Indikator (Wirtschaft)
Vorlage:Mehrfacheintrag In der Wirtschaft versteht man unter einem Indikator vor allem Kennzahlen, die Aussagen über die konjunkturelle Entwicklung oder die wirtschaftliche Situation im Allgemeinen erlauben (Makroökonomie). Indikatoren werden auch bei der Bewertung von Aktien eingesetzt.
Man unterscheidet Indikatoren:
- nach der beschriebenen Größe in Mengen- und Preis- bzw. Kostenindikatoren,
- nach dem zeitlichen Vor- bzw Nachlauf zum beschriebenen Sachverhalt in Früh-, Präsens- und Spätindikatoren,
Mengenindikator und Preis- bzw. Kostenindikator
Mengenindikatoren geben durch die Menge von etwas die Entwicklung an. Beispiele sind:
- Arbeitslosenzahl
- Industrieproduktion
- Auftragseingang
Preisindikatoren geben durch die Entwicklung von Preisen die Entwicklung an. Beispiele sind die Entwicklung von:
Frühindikator, Präsensindikator und Spätindikator
Frühindikatoren geben Hinweise auf die zukünftige Entwicklung der Wirtschaftslage. Beispiele sind:
- Auftragseingang
- Aktienkurse
- Baugenehmigungen im Hochbau
- Investitionsabsichten
- Einkaufsmanagerindex
- Konsum- oder Geschäftsklimaindizes (z.B. ifo Geschäftsklimaindex)
Präsensindikatoren zeigen die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung. Beispiele sind:
- Kapazitätsauslastung
- Industrieproduktion
- Bruttoinlandsprodukt-BIP- (in einem Monat)
Spätindikatoren zeigen an wie sich die Wirtschaft in der Vergangenheit entwickelt hat. Beispiele sind:
- Zinsniveau
- Preise
- Inflationsrate
- Bruttoinlandsprodukt-BIP- (eines Jahres)
- Arbeitslosenquote
- Insolvenzen
- Steuereinnahmen des Staates
Die Einteilung ist nicht immer eindeutig möglich, wie man es beim Bruttoinlandsprodukt (das je nach beinhaltetem Zeitraum zu einer anderen Gruppe gehört) sehen kann.
Aktien
Indikatoren für die Bewertung von Aktien sind beispielsweise das
- Kurs-Gewinn-Verhältnis, das
- Kurs-Cashflow-Verhältnis oder die
- Dividendenrendite.
Weitere wichtige Indikatoren bilden die sogenannten Timingindikatoren in der Technischen Analyse, die für Kauf- und Verkaufentscheidungen eines Wertpapiers (Aktie) auschlaggebend sein können. Als Beispiel für einen Timingindikator kann z.B. das Momentum herangezogen werden. Diese werden lediglich aufgrund von historischen Kursverläufen gebildet und geben keine Garantie für die Zukunft und können somit Fehlentscheidungen für die Anlage herbeiführen. Allerdings können durch die Timingindikatoren Trendwechsel in der Kursentwicklung schneller erkennbar werden und somit durch allgemeine Zugänglichkeit die Psyche der Anleger beeinflusst und somit eine relative Zukunftsentwicklung vorhergesagt werden kann.
Varia
Ein nicht wirtschaftswissenschaftlich begründeter, aber dennoch sehr bekannter "Indikator" mit humoristischer Note ist der Aktentaschen-Indikator.
Veröffentlichung von Indikatoren
Die einzelnen Indikatoren werden regelmäßig veröffentlicht. Übersichten über die anstehenden Veröffentlichungen erfolgen regelmäßig in Veröffentlichungskalendern.