Sebastian Brant (* 1457 in Straßburg, † 10. Mai 1521 in Straßburg), deutscher Humanist, Verfassers des Narrenschiffs, eines der populärsten Bücher im 16. Jahrhundert.
Leben
Sebastian Brant, Sohn eines Gastwirts, studiert ab 1475 in Basel Jura, promoviert dort 1489 zum Doktor beider Rechte und ist ab 1496 besoldeter Professor. 1501 kehrt er nach Basel zurück, wo ihn der Rat 1503 zum Stadtschreiber bestellt, d.h. zum obersten städtischen Beamten. Der deutsche Kaiser Maximilian I. macht ihn schließlich zum kaiserlichen Rat und Pfalzgrafen.
Bekannt ist er heute durch sein Narrenschiff, eine gereimten Satire gegen die Missstände der Zeit: 111 Narren verkörpern menschliche Torheiten und Laster in ihren Ausprägungen durch alle Stände. Sie besteigen ein Schiff und machen sich auf die Reise nach Narragonien.
Zur Wirkung des Narrenschiffs trugen sowohl die reichlich eingestreuten Sprichwörter bei, als auch die wirkungsvollen Holzschnitte (deren Grossteil Dürer zugeschrieben wird).
Der grosse Erfolg des Buches verursacht eine Welle von Übersetzungen, Nachahmungen und Adaptionen. Brant wird dadurch zum Begründer der Narrenliteratur.
Werke
- Das Narrenschiff EA: Straßburg 1494, Ausgabe in Reclams Universalbibliothek.
Literatur
- Manfred Lemmer (Hrsg.): Die Holzschnitte zu Sebastian Brants 'Narrenschiff'. Insel Vlg. Frankfurt 1994.
Weblinks
- http://www.paulcelan.de/brant/brant_frameset.htm: Das Narrenschiff (Gesamtausgabe in digitalisierter Form mit allen Illustrationen)