Alanin-Aminotransferase (ALT,ALAT EC 2.6.1.2) wird auch als Glutamat-pyruvat-Transaminase (GPT) bezeichnet und ist ein Enzym, das vor allem im Zytoplasma von Leberzellen vorkommt. Es benötigt für seine Funktion das Coenzym Pyridoxalphosphat (Vitamin B6).
Es katalysiert die Reaktion L-Alanin + α-Ketoglutarat = Pyruvat + L-Glutamat
Labordiagnostik
In der Labordiagnostik wird die Aktivität der ALT aus Plasma oder Serum bestimmt um abzuklären, ob eine Leber- oder Gallenwegserkrankung vorliegt.
Referenzbereich für Messungen bei 37°C nach IFCC
Alle | <50 U/l |
Interpretation:
Erhöhte ALT Werte deuten praktisch immer auf eine Lebererkrankung hin, bei der Leberzellen geschädigt wurden. Für die Interpretation sollten zusätzlich die anderen Leberwerte (Bilirubin, Alkalische Phosphatase, AST/GOT, GGT) bestimmt werden.
Leichte Erhöhungen findet man bei Leberverfettung, Lebertumoren, Lebermetastasen, Leberzellnekrose, Cholangitis sowie durch Medikamente oder Alkohol.
Stärkere Erhöhungen, findet man bei allen Hepatitiden, Leberzirrhose, Stauungsleber oder bei toxischen Leberschädigungen (z.B. Pilzgifte). Bei einer akuten Hepatitis kann die ALT über 5000 U/l ansteigen.
Außerdem tritt eine kurzfristige Erhoehung beim Myokardinfarkt auf.
Literatur
- Neumeister, Besenthal, Liebrich: Klinikleitfaden Labordiagnostik, München/Jena, Urban&Fischer, 2003 ISBN 3-437-22231-7
- Lothar Thomas: Labor und Diagnose, Frankfurt/Main, TH-Books , 2005 ISBN 3-980-52155-9
Weblinks