Marktoberdorf

Gemeinde in Bayern, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung
auf ngw.nl
Deutschlandkarte, Position von Marktoberdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 727 bis 790 m ü. NN
Fläche: 95,25 km²
Einwohner: 18.466 (6. Februar 2006)
Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner je km²
Postleitzahl: 87616
Vorwahl: 08342
Kfz-Kennzeichen: OAL
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 151
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Richard-Wengenmaier-Platz
87616 Marktoberdorf
Offizielle Website: www.marktoberdorf.de
E-Mail-Adresse: info@marktoberdorf.de
Politik
Bürgermeister: Werner Himmer (FW)

Die Stadt Marktoberdorf ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Allgäuer Alpenvorland und Sitz der Kreisverwaltung für den Landkreis Ostallgäu.

Geografie

Nachbargemeinden

Marktoberdorf befindet sich in einer sehr zentralen Lage. Im Umkreis von weniger als 25 km befinden sich Kempten (Allgäu-Metropole), Füssen (Schloss Neuschwanstein, an der Grenze zu Österreich), Bad Wörishofen (Kurort) und Schongau in Oberbayern. Die Einkaufsstadt Kaufbeuren ist etwa 10 km von Marktoberdorf entfernt.

Stadtgliederung

Die Stadt Marktoberdorf besteht aus der eigentlichen Stadt Marktoberdorf und den früheren Gemeinden Bertoldshofen, Geisenried, Leuterschach, Rieder, Sulzschneid und Thalhofen a.d.Wertach, die im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972 und 1978 der Stadt Marktoberdorf angegliedert wurden. Als Ortsteil existiert u. a. Burk.

Geschichte

Der Ort Oberdorf entstand in Abgrenzung zum älteren Altdorf (heute eine Gemarkung des benachbarten Biessenhofen) und gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluß von 1803 als Pflegamt Oberdorf zum Hochstift Augsburg. 1453 erhielt der Ort das Marktrecht (Markt Oberdorf) mit wichtigen Eigenrechten. Seit 1803 gehört der Ort zu Bayern. 1953 wurde ihm das Stadtrecht verliehen und der Name geändert zu Marktoberdorf. Die Stadt war bis 1972 Sitz der Verwaltung des Landkreises Marktoberdorf; seit dessen Zusammenlegung mit den Altlandkreisen Füssen und Kaufbeuren hat hier die Verwaltung des Landkreises Ostallgäu im heutigen Regierungsbezirk Schwaben ihren Sitz.

Politik

Stadtrat

Der Rat der Stadt besteht aus 24 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

Städtepartnerschaften und Patenschaft

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • mobile: Theaterschule, Kleinkunstbühne
  • Veranstaltungshalle Modeon

Museen

  • Riesengebirgsmuseum
  • Paul-Röder-Museum
  • Stadtmuseum
  • Heimatmuseum im Hartmannhaus
  • Künstlerhaus Marktoberdorf, zeitgenössische Kunst
  • Dr.-Geiger-Haus

Musik

Bauwerke

  • Stadtpfarrkirche St. Martin mit Grabkapelle für den letzten Fürstbischof von Augsburg und letzten Erzbischof/Kurfürsten von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen.
  • Pfarrkirche St. Michael in Bertoldshofen
  • Frauenkapelle von 1475
  • ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss mit der 2km langen sog. Kurfürstenallee. Das Schloss war ein Sommersitz des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen.
  • Künstlerhaus Marktoberdorf, moderner Bau der Architekten Valentin Bearth und Andrea Deplazes, Chur (Schweiz)

Grünanlagen

  • Luitpoldhöhe (genannt Buchel)
  • Kurfürstenallee: 2 km lange Lindenallee aus der Barockzeit, zwischen dem ehemaligen kurfürstlichen Schloss und dem sog. "Tempel".

Sport und Freizeit

  • Am ehemaligen Kurfürstenschloss beginnt der sogenanntePrälatenweg, ein thematischer Weitwanderweg, der durch das Voralpenland bis nach Kochel am See in Oberbayern führt.
  • Von Marktoberdorf nach Lechbruck führt ein Radwanderweg auf der Trasse einer stillgelegten Bahnlinie. Er ist Teil der sogenannten Dampflokrunde.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • NATO International Summer School (Veranstalter: NATO Advanced Study Institute on Logic, Algebra, and Computation)
  • Musica Sacra International Musikfestival


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Kaufbeuren - Füssen, es fahren viele Züge direkt nach München oder Augsburg.

Marktoberdorf hat direkte Verbindungen zu den Bundesstraßen B 12 (soll demnächst vier-spurig ausgebaut werden), B 16 und B 472 und somit auch Anschluss an die Autobahnen A7 und A96.

Wirtschaft

Das bekannteste und größte Unternehmen aus Marktoberdorf mit knapp 2000 Mitarbeitern ist die Produktionsstätte des Traktorenherstellers AGCO-Fendt (ehemals Fendt, 1997 an AGCO verkauft, der Name Fendt ist nur noch erhalten als Premium-Marke im Konzern).

In Marktoberdorf befindet sich außerdem die Produktionsstätte (ehemals Brauerei Sailer) des Allgäuer Brauhauses , heute zur Radeberger Gruppe gehörend. Auch weitere große Firmen wie Hubert Schmid, Xaver Schmid und Rösle Metallwaren sind hier zu Hause.

Medien

  • Die Lokalredaktion Marktoberdorf der Allgäuer Zeitung produziert einen Lokalteil des Blattes.

Öffentliche Einrichtungen

  • Landratsamt
  • Gesundheitsamt
  • Vermessungsamt
  • Kreiskrankenhaus

Bildung

  • Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule, Hauptschule, Berufsschule und Internat
  • Volkshochschule
  • Stadtbücherei

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Genovefa Weber, geb. Brenner (* 2. Januar 1764, † 13. März 1798 in Salzburg), war eine Opernsängerin und Schauspielerin, Mutter des Komponisten Carl Maria von Weber.
  • Johann Georg Fischer (* 21. Januar 1673; † 24. April 1747 in Füssen) war ein deutscher Baumeister des Barock.
  • Hermann Regner (* 12. Mai 1928) ist ein deutscher Musikpädagoge und Komponist.
  • Johann Mühlegg (* 8. November 1970) ist einer der bekanntesten deutschen Wintersportler (hauptsächlich Skilanglauf).

weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Clemens Wenzeslaus von Sachsen, (* 28. September 1739 auf Schloss Hubertusburg in Wermsdorf bei Leipzig; † 27. Juli 1812 in Marktoberdorf), ehemaliger Kurfürst und Erzbischof von Trier und Fürstbischof von Augsburg, Grabstätte in Marktoberdorf beim ehemaligen Schloss.
  • Johann Georg Fendt (* 1868; † 1933), gelernter Schlosser, Mitbegründer des Traktorenherstellers Fendt.
  • Raimund Harmstorf (* 7. Oktober 1940 in Hamburg; † 3. Mai 1998 in Marktoberdorf) war ein deutscher Schauspieler.

Literatur

  • Maria Bauer: Marktoberdorf heute und morgen, Kempten: AVA, Verl. Allgäu, 2001, ISBN 3-924809-73-9
  • Maria Bauer: Unser Marktoberdorf: Wege und Begegnungen, Kempten: Allgäuer Zeitungsverl., 1990, ISBN: 3-88006-149-1
  • Mechtild Becker: Marktoberdorf (Die Reihe Archivbilder) [Bildband], Erfurt: Sutton, 2002, ISBN 3-89702-438-1
  • Rainer Christlein: Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte; H. 21), Kallmünz/Opf.: Lassleben, 1966
  • Richard Dertsch: Landkreis Marktoberdorf, (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Schwaben; Bd. 1), München: Kommission f. Bayer. Landesgeschichte, 1953
  • Claudia Eisinger-Schmidt (Verf.), Komm. für Bayer. Landesgeschichte München (Hrsg.): Marktoberdorf (Historischer Atlas von Bayern: Teil Schwaben: Reihe 1; H. 14) , Kallmünz: Lassleben, 1985. Zugl.: München, Univ., Diss., 1982 u.d.T.: Eisinger-Schmidt, Claudia: Herrschaftsentwicklung und Herrschaftsstrukturen im östlichen Allgäu beiderseits der Wertach, ISBN 3-7696-9935-1
  • Reinhard Heydenreuter [Hrsg.: Konrad Ackermann und Manfred Pix im Auftr. des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes]: Marktoberdorf: kurfürstlicher Sommersitz im Ostallgäu (Bayerische Städtebilder: Schwaben) , Stuttgart: Dt. Sparkassenverl., 1997, ISBN 3-09-303837-5
  • Michael Petzet: Landkreis Marktoberdorf (Kurzinventar), (Bayerische Kunstdenkmale; 23), München: Deutscher Kunstverl., 1966
  • Alois Regner: Bausteine zur Heimatkunde des Landkreises Marktoberdorf, Marktoberdorf: Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V., 1959
  • Alois Regner (Verf.), Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V. (Hrsg.): 500 Inschriften auf Gedenksteinen, Gedenktafeln, öffentlichen Gebäuden, Epitaphien, Votivtafeln und Kirchenglocken im Landkreis Marktoberdorf (Inschriften-Sammlung in Bayrisch-Schwaben), Marktoberdorf : Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e.V., 1958