Die Familie der Riffbarsche (Pomacentridae) gehört zur Ordnung der Barschartigen und umfasst vier Unterfamilien, 28 Gattungen mit etwa 320 Arten. Riffbarsche leben in den tropischen und subtropischen Zonen aller Weltmeere. Eine Art, der Mönchsfisch (Chromis chromis) lebt auch im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Wenige Arten kommen auch im Brackwasser oder Süßwasser vor.
Riffbarsche | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pomacentridae | ||||||||||||
Unterfamilien | ||||||||||||
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Carl von Linné der Begründer des Klassifizierungsystems hat schon im Jahre 1758 drei Riffbarsche (Abudefduf saxatilis, Amphiprion polymnus und Dascyllus aruanus) mit bei den ersten Fischen mit Hilfe der binominalen Nomenklatur beschrieben.
Es gibt sie nach fossilen Funden seit dem Eozän, also seit ca. 50 Millionen Jahren.
Im Unterschied zu den meisten anderen Fische haben Riffbarsche nur ein Paar Nasenlöcher, die blind enden. Die meisten anderen Fische und auch Barsche haben zwei paar durchgängige Nasengänge.
Die meisten sind Planktonfresser (Gattungen Abudefduf, Chromis und Dascyllus), andere Allesfresser oder reine Algenfresser. Die Stegaster-Arten legen als Farmerfische Algenbeete auf abgestorbenen Korallenästen an, verteidigen diese und zupfen schlecht schmeckende Algen, damit die besser schmeckenden gedeihen.
Riffbarsche laichen auf festen Substraten und bewachen und pflegen die Eier bis die Larven schlüpfen. Der Schwalbenschwanz-Riffbarsch (Acanthochromis polyacanthus) beschützt, als einzige Art, auch nach dem Schlupf noch bis zu 4 Wochen lang die Jungen.
Zu den bekanntesten Riffbarschen gehören die Clownfische der Unterfamilie Amphiprioninae, die in einer Symbiose mit Seeanemonen leben.
Der größte Riffbarsch ist der leuchtend orange gefärbte Garibaldi-Fisch (Hypsyops rubicundus) der im kühlen Wasser der Tangwälder an der kalifornischen Küste lebt.
Riffbarsche sind eine wichtige Fischfamilie für die Meerwasseraquaristik, da sie meist klein bleiben, schön bunt sind und auch für den Anfänger in den meisten Fällen nicht zu schwierig zu pflegen sind. Nur ihre Agressivität bereitet manchmal Probleme.
Systematik
Enthält nicht alle Gattungen. Bei Gattungen, die nur eine Art haben, wird diese angegeben.
--o Riffbarsche (Pomacentridae) |?- †Palaeochromis |-- †Izuus nakamurai |-- †Palaeopomacentrus orphae |--o Lepidozyginae | `- Füsilier-Riffbarsch (Lepidozygus tapeinosoma) `--+--+-- Plectroglyphidodon (paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae) | `--+--+-- Garibaldi-Fisch (Hypsyops rubicundus)[paraphyletische Familie Pomacentrinae] | | `-- Parma [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] | `--+-- Stegastes [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] | `-- Microspathodon [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] `--+-- Mecaenichthys immaculatus [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] `--+-- Abudefduf [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] `--+--o Chrominae | |-- Schwalbenschwanz-Riffbarsch (Acanthochromis polyacanthus) | |-- Azurina | |-- Chromis | `-- Preußenfische (Dascyllus) |-- Amblyglyphidodon [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] |-- Neoglyphidodon [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] |-- Pomacentrus [paraphyletische Unterfamilie Pomacentrinae] `-+- Anemonenfische (Amphiprioninae) |-- Samt-Anemonenfisch (Premnas biaculeatus) `-- Amphiprion
Die folgenden Gattungen sind noch nicht im Stammbaum berücksichtigt. Alle werden zu der paraphyletischen Unterfamilie Pomacentrinae gezählt:
Amblypomacentrus Cheiloprion Chrysiptera Dischistodus Hemiglyphidodon Neopomacentrus Nexilosus Pomachromis Pristotis Similiparma Teixeirichthys
Literatur
- Gerald R. Allen: Riffbarsche der Welt, Mergus Verlag Melle, 1991, ISBN 3-88244-007-4