Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Zella-Mehlis hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 450-700 m ü. NN |
Fläche: | 28,09 km² |
Einwohner: | 12.355 (30. Juni 20053) |
Bevölkerungsdichte: | 440 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 98544 |
Vorwahl: | 03682 |
Kfz-Kennzeichen: | SM |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 092 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Rathausstraße 4 98544 Zella-Mehlis |
Website: | www.zella-mehlis.de |
Bürgermeister: | Karl-Uwe Panse (parteilos) |
Zella-Mehlis ist eine Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland.
Bis 1990 gehörte die auf der Südseite des Thüringer Waldes liegende Stadt zum Bezirk Suhl der DDR.

Geographie
Angrenzende Gemeinden sind Benshausen, Oberhof, Steinbach-Hallenberg, Oberschönau und die kreisfreie Stadt Suhl.
Geschichte
Zella-Mehlis wurde am 1. April 1919 durch den Zusammenschluss der seit 1640 zu Sachsen-Gotha/Amt Schwarzwald gehörenden Gemeinden Zella St. Blasii und Mehlis gebildet. Von 1920 bis 1945 gehörte Zella-Mehlis zum Freistaat Thüringen, danach bis 1952 zum Land Thüringen. Nach Bildung der Bezirke in der DDR lag Zella-Mehlis im Bezirk Suhl. In Zella-Mehlis war bis zur Reform der Landkreise 1994 der Verwaltungssitz des Kreises Suhl-Land.
Geschichte Mehlis
Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 841. Am 27. März 1894 erhielt Mehlis das Stadtrecht.
Geschichte Zella
Zella St. Blasii wurde im Jahre 1111 von Timo von Nordeck gegründet und dem Kloster Reinhardsbrunn unterstellt. Zwar gehören die Ersterwähnungsurkunden von 1111 und 1112 zu den Reinhardsbrunner Fälschungen, doch gilt der Inhalt als wissenschaftlich anerkannt. 1645 wurde es zum Marktflecken erhoben. Seit dem 16. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem der größten Zentren des waffenproduzierenden Gewerbes in der Mitteldeutschen Region. Dies war bis 1945 der Haupterwerbszweig der Mehrzahl der Einwohner.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1946 bis 1984 |
1994 bis 1998 |
1999 bis 2003 |
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. August
Bedeutende Töchter und Söhne der Stadt
- Julius Gottfried Anschütz, Industrieller
- Dieter Anschütz, Unternehmer
- Matthias Büchner, Künstler und Bürgerrechtler, 1990 Volkskammer-Beauftragter zur Kontrolle der Auflösung des SED-Sicherheitsapparates
- Heinrich Ehrhardt, Erfinder und Großindustrieller
- J. Fritzsche, Professor für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Uni Halle
- Franz Göring, Skilangläufer
- Johann Peter Haseney, Schöpfer der ersten deutschen Briefmarke „Bayerischer Einser“
- Sebastian Haseney, Nordischer Kombinierer
- Nikolaus Henkel, Professor der Germanistik, Uni Hamburg
- Anja Kampe, Sopran, sang u. a. erfolgreich Sieglinde in Die Walküre an der Seite von Plácido Domingo an der Washington National Opera
- Johann Friedrich Klett, Techniker, Gründer von der MAN AG
- Peter Lesser, Skispringer, Weltrekord im Skifliegen 1965 mit 145m
- Werner Lesser, Skispringer
- Henrik May, Afrikas Skisportpionier in den Dünen der Namib
- Dieter Rasch, Mathematiker und Statistiker, Professor in Rostock und Wageningen (NL)
- Gerd Scarbata, deutscher Ingenieur, Professor in Ilmenau
- Johann Georg Schübler, Komponist, J. S. Bachs Notenkopist und Verleger
- Albert Sterzing, Hofrat, Gründer und erster Präsident des Deutschen Schützenbundes
- Otto Wahl, erster deutscher Wintersport-Olympionike
- Carl Walther, Industrieller
- Robert Wick, Jugendbiathlet
- Johann Heinrich Zang, Komponist
- Andreas Schlütter, Skilangläufer
- Karl Zink, Kommunistischer Widerstandskämpfer, 1940 wg. Hoch- und Landesverrat hingerichtet
Politik
Städtepartnerschaften
- Andernach (Rheinland-Pfalz)
- Gemünden am Main (Bayern)
- St. Martin d´Heres (Isère)/Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Kirche St. Blasii, 1768-1774 an Stelle der niedergebrannten St. Blasii-Kapelle errichtet, historisch wertvolle Barockorgel
- historische Gesenkschmiede Lubenbach: Das über zwei Wasserräder verfügende Gebäude wurde 1850 als Sägewerk errichtet. Später übernahm eine seit 1843 ortsansässige Schmiede das Gebäude. 1918 wurde es zu einer Gesenkschmiede umgebaut. Heute steht das Anwesen unter Denkmalschutz.
- Thüringer Beschussanstalt (Stadtmuseum)
- Thüringer Meeresaquarium
Naturdenkmäler
- Der Hausberg von Zella-Mehlis ist der als Wanderziel und beliebter Aussichtspunkt bekannte 868 m hohe Ruppberg
Sport
- Zella-Mehlis ist auch bekannt für seine erfolgreichen Wintersportler und die Erfindung der Sprungmatten für Schanzen durch Hans Renner
- SC Motor Zella-Mehlis
- TSV Zella-Mehlis der größte Sportverein Südthüringens
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
Zella-Mehlis ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Dort zweigt von der Bahnstrecke Erfurt–Schweinfurt die Nebenbahn nach Schmalkalden ab. Auf der Hauptstrecke verkehren jeweils im Zweistundentakt abwechselnd der Regionalexpress Erfurt – Schweinfurt der DB Regio AG und die Nahverkehrszüge Erfurt – Meiningen der Südthüringenbahn (STB), sodass sich zwischen Erfurt und Grimmenthal insgesamt in etwa ein Stundentakt ergibt. Auf der Nebenstrecke verkehren wochentags stündlich, sonst nur alle zwei Stunden Züge der STB nach Schmalkalden. DB Regio und STB wenden den gleichen Tarif an und erkennen ihre Fahrscheine gegenseitig an.
Darüber hinaus fahren in Zella-Mehlis mehrere Überlandbuslinien der Meininger Busbetriebsgesellschaft sowie einige örtliche Linien der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft Suhl/Zella-Mehlis.
Straßenverkehr
Zella-Mehlis ist mit den Anschlussstellen Zella-Mehlis/Oberhof und Suhl/Zella-Mehlis direkt an die Autobahn 71 Erfurt – Meiningen - Schweinfurt angebunden. Außerdem verläuft die B 247 Gotha – Suhl – Schleusingen durch den Ort. Die B 280 Zella-Mehlis – Meiningen hat wegen der parallelen Autobahn ihre Bedeutung für den überregionalen Verkehr verloren. Seit März 2006 endet die B 62 in Zella-Mehlis.