Hugo Mayer Orgelbau

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Die Firma Hugo Mayer Orgelbau in Heusweiler, Saarland, baut in dritter Generation Orgeln mit mechanischer Traktur. Sie ist außerdem auf die Restaurierung alter Orgeln spezialisiert.

Geschichte

Die Werkstatt wurde 1952 von Hugo Mayer (* 1912, † 1980) in Brebach gegründet und 1957 in größere Räume nach Heusweiler verlagert.

Nach dreijähriger Lehre (1927–1930) hatte der Wehr- und Kriegsdienst Hugo Mayers Ausbildungswanderschaft durch ganz Europa unterbrochen. Nach Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft konnte er 1948 seine Meisterprüfung ablegen und wurde noch im selben Jahr Betriebsleiter bei E. F. Walcker, dem damals größten Orgelbau-Unternehmen Deutschlands. Nach vier Jahren machte er sich selbstständig.

Sohn Gerd Mayer trat 1957 als Auszubildender in die Werkstatt seines Vaters ein. Nach seiner Gesellenprüfung war er unter anderem in Frankreich und Amerika tätig und legte 1966 als jüngster deutscher Orgelbauer die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Stuttgart ab. 1974 übernahm er die Geschäftsführung von seinem Vater. Gerd Mayer wurde im Mai 2001 von der Handwerkskammer Stuttgart mit dem Titel Restaurator im Orgelbau ausgezeichnet.

1989 trat mit Stephan Mayer die dritte Generation an. Er begann seine Ausbildung, wie es im Handwerk gern gesehen wird, außerhalb der väterlichen Werkstatt, in die er 1992 nach der Lehre eintrat. Stephan Mayer ist in CAD ausgebildet und brachte diese moderne Entwurfstechnik in das Unternehmen ein. 1996 legte er seine Meisterprüfung in Stuttgart ab und leitet seitdem die Neubauabteilung des immer noch von seinem Vater geführten Unternehmens.

In dem Unternehmen wirken heute drei Meister und zwei anerkannte Restauratoren mit über 20 Mitarbeitern.

Werkliste (Auswahl)

Jahr Ort Kirche Bild Man. Reg. Bemerkungen/Quellen
1953 Baltersweiler Pfarrkirche St. Willibrord; Pius-Orgel
 
II/P 28 (29) Im Auftrag von Walcker
1954 Limbach (Schmelz) Pfarrkirche St. Willibrord   II/P 28 (31) Um- bzw. Neubau der vorhandenen Roethinger-Orgel von 1928. →Orgel
1954 Kohlhof (Neunkirchen) St. Georg   II/P 7 Orgel
1955 Bierbach Herz-Jesu   II/P 9
1956 Saarbrücken St. Mauritius   II/P 24 Die Kirche wurde 2003 profaniert, die Orgel in der ungeheizten und feuchten Kirche zurückgelassen. →Orgel
1956 Bilsdorf Herz-Jesu
 
II/P 19 2003 klangliche Umgestaltung durch Thomas Gaida, Wemmetsweiler[1]Orgel
1956 Saarbrücken St. Marien (Rußhütte)   II/P 24 Orgel
1959 Püttlingen St. Bonifatius
 
III/P 35 (36) Orgel
1960 Schwarzenbach (Nonnweiler) St. Katharina   II/P 12 Orgel
1963 Jägersburg St. Josef   II/P 22
1964 Bexbach St. Martin   III/P 35 Orgel
1965 St. Wendel Missionshauskirche   II/P 30 (32) Um- bzw. Neubau der Stahlhuth-Orgel im alten Gehäuse. Am Spieltisch findet sich ein drittes Manual und 6 Registerzüge für ein geplantes, jedoch nicht besetztes Positiv. →Orgel
1966 Eiweiler (Heusweiler) St. Erasmus   II/P 16 Orgel
1967 Eidenborn St. Petrus von Mailand
 
II/P 6
1970 Thalexweiler Pfarrkirche St. Alban
 
II/P 18
1970 Hemmersdorf St. Konrad   II/P 9 (erw.10) Ursprünglich Hausorgel, 1980 transloziert und erw. 2008 mit Prinzipal 8´ mit Pedaltransmission durch Orgelbau Hardt [2]
1972 Blieskastel Schlosskirche   III/P 32 Im neobarocken Gehäuse der Steinmeyer-Orgel von 1905[3]Orgel
1975 Theley Pfarrkirche St. Peter
 
II/P 22 Orgel
1975 Riegelsberg St. Elisabeth   II/P 19 Seit November 2011 in St. Severin (Salzburg)Orgel
1976 Köllerbach Herz-Jesu-Kirche   II/P 24 Elektrische Spiel- und Registertraktur
1976 Saarbrücken Immanuelkirche
 
9 II/P Orgel
1977 Furschweiler St. Anna   II/P 16
1980 Saarlouis St. Ludwig
 
III/P 45 Prospekt-Entwurf Gottfried Böhm, Mechanische Traktur, Elektrische Registratur (mit Kombination). →Orgel
1982 Heusweiler Katholische Kirche Maria-Himmelfahrt
 
III/P 36 Orgel
1982 Saarbrücken St. Paulus
 
III/P 28 (30) Orgel
1983 Wadern Pfarrkirche Allerheiligen   II/P 24 Im historischen Gehäuse von Jean-Frédéric Verschneider aus der Zeit um 1830[4]. Das Rückpositiv ist nur eine Attrappe. →Orgel
1983 Uchtelfangen Pfarrkirche St. Josef
 
II/P 27 Technischer Neubau unter Wiederverwendung des Gehäuses und einem Großteil des Pfeifenwerkes der Orgel von Friedrich Weigle von 1900 (II/25)
1984 Eppelborn Pfarrkirche St. Sebastian   III/P 40 Orgel
1985 Wiesbaden St. Bonifatius   III/P 55
1987 Lebach Heilige Dreifaltigkeit und St. Marien
 
III/P 36 Eichenholz-Prospekt der Georg Stahlhuth-Orgel von 1897 (bis 1969 in Gebrauch) übernommen
1987 Aschbach (bei Lebach) Pfarrkirche St. Maternus   II/P 21 Orgel
1989 Darmstadt Liebfrauenkirche
 
II/P 28 Mechanische Traktur, Elektrische Registratur (mit Kombination). →Orgel
1990 Steinbach (bei Lebach) Pfarrkirche St. Aloysius   II/P 27 (28) Orgel
1992 Saarbrücken Herz-Jesu-Kirche
 
II/P 34 Mechanische Traktur, Elektrische Registratur,
Orgelgehäuse in massiver Eiche[5]Orgel
1994 Mülheim-Kärlich Pfarrkirche St. Mauritius Kärlich
 
II/P 29 Mechanische Traktur, elektrische Registersteuerung, 1768 Pfeifen. →Orgel
1995 Swetlogorsk Chorkapelle II/P 24
1995 Falscheid St. Joseph
 
II/P 12
1997 Kastel (Nonnweiler) St. Wilfridus
 
II/P 16 Orgel
1998 Michelbach bei Schmelz Filialkirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes
 
II/P 17 Orgel
1999 Illingen Bergkapelle   II/P 11 Orgel
2000 Mülheim-Kärlich Pfarrkirche Maria Himmelfahrt   II/P 31 Mechanische Traktur, Elektrische Registratur (mit Kombination). →Orgel
2000 Saarbrücken Basilika St. Johann
 
V/P 60 Erweiterung der bestehenden Klais-Orgel von 1975 um die Marienorgel (III Récit expressif), um die Ludwigsorgel (V Chamaden) sowie um zwei 32'-Register. →Orgel
2002 Bad Vilbel Verklärung Christi
Datei:Bad Vilbel, Verklärung Christi.jpg
II/P 23 (28) Orgel
2008 Obersalbach Maria Königin   II/P 11 (33) Multiplexsystem
2013 Penza Philharmonie III/P 47 Orgel
2014 Koblenz Basilika St. Kastor   IV/P 44 (52) Orgel
2015 Berlin-Spandau Lutherkirche
 
II/P 26 (27) Orgel

Einzelnachweise

  1. http://www.saar-orgelland.de/ortsverzeichnis/nalbach/bilsdorf.html
  2. Beschreibung mit besserem Bild Auf: www.organindex.de. Abgerufen am 17. März 2015
  3. http://www.saar-orgelland.de/ortsverzeichnis/blieskastel/blieskastelsebastian.html
  4. http://www.saar-orgelland.de/ortsverzeichnis/wadern/wadernallerhlg.html
  5. Orgel der Kirche Herz Jesu in Saarbrücken (Memento vom 17. März 2003 im Internet Archive)