Die Zwerge

Romanreihe von Markus Heitz (ab 2003)
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Die Zwerge ist ein erfolgreicher Fantasy-Roman des deutschen Schriftstellers Markus Heitz und der erste Teil einer bisher dreiteiligen Bücherreihe, die teils im Heyne- (Band 1), teils im Piper-Verlag (übrige) erschienen ist. Mittlerweile sind alle drei Bände im Piper-Verlag erhältlich. Die Titel der beiden Fortsetzungen lauten: Der Krieg der Zwerge und Die Rache der Zwerge.

Markus Heitz hat zudem trotz gegensätzlicher Aussagen im Vorwort von Die Rache der Zwerge auf seiner Homepage bekannt gegeben, dass es doch einen vierten Band geben soll. Er erscheint vermutlich im Jahr 2007 oder 2008, da der Autor den großen Erfolg, den die Zwergentrilogie zurzeit hat, nicht durch ein allzu schnelles Erscheinen einer Fortsetzung zunichte machen will.

Der Krieg der Zwerge wurde im Oktober mit dem „Deutschen Phantastik Preis“ als „Bester nationaler Roman“ ausgezeichnet. Die Zwerge und Markus Heitz selbst wurden ebenfalls für Preise nominiert. Die Rache der Zwerge rangiert im oberen Bereich der Bestsellerlisten. Außerdem erscheint das Spielbuch Die Dritte Expedition. Das ist ein interaktives Buch, bei dem der Leser die Handlung durch eigene Entscheidungen lenken kann.

Anfang 2005 begann die internationale Verbreitung. Die ersten beiden Bände sind, trotz kleiner Übersetzungsschwierigkeiten – im Tschechischen ist der Zwerg nach dem Herr-der-Ringe-Motiv nicht bekannt, die Übersetzung geht in Richtung „Gartenzwerg“ – bereits in Tschechien erschienen. Anfang Oktober wurden die Rechte nach Italien verkauft.

Handlung

Band 1: Die Zwerge

Das Geborgene Land unterliegt der Bedrohung durch die Orks, Trolle und Oger, die über die fünf Gebirgspässe versuchen, in das von Bergen umgebene Land einzudringen. Die fünf Zwergenreiche, deren Bewohner mit der Verteidigung dieser Pässe beauftragt sind, stehen kurz vor dem Fall und als der Steinernde Torweg, der Nordpass im Zwergenreich der Fünften und mit ihm der gesamte Stamm fällt, dringt das sogenannte Tote Land immer weiter vor. Wer auf diesem Grund stirbt, wird zu einem Untoten und stellt sich gegen seine Brüder.

Unterdessen werden die sieben Menschenreiche und das Elbenreich Âlandur durch die Albae, eine dunkle, grausame Art der Elben, die im Norden des Landes ein Reich namens Dsôn Balsur gegründet haben, angegriffen. Allein die Magi und Magae (lat. Zauberer) können den Vormarsch der Orks und Albae mithilfe von magischen Schranken verhindern.

Tungdil Bolofar ist ein Zwerg, der nichts über seinen Stamm oder seine Herkunft weiß, da er als Findelkind in den Stollen des menschlichen Magus Lot-Ionan aufgewachsen ist. Als ihn sein Ziehvater auf einen Botengang zu einem seiner Famuli (Zauber-Schüler) schickt, um ihm einen Sack mit Utensilien zu überbringen, beginnt Tungdils Abenteuer. Denn als er den Schüler in seiner Behausung, dem Schwarzjoch, im Zentrum des Geborgenen Landes nicht antrifft, ist er fest entschlossen seine Aufgabe dennoch zu erfüllen und macht sich auf die Suche.

Zeitgleich werden die fünf Magi und Magae von ihrem Oberhaupt Nudin in die Hauptstadt seines Zauberreiches Lios Nudin, nach Porista, gerufen, um an einer Auffrischung der magischen Barrieren teilzunehmen. Diese Versammlung endet tödlich für die Zauberkundigen, denn Nudin entpuppt sich als der Verräter Nôd'onn und bringt seine Freunde auf grausamste Art um. Als die Herrscher der Menschenreiche davon erfahren stellen sie ein Heer auf, um die Hauptstadt des Zauberers, in der sich der Mittelpunkt der Magiequelle befindet, die die Zaubererreiche speist, zu stürmen.

Unterdessen trifft Tungdil auf die Zwillingsbrüder Boïndil und Boëndal aus dem Stamm des Zweiten und erfährt von den schrecklichen Ereignissen und dem Tod seines Ziehvaters Lot-Ionan. In den Utensilien, die ihm der Zauberer für seinen Famulus mitgegeben hat, entdeckt Tungdil ein Buch, in dem sich die Schmiedeanleitung für die Feuerklinge, eine mächtige Waffe, die allein in der Lage ist, Nôd'onn zu töten, befindet. Die Zwillinge führen ihn in die Feste Ogertod, ihr Reich im Süden.

Unterwegs treffen die drei auf den Mimen Rodario und seine Gefährten Furgas und Narmora, mit denen sie aus der Stadt Mifurdania fliehen, die von Orks angegriffen wird. Im Reich der Zweiten trifft Tungdil auf den sterbenden Zwergengroßkönig Gundrabur Weißhaupt. Eine Versammlung der Stämme ist im Gange, bei der ein Nachfolger bestimmt werden soll.

Da Gundrabur von den Zweiten stammte und die Dritten als Zwergenhasser von den Versammlungen ausgeschlossen sind, muss nun ein Großkönig aus den Reihen der Vierten antreteten. Gandogar Silberbart, König der Vierten, scheint der einzige Anwärter auf das Amt den Großkönigs zu sein. Da sieht Tungdil seine einzige Chance, die Zwerge zum Schmieden der Feuerklinge zu bewegen und bewirbt sich ebenfalls, wenngleich er nicht einmal sicher ist, überhaupt ein Vierter zu sein.

Balendilín Einarm, dem Berater Gundraburs, gefällt diese plötzliche Wendung, da Gandogar beabsichtigt in einen Krieg gegen die Elben zu ziehen. Der König der Vierten wird nämlich durch seinen Mentor Bislipur beeinflusst, welcher nur vorgibt ein Vierter ist, in Wahrheit aber zu den Zwergenhassern der Dritten gehört. Balendilin fordert die beiden Anwärter auf, einen Wettkampf auszutragen. Da die Kontrahenten nach mehreren Aufgaben (unter anderem eine Art Eierlauf mit einen Behältnis voll flüssigem Gold, wobei Tungdil sich etwas davon über die Hand schüttet, was ihm den Beinamen "Goldhand" einbringt), die sich die beiden gegenseitig stellen, gleichauf liegen, muss es zu einem entscheidenden Wettkampf kommen. Tungdil schlägt eine Expedition zum Schmieden der Feuerklinge vor und dass der, der es zuerst vollbringt, den Thron des Großkönigs besteigen soll.

Doch liegt die Esse, in der die Axt geschmiedet werden kann, im gefallenen Reich der Fünften, das nun von Orks bewohnt wird. Die beiden Thronanwärter scheuen aber nicht zurück und bilden sich jeweils ein Team aus den besten Steinmetzen der Zweiten, den besten Schmieden der Ersten und den besten Gemmenschleifern der Vierten, um die Aufgabe erfüllen zu können.

Mit Hilfe eines von Zwergen gebauten, unterirdischen Tunnelsystems, das mit Loren auf Schienen durchfahren werden kann, gelangen Tungdil und seine Freunde schnell nach Norden und erreichen schließlich das Tote Land. Während dieser Reise verliebt sich Tungdil in die Schmiedin Balyndis aus dem Stamm der Ersten, die bei der Herstellung der Feuerklinge helfen soll. Im Reich der Fünften kann die Mannschaft an den Orks vorbei zur Drachenbrodem vordringen. Dort trifft sie auf eine Gruppe untoter Zwerge aus dem Stamm der Fünften, die sich gegen den Willen des Bösen gewendet haben und seitdem die Esse vor den Angriffen der Orks verteidigen.

Nur mit Hilfe dieser Untoten, den vereinten Kräften der vier Zwergenstämme und den schauspielerischen Talenten Rodarios schafft Tungdil es, die Feuerklinge zu schmieden und aus dem Reich der Fünften zu fliehen. Auch begegnen sie Gandogar, dessen Mannschaft getötet wurde, und nehmen ihn mit.

Nachdem den Zwergen die Unterstützung der Elben Âlandurs versagt bleibt, beschließen sie auf eigene Faust zum Schwarzjoch zu ziehen, wo sich der Großteil von Nôd'onns Heer verschanzt hat. Es kommt zu einer gigantischen Schlacht um das Schwarzjoch, bei der die Zwerge und die Menschen, welche in Porista fast vernichtend geschlagen wurden, gegen die Orks und Albae ins Feld ziehen.

Tungdil überlässt die Feuerklinge Narmora, einer Halbalbin, denn in dem Buch heißt es, dass nur ein Feind der Zwerge sie gegen Nôd'onn führen kann. Doch Narmoras Versuch schlägt fehl. Auf einer Brücke im Innern des Schwarzjochs wird sie von einem Alb überrascht und verliert die Feuerklinge. Tungdil, der den Kampf beobachtet hat, bahnt sich einen Weg durch die kämpfenden Orks, um die verlorene Axt wiederzufinden, doch Bislipur kommt ihm zuvor.

Der Verräter bedroht Tungdil mit der Feuerklinge und offenbart ihm, dass nicht nur er, sondern auch Tungdil zum Stamm der Dritten gehören. Er bietet Tungdil an, sich den Dritten anzuschließen und so der Vernichtung, die den anderen Stämmen durch Nôd'onn zu Teil werden wird, zu entgehen. Doch Tungdil will nicht akzeptieren, dass er eigentlich zu den Zwergenhassern gehört und wirft sich in einen Kampf gegen Bislipur, der mit dem Tod des Verräters endet.

Als Tungdil die Feuerklinge schließlich in den Händen hält, beginnt die Waffe plötzlich zu leuchten und dem Zwerg wird klar, dass er, ein Dritter, nun, da Narmora ausgeschaltet ist, als einziger in der Lage ist, Nôd'onn zu töten.

Mit der Prophezeiung, dass das Geborgene Land nun dem Untergang geweiht sei, geht der dunkle Magus dahin und der Ausgang der Schlacht wendet sich zum Guten. Tungdil wird als Held gefeiert, doch Balyndis' Ankündigung seine Gemahlin zu werden, stellt all das natürlich weit in den Schatten ...

Band 2: Der Krieg der Zwerge

Tungdil Goldhand, wie er fortan heisst, unterliegt einer Verwechslung und gelangt, zusammen mit Boïndil, einem der Zwillinge, in das Reich der Freien. Dort leben Zwerge verschiedener Stämme, meist Ausgestoßene, in einem riesiges Reich unter der Erde. Dort trifft Tungil auf die Zwergin Myr, beide lieben sich.

Andokai, eine Magi, die im neu aufgebauten Porista nach neuen Famuli sucht, stellt fest, dass die schwangere Narmora magische Fähigkeiten besitzt; die Halbalbin wird, jedoch nur widerwillig, zu ihrer Famula.

Inzwischen wird die von Nod'onn angekündigte „Gefahr aus dem Westen“ erkannt: Avatare, also Splitter Tions (dem Gott der Orcs), die von ihrem Vater nicht akzeptiert wurden und so sein Werk vernichten wollen. Die Zwerge vom Stamm der Dritten, den Zwergenhassern, gaben vor, zu wissen, wie diese alles in näherer Umgebung verbrennenden Wesen zu bezwingen seien. Im Gegenzug wollten sie, dass alle anderen Zwerge aus dem Geborgenen Land verschwinden. Tungdil entdeckt Unstimmigkeiten in den Aussagen der Dritten und kann schlimmeres verhindern. Währenddessen sind die Avatare im Geborgenen Land angekommen und machen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt.

Aufgrund der schier unendlichen Macht der Avatare verbünden sich Menschen, Albae und alle Zwerge (inklusive der Dritten) gegen diesen Feind.

Alles läuft auf einen Kampf um Porista hinaus: auf dem höchsten Turm des ehemaligen Zauberreiches Lios Nudin stellen sich Boïndil, Tungdil und Rodario gegen die Avatare. Durch eine erstaunliche Wendung werden alle bösen Kreaturen des Geborgenen Landes durch den "Stern der Prüfung" (einem magischen Edelstein) vernichtet.

Um zu verhindern, dass dieses mächtige Artefakt in die falschen Hände gerät, werden für den Elben-, jeden Zwergen- und Menschenkönig und Tungdil Goldhand, der Held dieser Schlacht, Duplikate des Kristalls hergestellt. Das Original und die Dublikate werden versteckt, so dass niemand jemals an diese unendliche Macht gelangen kann.

Als die Welt gerettet, Tungdils große Liebe Myr als Dritte enttarnt, die Dritten bekehrt und die Welt wieder in Ordnung war, holt sich Tungdil die Feuerklinge aus der Albaehauptstadt Dson zurück und reiste in den Stollen Lot Ionans, um ihn aufzuräumen. Dabei leistet ihm Balyndis Gesellschaft, die von ihrem Ehemann freigegeben wurde und nun seine Gefährtin wird ...

Band 3: Die Rache der Zwerge

Tungdil Goldhand wird nach fünf friedlichen Zyklen ein weiteres mal in seiner Rolle als Held des Geborgenen Landes benötigt. Neue böse Kreaturen, halb Ork, halb Alb, bedrohen den hart erkämpften Frieden.

Alte Freunde, aber auch Feinde tauchen wieder auf und rätselhafte Ereignisse nehmen ihren Lauf.

Literatur