Organisationsstruktur der SS

Dienstränge der Schutzstaffel der NSDAP
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Die Schutzstaffel der NSDAP (SS) war von 1934 bis 1945 eine eigenständige Organisation im Rahmen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.

Mitgliederzahlen

Als am 6. Januar 1929 Heinrich Himmler die Führung der SS übernahm, umfasste diese 280 Mann. Himmler begann mit dem raschen Ausbau seiner Macht: er sah die SS als eine Partei-Polizei. Ende 1929 wurde das 1.000ste Mitglied aufgenommen, mit der Machtübernahme im Januar 1933 hatte die Schutzstaffel bereits 52.000 Mitglieder, denen etwa 3,5 Millionen SA-Angehörige gegenüberstanden.

Ihren Mitgliederhöchststand erreichte die SS Ende 1944, als ihr nun über 800.000 Menschen angehörten. Dazu kamen zahlreiche "SS-Ehrenführer"; dieses waren vor allem Menschen, die die SS und ihren Reichsführer finanziell großzügig unterstützt hatten. Dafür wurden sie in höhere SS-Dienstgrade befördert, ohne dass sie SS-Mitglieder waren - einzige Bedingung der Ehrenführer war, bei besonderen Anlässen die SS-Uniform zu tragen. Bekanntester SS-Ehrenführer war Rudolf Heß, der laut SS-Dienstalterverzeichnis des Jahres 1934 aufgrund Verfügung des Führers die Berechtigung erhielt, den Dienstanzug eines SS-Obergruppenführers zu tragen.

Der deutsche Adel und die Reiter-SS

Die SS-Mitglieder kamen aus allen Bevölkerungsschichten. Gründer und Kommandant der eigentlichen SS-Reiterstandarten war der begeisterte Reiter und Jockey Hermann Fegelein. Dessen Stellvertreter wurde Fegeleins jüngerer Bruder Waldemar.

Ab 1933 traten auch Teile des deutschen Adels sowohl der SS als auch der Reiter-SS bei:

Der Prinz von Hohenzollern-Emden und der Graf von der Schulenburg sowie der Erbgroßherzog von Mecklenburg und der Erbprinz Josias zu Waldeck und Pyrmont waren die ersten, die der Reiter-SS beitraten. Später kamen u.a. Angehörige der Geschlechter Edler von Daniels, Graf von Rödern, Graf Strachwitz, Freiherr von der Goltz, von Keudell, von Alvenleben, von Podbielski und von Treuenfeld hinzu. - Im übrigen machte der Adel einen hohen Prozentsatz an den höheren SS-Führungsposten aus. 1938 machte der deutsche Adel 18,7 % der Obergruppenführer, 9,8 % der Gruppenführer, 14,3 % der Brigadeführer, 8,8 % der Oberführer und 8,4 % der Standartenführer aus. Aber auch der spätere Prinz Bernhard der Niederlande war ein eingeschriebenes Mitglied der Reiter-SS.

Vom Adel und deren Reitervereinen trat nur ein kleiner Teil der Reiter-SA bei. Das Gros der Reitervereine trat der Schutzstaffel als sogenannte Reiter-SS bei: Alle Reitervereine der Hauptzuchtgebiete Ostpreußen, Holstein, Oldenburg, Hannover und Westfalen bildeten den Kern der Reiter-SS, die 1934 teilweise den Totenkopf-Verbänden zugeschlagen wurden. Dadurch wurde die SS auch international bekannt, als 1935 der Turnierreiter und SS-Unterscharführer Günter Temme auf "Egly" erstmals in der Geschichte des deutschen Derbys einen fehlerfreien Sieg einfahren konnte und 1937 gewannen die Angehörigen der Reiter-SS alle innerdeutschen Meisterschaften.

Die "SS-Hauptreitschule" befand sich bei München auf dem elterlichen Gut Fegeleins.

Aufnahmeritual und -kriterien

Unter dem ersten Reichsführer-SS, Julius Schreck, wurden für Bewerber der Schutzstaffel strenge Auswahlkriterien eingeführt.

Jeder Interessierte konnte im Alter von mindestens 25 Jahren ein Staffel-Bewerber werden. Der Staffel-Bewerber trat am 9. November in die SS ein und erhielt eine Uniform ohne Kragenspiegel. Auf dem Parteitag des gleichen Jahres wurde dieser Bewerber als Staffel-Anwärter als vorläufiges Mitglied in die SS aufgenommen. Als Höchstalter wurde das Alter von 35 Jahren angesetzt. Staffel-Anwärter führten als Dienstgrade die Bezeichnungen "Staffel-Anwärter", "Staffel-Mann", "Staffel-Sturmmann" usw.

Bereits im darauf folgenden Januar besaß der Staffel-Anwärter schon den Dienstgrad Staffel-Mann und war bereits mit einem vorläufigen SS-Ausweis versehen.

Mit Beendigung der dreijährigen Probezeit, in der der Anwärter in die NSDAP eintreten und die Sportabzeichen der Partei (das "SA-Sportabzeichen" und die "SS-Leistungsrune" [nur sehr wenig erworben, da die meisten SS-Angehörigen das "Reichssportabzeichen" bevorzugten]) erwerben musste, wurde der Staffel-Anwärter offiziell am 20. April in die Schutzstaffel übernommen. Er musste zwei Zeugen aus Reihen der SS vorweisen, die dem Anwärter seine bedingungslose Hingabe zum Nationalsozialismus und die absolute Loyalität des Anwärters zur Person Adolf Hitlers bescheinigen mussten. Im Beisein der Kameraden legte der Anwärter den Fahneneid ab: Der aufgenommene SS-Mann erhielt nun neben dem endgültigen Mitgliedsbuch und Zivilabzeichen der SS (2 weiße Sig-Runen auf schwarzem Grund) auch die Kragenspiegel und das "Sturmband", das über den linken Ärmelaufschlag zu tragen war.

Im April 1926 wurde Josef Berchtold zum Reichsführer-SS ernannt und der Schutzstaffel wurde die so genannte "Blutfahne der NSDAP" übergeben. Die Oberste SA-Führung war entsetzt, aber Hitler konnte einen Machtkampf gerade noch vermeiden: Er unterstellte die Schutzstaffel nun der Obersten SA-Führung; die SS war damit offiziell eine Untergliederung der SA. Träger der Blutfahne wurde Jakob Grimminger, ein Mitglied der Münchner SS-Standarte 1, die 1929 durch den damaligen SS-Sturmführer Josef Dietrich gegründet und geführt wurde.

Ab 1931 mussten alle SS-Anwärter auf Drängen Himmlers einen Ariernachweis erbringen. Dazu wurde von ihm das "SS-Rasseamt" eingeführt. Dieser Ahnennachweis musste von den SS-Unterführern (und ihren Frauen) bis zurück ins Jahr 1800 und von den SS-Führern des mittleren und oberen Dienstes (und deren Frauen) sogar bis 1750 erbracht werden.

Ab 1935 war eine weitere Voraussetzung für die SS-Aufnahme bzw. für eine Verwendung bei deren Verfügungstruppe eine außerordentlich gute körperliche Gesundheit. Da zeitweilig ein starker Andrang bei der SS-Verfügungstruppe bestand, konnte sich Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Anwärter auswählen. Für Sepp Dietrich (SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS) ist belegt, dass er Anwärter unter einer Körpergröße von 178 cm, einer "unarischen Kopfform" oder einer einzigen Zahnfüllung für die Verwendung in "seiner" Leibstandarte abgelehnt hatte.

Die Gliederung der SS

Reichsführer-SS

Der Titel Reichsführer-SS (RFSS) wurde 1925 eingeführt. Er bezeichnete damals den formal obersten Kommandeur der SS.

Der Titel "Reichsführer-SS" wurde 1925 durch Adolf Hitler geschaffen, als er die gesamte SS der Obersten SA-Führung unterstellte. Deren oberster Führer trug den Titel Reichs-SA-Führer. Damit wurde also die genaue Entsprechung für die SS geschaffen.

Vor und nach Himmler gab es weitere, im Vergleich mit diesem aber unbedeutende Reichsführer-SS.

Personen, die je den Titel eines "Reichsführer-SS" trugen:

SS-Oberleitung (1926–1933)

Die SS-Oberleitung umfasste 1926 12 Standarten und wurde bis 1928 auf 22 Standarten ausgebaut. Von diesen entfielen 1928 auf:

  1. SS-Gau Berlin-Brandenburg mit 2 Standarten,
  2. SS-Gau Franken mit 4 Standarten,
  3. SS-Gau Niederbayern mit 3 Standarten*
  4. SS-Gau Oberbayern mit 4 Standarten,
  5. SS-Gau Rheinland-Süd mit 5 Standarten
  6. SS-Gau Sachsen mit 4 Standarten.

Dieses Ordnungssystem wurde von der NSDAP und deren Sturmabteilung geprägt. (* = SS-Gau-Führer war Heinrich Himmler)

Als Himmler nun Reichsführer-SS wurde, führte er unverzüglich eine neue SS-Ordnung ein, die bis Ende 1930 Bestand hatte. So gab es neben dem SS-Oberstab nun drei SS-Oberführerbereiche die wie folgt verteilt waren:

  1. Bereich "Ost"(SS-Brigaden Berlin-Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien mit insgesamt 8 Standarten)
  2. Bereich "West" (SS-Brigaden Hessen-Nassau, Rheinland-Nord, Rheinland-Süd, Südhannover-Braunschweig und Thüringen mit insgesamt 16 Standarten)
  3. Bereich "Süd" (SS-Brigaden Baden-Württemberg, Franken, Niederbayern, Oberbayern-Süd und Österreich mit insgesamt 7 Standarten)

1931 wurde die Schutzstaffel nicht nur in allen Bereichen ausgedehnt sondern es wurde auch eine andere Struktur aufgebaut, die bis zur Machtübernahme 1933 Bestand hatte:

SS-Oberstab

  1. SS-Amt
  2. SS-Zentralkanzlei
  3. SS-Personalabteilung
  4. SS-Verwaltungsabteilung
  5. SS-Sanitätsabteilung
  6. SS-Führungsstab (1932)
  7. SS-Verbindungsdienst (1933)
  8. Amt SS-Sicherheitsdienst
  9. SS-Rasseamt

Durch die Einführung dieses Systems begann sich die Schutzstaffel zu jenem Ungetüm aufzudehnen, das von Außenstehenden und einfachen Mitgliedern ebenso undurchschaubar wie gefürchtet war. Im Jahre 1943 waren aus der SS 12 SS-Hauptämter entstanden.

Engere Verwaltungseinheiten der SS

Die Allgemeine Schutzstaffel bestand seit 1939 aus 14 Verwaltungseinheiten, die Oberabschnitte genannt wurden. Diese Oberabschnitte waren ab in 38 Abschnitte eingeteilt, denen die Standarten der Allgemeinen-SS unterstellt waren. Diese Standarten zerfielen zum einen in 104 so genannte Fußstandarten und zum anderen in 19 Reiterstandarten (Reiter-SS). Bis 1942 wuchs die Anzahl der Fußstandarten auf 127 an. Die späteren Fußstandarten spielten politisch keine Rolle mehr, da sie vielmehr nur noch auf dem Papier bestanden und in der Regel kurz nach ihrer Aufstellung wieder aufgelöst wurden.

Den SS-Standarten unterstanden die SS-Sturmbanner, SS-Stürme, SS-Trupps, SS-Scharen und SS-Rotten.

Ferner unterstanden den Oberabschnitten noch 14 Nachrichtenstürme, 13 Pionierstürme und 14 Kraftfahrstürme (Motor-SS).

Verwaltungsübergreifend wurden die bewaffneten Verbände der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände in verschiedene Standarten zusammengefasst.

Die SS-Oberabschnitte

Die SS-Oberabschnitte (Oa) umfassten mehrere SS-Abschnitte und unterstanden in der Regel einem Gruppen- oder Obergruppenführer. Als Alternativbezeichnung ist auch Obergruppe bekannt und der Oberabschnitt entsprach einer Division des Heeres.

  1. SS-Oberabschnitt "Donau" (Wien)
  2. SS-Oberabschnitt "Süd" (München)
  3. SS-Oberabschnitt "Südwest" (Stuttgart)
  4. SS-Oberabschnitt "Rhein" (Wiesbaden)
  5. SS-Oberabschnitt "West" (Düsseldorf)
  6. SS-Oberabschnitt "Nordwest" (Hamburg)
  7. SS-Oberabschnitt "Nord" (Stettin)
  8. SS-Oberabschnitt "Nordost" (Königsberg)
  9. SS-Oberabschnitt "Ost" (Berlin)
  10. SS-Oberabschnitt "Südost" (Breslau)
  11. SS-Oberabschnitt "Elbe" (Dresden)
  12. SS-Oberabschnitt "Main" (Nürnberg)
  13. SS-Oberabschnitt "Fulda-Werra" (Arolsen)
  14. SS-Oberabschnitt "Mitte" (Braunschweig)

Die SS-Abschnitte

Der SS-Abschnitt (Ab) umfasste mehrere SS-Standarten und unterstand in der Regel einem SS-Oberführer. Er wurde vielfach auch als Untergruppe bezeichnet und entsprach einer Brigade des Heeres.

Tabelle mit der Gegenüberstellung der Abschnitte und Oberabschnitte
Abschnittsnummer Oberabschnitt Sitz Abschnittsnummer Oberabschnitt Sitz
SS-Abschnitt I Oberabschnitt "Süd" München SS-Abschnitt XX Oberabschnitt "Nordwest" Kiel
SS-Abschnitt II Oberabschnitt "Elbe" Chemnitz SS-Abschnitt XXI Oberabschnitt "Südost" Hirschberg
SS-Abschnitt III Oberabschnitt "Ost" Berlin SS-Abschnitt XXII Oberabschnitt "Nordost" Allenstein
SS-Abschnitt IV Oberabschnitt "Mitte" Hannover SS-Abschnitt XXIII Oberabschnitt "Ost" Berlin
SS-Abschnitt V Oberabschnitt "West" Essen SS-Abschnitt XXIV Oberabschnitt "Südost" Oppeln
SS-Abschnitt VI Oberabschnitt "Südost" Breslau SS-Abschnitt XXV Oberabschnitt "West" Bochum
SS-Abschnitt VII Oberabschnitt "Nordost" Königsberg SS-Abschnitt XXVI Oberabschnitt "Nordost" Danzig
SS-Abschnitt VIII Oberabschnitt "Donau" Linz SS-Abschnitt XXVII Oberabschnitt "Fulda-Werra" Weimar
SS-Abschnitt IX Oberabschnitt "Main" Würzburg SS-Abschnitt XXVIII Oberabschnitt "Main" Bayreuth
SS-Abschnitt X Oberabschnitt "Südwest" Stuttgart SS-Abschnitt XXIX Oberabschnitt "Südwest" Konstanz
SS-Abschnitt XI Oberabschnitt "Rhein" Koblenz SS-Abschnitt XXX Oberabschnitt "Fulda-Werra" Kassel
SS-Abschnitt XII Oberabschnitt "Ost" Frankfurt (Oder) SS-Abschnitt XXXI Oberabschnitt "Donau" Wien
SS-Abschnitt XIII Oberabschnitt "Nord" Stettin SS-Abschnitt XXXII Oberabschnitt "Süd" Augsburg
SS-Abschnitt XIV Oberabschnitt "Nordwest" Bremen SS-Abschnitt XXXIII Oberabschnitt "Nord" Schwerin
SS-Abschnitt XV Oberabschnitt "Nordwest" Altona SS-Abschnitt XXXIV Oberabschnitt "Rhein" Neustadt a. d. W.
SS-Abschnitt XVI Oberabschnitt "Mitte" Magdeburg SS-Abschnitt XXXV Oberabschnitt "Donau" Graz
SS-Abschnitt XVII Oberabschnitt "West" Münster SS-Abschnitt XXXVI Oberabschnitt "Donau" Innsbruck
SS-Abschnitt XVIII Oberabschnitt "Elbe" Halle (Saale) SS-Abschnitt XXXVII Oberabschnitt "Elbe" Reichenberg
SS-Abschnitt XIX Oberabschnitt "Südwest" Karlsruhe SS-Abschnitt XXXVIII Oberabschnitt "Main" Karlsbad

Die SS-Standarten

Während der Oberabschnitt und der Abschnitt für den Angehörigen der Schutzstaffel nur eine übergeordnete bzw. verwaltungstechnische Rolle spielten, so fand das eigentliche Geschehen in kleineren Einheiten statt. Diese hatten für den SS-Angehörigen größere Bedeutung, da er mit diesen tagtäglich leben musste.

Unter dem verwaltungstechnischen Abschnitt kam die SS-Standarte, welcher der SS-Mann angehörte. Der Standarte stand in der Regel ein Standartenführer vor und sie umfasste 3-4 Sturmbanner (1.000 – 3.000 Mann). Der Standarte entsprach beim Heer das Regiment.

Alle SS-Gliederungen wie die Allgemeine- und Reiter-SS, aber auch die Totenkopfverbände und die Verfügungstruppe waren in Standarten gegliedert.

Doch wurde die Bezeichnung "Standarte" in der SS-Verfügungstruppe ab 1935 - sehr zum Missfallen des Reichsführers-SS Himmler! - von der militärischen Entsprechung des Heeres abgelöst.

Tabelle mit den Fußstandarten der Allgemeinen-SS
Standarte Oberabschnitt Sitz Standarte Oberabschnitt Sitz
SS-Fußstandarte 1 "Julius Schreck" Oberabschnitt "Süd" München SS-Fußstandarte 53 Oberabschnitt "Nordwest" Heide
SS-Fußstandarte 2 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Frankfurt (Main) SS-Fußstandarte 54 Oberabschnitt "Osten" Landsberg (Warthe)
SS-Fußstandarte 3 Oberabschnitt "Main" Nürnberg SS-Fußstandarte 55 Oberabschnitt "Nordwest" Verden
SS-Fußstandarte 4 Oberabschnitt "Nordwest" Altona SS-Fußstandarte 56 Oberabschnitt "Main" Bamberg
SS-Fußstandarte 5 Oberabschnitt "Rhein" Trier SS-Fußstandarte 57 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Meiningen
SS-Fußstandarte 6 Oberabschnitt "Ost" Berlin SS-Fußstandarte 58 Oberabschnitt "West" Köln
SS-Fußstandarte 7 Oberabschnitt "Elbe" Plauen SS-Fußstandarte 59 Oberabschnitt "Mitte" Staßfurt
SS-Fußstandarte 8 Oberabschnitt "Südost" Hirschberg SS-Fußstandarte 60 Oberabschnitt "Nordost" Insterburg
SS-Fußstandarte 9 Oberabschnitt "Nord" Stettin SS-Fußstandarte 61 Oberabschnitt "Nordost" Allenstein
SS-Fußstandarte 10 Oberabschnitt "Rhein" Kaiserslautern SS-Fußstandarte 62 Oberabschnitt "Südwest" Karlsruhe
SS-Fußstandarte 11 Oberabschnitt "Donau" Wien SS-Fußstandarte 63 Oberabschnitt "Südwest" Tübingen
SS-Fußstandarte 12 Oberabschnitt "Mitte" Hannover SS-Fußstandarte 64 Oberabschnitt "Nordost" Marienwerder
SS-Fußstandarte 13 Oberabschnitt "Südwest" Stuttgart SS-Fußstandarte 65 Oberabschnitt "Südwest" Freiburg (Br.)
SS-Fußstandarte 14 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Gotha SS-Fußstandarte 66 Oberabschnitt "Nordost" Elbing
SS-Fußstandarte 15 Oberabschnitt "Ost" Neuruppin SS-Fußstandarte 67 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Erfurt
SS-Fußstandarte 16 Oberabschnitt "Südost" Breslau SS-Fußstandarte 68 Oberabschnitt "Main" Regensburg
SS-Fußstandarte 17 Oberabschnitt „Mitte) Celle SS-Fußstandarte 69 Oberabschnitt "West" Hagen (Westfalen)
SS-Fußstandarte 18 Oberabschnitt "Nordost" Königsberg SS-Fußstandarte 70 Oberabschnitt "Südost" Glogau
SS-Fußstandarte 19 Oberabschnitt "West" Münster (Westfalen) SS-Fußstandarte 71 Oberabschnitt "Nordost" Danzig
SS-Fußstandarte 20 Oberabschnitt "West" Düsseldorf SS-Fußstandarte 72 Oberabschnitt "West" Detmold
SS-Fußstandarte 21 Oberabschnitt "Mitte" Magdeburg SS-Fußstandarte 73 Oberabschnitt "Main" Ansbach
SS-Fußstandarte 22 Oberabschnitt "Nord" Schwerin SS-Fußstandarte 74 Oberabschnitt "Nord" Greifswald
SS-Fußstandarte 23 Oberabschnitt "Südost" Beuthen SS-Fußstandarte 75 Oberabschnitt "Ost" Berlin
SS-Fußstandarte 24 Oberabschnitt "Nordwest" Oldenburg SS-Fußstandarte 76 Oberabschnitt "Donau" Salzburg
SS-Fußstandarte 25 Oberabschnitt "West" Essen SS-Fußstandarte 77 Oberabschnitt "Nord" Schneidemühl
SS-Fußstandarte 26 Oberabschnitt "Elbe" Halle (Saale) SS-Fußstandarte 78 Oberabschnitt "Rhein" Wiesbaden
SS-Fußstandarte 27 Oberabschnitt "Ost" Frankfurt (Oder) SS-Fußstandarte 79 Oberabschnitt "Südwest" Ulm
SS-Fußstandarte 28 Oberabschnitt "Nordwest" Hamburg SS-Fußstandarte 80 Oberabschnitt "Ost") Berlin
SS-Fußstandarte 29 Oberabschnitt "Süd" Lindau SS-Fußstandarte 81 Oberabschnitt "Main" Würzburg
SS-Fußstandarte 30 Oberabschnitt "West" Bochum SS-Fußstandarte 82 Oberabschnitt "West" Bielefeld
SS-Fußstandarte 31 Oberabschnitt "Süd" Landshut SS-Fußstandarte 83 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Gießen
SS-Fußstandarte 32 Oberabschnitt "Rhein" Heidelberg SS-Fußstandarte 84 Oberabschnitt "Elbe" Chemnitz
SS-Fußstandarte 33 Oberabschnitt "Rhein" Darmstadt SS-Fußstandarte 85 Oberabschnitt "Rhein" Saarbrücken
SS-Fußstandarte 34 Oberabschnitt "Süd" München SS-Fußstandarte 86 Oberabschnitt "Südwest" Offenburg
SS-Fußstandarte 35 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Kassel SS-Fußstandarte 87 Oberabschnitt "Donau" Innsbruck
SS-Fußstandarte 36 Oberabschnitt "Nordost" Danzig SS-Fußstandarte 88 Oberabschnitt "Nordwest" Bremen
SS-Fußstandarte 37 Oberabschnitt "Donau" Linz SS-Fußstandarte 89 Oberabschnitt "Donau" Wien
SS-Fußstandarte 38 Oberabschnitt "Donau" Graz SS-Fußstandarte 90 Oberabschnitt "Donau" Klagenfurt
SS-Fußstandarte 39 Oberabschnitt "Nord" Köslin SS-Fußstandarte 91 Oberabschnitt "Elbe" Wittenberg
SS-Fußstandarte 40 Oberabschnitt "Nordwest" Kiel SS-Fußstandarte 92 Oberabschnitt "Süd" Ingolstadt
SS-Fußstandarte 41 Oberabschnitt "Main" Bayreuth SS-Fußstandarte 93 Oberabschnitt "Rhein" Koblenz
SS-Fußstandarte 42 Oberabschnitt "Ost" Berlin SS-Fußstandarte 94 Oberabschnitt "Donau" Leoben
SS-Fußstandarte 43 Oberabschnitt "Südost" Frankenstein SS-Fußstandarte 95 Oberabschnitt "Südost" Trautenau
SS-Fußstandarte 44 Oberabschnitt "Ost" Eberswalde SS-Fußstandarte 96 Oberabschnitt "Elbe" Brüx
SS-Fußstandarte 45 Oberabschnitt "Südost" Oppeln SS-Fußstandarte 97 Oberabschnitt "Main" Eger
SS-Fußstandarte 46 Oberabschnitt "Elbe" Dresden SS-Fußstandarte 98 Oberabschnitt "Südost" Mährisch-Schönberg
SS-Fußstandarte 47 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Gera SS-Fußstandarte 99 Oberabschnitt "Donau" Znaim
SS-Fußstandarte 48 Oberabschnitt "Elbe" Leipzig SS-Fußstandarte 100 Oberabschnitt "Elbe" Reichenberg
SS-Fußstandarte 49 Oberabschnitt "Mitte" Goslar SS-Fußstandarte 101 Oberabschnitt "Main" Elbogen
SS-Fußstandarte 50 Oberabschnitt "Nordwest" Flensburg SS-Fußstandarte 102 Oberabschnitt "Südost" Jägerndorf
SS-Fußstandarte 51 Oberabschnitt "Mitte" Göttingen SS-Fußstandarte 103 Oberabschnitt "Elbe" Aussig
SS-Fußstandarte 52 Oberabschnitt "Donau" Krems SS-Fußstandarte 104 Oberabschnitt "Südost" Troppau

Die SS-Reiterstandarten (Reiter-SS)

Die Reiterstandarten der SS entstanden aus den 1933 in die Schutzstaffel eingegliederten Pferdezucht- und Reitervereinigungen. Für diese wurde der Begriff der Reiter-SS eingeführt. Den Reiterstandarten gehörte vor allem der Adel und das gehobene Bürgertum an.

Gegründet wurde die Reiter-SS von Hermann Fegelein, einem begeisterten Jockey und Sportreiter. Ihm zur Seite stand sein jüngerer Bruder Waldemar. 1934 wurde das elterliche Reitergut bei München zur SS-Hauptreitschule ernannt und diese der "besonderen Verwendung" Heinrich Himmlers unterstellt.

Zur Reiter-SS zählte auch die ab 1939 gebildete SS-Totenkopf-Reiterstandarte. Diese ist aus der Abzweigungen aus der Allgemeinen Reiter-SS entstanden und wurde 1940 in die SS-Kavallerie-Regimenter 1 und 2 aufgeteilt. Diese waren dem "Kommandostab RFSS" unmittelbar unterstellt und war schließlich als Teil der Waffen-SS anzusehen. Unter anderem entstand aus ihr die 8. SS-Kavallerie-Division "Florian Geyer".

Da der Reiter-SS überwiegend der deutsche Hoch- und Erbadel wie beispielsweise Prinz Bernhard von und zu Lippe-Biesterfeld (der spätere holländische Königingemahl und der Vater der heutigen holländischen Königin) angehörte, wurde sie auf Druck Englands aus der späteren Verurteilung der Gesamt-SS herausgenommen und nur als "elitärer Reiterverein" eingestuft ... zu sehr waren die Verwandten des englischen Königshauses mit dieser verwoben.

Tabelle mit den Standarten der Reiter-SS (bis 1940)
Standartennummer Oberabschnitt Sitz Standartennummer Oberabschnitt Sitz
SS-Reiterstandarte 1 Oberabschnitt "Nordost" Insterburg SS-Reiterstandarte 11 Oberabschnitt "Südost" Breslau
SS-Reiterstandarte 2 Oberabschnitt "Nordost" Marienburg SS-Reiterstandarte 12 Oberabschnitt "Nord" Schwerin
SS-Reiterstandarte 3 Oberabschnitt "Nordost" Treuburg SS-Reiterstandarte 13 Oberabschnitt "Rhein" Mannheim
SS-Reiterstandarte 4 Oberabschnitt "Nordwest" Hamburg SS-Reiterstandarte 14 Oberabschnitt "Südwest" Stuttgart
SS-Reiterstandarte 5 Oberabschnitt "Nord" Stettin SS-Reiterstandarte 15 Oberabschnitt "Süd" München
SS-Reiterstandarte 6 Oberabschnitt "West" Düsseldorf SS-Reiterstandarte 16 Oberabschnitt "Elbe" Dresden
SS-Reiterstandarte 7 Oberabschnitt "Ost" Berlin SS-Reiterstandarte 17 Oberabschnitt "Main" Regensburg
SS-Reiterstandarte 8 Oberabschnitt "West" Paderborn SS-Reiterstandarte 18 Oberabschnitt "Donau" Wien
SS-Reiterstandarte 9 Oberabschnitt "Nordwest" Bremen SS-Reiterstandarte 19 Oberabschnitt "Mitte" Hannover
SS-Reiterstandarte 10 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Arolsen SS-Totenkopf-Reiterstandarte Oberabschnitt "Süd" München

Die SS-Sturmbanne

Der SS-Sturmbann wurde aus 3 SS-Stürmen gebildet und in der Regel von einem Sturmbannführer geleitet. Er umfasste also zwischen 250 und 600 SS-Männern und ihm entsprach beim Heer das Bataillon.

Der Sturmbann stammt per Tradition von der SA und wurde 1930 auch von der SS übernommen.

Er war in allen Gliederungen der Schutzstaffel zu finden, wie der Allgemeinen- und der Reiter-SS sowie in den Totenkopf-Verbänden. Anfänglich war der Begriff "Sturmbann" auch in der Leibstandarte und der Verfügungstruppe gebräuchlich, wurde aber schnell in diesen SS-Verbänden durch den der Wehrmacht abgelöst, was wiederum die Missbilligung Himmlers nach sich zog.

Die SS-Stürme

Der SS-Sturm umfasste bis Oktober 1934 3 Trupps unter der Führung eines Sturmführers. Er umfasste zwischen 70 und 120 Mann, und ihm entsprach beim Heer die Kompanie. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad "Sturmführer" in "Untersturmführer" umbenannt.

Als Beispiel seien nachfolgend die Nachrichten-, Pionier- und Kraftfahrstürme der Allgemeinen-SS angeführt. Der SS-Sturm einer Fußstandarte hatte seine Entsprechungen andere SS-Gliederungen, wie der Reiter-SS und den Totenkopf-Standarten.

Aber auch die Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" und die SS-Verfügungstruppe wiesen ursprünglich Stürme auf, doch ab 1935 wurde die militärische Entsprechung in diesen SS-Gliederungen allgemein verbindlich.

Die SS-Nachrichtenstürme

Die SS-Nachrichtenstürme wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiterstürme der Allgemeinen-SS auf. Sie hatte auch ihre Entsprechung in den Totenkopf-Verbänden und den anderen bewaffneten SS-Verbänden.

Tabelle mit den Nachrichteneinheiten der Allgemeinen-SS
Sturmnummer Oberabschnitt Sitz Sturmnummer Oberabschnitt Sitz
SS-Nachrichtensturm 1 Oberabschnitt "Süd" München SS-Nachrichtensturm 8 Oberabschnitt "Ost" Berlin
SS-Nachrichtensturm 2 Oberabschnitt "Südwest" Stuttgart SS-Nachrichtensturm 9 Oberabschnitt "Elbe" Dresden/Reichenberg
SS-Nachrichtensturm 3 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Arolsen SS-Nachrichtensturm 10 Oberabschnitt "Südost" Breslau
SS-Nachrichtensturm 4 Oberabschnitt "West" Düsseldorf SS-Nachrichtensturm 11 Oberabschnitt "Main" Nürnberg/Karlsbad
SS-Nachrichtensturm 5 Oberabschnitt "Mitte" Braunschweig SS-Nachrichtensturm 12 Oberabschnitt "Nord" Stettin
SS-Nachrichtensturm 6 Oberabschnitt "Nordwest" Hamburg SS-Nachrichtensturm 13 Oberabschnitt "Rhein" Wiesbaden/Mannheim
SS-Nachrichtensturm 7 Oberabschnitt "Nordost" Königsberg SS-Nachrichtensturm 14 Oberabschnitt "Donau" Wien
Die Pionierstürme der Allgemeinen-SS

Die SS-Pionierstürme wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiter-Stürme der Allgemeinen-SS auf. Sie gab es auch in den Totenkopf-Verbänden und der Verfügungstruppe einschließlich Leibstandarte.

Tabelle mit den Pioniereinheiten der Allgemeinen-SS
Sturmnummer Oberabschnitt Sitz Sturmnummer Oberabschnitt Sitz
SS-Pioniersturm 1 Oberabschnitt "Süd" München SS-Pioniersturm 9 Oberabschnitt "Elbe" Dresden
SS-Pioniersturm 2 Oberabschnitt "Südwest") Stuttgart SS-Pioniersturm 10 Oberabschnitt "Südost" Breslau
SS-Pioniersturm 3 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Arolsen SS-Pioniersturm 11 Oberabschnitt "Mitte" Magdeburg
SS-Pioniersturm 4 Oberabschnitt "West" Köln SS-Pioniersturm 12 Oberabschnitt "Rhein" Mannheim/Ludwigshafen
SS-Pioniersturm 5 Oberabschnitt "Nordwest" Hamburg-Wilhelmsburg SS-Pioniersturm 13 Oberabschnitt "Donau" Wien
SS-Pioniersturm 6 Oberabschnitt "Nord" Stettin ----- ----- -----
SS-Pioniersturm 7 Oberabschnitt "Nordost" Königsberg ----- ----- -----
SS-Pioniersturm 8 Oberabschnitt "Ost" Berlin ----- ----- -----
Die SS-Kraftfahrstürme

Die SS-Kraftfahrstürme oder auch SS-Motor-Stürme wiesen dieselbe Gliederung wie die Fuß- und Reiterstürme der Allgemeinen-SS auf.

Sie unterstanden einst der Motor-SA, galten aber seit 1930 als ziemlich selbständige Einheiten. Die endgülige Trennung von der Sturmabteilung erfolgte Sommer 1934.

(Aus der alten Motor-SA und diversen Automobil-Clubs entstand das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK).)

Kraftfahrstürme gab es auch in den bewaffneten SS-Verbänden Leibstandarte, Verfügungstruppe und Totenkopf.

Tabelle mit den Kraftfahrzeugeinheiten der Allgemeinen-SS
Sturmnummer Oberabschnitt Sitz Sturmnummer Oberabschnitt Sitz
SS-Kraftfahrsturm 1 Oberabschnitt "Süd" München/Augsburg SS-Kraftfahrsturm 8 Oberabschnitt "Donau" Linz/Wien/Graz/Innsbruck
SS-Kraftfahrsturm 2 Oberabschnitt "Fulda-Werra" Erfurt/Frankfurt (Main) SS-Kraftfahrsturm 9 Oberabschnitt "Südost" Breslau/Oppeln
SS-Kraftfahrsturm 3 Oberabschnitt "Ost" Berlin/Senftenberg SS-Kraftfahrsturm 10 Oberabschnitt "Südwest" Stuttgart/Karlsruhe/Freiburg (Br.)
SS-Kraftfahrsturm 4 Oberabschnitt "Nordwest" Hamburg/Kiel/Bremen SS-Kraftfahrsturm 11 Oberabschnitt "Mitte" Magdeburg/Hannover
SS-Kraftfahrsturm 5 Oberabschnitt "West" Düsseldorf/Buer (Westfalen)/Dortmund SS-Kraftfahrsturm 12 Oberabschnitt "Main" Bamberg/Schweinfurt/Nürnberg/Asch
SS-Kraftfahrsturm 6 Oberabschnitt "Elbe" Dresden/Chemnitz/Reichenberg SS-Kraftfahrsturm 13 Oberabschnitt "Nord" Schwerin/Stettin
SS-Kraftfahrsturm 7 Oberabschnitt "Nordost" Königsberg/Elbing/Danzig SS-Kraftfahrsturm 14 Oberabschnitt "Rhein" Bingen/Kaiserslautern

Die SS-Trupps

Der SS-Trupp wurde aus 3 Scharen gebildet und wurde bis Oktober 1934 in der Regel von einem Truppführer geführt. Er umfasste zwischen 20 und 60 SS-Männer und ihm entsprach beim Heer der Zug. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad "Truppführer" in "Oberscharführer" umgewandelt.

Offiziell für alle SS-Gliederungen verbindlich, begann ab 1935 die SS-Verfügungstruppe die Heersbezeichnung zu übernehmen; ihr folgten wenig später die Leibstandarte und die Totenkopf-Verbände.

Die SS-Scharen

Die SS-Schar wurde aus zwei Rotten mit 8 Mann gebildet und unterstand bis Oktober 1934 in der Regel einem Scharführer. Im Oktober 1934 wurde der Dienstgrad "Scharführer" in "Unterscharführer" umgewandelt.

Die Bezeichnung SS-Schar wurde bei allen SS-Gliederungen verwendet.

Die SS-Rotten

Die SS-Rotte war die kleinste Einheit der Schutzstaffel. Sie umfasste 4 Mann und war einem Rottenführer unterstellt.

Die Bezeichnung wurde von allen SS-Gliederungen verwendet.

Die Standarten der SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände

Für die Standarten der Verfügungstruppe und der SS-Totenkopf-Verbände galt dieselbe Einteilung wie für die Fuß- und Reiter-Standarten der Allgemeinen-SS.

Die Standarten der SS-Verfügungstruppe

Die Standarten der SS-Verfügungstruppe entstanden im Herbst 1934, als die Politischen Bereitschaften "München" (Ellwangen) und "Württemberg" (Jagst) die neue SS-Standarte "Deutschland" und aus den Politischen Bereitschaften "Hamburg", "Arolsen" und "Wolterdingen" die SS-Standarte "Germania" gebildet wurden. In Berlin und Umgebung wachte und paradierte die "Stabswache Berlin" und das "SS-Sonderkommando Crossen", die schon recht bald den Namen "Leibstandarte-SS Adolf Hitler" erhielten.

Nach dem Anschluss Österreichs entstand aus dem Zusammenschluss der deutsch-österreichischen SS und Teilen der Standarten "Deutschland" und "LSSAH" die neue Standarte "Der Führer".

Ab März 1935 begann innerhalb der Verfügungstruppe der Begriff "Standarte" von dem des Regimentes abgelöst zu werden; ab Oktober 1938 sprach man auch offiziell nicht mehr von den "Standarten der SS-VT" sondern von den SS-Regimentern.

Tabelle mit den Regimenter der SS-Verfügungstruppe
Standartenname amtliche Abkürzung Sitz Wehrmachtsergänzungsstelle Anmerkungen
Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" LSSAH/LAH Berlin-Lichterfelde Ergänzungsstelle I Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise I, II, III, IV und VIII liegt. Ferner alle Bewerber aus dem Reich, die die Mindestgröße von 178 cm erreichen
I. SS-Standarte "Deutschland"/VT 1. Sta Deutschland/VT München Ergänzungsstelle III Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise V, VII und XII liegt
II. SS-Standarte "Germania"/VT 2. Sta Germania/VT Hamburg-Veddel Ergänzungsstelle II Alle Bewerber, deren Wohnort in den Wehrkreise VI, IX, X und XI liegt
III. SS-Standarte "Der Führer"/VT 3. Sta "Der Führer"/VT Wien Ergänzungsstelle IV Alle Bewerber, deren Wohnort in der Ostmark liegt
Die Standarten der SS-Wachverbände

Bereits Anfang 1933 wurden ausgewählte SS-Männer zur Bewachung der Konzentrationslager von der Schutzstaffel abgestellt. Unter ihrem Kommandanten Theodor Eicke wurden diese SS-Männer der Schutzstaffel als solche entzogen; als Kommandant des Lagers Dachau schuf er sich dort eine Art Privatarmee. Noch trugen er und seine Leute die Uniform der Schutzstaffel, doch ihr Ärmelband (das an die Stelle des bei der SS üblichen "Sturmbandes" trat) zeigte jedem Betrachter eindeutig an, das sie etwas "Besonderes" waren - Eickes Männer und auch er trugen dort einen Totenkopf anstelle der üblichen Sturmnummer. Auch waren die Kragenspiegel der Totenkopf-Verbände ursprünglich leer, d. h. sie zeigten weder die Stammeinheit (Standarte) noch den jeweiligen Dienstgrad des SS-Mannes an.

Sie erhielten im Volksmund den Titel Totenkopf-SS und galten als brutal, geheimnisumwittert und ihrem Lagerkommandanten als absolut treu ergeben.

1934 unterstützte Eicke mit seiner Totenkopf-Einheit die Leibstandarte während des Röhm-Putsches. Er selbst erschoss den damaligen SA-Stabschef Ernst Röhm und wurde im Anschluss zum SS-Gruppenführer befördert.

Ferner wurden Eicke 1934 die Konzentrationslager übergeben, die er nach Vorbild Dachaus umbilden sollte. Eicke und seine Männer waren nun auch für die militärische Ausbildung der unbewaffneten SS zuständig und nun begann die eigentliche Geschichte der SS-Wachverbände: bereits 1935 trugen Eickes Männer auf dem rechten Kragenspiegel anstelle der bei der SS üblichen Standarten-Nummer einen Totenkopf auf ihrer schwarzen Uniform und die Totenkopf-Verbände fingen an, die Dienstgradabzeichen der SS zu tragen. Als es Ende 1935 hieß, dass die Verfügungstruppe die feldgrauen Uniformen des deutschen Heeres erhalten sollten, führte Eicke für die Männer der Totenkopf-SS erdbraune Uniformen ein, die ihn und seinen Verband bis auf weiteres als "besonderen Teil der SS" auszeichnete.

Am 29. März 1936 erhielten Eickes Männer offiziell den Namen SS-Totenkopf-Wachverbände oder kurz: Totenkopf-Verbände. Theodor Eicke bildete nun aus dem Wachpersonal der Konzentrationslager eigenständige SS-Sturmbanne, die er jedoch der Kontrolle der SS-Führung entzog; solange Himmler Eicke auf seiner Seite wusste, konnte dieser in den Lagern treiben was er wollte. Die Totenkopf-Verbände galten im Allgemeinen als die "Privatarmee Himmlers", da sie nur ihm verantwortlich waren.

Im April 1937 fasste Eicke die 5 Sturmbanne zu drei eigenständigen "SS-Totenkopf-Standarten" zusammen, da er nun die Kontrolle über 3 500 Mann besaß. Das Stammpersonal Dachaus wurde nun zur 1. SS-Totenkopf-Standarte "Oberbayern", das Stammpersonal Sachsenhausens zur 2. SS-Totenkopf-Standarte "Brandenburg" und das Stammpersonal Buchenwalds zur 3. SS-Totenkopf-Standarte "Thüringen" zusammengefasst. Die SS-Führerschule (für die mittleren und höheren SS-Führer) wurde nun im Konzentrationslager Dachau eingerichtet, während die "Inspektion der SS-Wachverbände" im brandenburgischen Oranienburg angesiedelt wurde. Die Angehörigen im aktiven Lagerdienst trugen nun die erdbraune Uniform mit dem Totenkopf und den Dienstgradabzeichen auf den Kragenspiegeln und den Ärmelstreifen mit dem jeweiligen Standartennamen. Die Angehörigen der Totenkopf-Verbände, die sich nicht im aktiven Lagerdienst befanden, sondern zum Streifendienst bzw. zu Lehrgängen abkommandiert waren, trugen weiterhin die schwarze Uniform der Allgemeinen-SS mit den leeren Kragenspiegeln.

1938 schlug SS-Gruppenführer Berger, ein ehemaliger SA-Brigadeführer, Himmler vor, Eicke die Aufstellung einer eigenen Frontdivision zu erlauben. Diese sollte dann in Folge als "Himmlers persönliche Truppe" den Soldaten der Wehrmacht und der SS-Verfügungsdivision folgen und ausschließlich für "besondere Aufgaben" bereitgestellt sein. Himmler schwankte - noch!

Während der Dienst in der SS-VT als Ableistung der Allgemeinen Wehrpflicht in den Reihen der Wehrmacht anerkannt war, so blieben die Angehörigen der Totenkopf-Verbände vom Dienst in der Wehrmacht ausgenommen - die Wehrmachtsführung weigerte sich, den Dienst in den T-Verbänden anzuerkennen. Aber das war Eicke egal. Er mochte keine Soldaten, obschon er selbst im 1. Weltkrieg gedient und dort hohe Auszeichnungen erhalten hatte!

Berger kam nun auf folgende Lösung: Da die Angehörigen der Totenkopf-Verbände ihren Wehrdienst in der Wehrmacht ableisten mussten, so galten sie als Reservisten der selben. Das heißt, im Kriegsfalle würden sie sich zu ihren Truppenteilen in der Wehrmacht (Heer, Luftwaffe und Marine) begeben müssen. Berger schlug nun vor, die Totenkopf-Verbände im Rahmen der SS-Verfügungsdivision kämpfen zu lassen. Dabei sollte sie aus Einheiten der Verstärkten Totenkopf-Standarte (sogenannte "Polizeiverstärkung") und ein großer Teil der Ordnungs-Polizei verstärkt werden.

Am 18. Mai 1938 erlaubte Himmler Eicke, 50 000 Mann der Allgemeinen-SS als "Verstärkte Totenkopf-Standarten" abzuziehen und sie in seinen Verbänden einzugliedern.

Nun konnte Theodor Eicke am 1. Oktober 1939 in Dachau beginnen, seine SS-Totenkopf-Division aufzustellen, nachdem Teile der Totenkopf-Verbände beim Einmarsch in Österreich und im Sudetenland teilgenommen und ein großer Teil von ihnen im September die SS-Heimwehr Danzig bildete und aktive Kampferfahrung aufweisen konnte.

Tabelle mit den Standarten der SS-Wachverbände
Standartenname Stammlager/Gründungssitz Standartenname Stammlager/Gründungssitz
SS-Totenkopf-Standarte I "Oberbayern" Dachau SS-Totenkopf-Standarte X Weimar-Buchenwald
SS-Totenkopf-Standarte II "Brandenburg" Sachsenhausen SS-Totenkopf-Standarte XI Radom
SS-Totenkopf-Standarte III "Thüringen" Weimar-Buchenwald SS-Totenkopf-Standarte XII Posen
SS-Totenkopf-Standarte IV "Ostmark" Mauthausen SS-Totenkopf-Standarte XIII Wien
SS-Totenkopf-Standarte V "Dietrich Eckhardt" Oranienburg SS-Totenkopf-Standarte XIV Weimar-Buchenwald
SS-Totenkopf-Standarte VI Prag SS-Totenkopf-Standarte XV Plock
SS-Totenkopf-Standarte VII Brünn SS-Totenkopf-Standarte XVI Dachau
SS-Totenkopf-Standarte VIII Krakau SS-Totenkopf-Standarte "Kirkenes" Kirkenes
SS-Totenkopf-Standarte IX Danzig SS-Totenkopf-Reseve-Standarte "Oberbayern" Dachau

Umstrukturierungen von 1930 bis 1945

Umstrukturierungen ab 1930

Ab 1930 wurde die interne Verwaltung der SS völlig umstrukturiert. Es wurde eine Ordnung eingeführt, die sich sehr eng an die der SA anlehnte. Des Weiteren wurden die Rangabzeichen der SA übernommen und eigenständige Uniformen eingeführt. Die SS begann nun, sich durchweg in schwarz zu kleiden. Himmler wollte damit der obersten SA-Führung zeigen, dass er sich nicht mehr als deren Untergebener sah, sondern als gleichberechtigter Partner.

Im Juni 1933 wurden in Berlin 120 SS-Männer unter der Führung Sepp Dietrichs bewaffnet. Diese übernahmen den Wachdienst innerhalb der Reichskanzlei, während draußen noch die Doppelposten der Reichswehr standen. Diese 120 Mann wurden anfänglich als SS-Stabswache Berlin bekannt, doch nur kurze Zeit später waren sie als Leibstandarte-SS Adolf Hitler bekannt.

Andere SS-Einheiten wurden ebenfalls über "Stabswachen" zu SS-Sonderkommandos und später in Politischen Bereitschaften zusammengefasst und ebenfalls bewaffnet. Um dieses zu erreichen, wurden diese Bereitschaften (gleich den bewaffneten "SA-Wehrmannschaften") in den Rang einer offiziellen Hilfspolizei gestellt.

Umstrukturierungen nach 1934

Im September 1934 wurden die Leibstandarte-SS Adolf Hitler und die Politischen Bereitschaften durch Hitler zur SS-Verfügungstruppe (kurz: Verfügungstruppe) zusammengefasst. Diese war eine kasernierte Sonderformation der SS, die ständig unter Waffen stand und nach den strengen Richtlinien der Wehrmacht ausgebildet wurde.

Ab dem Herbst 1934 benannte sich die eigentliche Schutzstaffel in Allgemeine-SS um, um sich von den bewaffneten "Töchterverbänden", der Verfügungstruppe (SS-VT) und den SS-Totenkopfverbänden (SS-TV), abzuheben.

Die Allgemeine-SS war weiterhin eine Organisation des Vereinsrechtes, deren Mitglieder (bis auf eine geringe Anzahl hauptberuflicher SS-Führer) nur aus Berufstätigen bestand, die ihren Dienst in der SS freiwillig und unentgeltlich nach Feierabend versahen. Dennoch erhielten ihre unbewaffneten Mitglieder regelmäßig eine militärische Ausbildung. Diese Ausbildung führten Angehörige der SS-Totenkopf-Standarten in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald durch. Dort fanden auch die "politischen und rassischen Schulungen" der SS-Angehörigen statt.

Die finanzielle Versorgung der Allgemeinen-SS, deren hohe Ansprüche kaum von den Mitgliedsbeiträgen getragen werden konnten, oblag den privatrechtlichen Vereinen "Freundeskreis Reichsführer-SS" und der "Organisation der Fördernden Mitglieder der SS".

Ebenfalls wurden 1934 die "SS-Junkerschulen" unter dem damaligen SS-Standartenführer Paul Hausser gegründet, die die Offiziersausbildung der SS-VT unter den Richtlinien der Wehrmacht durchführte.

Zwischen 1935 und Anfang 1945 erschien die von Gunter d'Alquen geleitete und wöchentlich erscheinende, antisemitische SS-Zeitung "Das schwarze Korps". Es handelte sich um die auflagenstärkste Wochenzeitung nach der von Joseph Goebbels herausgegebenen "Das Reich".

Bereits 1934 gab der Reichsführer-SS Himmler der Personalabteilung des SS-Hauptamtes den Auftrag, "Dienstalterslisten der Schutzstaffel der NSDAP" zu erstellten. Diese wurde bereits am 1. Oktober 1934 fertiggestellt und enthielt in Buchform alle Namen, Ehrentitel und Auszeichnungen (politischer und militärischer Art wie: Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP, SS-Leistungsrune, SA-Sportabzeichen oder des sogenannten Blutordens. Aber auch der SS-Ehrendegen oder der SS-Ehrenring/SS-Totenkopf-Ring waren aufgeführt. Ebenso die Auszeichnungen, die der Träger während des I. und II. Weltkrieges verliehen bekam, waren darin aufgeführt: Eisernes Kreuz, Ritterkreuz, Deutsches Kreuz und Großkreuz waren darin enthalten. Ferner alle Kampf- und Verwundetenabzeichen.) der SS-Führer, die in der Allgemeinen-SS, dem Sicherheitsdienst Reichsführer-SS, der SS-Verfügungstruppe, der SS-Totenkopf-Standarten, der SS-Wachverbänden, der Waffen-SS und den SS-Totenkopf-Verbänden angehörten. Ab 1936 wurden auch die Offiziere der Polizei darin aufgeführt, sobald ihr Polizeidienstgrad einem SS-Rang entsprach.

Die Dienstalterslisten umfassten folgende Ausgaben:

  • Die Ausgabe 1 vom 1. Oktober 1934 umfasste 3.238 SS-Führer vom SS-Sturmführer bis zum Reichsführer-SS.
  • Ausgabe 2 vom 1. Juli 1935 führte die SS-Führer vom SS-Untersturmführer bis zum Reichsführer-SS auf.
  • Die Ausgaben 3, 4 und 5 jeweils vom 1. Dezember 1936, 37 und 38 führten alle SS-Führer vom SS-Untersturmführer bis zum Reichsführer-SS auf.
  • Die Ausgaben 6, 7 und 8 vom 20. Januar, 20. April und 1. Oktober 1942 umfasste die Namen der SS-Führer vom SS-Sturmbannführer bis zum Reichsführer-SS.
  • Die Ausgaben 9, 10, 11 und 12 vom 30. Januar, 1. Juli, 1. Oktober und 9. November 1944 umfasste folgende SS-Führer:
    • 30. Januar 1944 waren 1 257 SS-Führer in den Dienstgraden vom SS-Standartenführer bis SS-Gruppenführer aufgelistet.
    • 1. Juli 1944 wurden 4 657 SS-Führer vom SS-Hauptsturmführer bis hin zum SS-Obergruppenführer genannt. (Diese Dienstalterliste war ein Unikum für sich, da nur ein Handexemplar für das SS-Personalamt erstellt wurde, demnach ein absolutes Einzelstück war, und die nur Angehörige der Waffen-SS beinhaltete und dementsprechend "Dienstaltersliste der Waffen-SS" genannt wurde!)
    • 1. Oktober 1944 wurden 4 208 SS-Führer von den Dienstgraden SS-Sturmbannführer bis SS-Obersturmbannführer aufgeführt.
    • 9. November 1944 wurden 1 362 SS-Führer vom SS-Standartenführer bis zum SS-Gruppenführer aufgeführt.

Was ins Auge springt, ist die Tatsache, dass ab 1944 der Dienstgrad des Reichsführers nicht mehr aufgeführt wurde. Auch wurden die ehrenamtlichen Mitglieder der Allgemeinen-SS nicht mehr aufgelistet, da sie größtenteils ihre Wehrpflicht in der Wehrmacht versahen, demnach nicht mehr den Dienst in der SS versehen und auch nicht mehr befördert werden konnten. Dadurch "verschwanden" rund 11 000 SS-Mitglieder aus den Dienstalterslisten - das ist der Unterschied zwischen den Ausgaben von 1938-42!

SS-Einheiten und Allgemeine Wehrpflicht

Ab 1935 die wurde der Dienst in der SS-VT von der Wehrmacht als Ableistung der wieder eingeführten Allgemeinen Wehrpflicht anerkannt. Der Freiwillige wurde über die Wehrerfassungsstelle der Wehrmacht an die SS-VT zugeführt und dieser schloss einen Dienstvertrag mit dem Deutschen Reich ab.

Der Dienst in den SS-TV wurde dagegen nicht als Wehrdienst angesehen; vielmehr mussten ihre Mitglieder bereits gedient haben, bevor sie ihre Tätigkeit in der SS-TV aufnahmen, wodurch das Durchschnittsalter auf 21-25 Jahre anstieg.

Damit blieben die Angehörigen der SS-TV weiterhin bewaffnete kasernierte Einheiten der NSDAP. (Theodor Eicke 1937 zur Rechtsstellung der SS-Totenkopf-Verbände: "Wir gehören weder zum Heer oder Polizei, noch zur Verfügungstruppe. Die Einheiten der SS-Totenkopf-Verbände rechnen sich bewusst zur Allgemeinen-SS und können daher weder von Offizieren noch Unteroffizieren geführt werden.")

Die SS und die Wehrmacht

Ebenfalls wurde 1935 durch Hitler die Stärke der neuen Deutschen Wehrmacht international wie folgt angezeigt: "Die Deutsche Wehrmacht umfasst 36 Divisionen, darunter 1 Division SS-Verfügungstruppe." Damit galt die SS-VT und die spätere Waffen-SS [W-SS] als regulärer Teil der deutschen Streitkräfte und international als "4. Wehrmachtsteil".

Am 17. August 1938 bestimmte Hitler bezüglich der Aufgabenverteilung zwischen der Wehrmacht und den bewaffneten SS-Verbänden: "Die SS-Verfügungstruppe ist weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine stehende bewaffnete Truppe zu meiner ausschließlichen Verfügung. Im Kriegsfalle ist sie im Rahmen des Heeres eingesetzt und untersteht dem Oberkommando der Wehrmacht oder im Bedarfsfalle meinen Weisungen. Die SS-Totenkopf-Verbände sind eine stehende bewaffnete Truppe der SS zur Lösung von Sonderaufgaben polizeilicher Natur, die zu stellen ich mir von Fall zu Fall vorbehalte. Es dürfen nur Freiwillige aufgenommen werden, die ihrer Wehrpflicht grundsätzlich in der Wehrmacht genügt haben."

Die SS und die Polizei

Heinrich Himmler begann ab 1933 seine Macht stetig auszubauen. Bereits kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er zum Chef der Bayrischen Politischen Polizei ernannt.

1934 wurden die "Politischen Polizeien des Deutschen Reiches" von Hermann Göring zur Gestapo zusammengefasst und Heinrich Himmler wenig später zu deren Chef ernannt.

Am 17. Juni 1936 wurde Heinrich Himmler die gesamte Polizei des Reiches unterstellt – er nannte sich nun: "Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei". Höhere Polizeiführer mussten nun zwangsweise der SS beitreten.

Die SS wurde ab 1938/42 nun in verschiedene Hauptämter zusammengefasst und die Polizeien im Reich aufgeteilt:

Zum Hauptamt Ordnungs-Polizei gehörten die uniformierte Schutzpolizei, Gendarmerie und die Gemeindepolizei. Das Hauptamt Ornungspolizei wurde dem SS- Obergruppenführer und Generalleutnant der Polizei Kurt Daluege unterstellt.

Zum Hauptamt Sicherheitspolizei gehörten die Geheime Staatspolizei, die Grenz- und Kriminalpolizei. (Das Hauptamt Sicherheitspolizei wurde SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich unterstellt, der gleichzeitig Chef des Sicherheitsdienstes der SS und damit der zweitmächtigste Mann in der SS war. Heydrich legte 1939 seine Ämter zum neuen Reichssicherheitshauptamt zusammen.

1943 wurde Heinrich Himmler Reichsinnenminister und führte nun als offiziellen Titel: "Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsinnenministerium".

Im Jahre 1938 unterstanden dem Reichsführer-SS drei Hauptämter:

Waffen-SS (ab 1939)

Der Begriff Waffen-SS wurde Anfang November 1939 informell in den Sprachgebrauch der SS-Administration eingeführt und setzte sich etwa innerhalb eines Jahres gegenüber den alten Bezeichnungen "Verfügungstruppe" und "Totenkopf-Verbände" durch. Das früheste bekannte Dokument, das den Begriff "Waffen-SS" verwendet, ist ein SS-Befehl vom 7. November 1939, in dem Angehörige der Allgemeinen-SS darauf hingewiesen werden, dass sie Reserveführer in der Waffen-SS werden können.

Die SS während des Krieges

Mit dem Ausbruch wurden die Mitglieder der SS zum Wehrdienst eingezogen: Von den rund 160 000 Angehörigen der Allgemeinen-SS dienten 130 000 in Einheiten der Wehrmacht. Nur knapp 15 000 von ihnen wurden in die Waffen-SS übernommen. Diese 15 000 SS-Mitglieder gehörten zu einem guten Drittel den Totenkopf-Standarten an, die nun zur "3. Panzerdivision Totenkopf" zusammengefasst und 1942 in die Waffen-SS überführt wurden. Zwei Drittel der ehemaligen Angehörigen der Allgemeinen-SS wurden zur Verfügungstruppe eingezogen.

Die Angehörigen der als Gesamt-SS bezeichneten Schutzstaffel führten während des Krieges dieselben Dienstränge und trugen ähnliche Uniformen wie die Vorkriegs-SS. Dadurch war es für die Allgemeinheit fast unmöglich, diese Gruppierungen von der Allgemeinen-SS zu unterscheiden. Heute spricht man verallgemeinernd von der "SS" , wenn man die Verbrechen der Totenkopf-Verbände in den Konzentrationslagern meint. Es wird von der "SS" gesprochen, wenn man die kämpfenden Truppenteile der Waffen-SS bezeichnen möchte.

Doch war die SS der Kriegszeit nicht mehr mit der Allgemeinen-SS identisch: Die Allgemeine-SS war rechtlich ein privater Verein, der durch Mitgliedsbeiträge der NSDAP und der Allgemeinen-SS finanziert wurde. Die heute als "SS" bezeichneten Organisationen unterstanden dem Reichsinnenministerium und wurden durch den Polizeietat, d. h. durch das Deutsche Reich und Allgemeine Steuern getragen. Es waren nun staatliche Einrichtungen, die "SS" genannt wurden.

Der Führer der SS-TV, Theodor Eicke, bildete mit dem Kriegsbeginn aus Angehörigen der Wachverbände eine eigene Fronttruppe, die rasch zur SS-Division Totenkopf (auch Totenkopf-Division oder kurz: T-Division) ausgebaut wurde. Der Leiter des "SS-Erfassung- und Ergänzungssamtes", Gottlob Berger, schlug nun vor, die an der Front stehenden Totenkopfverbände verwaltungsmäßig der Verfügungstruppe zuzuschlagen.

Am 1. September 1939 umfasste die SS-Verfügungstruppe etwa 25 000 Mann, während die SS-TV 5 020 Mann aufwies. Die Standarten "Deutschland", "Germania" und "Der Führer" wurden nun zur SS-Verfügungs-Division zusammengefasst, die schon bald unter dem Namen der SS-Division "Das Reich" bekannt wurde. Mit allen Reserve-Einheiten (vormilitärisch ausgebildete Mitglieder der Allgemeinen-SS in den "SS-Reserve-Standarten") verfügte die gesamte Verfügungstruppe formal über rund 40 000 Mann.

Das Wachpersonal der KZ wurde nun aus Angehörigen der Allgemeinen-SS, der Polizei, Teilen der alten SA-Wehrmannschaften, des Kyffhäuserbundes und der Wehrmacht gestellt, die nicht mehr frontverwendungsfähig waren.

Nach der Zerschlagung Polens wurde in Danzig die SS-Heimwehr Danzig gegründet, deren Mitglieder allesamt Angehörige der Totenkopf-Verbände waren.

Das Konzentrationslagerwesen unterstand bis 1941/42 ausschließlich der Allgemeinen-SS. Dort wurden die berüchtigten SS-Totenkopf-Wachsturmbanne als deren bewaffneter "Sonderverband" gebildet und die schließlich zu den Mordbrennern der SS werden sollten. Auch sie unterstanden jenen Totenkopf-Standarten, zu denen auch die Frontverbände der SS-Totenkopf-Division gehörten.

Umstrukturierungen nach 1941

1941/42 wurden nun die SS-Totenkopf-Standarten offiziell aufgelöst und ihre Angehörigen endgültig der Waffen-SS (SS-Totenkopf-Division) zugeordnet. Die in den KZ dienenden SS-Totenkopf-Wachsturmbanne bekamen ihren Sold nun nicht mehr aus dem Polizeietat sondern erhielten die Soldbücher und die Uniformen der Totenkopf-Division. Ein kleines Detail unterschied jedoch die Angehörigen der ehemaligen Wachtsturmbannen vom Angehörigen der Totenkopf-Division: Es war ihnen untersagt, den Ärmelstreifen "Totenkopf" zu tragen. Stattdessen trugen sie am linken Unterarm eine schwarze Ärmelraute, in der ein Totenkopf eingestickt war.

Die Uniformen der SS

Uniformen der Vorläuferorganisationen der SS

Die im Mai 1923 von Adolf Hitler gebildete Stabswache war mit den schwarzen Ski-Mützen der ehemaligen österreichischen Gebirgsjäger ausgestattet, die das Symbol der "Brigade Erhardt" trugen – den Totenkopf. Das Totenkopf-Muster war zuvor auch von der Leibgarde des deutschen Kaisers Wilhelm II. benutzt worden.

Ansonsten trugen die Angehörigen jene Uniform, in der sie bei Kriegsende ausgemustert wurden; d. h. die Uniform des Heeres, der Luftwaffe und der Marine. Angehörige des Stabswache, die keine eigene Unform mehr besaßen, trugen vielfach grau-grüne oder graue Windjacken als Uniformersatz. Damit hatte die Stabswache Gemeinsamkeiten mit der übrigen Sturmabteilung, die dasselbe praktizierte.

Äußeres Kennzeichen des nachfolgenden Stoßtrupp Adolf Hitler waren neben den schwarzen Mützen mit dem Totenkopf-Abzeichen die roten "Kampfbinden", die an den Rändern schwarz eingefasst waren. Am linken Ärmelaufschlag wurde ein Ärmelband getragen, das die Aufschrift "Stoßtrupp Adolf Hitler" trug. Der Stoßtrupp verfügte somit schon über die wesentlichen Kennzeichen der späteren Schutzstaffel.

Dienstanzug der Allgemeinen-SS

Der Dienstanzug der Allgemeinen-SS ist in zwei Varianten bekannt. Der ältere von beiden orientiert sich stark an der Uniform der Sturmabteilung, wurde in der Zeit zwischen 1925 und 1934 getragen und in der Folge als Traditionsanzug der SS bekannt.

Datei:Die Uniformen der Allgemeinen SS.jpg
Die Uniformen der Allgemeinen SS

Dieser Traditionsanzug bestand aus einer schwarzen SA-Mütze, die neben dem "Hoheitszeichen der NSDAP" (Adler) den Totenkopf der Preußischen Leibhusaren enthielt.

Dazu wurde das "Parteihemd der NSDAP" (Braunhemd) mit schwarzem Binder getragen. Auf dem Hemdkragen wurden schwarze Kragenspiegel getragen, welche beide eine schwarz-weiße Umrandung aufwiesen; auch der Kragen als solcher wies diese Umrandung auf. Auf dem rechten Kragenspiegel wurde die Nummer der SS-Standarte, auf dem linken der jeweilige Dienstgrad (von "SS-Mann" bis "SS-Obersturmbannführer") angezeigt. Ab dem Dienstgrad des "SS-Standartenführers" wurde der Dienstgrad auf beiden Spiegeln gezeigt. Auf der rechten Schulter wurde das Schulterstück getragen.

Am linken Oberarm wurde das "Kampfband der SS" (Hakenkreuzarmbinde) und über dem linken Ärmelaufschlag das schwarze "Sturmband" mit der Sturmnummer in mattweißer Umrandung getragen. Bei höheren SS-Führern wurde das Sturmband in Silber gehalten und zeigte die Zugehörigkeit zu einem der SS-Hauptämter an. Bei den SS-Mitgliedern mit einer Mitgliednummer unter 50 000 oder (bei einem späteren SS-Eintritt mit dementsprechend hoher Mitgliedsnummer) einer Parteizugehörigkeit vor dem 1. Januar 1933 wurde auf dem rechten Oberarm der silberne "Ehrenwinkel der Alten Kämpfer" getragen.

Zum Traditionsanzug wurden schwarze Stiefelhosen (Reithosen) und schwarze Schaftstiefel getragen. Dazu kam ein schwarzes Koppel mit Schulterriemen.

Ab 1931/32 wurde für die SS ein neuer Dienstanzug eingeführt, der sich bis 1934 durchgesetzt hatte.

Dieser Dienstanzug bestand aus einer schwarzen Tellermütze (Schirmmütze) mit neuen Mützenabzeichen: einem silbernen Adler und Totenkopf. Beide Embleme waren nun eigens für die SS geschaffen worden und wurden bis 1945 verwandt. Dazu gehörte ein schwarzer Rock mit Koppel und Schulterriemen, darunter das Braunhemd und ein schwarzer Binder. Komplettiert wurde der Dienstanzug durch schwarze Stiefelhosen mit Schaftstiefeln.

Die Angaben zu den Dienstgradabzeichen usw. können vom Traditionsanzug übernommen werden.

Der Dienstanzug der SS-Verfügungstruppe

Für die Verfügungstruppe sind ebenfalls zwei Varianten bekannt. Diese sind zum einen als Schwarzer Dienstanzug der Waffen-SS und zum anderen als Grauer Feldanzug der Waffen-SS bekannt.

Datei:Die Uniformen der SS-Verfügungstruppe.jpg
Die Uniformen der SS-Verfügungstruppe

Der Schwarze Dienstanzug entspricht im wesentlichem dem der Allgemeinen-SS. Abweichungen bestehend im Tragen eines schwarzen Stahlhelms (Modell 1916 bzw. RZM-Modell 1932). Die schwarze Schirmmütze wurde bei allen Gelegenheiten getragen, bei denen der Stahlhelm nicht getragen werden musste. (Parteimitglieder der NSDAP trugen zur Schwarzen Uniform das Braunhemd der Partei, Nichtmitglieder ein weißes Trikothemd mit schwarzem Binder.)

Die rechte Schulterklappe wich wie folgt ab:

  • Leibstandarte-SS "Adolf Hitler": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "LAH" aufgelegt,
  • SS-Standarte 1 "Deutschland": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "D" aufgelegt,
  • SS-Standarte 2 "Germania": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "G" aufgelegt,
  • SS-Standarte 3 "Der Führer": Schwarze Schulterklappe mit schwarz-weißer Umrandung; weißes Emblem "DF" aufgelegt.

Der rechte Kragenspiegel wich gegenüber der Allgemeinen-SS wie folgt ab:

  • Leibstandarte "Adolf Hitler" <=> SS (doppelte Sig-Rune als Ausdruck des arischen Kampfes)
  • Standarte "Deutschland" <=> SS 1
  • Standarte "Germania" <=> SS 2
  • Standarte "Der Führer" <=> SS 3

Die Ärmelstreifen trugen bei der Verfügungstruppe den Standartennamen.

  • LAH <=> Adolf Hitler (Frakturschrift; bis 1940)
  • D <=> Deutschland (Frakturschrift)
  • G <=> Germania (Frakturschrift)
  • DF <=> Der Führer (Frakturschrift; bis 1940)

Der graue Feldanzug der Verfügungstruppe entsprach dem der Wehrmacht. Alle Angaben zu den Abzeichen können vom Schwarzen Dienstanzug übernommen werden. Zum grauen Dienstanzug wurde das Koppel ohne Schulterriemen getragen.

Auf dem linken Oberarm wurde das SS-eigene "Hoheitszeichen des Deutschen Reiches" (Ärmeladler) getragen.

Abweichungen im Ärmelstreifen:

  • LAH <=> Adolf Hitler (ab 1940: deutsche Schreibschrift)
  • DF <=> Der Führer (ab 1940: Lateinschrift)

Dienstanzüge der Wachverbände

Die Dienstanzüge der SS-Totenkopf-Verbände entsprachen denen der der Allgemeinen-SS und der Verfügungstruppe.

Datei:Angehöriger eines SS-Totenkopf-Verbandes.jpg
Angehöriger der SS-Totenkopf-Verbände

Auch die Angehörigen der Wachverbände waren sämtlich Mitglieder der SS und der NSDAP.

Ursprünglich trugen die Mitglieder die schwarze Uniform der Allgemeinen-SS. Sie wich aber von dieser wesentlich ab, indem die Mitglieder der SS-Wachverbände auf dem Kragen leere Kragenspiegel und auf dem linken Unterarm kein Sturmband trugen. Dies erklärt sich allein durch die Tatsache, das ihre Mitglieder aus verschiedenen SS-Einheiten kamen und für alle, d. h. für die Lagerinsassen und die Anwohner der Konzentrationslager, absolut "anonym" sein sollten. Himmler verfügte auch, daß kein SS-Sturm in seiner Heimat Dienst tun solle. So werde auch laut Himmler kein pommerscher Sturm den Lagerdienst in Pommern versehen. Auch sollten die Angehörigen der SS-Wachverbände keinesfalls einzeln im Straßendienst eingesetzt werden.

So kam es, dass die SS-Wachverbände nur den Totenkopf an der Mütze trugen und diese Tatsache schlug sich bei ihnen in der geheimnisvoll umwitterten Bezeichnung „Totenkopf-SS“ nieder.

Ab 1935 wurde bei den Wachverbänden ein besonderer Ärmelstreifen eingeführt, der an Stelle des in der Allgemeinen-SS gebräuchlichen Sturmbandes trat: Auf dem neuen Ärmelstreifen der SS-Wachverbände war an Stelle der SS-Sturmnummer ein Totenkopfabzeichen aufgebracht.

Ab Herbst 1936 wurden die SS-Wachverbände offiziell als SS-Totenkopf-Verbände bezeichnet und sie erhielten "das besondere Recht, auf dem rechten Kragenspiegel ihrer Uniform den Totenkopf zu tragen".

Von 1935-37 (teilweise auch bís Kriegsanfang) wurde für die Totenkopf Wachverbände eine erdbraune Uniform mit Schiffchen (im selben Schnitt wie die schwarze Uniform) eingeführt, die nur im Konzentratioslager getragen werden durfte. Nach 1937 wurde sie von der feldgrauen Uniform weitestgehend ersetzt. Getragen wurde sie mit den selben Abzeichen wie die schwarze, meist jedoch ohne Hakenkreuz-Armbinde. Diese erdbraune Uniform wurde von den sogenannten SA-Wehrmannschaften (bewaffnete SA-Angehörige, die staatlichen Stellen [bspw. dem Oberkommando der Wehrmacht] unterstellt waren) übernommen.

Schwarze Uniform:

Schulterklappe:

  • Schwarz-Weiße Schulterstücke der Allgemeinen-SS, die die Wachverbände als Teil der "normalen SS" erscheinen ließen.

rechter Kragenspiegel:

  • "Totenkopf-Symbol"

Ärmelstreifen:

Erdbraune Uniform

  • Alle Abzeichen und Effekten, mit Ausnahme der Hakenkreuz-Armbinde entsprachen der Schwarzen Uniform

Graue Uniform

Schulterklappe:

  • Schwarze Schulterklappe mit hellbrauner Umrandung, als "Waffenfarbe", die die Zugehörigkeit zur "Inspektion Konzentrationslagerwesen" widerspiegelte.

Ärmelstreifen:

  • 1934-39 <=> Symbol "Totenkopf"
  • 1939-42 <=> Schriftzug SS-Totenkopf
  • 1942-45 <=> Schriftzug Totenkopf

Die so genannten Totenkopf-Wachsturmbanne, die die Konzentrationslager auch noch nach Kriegsausbruch bewachten, trugen weiterhin die schwarzen Vorkriegsuniformen der Wachverbände, bzw. die erdbraunen Uniformen selben Schnitts.

Die schwarzen Uniformen wichen aber nun von denen der Allgemeinen-SS stark ab, in denen der Kragen und die Aufschläge des Rockes in hellblauer oder grüner Farbe abgeändert wurden. Auch wurde anstelle der Hakenkreuzarmbinde der Ärmeladler der SS getragen. 1939/1942 war es nur noch den Wachsturmbannen gestattet, den alten Ärmelstreifen der Totenkopf-Standarten (mit dem Totenkopf-Symbol) zu tragen. Die im Herbst 1939 aufgestellten Frontverbände trugen nun den Totenkopf auf beiden Kragenspiegeln, nach dem auch sie mit den Heeresschulterklappen ausgerüstet waren.

Nachdem sich die SS-Totenkopf-Division als reiner Kampfverband an der Front einen Namen gemacht hatte, wurde ihnen Anfang 1942 erneut die KZ-Wachen soldbuchmäßig unterstellt. Das heißt, dass nun auch die Wachverbände der Lager die aktuellen Uniformen der Waffen-SS und deren Soldbücher erhielten. Der Divisionsstab der im Volksmund "Totenkopf-SS" genannten Verbände beschwerte sich daraufhin massiv bei Himmler. Der erwog schließlich für die Wachsturmbanne einen eigenen Kragenspiegel in Form eines doppelten Hakenkreuzes einzuführen, während der Totenkopf nur noch den kämpfenden Frontverbänden der Totenkopfverbände zustehen sollte.

Dienstanzüge der angeschlossenen Verbände

 
Die Ärmelstreifen und -abzeichen der SS

Als Angehöriger der Gestapo usw. brauchte man nicht unbedingt SS-Mitglied oder Parteiangehöriger der NSDAP zu sein – es wurde zwar erwünscht, aber nicht verlangt.

Die Angehörigen des SD trugen in aller Regel die schwarze Uniformen der Allgemeinen-SS bzw. in den Kriegszeiten die graue Unform der Waffen-SS. Der rechte Kragenspiegel der Uniform war jedoch, wie ursprünglich auch bei den SS-Totenkopf-Verbänden, leer, dass heißt, das in dem schwarzen Feld kein Symbol oder Abzeichen getragen wurde. Sie waren zwar allesamt eingetragene Mitglieder der Allgemeinen-SS, wollten aber Verbundenheit mit der kämpfenden Truppe zeigen. Daher trugen auch sie zur Schwarzen Uniform das weiße Trikothemd. (Selbst der Reichsführer trug im Kriege das "parteipolitisch neutrale Weißhemd" der Nichtmitglieder)

Die Mitarbeiter der Gestapo waren im Gegensatz zu den Angehörigen des SD keine eingetragenen Mitglieder der Allgemeinen-SS. Sie gehörten nur über ihre Dienststelle zur Schutzstaffel und waren mit dem SD im RSHA zusammengeschlossen. Die Angehörigen der Gestapo trugen die Uniformen des SD.

Am linken Unterarm der Uniform trugen SD-Angehörigen und die Mitarbeiter der Gestapo eine matt-weiß eingefasste schwarze Ärmelraute mit den weißen Buchstaben SD. Darunter folgte der schwarze Ärmelstreifen (matt-weiß eingefasst) mit der Bezeichnung SD-Hauptamt. Auch die Angehörigen der Einsatzgruppen trugen die Uniform des SD, bei ihnen war allerdings die Ärmelraute nicht matt-weiß eingefasst, sondern wurde in schwarzer Grundausführung getragen. Bis 1942 war es bei ihnen üblich, auf den feldgrauen Uniformen die Schulterstücke der Allgemeinen-SS zu tragen, erst ab diesem Zeitpunkt an, trugen die Angehörigen des SD's die Schulterstücke der Deutschen Schutzpolizei.

(Angehörige des SS-Hauptamtes, des Stabes Reichsführer-SS oder des Rasse- und Siedlungshauptamtes trugen auf ihren Ärmelstreifen die Bezeichnungen: SD-Hauptamt, RFSS bzw. Ru.S-Hauptamt) Angehörige des Rasse- und Siedlungs-Hauptamtes trugen zusätzlich eine schwarze Ärmelraute mit einer weißen Odal-Rune auf dem linken Unterarm.

Hohe SS-Führer trugen silberne Ärmelstreifen, auf der schwarze Streifen angebracht waren: Anhand der Anordnung dieser Streifen konnte man die Funktion des Trägers in den Hauptämtern ersehen:

  • Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefasst: Reichsführer-SS, Hauptamtschefs u. Amtschefs der 3 SS-Hauptämter.
  • Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefasst, mittig ein dicker schwarzer Streifen: Hauptabteilungsleiter im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.
  • Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefasst, mittig zwei dicke schwarze Streifen: Abteilungsleiter im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.
  • Silberner Streifen, oben und unten leicht schwarz eingefasst, mittig drei dicke schwarze Streifen: Referenten im Stab des Reichsführers und der 3 Hauptämter.
Datei:SS1stLTptch.gif
Kragenspiegel eines Hauptsturmführers

Dienstgrade der SS

Die SS-Dienstgrade in steigender Rangfolge (Stand: 7. April 1942) mit den entsprechenden Dienstgraden der Polizei und der Wehrmacht sowie den wichtigsten NSDAP-Gliederungen.

Die Dienstgrade von Partei- und Staatsorganisationen können nicht als deckungsgleich zueinander angesehen werden, was die jeweiligen höchsten Ränge angeht.

Die SS-Dienstgradbezeichnungen waren von der SA übernommen worden, deren Untergruppierung die SS und die anderen NS-Gruppen ursprünglich gewesen waren:

Tabelle mit der Gegenüberstellung der Dienstgrade der NSDAP mit denen der Polizei und des Heeres
Sturmabteilung Allgemeine SS Waffen-SS Nationalsozialistisches Fliegerkorps Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps Polizei Wehrmacht (Heer)
----- Staffel-Bewerber ----- ----- ----- ----- -----
SA-Anwärter Staffel-Anwärter ----- ----- ----- ----- -----
SA-Sturmmann SS-Mann SS-Mann NSFK-Mann NSKK-Sturmmann Polizei-Unterwachtmeister Schütze
----- ----- SS-Oberschütze ----- ----- ----- Oberschütze
SA-Obersturmmann SS-Sturmmann SS-Sturmmann NSFK-Sturmmann NSKK-Obersturmmann Polizei-Rottwachtmeister Gefreiter
SA-Rottenführer SS-Rottenführer SS-Rottenführer NSFK-Rottenführer NSKK-Rottenführer Polizei-Wachtmeister Obergefreiter
----- ----- ----- ----- ----- Polizei-Oberwachtmeister -----
----- ----- SS-Standartenjunker ----- ----- ----- Stabsgefreiter Hauptgefreiter
----- ----- SS-Standartenoberjunker ----- ----- ----- Fähnrich
SA-Scharführer SS-Unterscharführer SS-Unterscharführer NSFK-Scharführer NSKK-Scharführer Polizei-Zugwachtmeister Unteroffizier
SA-Oberscharführer SS-Scharführer SS-Scharführer NSFK-Oberscharführer NSKK-Oberscharführer Polizei-Hauptwachtmeister Unterfeldwebel
SA-Truppführer SS-Oberscharführer SS-Oberscharführer NSFK-Truppführer NSKK- Truppführer Polizei-Meister Feldwebel
SA-Obertruppführer SS-Hauptscharführer SS-Hauptscharführer NSFK-Obertruppführer NSKK-Obertruppführer ----- Oberfeldwebel
SA-Haupttruppführer SS-Sturmscharführer SS-Sturmscharführer ----- NSKK-Haupttruppführer ----- Stabsfeldwebel
----- ----- ----- ----- ----- ----- Stabsoberfeldwebel (nur Kriegsmarine !)
SA-Sturmführer SS-Untersturmführer SS-Untersturmführer NSFK- Sturmführer NSKK-Sturmführer Leutnant der Polizei Leutnant
SA-Obersturmführer SS-Obersturmführer SS-Obersturmführer NSFK- Obersturmführer NSKK-Obersturmführer Oberleutnant der Polizei Oberleutnant
SA-Hauptsturmführer SS-Hauptsturmführer SS-Hauptsturmführer NSFK-Hauptsturmführer NSKK- Hauptsturmführer Hauptmann der Polizei Hauptmann
SA-Sturmbannführer SS-Sturmbannführer SS-Sturmbannführer NSFK-Sturmbannführer NSKK-Staffelführer Major der Polizei Major
SA-Obersturmbannführer SS-Obersturmbannführer SS-Obersturmbannführer NSFK-Obersturmbannführer NSKK-Oberstaffelführer Oberstleutnant der Polizei Oberstleutnant
SA-Standartenführer SS-Standartenführer SS-Standartenführer NSFK-Standartenführer NSKK-Standartenführer Oberst der Polizei Oberst
SA-Oberführer SS-Oberführer SS-Oberführer NSFK-Oberführer NSKK-Oberführer ------ ------
SA-Brigadeführer SS-Brigadeführer SS-Brigadeführer NSFK-Brigadeführer NSKK-Brigadeführer Generalmajor der Polizei Generalmajor
SA-Gruppenführer SS-Gruppenführer SS-Gruppenführer NSFK-Gruppenführer NSKK-Gruppenführer Generalleutnant der Polizei Generalleutnant
SA-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer SS-Obergruppenführer NSFK-Obergruppenführer NSKK-Obergruppenführer General der Polizei General der Inf. usw.
----- SS-Oberst-Gruppenführer SS-Oberst-Gruppenführer ----- ----- Generaloberst der Polizei Generaloberst
SA-Stabschef Reichsführer-SS Reichsführer-SS Korpsführer-NSFK Korpsführer-NSKK ----- Generalfeldmarschall
----- ----- ----- Reichsminister der Luftfahrt ----- ----- Reichsmarschall
 
Die Kragenspiegel und Achselstücke der SS
  • Der Dienstgrad des SS-Sturmhauptführers wurde 1931 bei der SS eingeführt.
  • Die SS-Dienstgrade SS-Obersturmführer, SS-Obersturmbannführer und SS-Brigadeführer wurden erstmals im Mai 1933 verliehen.
  • Den Dienstgrad des SA-Hauptsturmführers gab es erst seit 1935, davor hieß dieser Dienstgrad SA-Sturmhauptführer. Ferner wurde in diesem Jahr die Dienstgrade des SS-Sturmführers und SS-Sturmhauptführers in SS-Untersturmführer und SS-Hauptsturmführer umbenannt.
  • Die reinen Partei-Bezeichnungen Staffel-Bewerber und Staffel-Anwärter wurden 1940 von der SA und SS aufgegeben. Statt dessen wurden bei der Waffen-SS die reinen Heeresbegriffe Schütze (ehemals Staffel-Bewerber) und Ober-Schütze (ehemals SS-Mann) eingeführt.
  • Der Dienstgrad SS-Oberst-Gruppenführer wurde am 7. April 1942 durch Adolf Hitler eingeführt. Dieser Dienstgrad wurde insgesamt viermal verliehen. Erster Träger war Sepp Dietrich, der den Dienstgrad am 20. April durch Heinrich Himmler formal verliehen bekam; Dietrich begann aber erst am 23. August 1944 die Dienstgradabzeichen eines Oberst-Gruppenführers zu tragen. Am 1. August des gleichen Jahres war bereits Paul Hausser zum Oberst-Gruppenführer ernannt worden. Diese beiden Träger waren die einzigen aktiven Mitglieder der Waffen-SS, die diesen Dienstgrad erreichten.

Beispiele:

  1. Oberst-Gruppenführer: Sepp Dietrich, Kurt Daluege, Franz Xaver Schwarz, Paul Hausser
  2. Obergruppenführer: Gottlob Berger, Felix Steiner, Reinhard Heydrich, Karl Wolff, Wilhelm Bittrich, Josias Erbprinz von Waldeck-Pyrmont, Karl Wahl (insgesamt 98, davon 21 in der Waffen-SS)
  3. Gruppenführer: Heinrich Müller, Karl von Treuenfeld
  4. Brigadeführer: Leo von Jena, Hermann Fegelein
  5. Standartenführer: Walter Schellenberg, Joachim Peiper, Otto Skorzeny, Léon Degrelle, Karl Otto Koch, Gebhard Himmler, Gunter d'Alquen, Wilhelm Hintersatz ("Harun el Raschid Bey"), Waldemar Fegelein
  6. Obersturmbannführer. Adolf Eichmann, Rudolf Höss
  7. Sturmbannführer: Wernher von Braun
  8. Hauptsturmführer: Michael Wittmann
  9. Obersturmführer:
  10. Untersturmführer:
  11. Sturmscharführer:
  12. Hauptscharführer:
  13. Oberscharführer: Josef Schwammberger, Heinrich Harrer
  14. Scharführer:
  15. Unterscharführer: Ernst Krause (Angehöriger des SS-Nachrichtensturmbanns und Grafiker der Ostmedaille), Franz Schönhuber
  16. Rottenführer:
  17. Sturmmann:
  18. SS-Mann:

Die SS nach 1945

Im den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wurde die gesamte SS, mit Ausnahme der Reiter-SS, als eine verbrecherische Organisation verurteilt und im Oktober 1945 offiziell verboten. Die Mitglieder der SS verteilten sich nach dem Krieg folgendermaßen:

- ein Großteil der ehemaligen SS - Angehörigen konnte sich ohne große Schwierigkeiten in die neue BRD eingliedern. Die allgemeine Stimmung, den Krieg und alle Geschehnisse zu vergessen, die in der Bevölkerung herrschte, erleicherterten ihnen die Integration. Außerdem saßen nicht selten die gleichen Leute wieder in den hohen Positionen der Justiz und der Gesellschaft, die bereits unter Hitler diese Positionen innehielten. Diesen war natürlich auch keineswegs daran gelegen, dass ihre eigene Rolle im Nationalsozialismus durch einen Prozess gegen einen SS Funktionär womöglich sichtbar gemacht worden wäre.

- einige Angehörige der Waffen-SS traten nach der Neugründung der deutschen Armeen (in der Bundesrepublik die Bundeswehr, in der DDR die NVA) in diese ein und verrichteten ihren Dienst dort ohne groß aufzufallen. Die NVA hatte bis zu Beginn der 1960er Jahre die meisten ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS wieder aus ihren Reihen entfernt; die Bundeswehr führte keine umfassende Untersuchung über die sich in ihren Reihen dienenden Waffen SS-Soldaten durch und behielt diese Soldaten bis zu deren Ausscheiden aus der Armee aufgrund von Altersgründen.

- viele Täter entgingen ihrer Verhaftung und Bestrafung durch Flucht ins Ausland (vor allem nach Südamerika; vgl. Rattenlinie), wo sie geschützt durch die dortigen Regierungen, nahezu ausnahmslos unbehelligt von der Strafverfolgung bis zu ihrem Tode lebten. Einige wenige konnten durch die Strafverfolgungsbehörden der BRD und Israels aufgespürt werden. Besonderer Erwähnung bedarf der Fall von Adolf Eichmann, SS-Obersturmbannführer und Protokollant der Wannsee-Konferenz, welcher 1961 in Argentinien durch Mitarbeiter des MOSSAD (israelischer Geheimdienst) entführt und nach Israel verbracht wurde.

- einige wenige Täter wurden angeklagt und verurteilt, insbesondere Angehörige der SS Totenkopfstandarten, welche die Konzentrationslager bewachten (Auschwitz - Prozesse - 1960er Jahre)

- viele Soldaten der SS gingen nach 1945 ins Ausland und dienten in Söldnerheeren, wie etwa der französischen Fremdenlegion. In den 1950er und 1960er Jahren bestand die Fremdenlegion zu etwa 50 % aus Deutschen.

- die ausländischen Angehörigen der SS wurden, sofern sie in ihre Heimatländer zurückkehrten, dort oftmals angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt oder hingerichtet.