Kloster Wittichen

ehemaliges Klarissenkloster in Wittichen, Schenkenzell, Landkreis Rottweil, Baden-Württemberg
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Das Kloster Wittichen ist ein ehemaliges Nonnenkloster von Zisterzienserinnen in einem engen Seitental bei Schenkenzell im oberen Kinzigtal, Schwarzwald, Baden-Württemberg.

Geschichte

Gegründet wurde das Kloster von der seligen Luitgard von Wittichen im Jahre 1324. Gott soll der Überlieferung nach der Luitgard, welche aus dem Schenkenzeller Ortsteil Kaltbrunn-Vortal stammte, an der Stelle des Klosters gesagt haben: "Hier sollst Du mir ein Haus bauen!" Also machte sie sich auf die Suche nach Mitschwestern und gründete mit 34 Schwestern in der Einöde von Wittichen ihr Kloster.

Das Kloster wurde mit der Säkularisation aufgehoben und kam in den Besitz des Fürstenhauses Fürstenberg. Ein Teil der Gebäude wurde leider vermutlich wegen der zu hohen Kosten abgerissen in den 1850er Jahren.

Die Kirche, das Haus der Äbtissin und ein Kellergebäude sind erhalten, ebenso der Friedhof.

Sehenswertes

Die Klosterkirche ist ein barockes Kleinod und ist heute noch Ziel vieler Wallfahrer. In der Kirche wird das Gehirn der heiligen Luitgard aufbewahrt, das bis heute unversehrt sein soll.

Im alten Kellergebäude ist ein kleines Museum eingerichtet, das die Kostbarkeiten wie die Monstranz und ähnliche Dinge des Klosters ausstellt.

Das Abteigebäude wird von der Ortschaft Kaltbrunn als Gemeindezentrum genutzt, ist aber alleine schon von außen durch seine Mächtigkeit beeindruckend. Das Gebäude riegelt das kleine Tal gewissermaßen ab. Durch zwei sandsteinumrandete Tore im Gebäude führen nebeneinander der Talbach und die Durchgangsstraße die weiterführt in die ehemalige Bergbausiedlung Wittichen.

Der ganze Komplex wirkt trotz Unvollständigkeit äußerst idyllisch.

Wittichen als Ort

Wohl durch den Bergbau begründet, Gruben gab es wirklich zahlreiche im Witticher Tal, ist hauptsächlich hinter dem Kloster beginnend eine kleine Siedlung entstanden.

Der Abbau in den Gruben ist längst eingestellt, die Ortschaft ist geblieben. Wittichen ist ein Teilort von Kaltbrunn, welches wieder seit der Gemeindereform 1974 zu Schenkenzell eingemeindet wurde.

Bergbau in Wittichen

Der ehemals zentrale Erwerbszweig im Tal. Es wurde unter anderem Silber, Kobalt, Fluss- und Schwerspat abgebaut.

Das Delfter Blau für das Porzellan in Holland stammte unter anderem aus Gruben aus Wittichen.

Im Gasthaus Martinshof in Kaltbrunn kann man in zwei Vitrinen eine ansehnliche Gesteinssammlung der Gastwirtsfamilie besichtigen. Auch das Heimatmuseum in Triberg beheimatet viele Exemplare aus Wittichen.

Ein geologischer Pfad führt einmal rund um die Talschaft Wittichen, vorbei an vielen alten Grubeneingängen und an Abraumhalden an denen sich immer wieder geologisch interessierte Menschen zu schaffen machen.