Aokigahara (jap.: "Jukai",青木ヶ原 „das Meer aus Bäumen“) ist ein Wald in Japan. Er befindet sich nördlich am Fuß des Fujisan und erstreckt sich über etwa 3.500 Hektar.
Über den Wald kursieren zahlreiche Spukgeschichten und Urban Legends. So soll es angeblich ein mysteriöses Magnetfeld geben, das Kompasse und Elektronik unbrauchbar mache. Für diese Behauptungen gibt es jedoch keine Belege. Die Selbstverteidigungsstreitkräfte Japans und die US-Armee führen in dem Gebiet regelmäßig gemeinsame Manöver durch und konnten keine Spuren ungewöhnlicher Aktivitäten verzeichnen.
Eine sehr reale Tatsache ist hingegen die Popularität des Waldes unter Selbstmördern seit den 1960er Jahren. Seit der Bestsellerautor Matsumoto Seichō die Protagonisten seiner Bücher Nami no tō ("Der Wellenturm") und Kuroi Jukai ("Meer aus Bäumen") aus unglücklicher Liebe an den Hängen des Fuji Selbstmord begehen ließ, stieg die Anzahl der Lebensmüden, die zum Sterben an den Fujisan reisen, rapide an.
Der Wald gilt als so dicht und eintönig, dass man schon auf kurze Distanz die Orientierung verliert, Personen kaum wiederaufgefunden werden können.
Seit 1971 durchkämmen jedes Jahr Kräfte von Polizei und Feuerwehr den Wald auf der Suche nach Leichen. Im Jahr 2002 wurden insgesamt 78 Tote gezählt, die bisher höchste Zahl. Patrouillen und Beschilderung mit Hinweisen auf die Angebote der Telefonseelsorge soll ein weiteres Ansteigen der Suizide verhindern.