Flughafen Berlin-Tempelhof

ehemaliger Berliner Flughafen
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Der Flughafen Tempelhof befindet sich im südlichen Teil Berlins im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Er ist neben Tegel und Flughafen Berlin-Schönefeld einer von drei Flughäfen in Berlin und Umgebung. Die Fläche war ehemals ein Exerzierplatz und 1922 wurde der Platz eingeebnet und befestigt. Zwei Flughallen wurden gebaut und 1923 wurde der Flughafen in Betrieb genommen. Die Flugstrecke ging von Berlin nach Königsberg. 100 Starts und Landungen im ersten Jahr wurden als starker Verkehr angesehen und man plante eine Erweiterung.

Flughafenkenndaten
Lage der Berliner Flughäfen
IATA-Code: THF
ICAO-Code: EDDI
Geographische Lage: 52° 28’ 24” N, 13° 24’ 05” O, 53 m über NN NN
Entfernung vom Stadtzentrum: 6 km
Verkehrsanbindung
SPNV/ÖPNV: S-Bahn, U-Bahn, Bus
Struktur
Die Berliner Flughafen GmbH (BFG) ist Teil der Berlin Brandenburg Flughafen Holding GmbH, deren Gesellschafter die Bundesländer Berlin, Brandenburg sowie die Bundesrepublik Deutschland sind.
Daten
Passagiere 2003: 451.150 [1]
Kapazität: 1,5 Mio. Fluggäste/Jahr [2]

Geschichte

Die Berliner Flughafen GmbH wurde 1924 gegründet, welche noch heute besteht. Zeppeline starteten und landeten ebenfalls. Der Verkehr nahm ständig zu und in den 1930er Jahren stand der Flughafen Tempelhof noch vor Paris, Amsterdam und London an der Spitze des europäischen Flugverkehrs. Die Grenzen der technischen Möglichkeiten waren bald erreicht und 1934 wurde eine Erweiterung geplant. Der Flughafen sollte bis zu 6 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen können - 1934 waren es gerade mal 200.000. Das so entstandene Flughafengebäude gehört zu den drei größten Gebäuden der Welt (neben dem Pentagon in Washington, D.C. und dem Ceausescu-Palast in Bukarest).

1945 wurde der Flughafen Tempelhof von sowjetischen Truppen besetzt, welche ihn einige Monate später an die Amerikaner übergaben. Das Militär der USA nahm den Flughafen vollkommen in Beschlag, der Zivilverkehr wurde eingestellt.

1948 bekam der Flughafen eine neue Bedeutung als einziger Ort während der Blockade West-Berlins, wo die gesamte Verpflegung und Güter für Berlin nur per Flugzeug hereingebracht werden konnten. Die lebensnotwendige Versorgung durch die Berliner Luftbrücke zwischen Frankfurt am Main und Berlin dauerte von Juni 1948 bis Mai 1949. Es startete und landete ein Flugzeug alle zwei Minuten in Tempelhof.

Ab 1950 wurde ein Teil des Flughafen Tempelhofs vom amerikanischen Hohen Kommissar zur zivilen Nutzung freigegeben. Die volle Kapazität war rasch erreicht und Verhandlungen mit den Amerikanern bewirkten die eventuelle Freigabe der militärisch genutzten Bauteile für zivile Luftfahrt.

Der Berliner Senat plant die Schließung des Flughafens zum 30. Oktober 2004. Die Aufgabe des Standorts wollen die am Flughafen Tempelhof ansässigen Airlines und Firmen mit einer Sammelklage verhindern.