Sesebi (auch Sese, Sudla) war eine befestigte Stadt (ca. 400 x 500 m groß) in Obernubien, am Westufer des Nils zwischem dem 2. und 3. Nilkatarakt, gegenüber von Delgo.
Gründungsbeigaben an der dortigen Stadtmauer zeigen, dass der Ort anscheinend besonders unter Amenophis IV. ausgebaut wurde. Einzelne Funde deuten aber an, dass es hier auch schon vorher eine Ansiedlung gab. Die Funde belegen eine Besiedlung bis in die Ramessidenzeit.
Sesebi hat einen planmässig ausgeführten Stadtplan mit Blocks von Häusern, die in einem Schachtbrettmuster angelegt worden sind. Es konnten zwei Typen an Häusern unterschieden werden:
- kleine Wohneinheiten mit Mittelraum ohne sanitäre Anlagen
- große wohl zweistöckige Gebäude mit sanitären Anlagen und einem Schlafzimmer mit einer extra Nische für das Bett
Im Norden der Stadt fanden sich vier Tempel, die wohl alle von Amenophis IV. erbaut worden sind. Sie waren Amun, Mut und Chons, sowie dem Sonnengott Aton geweiht. Sie sind unter Sethos I. und Ramses II. vollkommen umdekoriert worden.
Nekropolen fanden sich westlich der Stadt. Die Gräber waren meist schon stark beraubt.
Literatur
- Karola Zibelius-Chen, Sesebi in Lexikon der Ägyptologie 5, Wiesbaden 1984, Spalte 888-889, ISBN 344702489