Jakob Fugger

Augsburger Kaufmann
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Jakob Fugger, der Reiche wurde als zehntes von elf Kindern Jakob Fuggers d.Ä. und dessen Frau Barbara am 6. März 1459 in Augsburg geboren.

Eigentlich sollte Jakob Fugger und sein Bruder Markus als jüngste von sieben Söhnen eine klerikale Laufbahn einschlagen während seine fünf älteren Brüder in die väterliche Firma einstiegen. Er wurde also im Kloster erzogen und hatte schon die Weihe zum Kanonikus erhalten, als ihn sein Bruder Ulrich nach dem Tod dreier seiner älteren Brüder 1478 mit 19 Jahren in die Firma seines Vaters holte. Sein Vater war bereits 1469 gestorben, so dass nun Ulrich das Familienoberhaupt war. Gemeinsam mit seinen Brüdern Ulrich und Georg leitete er nun die Firma.

Sein erstes Jahr verbringt Jakob in Italien mit seinen wichtigen Handelszentern Rom, Venedig und Florenz. Zusammen mit seinem Bruder Ulrich knüpft er dabei Kontakte zu den Medici und zum Papst.

In den nächsten Jahren kümmert sich Jakob vor allem um den Ausbau der internationalen Beziehungen, Ulrich leitet das Augsburger Stammhaus und Georg die Nürnberger Filiale.

Um 1495 steigt Jakob Fugger in den Wachstumsmarkt Bergbau und Erzhandel ein. Er kauft kleinere Firmen des Salzburger Silberbergbaus und baut mehrere Schmelz- und Hüttenwerke. Später kommen Bergwerke in Tirol und Ungarn hinzu. Durch seine engen Kontakte zum Papst steigt er außerdem in den Ablasshandel ein.

1498 heiratet er Sybille Artzt, die Tochter eines angesehenen Augsburger Bürgers. Seine Ehe blieb jedoch kinderlos, so dass seine Firma und das ganze Vermögen nach seinem Tod auf seinen Neffen Anton Fugger überging.

1509 unterstützt er Kaiser Maximilian I. bei seinem Krieg in Italien. Außerdem gewährte er auch vielen anderen europäischen Fürsten große Darlehen. Die Fugger stiegen damit zu einem der größten Bankhäuser Europas auf.

1511 erlangt Jakob nach dem Tod seiner Brüder die alleinige Leitung der fuggerschen Firmen und wird in den Adelsstand erhoben.

Die Zeit war geprägt von sehr großen Unterschieden zwischen arm und reich. Über 90% der Bevölkerung hatte so gut wie kein Vermögen, lebte in Elend und wurde von den Oberen ausgebeutet. Dazu kamen die Reformationsideen von Calvin, Luther und anderen. In ganz Deutschland gab es Aufstände der Bauern und Handwerker.

Um die Situation zu verbessern baute Jakob Fugger 1514 bis 1523 die so genannte Fuggerei, eine Siedlung von Sozialwohnungen für Augsburger Arme. Für einen Rheinischen Gulden Jahresmiete konnten und können dort sozial Schwache leben (heute für 0,88 Jahresmiete).

Am 20. Dezember 1525 starb Jakob Fugger als einer der reichsten Männer Europas in Augsburg mit einem Vermögen von über 2 Millionen Gulden.