Froschmühle (Leutershausen)

Ortsteil der Stadt Leutershausen
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Froschmühle (umgangssprachlich: Froschmíl [2]) ist ein Ortsteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach im Regierungsbezirk Mittelfranken.

Froschmühle
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 49° 18′ 28″ N, 10° 25′ 28″ O
Höhe: 436 m ü. NN
Einwohner: (2012)[1]
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09823

Geografie

Die Einöde liegt am Kümmelbach, früher auch „Weiherbach“ oder „Mühlgraben“ genannt,[3] einem linken Zufluss der Altmühl. Dieser Bach speist auch die Leutershauser Weiher, die unmittelbar westlich des Ortes liegen. Ca. 0,5 km östlich liegt das Schloßbuckfeld. Unmittelbar nördlich liegt Rammersdorf.[4]

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1579 als „Froschmüll“ mit der Bedeutung „Zur Mühle am Froschwasser“.[2]

Die Mühle soll ein „sehr hohes Alter“ besitzen, wurde im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt und später wieder aufgebaut.[5] Nach einem Bericht von 1608 gehörte die Mühle dem brandenburg-ansbachischen Kastenamt Colmberg.[6] Ein Bericht von 1681 über das brandenburg-ansbachische Stadtvogtamt Leutershausen ergänzt die Zugehörigkeit der „unfern des Schlosses Rammersdorf gelegenen“ Mühle dahingehend, dass sie lehen- und gültbar ins Amt Colmberg, vogt-und steuerbar ins Amt Leutershausen und gerichtsbar ins Gericht Brunst war.[7] Auch nach einer Beschreibung von 1732 gehörte sie zum brandenburg-ansbachischen Vogtamt Leutershausen; gepfarrt war sie nach St. Peter in Leutershausen (früher im Bistum Würzburg, nach 1528 protestantisch in der Kirchenhoheit der Markgrafen von Ansbach) und musste den Zehnt dorthin geben. Mühlschau, Vogtei und Fraisch wurde vom Vogtamt wahrgenommen.[8]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Froschmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Leutershausen zugewiesen. Es gehörte der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mittelramstadt an.[9] Die Froschmühle stellte zeitweise auch den Gemeindevorsteher (1846/1856: Johann Georg Käfer).[10] Am 1. Januar 1972 wurde Froschmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Leutershausen eingemeindet.[11]

Baudenkmal

  • Mittelalterliches Steinkreuz aus Blasensandstein, 200 Meter nordwestlich der Froschmühle am Fußweg Leutershausen - Winden[12]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818[13] 1831[14] 1846[15] 1867[16] 1875[17] 1900[18] 1925[19] 1950[20] 1961[21] 1970[22] 1987[23] 2012[1]
Einwohner 11 12 6 2 0 16 7 5 3 6 2 6
Wohngebäude 3 3 2 1 1 1 1 1

Verkehr

Die Kreisstraße AN 23 führt nach Rammersdorf bzw. nach Leutershausen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012, Band 1, Berlin/Boston: De Gruyter.
  2. a b E. Fechter, S. 79.
  3. Repertorium des topographischen Atlasblattes. Ansbach. 1833, S. 83.
  4. Bayern Atlas, Froschmühle
  5. H. Schreiber, S. 379.
  6. M. Jehle, Bd. 2, S. 696.
  7. M. Jehle, Bd. 2, S. 720.
  8. H. Schreiber, S. 379; M. Jehle, Bd. 1, S. 77.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle, Bd. 2, S. 964.
  10. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern, Ansbach 1846, S. 190, Ansbach 1856, S. 233
  11. H. Schreiber, S. 350; Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 421.
  12. Denkmäler in Bayern. Bd. 5, Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, München 1986, S. 266.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 27 (Digitalisat).
  14. Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 1: A–L. Palm und Enke, Erlangen 1840, OCLC 165432733, S. 472 (Digitalisat – Erstausgabe: 1831).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 190 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 756 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).

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