Präfektur Saitama

Präfektur Japans
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Basisdaten
Hauptstadt: Saitama
Region: Kantō
Insel: Honshū
Fläche: 3.797,25 km²
%-Wasser: 0.5 %
Einwohner: 7.064.132 (1. Juli 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.861 Einwohner je km²
Bezirke: 9
Gemeinden: 90
ISO 3166-2: JP-11
Symbole
Präfektur-Blume: Primel
(Primula sieboldii)
Präfektur-Baum: Japanische Zelkove
(Zelkova serrata)
Präfektur-Vogel: Türkentaube
(Streptopelia decaocto)
Präfektur-Schmetterling: Midori shijimi
(Neozephyrus japonicus)
Präfektur-Fisch: Stichling
(Pungitius sinensis)
Karte
Lage der Präfektur Saitamain Japan

Die Präfektur Saitama (Jap.: 埼玉県 Saitama-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Kantō im Grossraum Tokio. Ihre Hauptstadt ist Saitama (さいたま市 Saitama-shi).

Saitama schließt nördlich an Tokio an, und ist für viele ein beddotaun (jap. ベッドタウン, bed town in japanischem Englisch), eine grosse Schlafstadt für die Metropole. Grösster Bahnhof mit 310.400 Passagieren pro Tag ist Ōmiya. Kawaguchi und Kawagoe passieren mehr als 75.000 pro Tag, weitere zehn Stationen mehr als 50.000. Wichtige Verbindungen nach Tokio sind die Keihin-Tōhoko-, die Saikyō-, die Utsunomiya- und die Saitama-Kosuko-Linie.

An einem Tag gibt es in Saitama durchschnittlich 179 Geburten, 114 Todesfälle, 125 Hochzeiten, 43 Scheidungen, 505 Umzüge nach Saitama, 486 Umzüge weg von Saitama, 7 Stunden und 43 Minuten Schlaf für einen Einwohner, 42 Minuten Pendelweg zur Arbeit, 2 Stunden und 22 Minuten Fernsehen oder Lesen, 694 ausgestellte Reisepässe, 2.574 Leute die aus Japan ausreisen, 15 Beschwerden über Verschmutzung, 468 Verbrechen, 143 Verkehrsunfälle und 9 Brände.


Geografie

Umgeben von Tokio und den fünf Nachbarpräfekturen Chiba, Ibaraki, Tochigi, Gunma und Yamanashi ist Saitama eine Inlandspräfektur ohne Küste im Mittelwesten der Kantō-Ebene. Ganz Saitama liegt vom Zentum Tokios aus in einem Radius von 100 Kilometern. Saitama erstreckt sich 103 Kilometer in Ost-West- und 52 in Nord-Süd-Richtung. Sie nimmt eine Fläche von 3.797,25 Quadratkilometern ein (etwa 1% von Japan) und ist damit die 39stgrösste aller 47 Präfekturen des Landes. Saitamas Landschaft biete hohe Berge im Westen, die nach und nach Richtung Osten zur Ebene abflachen. 32,5% der Fläche ist bewaldet, 23,1% sind Agrikultur, 18,3% Bebauung, 8,5% Strassen, 5,0% Wasser und Wasserwege und 12,7% anderweitig genutzt. 2001 hatte Saitama 75 Tage klaren Sonnenschein (im Schnitt jeder fünfte Tag) und damit mehr als jede andere Präfektur in Japan (Chiba hat die zweitmeissten mit 69 Tagen, Okinawa liegt an letzter Stelle mit nur sieben).

Saitama war ursprünglich (zusammen mit Tokio und anderen Gebieten) Teil der alten Provinz Musashi (武蔵国, musashi no kuni). Sie war bekannt als Gegend für Agrarkultur, die Lebensmittel für die Kantō-Region produzierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs durch das expandierende Tokio, die Landknappheit in der Hauptstadt und moderne, schnelle und weitreichende Zugverbindungen auch Saitama.

Städte

Das Verwaltungszentrum mit der Präfekturverwaltung liegt in der Präfekturhauptstadt Saitama-Stadt. Orte sind unterteilt in Städte (市 shi, mehr als 50.000 Einwohner), Gemeinden (町 cho oder machi) und Dörfer (村 son oder mura). Daneben gibt es noch Landkreise (郡 gun). Die Präfektur umfasst im Jahr 2004 41 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern.

  • Saitama (Präfekturhauptstadt, 1.647.365 Einwohner)

Demografie

Über eine Million Menschen1, etwa ein Drittel der arbeitenden Einwohner Saitamas, nutzen die Nähe und gute Anbindung an die japanische Hauptstadt, um dorthin zur Arbeit oder zur Universität zu pendeln (etwa 10.000 pendeln in die Präfekturen Gunma, Tochigi, Ibaraki, Chiba und Kanagawa). Tagsüber schrumpft die Bevölkerung so auf 86,4% (knapp 6 Millionen, der niedrigste Prozentsatz der Tokio umgebenden Präfekturen), die von Tokio steigt auf 122% (die höchste in ganz Japan).

Die Bevölkerung hat sich seit 1960 fast verdreifacht, insgesamt wohnten im Jahr 2001 7.064.132 Menschen in Saitama (88.993 davon Ausländer, knapp 1,3%), die fünfthöchste Einwohnerzahl aller Präfekturen. Das Bevölkerungswachstum ist antiproportional dazu von fast 30% im Jahr 1960 stetig auf 2,6% im Jahr 2001 geschrumpft. Mit einer Geburtenrate von im Schnitt 1,24 Kindern pro Frau (Mitte der Sechziger waren es noch 2,4) liegt Saitama leicht unter dem Landesdurchschnitt von 1,33 Ab- und Zuwanderung halten sich etwa die Waage, 2001 verließ 2,57% (177.307 Personen) der Bevölkerung Saitamas die Präfektur, dafür zogen 2,67% (184.174) hinzu.

1: Stand 1. Juli 2004


Kultur und Sehenswürdigkeiten

101 Millionen Menschen jährlich2 besuchen oder bereisen Saitama, zwei Drittel davon lockt jedoch nicht der Sonnenschein, sondern Feste und Veranstaltungen (vor allem in der Saitama Super Arena), Sport und Vergnügungsparks. Durch seine Entwicklung zu einem Konglomerat von Schlafstädten von Tokio, deren Vorzüge schnelle Verbindungen in das Zentrum und zu den Arbeitsplätzen Tokios und günstigere Grundstückspreise sind, hat Saitama touristisch weniger zu bieten als zum Beispiel Tokio selbst, Yokohama oder Kamakura. Beliebt für kurze Tagestrips ist der bergige nördwestliche Teil der Präfektur, die Chichibu-Region. Westlich von Saitama-Stadt liegt Kawagoe, das während der Edo-Zeit (1603-1867) als Burgstadt eine wichtige Verteidigungsanlage von Edo war. Die weitgehende Abtragung der Burg während der Meiji-Zeit im späten 19. Jahrhundert haben Eingang und Haupthalle Honmaru Goten (erbaut 1848) schadlos überstanden. Ausserdem gut erhalten ist die Kurazukuri-Strasse mit Warenhäusern aus der Edo-Zeit (etwa 30 Häuser wurden in den Stand eines nationalen kulturellen Schatzes erhoben), die die Atmosphäre dieser Periode weitgehend konserviert hat. Nationaler Kulturschatz ist auch der Kitain-Tempel, dessen Ursprünge zurück bis ins Jahr 830 führen. Nach einem Brand 1638 wurde er wieder aufgebaut und ist heute noch so zu sehen. Bemerkenswert sind die 540 steinernen Buddhastatuen im Tempelgarten, jede mit einem individuellen Gesichtsausdruck.

Saitama hat Städtepartnerschaften mit dem Staat México in Mexiko (seit 1979), der Shanxi-Provinz in der Volksrepublik China (1982), Queensland in Australien (1984), Ohio in den Vereinigten Staaten von Amerika (1990) und dem deutschen Bundesland Brandenburg (1998). Eine Partnerschaft mit dem US-Bundesstaat Kalifornien ist in Vorbereitung.

2: Stand 2001

Wirtschaft

Gemessen am Ertragsvolumen hat Saitama fünf Hauptwirtschaftszweige, die zusammen 61,1% der Wirtschaftsleistung ausmachen3. Diese sind Elektronische Anlagen (18,2%), Transportmaschinen (14,6%). Maschinen (9,7%), Chemie (9,6%) und Lebensmittel (9,0%), jede mit einem Ertragsvolumen von mehr als einer Billionen Yen. Das gesamte Ertragsvolumen von Saitamas Wirtschaft betrug 2000 14,47 Billionen Yen. Sie hält den höchsten Anteil in Japan an verkauftem Speiseeis, vorgefertigten Gerichten, Futons und Matratzen, Plastikverpackungen sowie Sekku- und Hina-Puppen.

3: Stand 2000


Persönlichkeiten

  • Hanawa Hokiichi (*1746 Hokinomura, heute Kodama-shi), Autor des gunsho ruiju, des Japanischen Hitorischen Lexikons.
  • Okino Ginko (*1851 in Tawarase-mura, heute Menuma-shi), erste weibliche Medizinerin in Japan.
  • Shibusawa Eiichi (*1840 in Chiaraijima-mura, heute Fukaya-shi), Ökonom und Ingenieur unter dem 15ten Shogun Tokugawa Yoshinobu.


Film

Miyazaki Hayaos Animationsfilm tonari no totoro (Mein Nachbar Totoro) spielt in Saitama, nahe Tokorozawa.