Farbsättigung

eine der drei vom Menschen als grundlegend empfundenen Eigenschaften einer Farbe
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Die Farbsättigung, Sättigung ist – neben Farbton und Helligkeit – eine der drei vom Menschen als grundlegend empfundenen Eigenschaften einer Farbe. Durch eine Qantifizierung dieser drei Werte einer Farbe, kann diese eindeutig beschrieben werden (HSV-Farbraum).

Buntheit, Farbigkeit (Farbintensität), Farbtiefe, Graustich beschreiben verwandte Phänomene bunter und unbunter Farben

Definitionen

Die Sättigung (englisch saturation)
beschreibt wie stark sich ein farbiger Reiz von einem achromatischen Reiz unabhängig von dessen Helligkeit unterscheidet[1], also das Ausmaß, in dem er sich von einem gleich hellen Grau unterscheidet.
Die Buntheit (englisch chrome)
beschreibt die relative Sättigung im Verhältnis zum Referenzweiß.
Bunt bezeichnet in diesem Sinne in der Farblehre die Spektralfarben, also einen maximalen Farbsättigungsgrad, Unbunt bezeichnet Farben die keinerlei Farbeindruck hinterlassen, also Schwarz, Weiß und Grau.
Die Farbigkeit oder Farbintensität (englisch colorfulness oder chromaticness)
ist die wahrgenommene Buntheit: Mit zunehmender Leuchtdichte nimmt auch der Eindruck von Sättigung zu [2].
  [3]
Die Farbtiefe (englisch hue purity)
beschreibt die scheinbare Sättigung realer Farbmittel in der Anwendung. Sie nimmt mit zunehmender Helligkeit ab: Dunkle Farben wirken farbtiefer als helle, gleich satte. Rot und Blau-Pigmente wirken – bei gleicher farbmetrischer Sättigung – deutlich farbtiefer als andere Farbtöne [4].
In nicht sonderlich präziser Ausdrucksweise heißt „bunt“ dann auch hohe, „unbunt“ mindere Farbtiefe. Im Kontext der Beschränkungen, die der Gebrauch von Farbmitteln auferlegt, werden etwa Pigmente abnorm hoher Sättigung (etwa Preußischblau, Karmin) als „hochbunt“ bezeichnet.

Fotografie, Bildbearbeitung und Filmkunst

In der analogen Aufnahmetechnik kann der Fotograf zum Zeitpunkt der Aufnahme nur begrenzt in die Farbsättigung eingreifen; Hilfsmittel sind hier optische Filter, wie Skylight- oder Polfilter.

In der digitalen Aufnahmetechnik kann die Farbsättigung dagegen bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme variiert werden. Eine farbneutrale Aufnahme erhält man nur im Rohdatenformat, während die Kameraelektronik sonst ausnahmslos eine Bildverarbeitung vornimmt.

Quellen

  1. Definition: Zwiesler, Farbe nach Wyszecki und Stiles (1982, S. 487) (10. Mai 2006)
  2. Rainer Zwisler: Farbwahrnehmung. Physikalische und physiologische Grundlagen. Besondere Phänomene. (10. Mai 2006)
  3. Zwiesler, Farbe (10. Mai 2006)
  4. MacEvoy gibt eine ausführliche Definition des Begriffs. (10. Mai 2006)

Siehe auch

Farbraum, Farbwahrnehmung