Jamestown (Virginia)

erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika
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Jamestown war die erste dauerhafte besiedelte Kolonie der Engländer in Amerika. Die Siedlung wurde 1607 auf einer Insel im James River in Virginia gegründet und nach dem König Jakob I. von England benannt.

Karte von Jamestown, ca. 1608

Heute sind die Überreste der Siedlung ein Teil des historischen Nationalparks Colonial National Historical Park.

Geschichte

Die frühen Jahre

Bereits 1585 wurde die nordamerikanische Küste von Sir Walter Raleigh Virginia genannt und 108 Mann gründeten eine Kolonie auf der Insel Roanoke, im heutigen Bundesstaat North Carolina, die aber nach ein paar Jahren wieder aufgegeben werden musste.

1607 segelten 104 Männer mit den drei Schiffen Susan Constant, Godspeed, und Discovery der London Virginia Company in die Chesapeake Bay und gründeten im Mai am James River die erste dauerhaft besiedelte englische Kolonie in Nordamerika. Der Ort wurde weit genug von der Atlantik-Küste entfernt gewählt, um Kontakte und Konflikte mit der spanischen Flotte zu vermeiden.

Die Führung der Siedlung wurde auf schriftlichen Befehl der London Virginia Company unter anderem John Smith übertragen, der später Bücher über die Erfahrungen in der Kolonie schrieb. Auf der Reise war John Smith von Kapitän Christopher Newport wegen Meuterei verhaftet worden. Er wurde aber freigelassen, nachdem der Befehl in Jamestown geöffnet worden war.

Bereits nach wenigen Tagen wurde die Kolonie von Paspahegh Indianern angegriffen. Ein Siedler wurde getötet und 11 weitere verletzt. Mitte Juni wurde ein schützendes Fort fertiggestellt.

Edward M. Wingfield wurde zum ersten Präsidenten der Kolonie gewählt. Sein Nachfolger im September war John Ratcliffe, der seinerseits ein Jahr später von John Smith abgelöst wurde. Durch die Führung von John Smith konnte die Kolonie ein paar Jahre überleben. Smith wurde verletzt, als ein Sack mit Schwarzpulver explodierte und fuhr 1609 zurück nach England. Ratcliffe wurde kurz darauf von Powhatan-Indianern getötet.

Der Winter 1609/1610 war eine harte Zeit (bekannt als starving time - Hunger-Zeit). Die Auseinandersetzungen mit den Indianern spitzten sich zu. Dadurch wurden die Nahrungsmittel knapp und Krankheiten brachen aus. Die Siedler waren von Anfang an nicht gut genug ausgerüstet für das Leben in Jamestown. Von den bisher eingetroffenen 214 Männern überlebten nur 60 den Winter. Im Juni 1610 wollten die Siedler den Rückweg nach England antreten, als Kapitän Newport einen neuen Gouverneur, Lord De La Ware (Delaware), und Nachschub als Unterstützung brachte.

1612 begannen John Rolfe damit Tabak anzubauen und zu exportieren. John Rolfe heiratete im April 1614 Pocahontas, die Tochter des Powhatan-Häuptlings. Daraufhin herrschte ein paar Jahre Friede mit den Indianern. Im Jahr 1619 wurden erstmals Schwarze durch einen Holländer als Sklaven eingeführt. 1620 kamen die ersten 100 Frauen nach Jamestown.

1624 wurde Virginia der London Virginia Company entzogen und zu einer königlich englischen Kolonie.

Colonial National Historical Park

Jamestown ist heute ein Teil des Colonial National Historical Park, in dem Überreste der alten Siedlung besichtigt werden können.

Der historische Nationalpark umfasst unter anderem auch ein Schlachtfeld bei Yorktown, auf dem George Washington 1781 im Unabhängigkeitskrieg einen entscheidenden Sieg über den englischen General Charles Cornwallis erkämpfte.