Limonin

chemische Verbindung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2017 um 10:02 Uhr durch Holmium (Diskussion | Beiträge) (Biologische Aktivität: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Strukturformel
miniatur
Allgemeines
Name Limonin
Summenformel C26H30O8
Kurzbeschreibung

kristalliner Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1180-71-8
PubChem 179651
Wikidata Q2398745
Eigenschaften
Molare Masse 470,50 g·mol−1[1]
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

298 °C[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Limonin ist ein kristalliner Feststoff und gehört zur Gruppe der Limonoide.[1]

Eigenschaften

Limonin liegt bei Zimmertemperatur als farbloser kristalliner Feststoff vor. Charakteristisch ist der sehr bittere Geschmack. Ein bitterer Geschmack einer Limonin-Lösung ist wahrnehmbar ab einer Konzentration von 0,75 μmol·l–1.[1]

 
In den Kernen der Zitrone ist Limonin enthalten.

Vorkommen

Limonin kommt in der Natur in den Kernen zahlreicher Obstsorten vor, wie zum Beispiel Orangen-, Zitronen- oder Mandarinenkernen.[3]

Limonin in der Fruchtsaftherstellung

Unter den Eigenschaften wurde bereits der bittere Geschmack des Limonins thematisiert. Orangensaft kann beispielsweise eine Konzentration von bis zu 40 μg/g aufweisen. Der bittere Nachgeschmack kann bis zu einer Stunde nach Aufnahme im Mund spürbar sein. Diese hohe Konzentration tritt vor allem bei früh-, bzw. unreifen Früchten auf. In der Industrie ist es daher relevant, überschüssiges Limonin zu extrahieren und somit die Säfte genießbarer zu machen. Die meisten Säfte weisen am Ende des Extraktionsprozesses eine Konzentration des Bitterstoffes von 4 bis 6 μg/g auf, was auch als Grenzwert von der USDA festgelegt wurde.[3]

Biologische Aktivität

In der aktuellen Forschung wird Limonin auch auf seine biologische Aktivität hin untersucht. So besitzt der Extrakt aus den Kernen der Früchte eine hemmende Wirkung auf den Retrovirus HIV-1, der bekanntlich die AIDS-Erkrankung hervorruft. Außerdem hat es ebenfalls eine hemmende Wirkung auf den Retrovirus HTLV-1.[4] Des Weiteren besitzt die Verbindung eine neuroprotektive Wirkung und mindert die Ausbreitung einer Darmkrebserkrankung.[5] Außerdem wurde Limonin als Appetithemmer in Mais getestet.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Jürgen Falbe, Manfred Regitz (Hrsg.): Römpp Chemie Lexikon, 9. Auflage,Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-13-734809-9, S. 2513-2514.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b Stéphane C. Fayoux, Ruben J. Hernandez, Robert V. Holland: The Debittering of Naval Orange Juice Using Polymeric Films. In: Journal of Food Science., Nr. 72, 2007, S. E143–E154, doi:10.1111/j.1750-3841.2007.00283.x.
  4. Jeong Seon Yoon, Hyekyung Yang, Seung Hyun Kim, Sang Hyun Sung, Young Choong Kim: Limonoids from Dictamnus dasycarpus Protect Against Glutamate-induced Toxicity in Primary Cultured Rat Cortical Cells. In: Journal of Molecular Neuroscience., Nr. 42, 2010, S. 9–16, doi:10.1007/s12031-010-9333-1.
  5. Kotamballi N. Chidambara Murthy, G. K. Jayaprakasha, Vinod Kumar, Keerti S. Rathore, Bhimanagouda S. Patil: Citrus Limonin and Its Glucoside Inhibit Colon Adenocarcinoma Cell Proliferation through Apoptosis. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry., Nr. 59, 2011, S. 2314–2323, doi:10.1021/jf104498p.
  6. Eri Ono, Jun Inoue, Tsutomu Hashidume, Makoto Shimizu, Ryuichiro Sato: Anti-obesity and anti-hyperglycemic effects of the dietary citrus limonoid nomilin in mice fed a high-fat diet. In: Biochemical and Biophysical Research Communications., Nr. 410, 2011, S. 677–681, doi:10.1016/j.bbrc.2011.06.055.