Schwimmsport

Sportart des Schwimmens
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Schwimmsport bezeichnet die Ausübung des Schwimmens als sportliche Disziplin. In seiner Grundform wird der Schwimmsport als Wettkampf mehrerer Teilnehmer gegeneinander um die Bewältigung einer vorgegebenen Schwimmstrecke in kürzestmöglicher Zeit ausgetragen.

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Schwimmstar Michael Phelps beim Start

Willi + Paula

Geschichte

Obwohl der Mensch seit Urzeiten schwimmt, wurden ausgeprägte Stilarten erst in den letzten 100 Jahren erarbeitet. Das moderne Wettkampfschwimmen entwickelte sich um 1837 in den Hallenbädern Londons. Geschwommen wurde entweder Brust- oder Seitenschwimmen. Im Jahr 1895 schwamm der Engländer J. H. Thayers im Seitenstil die 100 Yards in 1:02.50 (entsprechende 100-m-Zeit 1:08.38). Bis in die 1950er Jahre war das Brustschwimmen, das meist als erste Technik erlernt wird, die einzige Schwimmart, für die genaue Regeln festgelegt waren.

John Trudgen entwickelte 1873 in England das Hand-über-Hand-Schwimmen, das daraufhin „trudgen“ genannt wurde. Die Arme wurden aus dem Wasser nach vorne geführt, ähnlich wie beim Seitenschwimmen, nur wechselte man stets von einer auf die andere Seite und führte zusätzliche Scherenbeinschläge aus. F. V. C. Lane trudgte 1901 die 100 Yards in 1:00.0 (100 m in 1:05.64).

Statt des unharmonischen "Trudgens" wandte der Australier Richard Cavill die flüssigere Technik der Eingeborenen der Solomoninseln an. Diese kombinierten den Kraulbeinschlag mit dem Überwasserarmzug. Cavill erreichte mit diesem Australischer Crawl genannten Stil 1902 über 100 Yards eine Weltrekord-Zeit von 58.4 Sekunden (100 m in 1:03.89).

1934 fand David Armbruster, Trainer an der Universität von Iowa, dass beide Arme beim Brustschwimmen auch über Wasser nach vorne zurückgeführt werden konnten. Dieses "Schmettern" erhöhte die Schwimmgeschwindigkeit, kostete aber mehr Trainingsaufwand und Kondition. 1935 schwamm Jack Sieg, ebenfalls von der Universität von Iowa, auf der Seite, mit den Beinen wie mit einem Fischschwanz schlagend. Er konnte das schließlich auch auf dem Bauch. Armbruster und Sieg kombinierten das Schmettern der Arme und den Beinschlag und schufen damit den anfangs „Butterfly“ bzw. Schmetterling genannten Schwimmstil. Mit zwei Beinschlägen bei jedem Armzug schwamm Sieg damals die 100 Yards in 1:00.2 (100 m in 1:05.85). Anderen Angaben zufolge war es 1935 ein Amerikaner namens Brydenthal, der diesen Stil erstmals schwamm. Das zunächst als regelwidrig betrachtete „Schmetterlings-Brustschwimmen“ wurde jedoch erst im Jahre 1953 als eigene Wettkampf-Schwimmart legalisiert.

Schwimmen gehört seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit (1896 in Athen) zum olympischen Programm. Bei den zweiten olympischen Spielen 1900 in Paris wurde ein Hindernisschwimmen, ein Unterwasserausdauerschwimmen und ein 4.000-m-Schwimmen durchgeführt Bis auf das letztere (Langstreckenschwimmen) wurden diese Wettkampfformen später nicht mehr durchgeführt. 1912 durften die Frauen erstmals im Wettkampf mitschwimmen. Seit 1973 finden offizielle Schwimmweltmeisterschaften statt.

Durchführung von Schwimmwettkämpfen

Gemeinhin werden Schwimmwettkämpfe nach dem Regelwerk der jeweiligen Landesverbände und international nach dem Regelwerk der FINA ausgetragen.

Der Austragungsort sind für Strecken bis 1500 Meter Schwimmbäder die die Anforderungen erfüllen hinsichtlich der Längen-Abmessungen ( 25m-Bahnen oder 50 m-Bahnen), der Bahnenbreite und Bahnenzahl sowie der Wassertiefe und Wassertemperatur.

Geschwommen werden Strecken gemäß den Regularien, die meist ein Vielfaches von 100-Meter-Abschnitten sind: 100, 200, 400, 800 und 1500 Meter. Hinzu kommt noch die 50 m-Distanz als Sprintstrecke. Beim Langstreckenschwimmen kommen Strecken zwischen 5 und 25 Kilometer hinzu, die jedoch in offenen Gewässern ausgetragen werden.

Im Einzelwettkampf stehen sich jeweils maximal so viel Schwimmer gegenüber, wie Bahnen im Schwimmbecken vorhanden sind. Die reguläre Bahnenzahl im 50 m-Becken ist 8. Bei Auscheidungswettkämpfen werden mehrere Läufe ausgetragen, bei denen die Schwimmer, die die nach dem Reglement bestimmten Platzierungen erreicht haben, jeweils an der nächsten Ausscheidungsstufe teilnehmen dürfen.

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Startsprung

Die Schwimmer starten nach dem Startsignal von den erhöhten Startblöcken ihrer Schwimmbahn am Beckenkopf durch einen Startsprung in das Wasser (außer beim Rückenschwimmen und bei der Lagenstaffel, wo der Rückenschwimmer aus der Wasserlage heraus startet).

Es werden soviele Bahnen geschwommen, wie die vorgegebene Strecke es erfordert, wobei der Schwimmer an jedem Bahnende im Wasser eine Wende vollführt und in der Gegenrichtung wieder zurückschwimmt bis er am Ende der letzten Bahn mit der Hand an die Beckenwand anschlägt. Sieger ist derjenige, der zuerst anschlägt.

Die technische Durchführung der Fortbewegung ist durch die Benennung der Wettkampf-Schwimmart vorgegeben und unterliegt differenzierten Definitionen der Regelwerke.

Keine Wettbewerbe gibt es im Stil Deutscher Kraul (oder auch Altdeutsch-Rücken), bei dem auf dem Rücken liegend der Brust-Stil ausgeführt wird.

Das Lagenschwimmen ist eine Kombination von vier Schwimmstilen. Dabei wird jeweils ein Viertel der Strecke (meistens 50 m oder 100 m) in einem Stil geschwommen. Im Einzelwettbewerb ist die Reihenfolge Schmetterling, Rücken, Brust und schließlich Freistil. Bei Staffelwettbewerben treten vier Athleten an. Jeder von ihnen absolviert eine Teilstrecke in einem bestimmten Stil. Hier wird mit Rücken begonnen, darauf folgen Brust, Schmetterling und Freistil.

Schwimmstile

Schwimmstil bezeichnet die spezielle Art oder Technik, in der geschwommen wird. Die heute bekanntesten modernen Schwimmstile im Schwimmsport sind Brustschwimmen, Kraulschwimmen, Rückenschwimmen und Delfin bzw. Schmetterling. Ältere und seltener geschwommene Stile sind das Seitenschwimmen und das "Altdeutsch-Rücken"-Schwimmen. In Japan gibt es im Rahmen der dortigen Samurai-Tradition eigene Japanische Schwimmstile.

Brustschwimmen

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Kitajima

Brustschwimmen wird in Schwimmkursen meist als erste Technik erlernt. Die Wettkampf-Variante ist die schwierigste und am längsten zu erlernende Schwimmart, manche Schwimmer können aufgrund der Disposition ihrer Hüftgelenke keinen regulären Bruststil mit Grätschschlag schwimmen, ebenso ist auch das richtige Timing und Wassergefühl beim Wettkampfbrustschwimmen um einiges anspruchsvoller als bei allen anderen Schwimmarten.

Der Bruststil wird so ausgeführt, dass die Arme unter Wasser zusammenliegend gleichzeitig nach vorn gebracht und dann durch das Wasser "ziehend" bis auf Höhe des Brustkorbs zurück und in Höhe des Halses wieder zur Vorwärtsbewegung zusammengeführt werden. An diese Bewegung schließt sich ein Grätschbeinschlag unmittelbar an. Der nächste Armzug erfolgt gegen Ende des Grätschbeinschlags.

Im Gegensatz zur bisher üblichen Gleittechnik wird bei der sogenannten Undulationstechnik (von lat. unda = die Welle) bzw. Wave-action-Technik eine Wellenbewegung des Körpers ähnlich wie beim Delfinschwimmen durchgeführt und ein zusätzlicher Vortrieb erzeugt. Die Regelhaftigkeit dieser Stilvariante war zunächst umstritten.

Die FINA-Wettkampfregeln besagen, dass der Körper vom Beginn des ersten Armzuges nach dem Start und nach jeder Wende vollständig in Brustlage gehalten wird, die Schultern müssen parallel zur Wasseroberfläche liegen. Eine Rollbewegung zur Rückenlage ist zu keinem Zeitpunkt erlaubt. Nach dem Start und nach jeder Wende darf der Schwimmer vollständig untergetaucht einen vollen Armzug bis zu den Oberschenkeln und einen Brust-Beinschlag (Grätschbeinschlag) ausführen, bevor er an die Wasseroberfläche zurückkehrt (der sog. Tauchzug). Seit Anfang dieses Jahres ist es erlaubt, während der Unterwasserbewegung einen einzigen Delfin Beinschlag auszuüben. Der Kopf muss die Wasseroberfläche durchbrechen, bevor sich die Hände im zweiten Armzug nach innen und wieder nach vorne drehen. Danach muss in einem vollständigen Zyklus, bestehend aus einem Armzug und einem Beinschlag, irgendein Teil des Kopfes die Wasseroberfläche durchbrechen.

Alle Bewegungen der Arme müssen gleichzeitig und in der gleichen waagerechten Ebene ausgeführt werden. Die Hände müssen an oder unter der Wasseroberfläche zurück gebracht und von der Brust aus gleichzeitig an, unter oder über der Wasseroberfläche vorwärts gebracht werden. Die Ellbogen müssen dabei unter Wasser bleiben, außer beim letzten Armzug vor dem Zielanschlag. Außer beim ersten Zug nach dem Start und nach jeder Wende dürfen die Hände nicht weiter als bis zur Hüfte nach hinten gebracht werden. Alle Bewegungen der Beine müssen ständig gleichzeitig und in gleicher waagerechter Ebene ohne Wechselbewegungen ausgeführt werden. Beim Beinschlag müssen die Füße bei den Rückwärtsbewegungen auswärts gedreht werden. Bewegungen in Form eines Delfinbeinschlages sind nicht erlaubt. Bei jeder Wende und am Ziel muss der Schwimmer mit beiden Händen gleichzeitig anschlagen.

Kraulschwimmen

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Pieter van den Hoogenband

Das Kraulschwimmen, kurz Kraulen, ist die schnellste Schwimmart, da durch den wechselseitigen Armzug in Kombination mit dem ebenfalls wechselseitigen kraftvollen Abwärts-Beinschlag ein Antrieb ohne Unterbrechung und eine optimale (rückstoßfreie) Vortriebswirkung erzeugt wird. Des Weiteren ist der Frontalwiderstand gegen das Wasser bei dieser Schwimmart am niedrigsten. Das Gesicht des Schwimmers befindet sich beim sportlichen Schwimmen meist im Wasser und wird je nach Anstrengungsgrad und individuellem Vermögen mit jedem Armzug oder nach mehreren Armzügen zum Luftholen seitwärts aus dem Wasser gedreht. Ausgeatmet wird in das Wasser hinein. Dabei bleibt der Körper prinzipiell in der Horizontalen. Während zwei Armzügen macht der Schwimmer normalerweise 6 Beinschläge, wobei Langstreckenschwimmer meistens nur zwei Beinschläge machen. Die übliche Wende beim Kraulschwimmen ist die Rollwende, bei der der Schwimmer anstatt mit der Hand anzuschlagen eine Rolle vor der Beckenwand macht, und sich dann mit den Beinen davon wegstößt.
Mit dem Kraulstil wurde 1912 erstmals Duke Kahanamoku, ein Hawaiianer, Olympiasieger.

Freistilschwimmen

Nach der (FINA-Regel SW 5) bedeutet Freistilschwimmen, dass der Schwimmer eine beliebige Schwimmart schwimmen darf, wobei jedoch ein Körperteil des Schwimmers während des gesamten Wettkampfes die Wasseroberfläche durchbrechen muss.

Beim Wenden bzw. beim Zielanschlag muss der Schwimmer die Wand mit einem beliebigen Körperteil berühren.

Bei Lagenstaffel- oder Lagenschwimm-Wettkämpfen darf im Freistil jede andere Schwimmart außer Brust-, Schmetterling- oder Rückenschwimmen geschwommen werden. Es ist dem Schwimmer jedoch erlaubt, während der Wende sowie für eine Strecke von 15 Metern nach dem Start und nach jeder Wende völlig untergetaucht zu sein. An diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben. Da der Kraulstil die schnellste Schwimmart ist, wird als "Freistil" praktisch immer im Kraulstil geschwommen.

Rückenschwimmen

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Ian Thorpe

Beim Rückenschwimmen liegt der Schwimmer flach auf dem Rücken im Wasser. Der Armzug wird wechselseitig ausgeführt, wobei die Arme über dem Kopf ins Wasser eintauchen, unter Wasser nach vorne geführt werden und oben wieder zurück. Um eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen, wird der Arm unter Wasser nicht gerade, sondern abgeknickt geführt, da man im gebeugten Arm mehr Kraft hat (sogenannte "Ellenbogen-vorn-Haltung"). Der Beinschlag erfolgt wie beim Kraul durch abwechselnde Auf- und Abbewegungen der Beine aus der Hüfte heraus. Ein starker Beinschlag beim Rückenschwimmen stabilisiert die Lage im Wasser. Der Stil Altdeutsch-Rücken unterscheidet sich davon durch Armbewegungen im Brust-Stil.

Die FINA-Wettkampfregeln besagen für diesen Stil, dass beim Startsignal und bei jeder Wende in Rückenlage abgestoßen und während des ganzen Wettkampfes auf dem Rücken geschwommen werden muss. Bei der Wende kann eine Rollbewegung des Körpers um weniger als 90 Grad aus der Normallage heraus erfolgen; die Haltung des Kopfes ist nicht ausschlaggebend. Ferner muss ein Teil des Schwimmers während des gesamten Wettkampfes die Wasseroberfläche durchbrechen. Es ist dem Schwimmer jedoch erlaubt, während der Wende sowie für eine Strecke von 15 Metern nach dem Start und nach jeder Wende völlig untergetaucht zu sein. An diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben.

Bei der Wendenausführung muss der Schwimmer die Wand mit einem beliebigen Teil seines Körpers berühren. Während der Wende dürfen die Schultern über die Senkrechte in die Brustlage gedreht werden. Sobald der Körper die Rückenlage verlassen hat, muss unverzüglich die kontinuierliche Wendenausführung erfolgen. Der Schwimmer muss in die Rückenlage zurückgekehrt sein, wenn er die Beckenwand verlässt. Beim Zielanschlag muss sich der Schwimmer in Rückenlage befinden. Allerdings braucht der Körper während des Anschlags nicht mehr über Wasser zu sein.
(Siehe auch: Tellerwende)

Altdeutsch-Rücken

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Altdeutschrückenschwimmen

Altdeutsch-Rücken (auch Deutscher Kraul) ist ein Schwimmstil auf dem Rücken. Dabei wird sozusagen auf dem Rücken die Brustbewegung ausgeführt, d.h. sowohl Arme als auch Beine werden jeweils simultan bewegt. Von außen ähnelt der Stil ein wenig der stoßweisen Fortbewegung von Tintenfischen.

Deutscher Kraul ist einfacher zu erlernen und zu kontrollieren als das populärere Rückenschwimmen. Vor allem kann man beim Deutschen Kraul auch während der Beinbewegungsphase leichter in die Schwimmrichtung nach vorne schauen (durch leichtes Überdehnen des Kopfes), während beim klassischen Rückenschwimmen der Schwimmer fast blind schwimmen muss. Aus diesem Grund ist der Deutsche Kraul eine erwägenswerte Alternative z.B. für öffentliche Schwimmbäder.

Einige Sportmediziner beklagen jedoch, dass es zu Belastungsspitzen im unteren Rücken (Überdehnung, also Hohlrückenbildung) kommt und der Brustbeinschlag für die Innenmenisken belastend ist und sehen das klassische Schwimmen als die rückenschonendere Variante .

Schmetterling / Delfin

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Ian Crocker

Das Schmetterlingschwimmen wurde vom Weltschwimmverband (FINA) als vierte offizielle Schwimmart anerkannt. Die FINA sah sich 1953 zu diesem Schritt gezwungen um eine eindeutige Differenzierung zum traditionellen Bruststil zu machen.

Seit den 1930er Jahren entwickelte sich das Schmetterlingschwimmen aus dem Bruststil. Durch das Nachvornebringen der Arme über dem Wasser reduzierten innovative Brustschwimmer ihren Wasserwiderstand. Wegen des erhöhten Kraftaufwands schwammen diese Aktiven meist nur einige Meter oder eine Bahn im Schmetterlingstil und wechselten dann zum üblichen Bruststil. Erst durch die weitere Verfeinerung der Technik wurde das Schmetterlingschwimmen ökonomischer. Beim Armzug werden beide Arme gleichzeitig mit einer S-förmig ziehenden Bewegung (sog. Schlüssellochzug) unter Wasser von vorn nach hinten geführt und dann gerade wieder über den Kopf nach vorn gebracht, es wird normalerweise alle zwei Züge nach vorne geatmet. Die Beine wurden ursprünglich im Grätschschlag bewegt, daraus entwickelte sich später eine Ganzkörper-Wellenbewegung, die sich vom Brustkorb an bis in die Füße fortsetzt. Pro Armzug werden ein bis zwei Beinschläge ausgeführt. Der zweite ist hierbei kräftiger als der erste.

Nach dem Kraulstil gilt das Schmetterlingschwimmen heute als zweitschnellste und als die zweitanstrengenste Schwimmart (nach dem richtig ausgeführtem Bruststil), weshalb es bei Wettkämpfen meist nur über relativ kurze Distanzen durchgeführt wird, jedoch gibt es auch 200m Wettkämpfe. Mit der Einführung des geschlossenen Beinschlags wurde diese Schwimmart jahrzehntelang als "Delfin-Stil" bezeichnet, dann jedoch - ohne Veränderung des typischen Schwimmstils - weltweit wieder auf "Butterfly" bzw. "Schmetterling" zurückgeführt.

Die FINA-Regeln bestimmen, dass von Beginn des ersten Armzuges nach dem Start und nach jeder Wende der Körper in Brustlage gehalten werden muss und beide Schultern mit der Wasseroberfläche in einer Linie liegen. Beinschläge unter Wasser zur Seite sind erlaubt. Nach dem Start und nach jeder Wende darf ein Schwimmer mehrere Beinschläge und einen Armzug unter Wasser ausführen, die ihn an die Wasseroberfläche bringen müssen. Dem Schwimmer ist es erlaubt, nach dem Start und nach jeder Wende bis zu 15 m völlig untergetaucht zurückzulegen. An diesem Punkt muss der Kopf die Wasseroberfläche durchbrochen haben. Der Schwimmer muss bis zur nächsten Wende oder bis zum Ziel an der Wasseroberfläche bleiben.

Beide Arme müssen sowohl nach hinten als auch nach vorn gleichzeitig unter bzw. über Wasser bewegt werden. Alle Bewegungen der Füße und Beine müssen gleichzeitig ausgeführt werden; gleichzeitige Auf- und Abwärtsbewegungen der Füße und Beine in senkrechter Richtung sind erlaubt. Die Füße und Beine brauchen nicht auf gleicher Ebene zu sein, aber wechselseitige Bewegungen (Kraulbeinschlag) sind nicht erlaubt. Eine Brustbeinschlagbewegung ist nicht zulässig (Ausnahme: Bei den Masters-Schwimmern/ Schwimmerinnen ist der Brustbeinschlag erlaubt). Bei jeder Wende und am Ziel muss der Schwimmer mit beiden Händen gleichzeitig anschlagen.

Lagenschwimmen

Beim Lagenschwimmen wird nacheinander über gleich lange Streckenabschnitte (meist 4 × 50 oder 4 × 100 m) in den Stilen und in der Reihenfolge Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil geschwommen. Beim Staffelschwimmen schwimmt jeder der vier Staffelschwimmer nur einen der vier Lagenstile über seinen Streckenabschnitt.

Als zu schwimmende Lage in Freistil muss jedoch eine andere als Rücken, Brust oder Schmetterling gewählt werden. Man schwimmt also so gut wie immer Kraul.

In der so genannten Lagenstaffel treten vier Schwimmer/-innen an, die jeweils eine der vier Schwimmstile absolvieren. Hierbei ändert sich jedoch gegenüber dem "Lagenschwimmen" die Reihenfolge: Es beginnt der Rückenschwimmer, um den Start bei dieser Disziplin korrekt im Wasser befindlich zu vollziehen, gefolgt von Brust, Schmetterling und Freistil.

Bei den Olympischen Spielen wird das Lagenschwimmen im Einzelwettkampf über 200 m und 400 m sowie als Staffel über 4 × 100 m ausgetragen. Bei Schwimmwettkämpfen auf der Kurzbahn (25 m) gibt es zusätzlich die 100 m Lagen und die 4 × 50 m Lagenstaffel.

Weitere Ausdifferenzierungen

Um die Basis des Streckenschwimmens herum wurde der Schwimmsport weiter ausdifferenziert mit spielerischen und technischen Disziplinen wie dem

Für Wettkämpfe beim Tauchen ist Schwimmen eine Grundlage, in den Sportarten Triathlon und Moderner Fünfkampf eine Teildisziplin.

Organisation des Schwimmsports

Weltweiter Dachverband für den Schwimmsport ist die FINA (Fédération Internationale de Natation Amateur), die 1908 gegründet wurde.

Die europäische Verbände sind in der LEN (Ligue Européenne de Natation) zusammengeschlossen.

In Deutschland haben sich die Schwimmsport treibenden Verbände Deutscher Schwimm-Verband (DSV), Deutscher Turner Bund (DTB), der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) sowie die Wasserwacht im DRK und der Arbeiter Samariter Bund im Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung (BFS) zusammengeschlossen.

In der Schweiz haben sich die am Schwimmsport interessierten Verbände und Institutionen zur Vereinigung Swimsports.ch, ehemals Interverband Schwimmen Schweiz (IVSCH), zusammengeschlossen. Im weiteren sind Vereine, die eine oder mehrere der vier olympischen Schwimmsportarten ausüben, im Schweizerischer Schwimmverband (FSN) zusammen geschlossen. Rettungsschwimmen wird innerhalb der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) mit ihren lokalen Sektionen ausgeübt.

Bekannte Schwimmer

Die Schwimmwettbewerbe werden derzeit von den USA und Australien dominiert. Der erste Schwimmstar der USA war Johnny Weissmüller, der als erster Mensch die 100-Meter-Strecke in weniger als einer Minute bewältigte und später auch als Tarzandarsteller bekannt wurde. Michael Phelps gilt als potentieller Nachfolger von Mark Spitz, der bei den Olympischen Spielen 1972 in München als bisher einziger Sportler sieben Goldmedaillen errang. Die bekanntesten australischen Schwimmer sind Ian Thorpe und Grant Hackett. Der beste Österreichische Schwimmer ist derzeit Markus Rogan.

Weitere bekannte Schwimmer sind in der Kategorie:Schwimmer aufgelistet.

Siehe auch: