C-Netz

analoges Mobilfunknetz
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Das C-Netz (Funktelefonnetz-C) war ein analoges, zellulares Mobilfunknetz der deutschen DeTeMobil (früher Deutsche Bundespost TELEKOM). Es war die 3. und gleichzeitig auch letzte analoge Generation des Mobilfunks, das als System nur in Deutschland, Portugal und Südafrika eingesetzt wurde. Andere Länder in Europa nutzten andere Standards wie NMT und TACS. Diese Heterogenität verhinderte ein internationales Roaming der Nutzer, und war eine der Hauptmotivationen GSM zu beginnen. Das C-Netz wurde primär für telefonische Kommunikationsanwendungen (Autotelefonnetz) mit Zugang zum Telefonnetz und ISDN konzipiert.

Geschichte

Das C-Netz wurde im Jahre 1986 eingeführt und ersetzte die umständliche Handhabung des B-/B2-Netzes. Das C-Netz war auf Deutschland, Portugal und Südafrika beschränkt, hatte zunächst jedoch einen höheren Verbreitungsgrad als die digitalen Netze bei deren Einführung mit dem D-Netz 1991. Wegen der anfänglich besseren Erreichbarkeit, besonders in ländlichen Gebieten, war das C-Netz im Autotelefonbereich noch bis Mitte der 90er Jahre erste Wahl.

A-NetzB-NetzC-NetzD-NetzE-NetzUniversal Mobile Telecommunications SystemLong Term EvolutionLTE-Advanced5G

Eine flächendeckende Versorgung wurde in Großzellen (Radius etwa 15 - 20 km) und Kleinzellen (2 - 3 km) in den Ballungsräumen realisiert. Bei der Einführung des C-Netzes bestand das Netz aus zwei Funkvermittlungsstellen und 175 Funkzonen beziehungsweise Funkfeststationen. Das C-Netz konnte (im Endausbau) etwa 800.000 Teilnehmer aufnehmen. Aktivierte Funkverbindungen wurden beim Wechsel der Funkzelle weitergereicht (Handover). Der C-Netz-Teilnehmer war im gesamten Versorgungsbereich unter einer einheitlichen Zugangskennziffer ( 0161) und Funkrufnummer erreichbar. Am 31. Dezember 1988 gab es bundesweit bereits 98.762 C-Netz-Teilnehmer, im Land Berlin 2.076 C-Netz-Teilnehmer. Neben der begrenzten Teilnehmeranzahl des C-Netzes waren auch die vergleichsweise geringe Sprachqualität und das hohe Abhörrisiko Kritikpunkte am C-Netz.

Gegenüber dem A-Netz und B-Netz gab es im C-Netz "bahnbrechende" Neuerungen, die heute längst selbstverständlich sind z. B.:

  • gemeinsame Vorwahl ( 0161- ) für alle Mobil-Teilnehmer, man musste im Gegensatz zum A- und B-Netz nicht mehr wissen, wo sich der Teilnehmer aufhielt
  • unterbrechungsfreier Wechsel von einer Funkstation zur nächsten (Handover)
  • Verschleierung des (analogen) Funksignals erschwerte unberechtigtes Abhören
  • neben Festeinbau-Geräten auch herausnehmbare Portabel- oder sogar tragbare Geräte (Mobiltelefon) möglich.
  • "riesige" Kapazität von bis zu 850.000 Teilnehmer (A-Netz: 10.500, B-Netz: 27.000)

Der Betrieb des C-Netzes, das am 1. September 1985 startete, wurde am 31. Dezember 2000 eingestellt, mit Ausnahme einiger Funkzellen an der deutsch-niederländischen Grenze, die noch einige Monate weiterbetrieben wurden. Bis in die letzten Jahre des Netzes verkaufte die Deutsche Telekom noch Verträge für das nun "C-Tel" genannte System. Die Tarife waren meist günstiger als die im digitalen Mobilfunk.

Technische Daten

  • Frequenzbereich 451,30 – 455,74 MHz und 461,30 – 465,74 MHz
  • Sendeleistung automatisch geregelt zwischen 0,005 und 15 Watt
  • 222 Funkkanäle

Vorlage:Mobilfunknetze in Deutschland