Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet, unter anderem Titel auch Der Führer schenkt den Juden eine Stadt, ist ein nationalsozialistischer Propagandafilm, der vom August bis September 1944 gedreht wurde, und angeblich gute Lebensverhältnisse im Ghetto Theresienstadt im heutigen Terezín darstellen sollte.
Der Film wurde wenige Wochen nach der Inspektion durch eine Delegation des Roten Kreuzes am 23. Juni 1944 statt. Als Idee- und Auftraggeber gilt SS-Sturmbannführer Hans Günther, Leiter des Prager "Zentralamts zur Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren". Man vermutet, dass der Film im Ausland gezeigt werden sollte.
Die Lagerkommandatur verpflichtete den später im KZ Auschwitz-Birkenau ermordeten Kurt Gerron mit der Bildung eines Produktionsstabs. Das Kamerateam stammte von der Prager Wochenschau-Gesellschaft Aktualita, die damals von Karel Pecený geleitet wurde. Gerron fertigte zwei Versionen eines Drehbuchs und ein bis zwei Tagesberichte über die insgesamt elf Drehtage an, die heute noch erhalten sind.
Im Film treten mehrere hundert Statisten auf. Die auf den Sequenzen vorkommenden Personen stellen zum Teil die letzten Bildnisse vor ihrem Tode dar.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verschwand die Endfassung des Films. Es liegen nur eine Reihe von zum Teil auch unvollständigen Sequenzen vor.