Ruderatshofen

Gemeinde in Deutschland
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Ruderatshofen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen.

Wappen Deutschlandkarte
Ruderatshofen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ruderatshofen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 49′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 47° 49′ N, 10° 35′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Biessenhofen
Höhe: 728 m ü. NHN
Fläche: 33,52 km2
Einwohner: 1726 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87674
Vorwahl: 08343
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 167
Adresse der Verbandsverwaltung: Füssener Str. 12
87640 Biessenhofen
Website: www.ruderatshofen.de
Bürgermeister: Johann Stich (Allg. Wählergem. Apfeltrang)
Lage der Gemeinde Ruderatshofen im Landkreis Ostallgäu
KarteÖsterreichKempten (Allgäu)Landkreis OberallgäuKaufbeurenLandkreis AugsburgLandkreis UnterallgäuLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis Landsberg am LechRettenbach am AuerbergWestendorf (Landkreis Ostallgäu)Wald (Schwaben)Waal (Schwaben)UntrasriedUnterthingauHalblechStöttwangStötten am AuerbergSeegSchwangauRückholzRuderatshofenRoßhauptenRonsbergRieden (bei Kaufbeuren)Rieden am ForggenseePfrontenPforzenOsterzellOberostendorfObergünzburgNesselwangMauerstettenMarktoberdorfLengenwangLechbruck am SeeLamerdingenKraftisriedKaltentalJengenIrseeGünzachHopferauGörisriedGermaringenFüssenFriesenriedEisenberg (Schwaben)EggenthalBuchloeBidingenBaisweilBiessenhofenAitrang
Karte
Ruderatshofen

Geografie

Ruderatshofen liegt in der Region Allgäu. Es existieren folgende Gemarkungen: Apfeltrang und Ruderatshofen. Weitere Ortsteile sind Elbsee, Geisenhofen, Heimenhofen, Hiemenhofen, Immenhofen und Leichertshofen.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort wurde 839 erstmals urkundlich als Ort im Keltensteingau als „Hruodoldishoua“ erwähnt. Ruderatshofen gehörte zum Hochstift Augsburg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Religionen

In der Ortsmitte von Ruderatshofen befindet sich die Pfarrkirche St. Jakobus, im gotischen Stil sowie in Apfeltrang die Kirche St. Michael mit einer barocken Ausstattung.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Apfeltrang eingegliedert.[2]

Ausgliederungen

Am 1. Januar 1982 löste sich der Apfeltranger Ortsteil Wenglingen durch Volksentscheid von der Gemeinde und wurde an die Gemeinde Aitrang abgetreten.[2]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1460 Einwohner[2]
  • 1970: 1504 Einwohner[2]
  • 1987: 1425 Einwohner
  • 1991: 1491 Einwohner
  • 1995: 1596 Einwohner
  • 2000: 1664 Einwohner
  • 2005: 1709 Einwohner
  • 2010: 1725 Einwohner
  • 2015: 1825 Einwohner

Ruderatshofen wuchs von 1988 bis 2008 um 340 Einwohner bzw. ca. 24 %.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Johann Stich (Allg. Wählergem. Apfeltrang). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Wilhelm Kunstin (Freie Wählergemeinschaft).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: „Gespalten von Rot und Silber, hinten ein mit goldenem Gitter belegter roter Schrägbalken“.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 26, im produzierenden Gewerbe 152 und im Bereich Handel und Verkehr 20 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 80 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 481. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 83 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2024 ha.

Verkehr

Ruderatshofen liegt nahe der Bahnstrecke München–Lindau. Züge passieren den Ort ohne Halt.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 69 Kindern
  • Volksschulen: Grundschule mit ca. 100 Schülern, die eine Schulgemeinschaft mit der Grundschule Aitrang bildet

Infrastruktur

Die Infrastruktur der Gemeinde ist in vielen Bereichen (z. B. Straßenbau[3], Telekommunikation[4]) dringend sanierungs- und verbesserungsbedürftig, hierfür fehlen jedoch die finanziellen Mittel.

Sonstiges

Es gibt den Brauch des Klopferstags in Ruderatshofen. Dabei gehen die Kinder des Ortes, meist im Grundschulalter, am Donnerstag vor dem ersten Advent von Haus zu Haus um die bevorstehende Adventszeit anzukündigen. Als Geschenke für das Aufsagen des tradierten Spruches bekommen die Kinder Süßigkeiten. Der Brauch wird nur in Ruderatshofen selber begangen, in den anderen Ortsteilen ist er mittlerweile ausgestorben. Außer bei den Kindern selbst ist dieser Brauch besonders bei den älteren Menschen des Dorfes beliebt, die dadurch an ihre eigene Kindheit erinnert werden und ein wenig Kontakt zu den Kindern des Dorfes aufnehmen können.

Galerie

Commons: Ruderatshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779 und 815.
  3. AZ 11.07.2011 - Gemeinde Ruderatshofen fehlt Geld für Bebauungsplan
  4. AZ 01.02.2011- DSL-Ausbau in Ruderatshofen verschoben