Vibrato

periodisch wiederkehrende geringfügige Veränderung der Frequenz eines gehaltenen Tons
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Mai 2006 um 14:09 Uhr durch Dejus (Diskussion | Beiträge) (überschriften jetzt nicht mehr so dominant, weniger starke untergliederung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Definition

Das Vibrato ist in der Musik das leichte Zittern oder Beben eines Tons, das mit der Stimme, sowie auf Saiten- und Blasinstrumenten durch bestimmte Techniken erzeugt wird. Das Vibrato ist ein Stilmittel, das meist bei langen Tönen eingesetzt wird.

Die Terminologie des Vibrato wird nicht einheitlich gehandhabt. Die Abgrenzung zum Tremolo ist in der Literatur nicht einheitlich.

Gesangsvibrato

Das Gesangsvibrato besteht in der Regel aus Schwankungen von Tonhöhe und Lautstärke. Zu starke Tonhöhenschwankungen werden kritisch beurteilt.

Beim Gesang entsteht das Vibrato durch das Schwingen des Zwerchfells und der Stimmlippen (auch Stimmbänder genannt) im Kehlkopf. Durch die Koppelung beider Systeme entsteht ein sogenanntes "Komplexes Vibrato" (nach Fischer). Die Instrumentalisten bemühen sich um eine Imitation des Sängervibratos.

Vibrato bei mechanischen Musikinstrumenten

Auf der Blockflöte gibt es verschiedene Methoden:
a. Zwerchfellvibrato
b. Kehlvibrato ("Meckern")
c. Schlagen mit dem Finger auf den Rand eines bestimmten Loches.

Beim Saiteninstrument entsteht das Vibrato durch Hin- und Herschwingen des Fingers auf einer Saite. Hierdurch werden periodische Schwankungen der Tonhöhe erzeugt: Der Ton ist nicht ganz "geradlinig" oder klar, wodurch er meist schöner klingt.

Ein stärkerer Vibratoeffekt kann bei der E-Gitarre durch den eigens dafür vorgesehenen Tremolo oder das Ziehen der Saite erzeugt werden.

Vibrato bei elektronischen Musikinstrumenten

Bei Effektgeräten oder elektronischen Musikinstrumenten werden die Begriffe Vibrato und Tremolo für unterschiedliche Effekte verwendet:

Die Wirkung des Effekts hängt hierbei von der Stärke und Frequenz der Schwankungen ab sowie vom dem Charakter der Schwankung (Kurvenform des Modulationssignals):

  • Langsame sinusförmige Schwankungen mit geringer Frequenz klingen eher weich.
  • Schnelle rechteckförmige Schwankungen mit hoher Frequenz klingen eher hart.


Bibliografie

Greta Moens-Haenen: Das Vibrato in der Musik des Barock. Graz 1988.

Fischer: Die Stimme des Sängers. Metzeler

Wiktionary: Vibrato – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen