Auszeichnungssprache

dient zur Beschreibung von Struktur und Darstellung eines Dokumentenformats
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Eine Auszeichnungssprache (engl. Markup Language, Abk. ML, wörtlich "Aufwertungssprache") dient zur Beschreibung von Daten und teilweise des Verfahrens, das zur Bearbeitung dieser Daten nötig ist. Ursprünglich dienten die Auszeichnungen im Text als Anweisungen für die Setzer aus der Druckindustrie.

Bei einer Auszeichnungssprache werden die Eigenschaften, Zugehörigkeiten und Verfahren von bestimmten Wörtern, Sätzen und Abschnitten eines Textes beschrieben bzw. zugeteilt, meist in dem sie mit Tags markiert werden. Die Quelltexte werden in der Regel im ASCII-Code oder Unicode (meist UTF-8) verfasst. Oft bietet die Sprache auch die Möglichkeit, Sonderzeichen zu beschreiben, meist mithilfe einer numerischen Zuweisung (Unicode) oder durch Benennung (in LaTeX z. B.: „\mu“ für „µ“, in HTML: „µ“ für „µ“).

Descriptive Markup Languages sind unter anderem die in SGML oder XML definierten Sprachen HTML, DocBook, TEI, MathML, WML, XAML oder SVG. Weiterhin gehört auch TeX dazu, wie es mit dem Makropaket LaTeX oder ConTeXt verwendet wird. Auch das Wikipedia-Projekt hat eine eigene Auszeichnungssprache (Wikitext). Diese Formate erleichtern die Erstellung von Formatierungen oder auch Tabellen, für die ansonsten Kenntnisse in HTML nötig wären.

Procedural Markup Languages sind unter anderem TeX, PDF und PostScript. Diese Formate weisen u. a. den Bildschirm oder den Drucker an, wie das Dokument dargestellt werden soll.

Wie jede Programmiersprache besitzen auch die Auszeichnungssprachen eine Syntax, eine Grammatik und eine Semantik. Beispiele dafür befinden sich in folgender Vergleichstabelle.

Vergleichstabelle
Beispiel für … HTML LaTeX Wikipedia
… Überschrift <h1>Überschrift</h1> \section{Überschrift} == Überschrift ==
… Aufzählung

<ul>
<li>Punkt 1</li>
<li>Punkt 2</li>
<li>Punkt 3</li>
</ul>

\begin{itemize}
\item Punkt 1
\item Punkt 2
\item Punkt 3
\end{itemize}

* Punkt 1
* Punkt 2
* Punkt 3

… fetten Text <b>fett</b> \bf{fett} ' ' ' fett ' ' '
… kursiven Text <i>kursiv</i> \i{kursiv} ' ' kursiv ' '

Geschichte

Die Strukturmerkmale eines Textes können durch Hervorhebungen wie Fett- oder Kursivschrift, Fußnoten, Literaturhinweise, Absätze, Überschriften "erkannt" werden. Notiert wurden derartige Strukturen früher durch sogenannten Textauszeichnugen (markup), die ursprünglich — handschriftlich auf einen Manuskript eingetragen — Formatierungsanweisugen für den Schriftsetzer waren.

Siehe auch