Seeste

Bauerschaft der Gemeinde Westerkappeln in Nordrhein-Westfalen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2004 um 16:16 Uhr durch 145.254.159.224 (Diskussion) (Flurnamen ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Seeste ist eine von neun Bauernschaften der Gemeinde Westerkappeln und gehört zum ehemaligen preußischen Landkreis Tecklenburg, seit 1975 Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen. Das Gebiet der Bauernschaft Seeste beginnt ca. 2 km nördlich der Ortschaft Westerkappeln und endet 7 km später zugleich an der Landesgrenze zum Bundesland Niedersachsen und der Gemeindegrenze zu den niedersächsischen Nachbarorten Bramsche und Neuenkirchen (Landkreis Osnabrück). Seeste ist nach wie vor überwiegend durch Landwirtschaft und Handwerk geprägt, seine abwechslungsreiche Natur offeriert aber auch Möglichkeiten für Freizeit und Ferien auf dem Bauernhof.

Am Nordrand der Bauernschaft schlängelt sich der Mittellandkanal entlang, dort bietet ein Campingplatz Übernachtungsmöglichkeiten. Der ebenfalls nördlich an Seeste angrenzende Segelflugplatz Achmer liegt teilweise auch noch auf Seester Gebiet. Der Süden der Bauernschaft umfasst einen großen Abschnitt des Vogelschutzgebietes "Düsterdieker Niederung", des größten Feuchtwiesen-Schutzgebietes in Nordrhein-Westfalen.

In Seeste lassen sich Reste eines Megalith-Hünengrabs aus der Zeit um 4000 v. Chr. besichtigen, dort fand man auch die sogenannte "Seester Vase", ein Tongefäß aus dieser Epoche. Westlich des Waldgebietes Schachsel entdeckte man im Jahr 1966 historische Fundstellen, die auf ein 18 ha großes Siedlungsgelände aus der mittleren Steinzeit, bestehend aus ca. elf Wohnhütten, hinweisen.

Heute wohnen in Seeste etwa 800 Personen. Die Bauernschaft verfügt weder über einen geschlossenen Dorfkern noch eines der heute üblichen Neubaugebiete. Die einzelnen Häuser und Bauernhöfe liegen entsprechend ihrer historischen Ansiedlung verstreut und verteilen sich meist kreisförmig rund um den Seester Esch, ein altes gewachsenes Ackergebiet, etwa in der Mitte der Bauernschaft gelegen. Seeste gliedert sich auf in die Ortsteile Oberseeste, Niederseeste und Telgte mit jeweils weiteren Unterteilungen, gekennzeichnet durch alte Flurbezeichnungen wie Buchholz,Wallenbrock,Roter Berg,Schachsel,Diekeswall u.a.

Bis etwa 1990 gab es in Seeste keinerlei Straßennamen, sondern die Hausnummern waren wie eh und jeh entsprechend dem Zeitpunkt der historischen Ansiedlung chronologisch vergeben (Seeste-Nr.1-ca.170). Selbst für Einheimische war es dabei schwierig, Adressen zu finden oder Wegbeschreibungen zu liefern, für Kurierdienste oder Navigationsysteme völlig unmöglich . Daher wurden in den neunziger Jahren neue Straßennamen und Hausnummern eingeführt.