihre Ausbürgerungsforderung Beifall bekam, wurde sie außerhalb der Partei für ihren Opportunismus kritisiert. So warf ihr etwa der Schriftsteller Leon de Winter vor, von Hirsi Alis allgemein bekannten Falschangaben seit Jahren gewusst zu haben, doch nun zwecks Sicherung ihrer Machtstellung in der Partei dieses Wissen verschwiegen und missbraucht zu haben. [1]
Hirsi Ali hatte einen Tag zuvor ihren Parlamentssitz niedergelegt. Sie äußerte dazu, sie sei fassungslos, dass ihr die niederländische Staatsbürgerschaft entzogen würde, da sie schon vor langem zugegeben habe, dass sie bei ihrer Einreise falsche Angaben gemacht hatte. Auf Druck des Parlamentes hin soll innerhalb der nächsten sechs Wochen das umstrittene Ausbürgerungsverfahren von der "eisernen Rita" Verdonk noch einmal auf "Ermessensspielraum" hin überdacht werden. [2]
Ursprünglich wollte Hirsi Ali erst 2007 in die USA gehen, um dort für den neokonservativen Thinktank „American Enterprise Institute“ in Washington (D.C.) zu arbeiten. Doch eine Gerichtsklage von ihren Nachbarn ihrer Wohnung in Den Haag, die sich wegen ihres Personenschutzes gestört sahen und den Verfall der Immobilienpreise beklagten, [3] beschleunigte ihren Entschluss zum Ortswechsel.
Film "Submission (Part I)"
2004 drehte sie zusammen mit Theo van Gogh den elfminütigen Low-Budget-Film "Submission (Part I)" (dt. Unterwerfung). Der Film behandelt die untergeordnete Stellung der Frau im Islam. Hirsi Ali schrieb das Script und sprach die Stimme aus dem Off. Vier Frauen berichten von erlittenen Misshandlungen und man sieht vier durchsichtig bekleidete Frauenkörper, beschrieben mit fünf Suren aus dem Koran, die das Recht auf Gewalt gegen Frauen legitimieren. Der Film wurde im niederländischen Fernsehen im Rahmen der Sendereihe Zomergasten (Sommergäste) des Senders VPRO ausgestrahlt. In islamischen Kreisen wurde der Film im Allgemeinen negativ aufgenommen. Van Gogh wurde daraufhin ebenfalls von militanten Moslems mit dem Tode bedroht und am 2. November 2004 auch wirklich ermordet. Der Mörder hinterließ auf Van Goghs Körper einen Brief, der an Hirsi Ali gerichtet war, worin sie ebenfalls mit dem Tod bedroht wurde.
Nach dem 2. November schien keiner der Unterschlupfe mehr sicher. Sicherheitshalber wurde sie am 10. November mit einem Militärflugzeug in die USA geflogen. Sie verbrachte diese Zeit bis zur Rückkehr im Januar 2005 auf einem amerikanischen Marinestützpunkt. Bis zum 14. Mai 2006 arbeitete sie nun wieder, trotz bestehender Bedrohung durch europäische Islamisten, als Abgeordnete im Parlament. Weiterhin schreibt sie an einer Fortsetzung von Submission für den Film „Submission II“ und an einem Buch mit dem Arbeitstitel: „Abkürzung zur Aufklärung“.
Der elfminütige Kurzfilm Submission (Part I) wurde in Deutschland nur auszugsweise gesendet. Offiziell ist der Film nicht erhältlich. Er wurde bislang nur ein Mal im niederländischen Fernsehen ausgestrahlt. Spiegel-TV bemühte sich um die deutschen Rechte, aber die Produktionsfirma Column lehnt einen Verleih bis auf Weiteres ab. Dafür hat sie vorübergehend ifilm.com erlaubt, den Film im Netz zu verbreiten. Eine Vorführung von Van Goghs Film "Submission" wurde bei dem internationalen Filmfestival von Locarno 2005 gefordert.
Politische Forderungen von Hirsi Ali
Frauenpolitik
- Ayaan Hirsi Ali kritisierte den Islam oft pauschal als rückständig und repressiv gegenüber dem weiblichen Geschlecht und bekam deswegen viel Zustimmung von niederländischen Rechtsextremisten, aber auch von weiten Teilen der Bevölkerung. Sie fordert ein Ende des angeblichen Wegsehens im Namen des Multikulturalismus, wenn dabei die Werte von Demokratie und Menschenrechten missachtet würden.
Integrationspflicht
- Wer sich nicht integrieren lassen will, sollte das Land verlassen. Sie argumentiert: "Multikulturalismus soll Integration unter Beibehaltung der eigenen Identität bedeuten, aber wenn Frauen eingeschlossen werden und Töchter nicht zur Schule gehen dürfen, ist das nicht eine falsche Auffassung, von der Beibehaltung der eigenen Kultur?" Nach Hirsi Ali kann in den Niederlanden nicht von Integration, sondern nur von Ghettobildung die Rede sein.
Reaktionen
- Die Reaktion aus den Reihen der muslimischen Orthodoxie auf Hirsi Alis Äußerungen waren so heftig, dass die Funktionsfähigkeit der praktischen Regierungsarbeit beeinträchtigt war und der Staat sich überfordert sah, Ayaan Hirsi Ali zu schützen.
- Niederländische Intellektuelle warnen vor einer rechtspopulistischen Ausnutzung dieser Themen und neuer Intoleranz gegenüber Einwanderern. In den Wochen nach dem Mord an van Gogh wurden 174 Gewalttaten gegen muslimische Schulen und Moscheen verübt.
- Niederländische Muslime beklagten eine oft wenig fundierte und teilweise beleidigende Kritik am Islam durch Hirsi Ali und Van Gogh, dies mache einen konstruktiven Dialog unmöglich und schüre anti-islamische Vorurteile.
- Auch in der Bibel sei die Stellung der Frau ebensowenig gleichberechtigt wie im Koran. Die Bibel legitimiere Gewalt gegen Frauen und fordere mitunter drakonische Strafen: "Wenn ein Weib sich irgend zu einem Vieh tut, daß sie mit ihm zu schaffen hat, die sollst du töten und das Vieh auch; des Todes sollen sie sterben; ihr Blut sei auf ihnen." (3. Buch Mose, 20)
Auszeichnungen
- Am 29. August 2005 wurde Hirsi Ali mit dem Demokratie-Preis der Folkpartiet liberalerna, d.i. die Liberale Partei Schwedens, für ihre mutigen Bemühungen um Demokratie, Menschen- und Frauenrechte ausgezeichnet. [4]
- Die rechtsliberale Venstre-Partei von Dänemark verlieh ihr 2005 in Abwesenheit den Freiheitspreis. Diese Würdigung stieß bei den islamischen Organisationen Dänemarks auf großen Protest.
- Das Time Magazine wählte sie am 18. April 2005 zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt (Kategorie: "Leaders & Revolutionaries"): [5]
- 2004 wurde sie zur zweitbeliebtesten Niederländerin gewählt und mehrere Medien kürten sie 2005 zur Niederländerin des Jahres.
- Reader’s Digest Deutschland würdigte sie mit der Auszeichnung "Europäerin des Jahres". Die niederländische EU-Kommissarin Neelie Kroes überreichte ihr diese Auszeichnung am 23. Januar 2006 in Den Haag.
- Der norwegische Parlamentarier Christian Tybering-Gjedde hat Ayaan Hirsi Ali als Kandidatin für den Friedensnobelpreis 2006 vorgeschlagen.
Zitate
- „Ich habe den Koran studiert, aber eines Tages habe ich begonnen, selbst nachzudenken. Dabei habe ich erkannt: Es sind die Menschen, die Gott erschaffen haben, nicht umgekehrt. Dass der Koran dem Mann das Recht zugesteht, die Frau zu schlagen, das kann und darf nicht sein.“ [6] (Die Zeit, 23. Januar 2003)
- „Der radikale Islam ist eine große Gefahr für die Gesellschaft, vielleicht für die ganze Welt. Es ist wichtig, gegen diese Bedrohung anzukämpfen. Und es kann passieren, dass dieser Kampf Menschenleben kostet.“
- „Zur Demokratie gehört auch die legitime Intoleranz. Das nicht Tolerierbare darf nicht toleriert werden. Wir müssen den Kampf aufnehmen gegen die islamistische Propaganda. Warum sollen wir ignorieren, dass mitten unter uns Frauen unterdrückt, geschlagen, versklavt werden? Warum sollen wir ignorieren, dass Hass gepredigt und unser Untergang beschworen wird?“ [7] (Spiegel, Nr. 20, 14. Mai 2005)
- „Ich werde weitermachen und ich muß auf harte Schläge gefaßt sein. Momentan stürzen sich alle Medien auf mich: eine schwarze Frau, die den Islam kritisiert. Aber der Tag wird kommen, wo es wieder Raum gibt für die Sache, um die es geht: die Abhängigkeit der muslimischen Frauen und die Tatsache, daß die Integration hauptsächlich wegen der frauenfeindlichen Kultur und Religion des Islam gescheitert ist.“ in: Ich klage an. (2005)
- „I am here to defend the right to offend.” („Ich bin hier, um das Recht zu verteidigen, beleidigen zu dürfen.“) [8] (Die Welt, 10. Februar 2006)
- „Es ist für eine Frau zwischen 14 und 44 Jahren auf dieser Welt wahrscheinlicher, dass sie durch ihre eigene Familie ermordet wird, als dass sie an Malaria, an Krebs, im Krieg oder bei einem Autounfall umkommt. [...] Jedes Jahr wird an den Frauen ein Massenmord begangen - zwischen anderthalb und drei Millionen Frauen sterben jedes Jahr an den Folgen von Diskriminierung, Vernachlässigung oder Gewalt. [...] Als ich mich auf meine heutige Rede [am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2006 in Köln] vorbereitet habe, habe ich einen guten jüdischen Freund angerufen“, sagt Hirsi Ali. „Ich habe ihn gefragt, ob es passend wäre, den Massenmord an Frauen als Holocaust zu bezeichnen.“ Erst habe er gezögert. Als sie ihm aber die Zahlen vorgelesen habe, habe er ihr zugestimmt. [9] (Spiegel Online, 9. März 2006)
Siehe auch
Referenzen
- ↑ Simons, Marlise A Critic of Muslim Intolerance Faces Loss of Dutch Citizenship in die New York Times 16 May 2006 (Englisch) http://www.nytimes.com/2006/05/16/world/europe/16dutch.html/partner/rssnyt
"She said she was baffled by the unexpected uproar over her asylum procedure because she had told the story numerous times in interviews and in her own essays about how she changed her last name from Magan to Ali and changed her date of birth when she arrived in the Netherlands at age 22, escaping from an arranged marriage." - ↑ Kurzer Prozess für die schwarze Jeanne d'Arc Spiegel Online, 16. Mai 2006
Literatur
Werke
- Ayaan Hirsi Ali: De zoontjesfabriek. Over vrouwen, Islam en integratie. Augustus, Amsterdam 2002, ISBN 90-457-0281-9
- Ayaan Hirsi Ali: Ich klage an. Plädoyer für die Befreiung der muslimischen Frauen. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04793-9 (Artikelsammlung)
- Ayaan Hirsi Ali: Müslüman Kadinlara Baski Bitsin! Piper, München 2005, ISBN 3-492-04836-6 (türkische Ausgabe von Ich klage an)
Sekundärliteratur
- Halleh Ghorashi: Ayaan Hirsi Ali, daring or dogmatic? Debates on multiculturalism and emancipation in the Netherlands. In: Toon van Meijl, Henk Driessen (Hrsg.): Multiple identifications and the self. Foocal. tijdschrift voor antropologie. Stichting Focaal, Nijmegen 2003, S. 163-172. ISSN 0920-1297
- Günther Lachmann: Tödliche Toleranz. Die Muslime und unsere offene Gesellschaft. Piper, München 2005, ISBN 3-492-04699-1 (Mit dem Text "Muslimische Frauen, fordert eure Rechte ein!")
Weblinks
- Vorlage:PND
- deutschsprachiger Teil des Ayaan Hirsi Ali-Weblogs
- Biografie auf der website des niederländischen Parlaments
- Interview mit der BBC (23. Dezember 2003, mit Audio-Datei)
- „Menschen bei Maischberger“, Ayaan Hirsi Ali in einer Diskussion mit Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, SPD, Heiner Geißler, Irmgard Pinn, Vorsitzende des fum - forum unabhängiger muslime e.V., mit Video (ca. 45 Min.), 31. Mai 2005, Kommentar im Tagesspiegel
- „The Right to Offend“, Rede am 9. Februar 2006 in Berlin
Artikel
- Dossier vom Nachrichtenmagazin NOVA (niederländisch)
- „Vor den Trümmern des großen Traums“, Zeit, Nr. 48, 18. November 2004 von Leon de Winter
- „Wovor haben diese Männer Angst?“, Zeit, 1. Dezember 2004
- „Sie arbeitet schon an Submission II“, FAZ, 19. Januar 2005, Nr. 15, S. 3
- „Daughter of the Enlightenment“, New York Times, 3. April 2005
- „Die Anklägerin“, Tagesspiegel, 31. Mai 2005
- „Ich werde nicht die Klappe halten“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Februar 2006
- „Konferenz zu Ehrenmorden: "Jedes Jahr ein neues Ruanda" “, Spiegel Online, 9. März 2006
zum Film Submission (Part I)
- Vorlage:IMDb Name
- Submission konnte offiziell kostenlos online über IFilm bezogen werden, jetzt ist er nur noch im Internet Archive erreichbar unter [10].
- Auf arabisch/englisch mit holländischen Untertiteln ist er unter [11] verfügbar.
- Essay auf filmtext.com
Personendaten | |
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NAME | Hirsi Ali, Ayaan |
KURZBESCHREIBUNG | niederländische Politikerin und Übersetzerin |
GEBURTSDATUM | 13. November 1969 |
GEBURTSORT | Mogadischu, Somalia |