Diskussion:Gebirgstruppe
Zur Wehrmacht
Na wer singt den hier das Hohelied auf die deutsche Wehrmacht, wenn es heißt: "Insgesamt kämpften elf Gebirgsdivisionen auf allen Kriegsschauplätzen, von der Kanalküste bis zum Kaukasus, vom Nordkap bis Kreta und erwarben sich auch beim Feind durch Tapferkeit und Ritterlichkeit höchste Anerkennung."
Ich schlage dringend vor, den Satz nach dem ersten Komma zu beenden. Dazu führe ich folgende Argumente an:
1. Es ist einem in einem sachlichen und anspruchsvollen Lexikon des 21. Jahrhunderts, wie es die Wikipedia nun mal ist, kaum angemessen "militärische Leistungen" (die eigentlich Zerstörungswerk sind) mit solch gestrigen Begriffen wie "Ritterlichkeit" und "Tapferkeit "zu bewerten. Diese sind viel zu schwammig um die Handlungen der Gebirgstruppe zu beschreiben. Was heißt Tapferkeit im militärischen Sinne? Überleben des Einzelnen trotz widriger Bedingungen? Das Töten möglichst vieler Feinde? Treues Dienen (um mit der Bundeswehr zu sprechen)? Selbstaufopferung? Jedenfalls erscheint eine Tapferkeit pro Wehrmacht immer auch eine ein Unrechtsregime stützende Tapferkeit zu sein. Ich fände es aus heutiger Sicht für einen Wehrmachtsangehörigen (oder eine Einheit derselben)tapfer, in gewissen Punkten dem herrschenden Regime widerstanden zu haben. Also nicht immer ganz so "tapfer im militärischen Sinne" gehandelt zu haben. Ich fürchte leider, dass der Autor Tapferkeit so nicht versteht. Deshalb, also wegen der Biegsamkeit des Begriffs, möchte ich, dass das Wort hier verschwindet.
2. "Ritterlichkeit". Diesen Begriff verstehe ich, um mit Worten des 21. Jahrhunderts zu sprechen, als "Fairness und Nachsicht dem (geschlagenen) Gegner oder den Zivilisten gegenüber". Leider ist dem Artikel nicht zu entnehmen, warum die Gebirgstruppe "fairer" oder "ritterlicher" gekämpft und getötet haben soll als der Rest der Wehrmacht. Ich kann auch angesichts eines Vernichtungskrieges beim besten Willen nicht nachvollziehen, wo da die Fairness ("Ritterlichkeit") bleiben soll. Der Begriff suggeriert einen strahlenden Recken mit blanker Rüstung und blankem Schwert. So wurde die Wehrmacht wohl zuletzt von Goebbels dargestellt.
3. Die pathetische Aufzählung der Einsatzgebiete ist überflüssig. Der erste Halbsatz sagt ja schon, dass sie überall dabei waren. Schön. Die Gebirgstruppe hat unter Kamerabegleitung zu Propagandazwecken die Reichskriegsflagge auf dem Elbrus gehisst, aber deshalb muss doch hier nicht ein sachlicher Text noch unpräzise Ausschmückungen ertragen, die unterschwellig die "Leistungen" (s.o.) der Wehrmacht hervorheben sollen.
4. Für die "höchste Anerkennung" (War der Superlativ wirklich nötig?) auch durch den Feind fehlen klare Belege. So nackt wirkt es auch nur wie eine dahingesagte Lobeshymne.-- Eierbecher (Sorry, wenn der Name nicht gleich drin war. Bin halt kein Benutzer. Normalerweise nenn ich mich so im Netz.)
- Stimme dieser Änderung voll zu, habe das Ganze wohl auch etwas zu provokativ eingestellt. Mea culpa! Doch möchte ich gerne wissen, mit wem ich es hier zu tun habe. Ich finde es, einfach gesagt, feige, sich anonym hinter einer Nummer zu verstecken.--Naux 17:45, 16. Feb 2006 (CET)
- Also. Name drin. Schön, dass du mir recht gibst. Dann tut es mir schon wieder Leid, dass ich dich ein wenig hart angefasst hab. Gruß.--Eierbecher 19:03, 26. Feb 2006 (CET)
Ich finde deinen Eintrag gut um der seit einiger Zeit anhaltenden, sehr unsachlichen, Diskussion um die Gebirgstruppe wieder mit Sachlichkeit zu begegnen. Ein Verweis zu den entsprechenden Internetseiten (Kameradenkreis, Gebirgsjager.de) wäre vielleicht nicht schlecht, ansonsten mein Lob. 84.179.123.163 19:31, 20. Feb 2006 (CET)
Müßten in diesen Artikel nicht auch die Gebirgsschützen mit eingebunden werden?
Ich denke nicht. Die Gebirgsschützen sind schließlich eine rein zivile Vereinigung und haben mit der Gebirgstruppen als Waffengattung des Heeres nichts gemeinsam. Zwar pflegen sie einige Traditionen, die sich auch in der Bundeswehr finden (wie z.B. das Exerzieren mit der Waffe), aber sie sind eine bayerische Traditions- und keine deutsche Kampfeinheit. Falls Du als Hintergrund für Deine Frage die Teilnahme von Abordnungen der Gebirgsschützen an militärischen Zermoniellen der Gebirgstruppe (wie z.B. Gelöbnisse) nimmst, so hat dies wohl einen rein repräsentativen Charakter (die Bundeswehr lädt zu solchen Feierlichkeiten meist Abordnungen ortansässiger Vereine ein). Gruß Ogb 09:40, 15. Mai 2006 (CEST)
- Das hätte ich vielleicht erwähnen sollen, es geht mir nicht um ihre akutelle Stellung, sondern um ihre Stellung in der Geschichte der Gebirgstruppen. Hier ist es angebracht die Gebirgsschützen einzubauen. Sie waren z. B. in Bayern bis in die 60er Jahre des 19. Jahrunderts teil der regulären Streitkräfte des Königreichs. --Ramsau 21:52, 15. Mai 2006 (CEST)
Interessant ist, daß obwohl die Gebirgsschützen traditionell eine große Rolle in Bayern, Österreich und Südtirol spielen, sie keine Erwähnung weder im Brockhaus noch im Meyer finden. Doch in WP gibt es ein eigenes Lemma. Zweckmäßig wäre ein Verweis nach dort.--Naux 23:34, 15. Mai 2006 (CEST)
Habe jetzt unter "Tradition" einen kurzen Verweis auf die Gebirgsschützen eingefügt. Hoffe, er kann das Problem lösen! Gruß Ogb 08:17, 17. Mai 2006 (CEST)