Dedan Kimathi (* 31. Oktober 1920; † 18. Februar 1957) war ein kenianischer Rebellenführer im Mau-Mau-Aufstand in Kenia, das zu dieser Zeit unter der Herrschaft der britischen Krone stand. Er wurde des Terrorismus beschuldigt und von der britischen Kolonialregierung gehängt. Viele sehen und sahen in ihm jedoch einen Freiheitskämpfer.
Leben
Jugendzeit
Im Alter von 15 Jahren besuchte er die örtlichen Grundschule von Karuna-ini und entwickelte dort seine Englisch-Kentnisse. Er konnte diese Sprachkentnisse später verwenden, um vor und während des Mau-Mau-Aufstandes ausgiebig zu schreiben. Kimathi war an seiner Schule auch Mitglied des Debattier-Clubs. Er war zu dieser Zeit streng religiös und trug regelmäßig eine Bibel mit sich. Er sammelte bei seiner Arbeit als Angestellter des Forstamts Baumsamen, um mit dem Verkauf die Schulkosten begleichen zu können. Er schrieb sich später bei der Tumutumu CSM School, einer weiterführenden Schule, ein, musste diese jedoch wegen Geldmangels wieder verlassen.
Er versuchte sich in mehreren Berufen, fühlte sich jedoch nirgends ganz wohl. 1941 schrieb er sich bei der Armee ein, um im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. 1944 wurde er jedoch aufgrund ungebührenden Verhaltens vorzeitig aus der Armee entlassen. Im Jahre 1946 wurde er Mitglied einer politischen Vereinigung, der Kenyan African Union, der KAU. 1949 begann er in seiner alten Schule als Lehrer zu unterrichten, wurde jedoch nach Vergewaltigungsvorwürfen entlassen.
Politisches Engagement
Dennoch schaffte er es, durch die vielen unterschiedlichen Berufstätigkeiten, sehr einflussreich auf jeden zu sein, den er dadurch traf. Er wurde dann im Jahre 1950 völlig politisch und verstrickte sich selbst ins Mau Mau. Im selben Jahr, sprach er noch den Mau Mau Eid und wurde dadurch ein gezeichneter Mann. Er trat 1951 der „Forty Group“ („Kiama kia 40“, Gikuyu), einem kämpferischem Ableger der „Kikuyu Central Association“, kurz KCA, bei. Er wurde als lokaler Branchenminister der KAU in Ol'Kaloi und des Thomsons's Fall] Gebiets gewählt. Kurz darauf wurde er eingesperrt, konnte jedoch mit Unterstützung der örtlichen Polizei fliehen. Dies bildet den Beginn seines gewalttätigen Aufstandes. Er bildete 1953 das „Kenya Defence Council“ um alle „forest fighter“ („Waldkämpfer“) zu koordinieren.
1956 wurde er schließlich mit einer seiner Frauen, Wambui, eingesperrt. Er wurde, während er im Krankenhaus, dem General Hospital Nyeri, lag, durch ein Gericht, in dem Chief Justice Kenneth O'Connor den Vorsitz hatte, zum Tode verurteilt. Am frühen Morgen des 18. Februars 1957 wurde er durch die Kolonialregierung hingerichtet.
Hinterlassenschaften
Kimathi wurde in einem Massengrab beerdigt. Die britische Regierung widerspricht einer Widerbeerdigung mit dem Einwand, dass er ein Terrorist war. Trotzdem wird er von vielen Kenianern als nationaler Held angesehen. Dies wird vor allem durch die Tatsache unterstützt, dass in vielen Städten in Kenia eine Straße oder ein Gebäude existiert, welches nach ihm benannt ist.
Das Schauspiel, „Trial of Dedan Kimathi – Der Prozess von Dedan Kimathi“, wurde von Ngũgĩ wa Thiong'o, dem Bruder eines Mau Mau Mitgliedes, geschrieben und enthält eine detaillierte Beschreibung von Kimathi.
Personendaten | |
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NAME | Kimathi, Dedan |
KURZBESCHREIBUNG | kenianischer Rebellenführer |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1920 |
GEBURTSORT | Thenge |
STERBEDATUM | 18. Februar 1957 |