Die Weg-Malve (Malva neglecta) ist eine ein- oder zweijährige, sommergrüne Malven-Art aus der Familie der Malvengewächse und wird auch Feldmalve, Gänsemalve, Gänsepappel, Hasenpappel, Käslikraut, Rosspappel, oder Schwellkraut genannt. In Notzeiten wurde die Pflanze als Gemüse und Mehllieferant verwendet, auch gelegentlich als Heilkraut. Wenn die Wegmalve viel Stickstoff zur Ernährung hat, stellt sie durch die starke Anreicherung von Nitrat eine Gefahr für Tiere dar.
Weg-Malve | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Malva neglecta | ||||||||||||
Wallr. |
Beschreibung
Die kurze faserige Wurzel treibt einen 15 bis 60 cm langen, sich niederbiegenden Stängel, der sich an der Basis in mehrere Triebe teilt. Die rundlichen bis nierenförmigen Blätter sind gezähnt und leicht 5-9-lappig und 2-6 Zentimeter breit und lang. Sie sitzen wechselständig auf etwa 10 Zentimeter langen Blattstängeln und sind durch mindestens drei Blattnerven tief zerfurcht und überall haarig.
Die blattachselständigen Blütenstände mit 1-6 kleinen, tütenähnlichen weißen bis weißrosa Blütchen weisen drei Außenkelchblätter auf. Die fünf schmal lanzettlichen Kronblätter sind meist 8-12 mm lang, etwa 2 mal so lang wie der Kelch, und tief ausgerandet. Sie sind an der Basis des Stempels vereint. Die Staubgefäße der durchweg zwittrigen Blüten haben eine gelbliche bis weißliche Farbe.
Die Wegmalve vermehrt sich durch Selbst- oder Insektenbestäubung mit Bienen oder Fliegen. Die scheibenähnlich runden, grünlichen Früchte sind in 12-15 haarige Segmente mit je einem Samenkorn aufgeteilt. Samen haben ein knopfartiges Aussehen mit einem Durchmesser von 5-8 Millimeter. Sie werden mit dem Wind oder als Kletten verbreitet. Die Chromosomenzahl beträgt n=21.
Weitere Eigenschaften der Wegmalve sind ihr Phototropismus (Blätter und -stängel), Epinastie und ihr Gravitropismus.
Die Pflanze ist auf nicht zu trockenen Böden in Europa und Westasien zu Hause und wurde als Neophyt nach Nordamerika eingeführt. Da sie stickstoffliebend ist, wächst sie gern in Stallnähe und bei Komposthaufen. Sie verträgt weder Salz noch Schwermetalle.
Verwechslungsgefahr und Lebensraum
Die Wegmalve wird oft mit dem Gundermann (Glechoma hederacea) verwechselt. Dieser hat jedoch gegenständige Blattstängel, einen viereckigen Stängel und verbreitet einen minzartigen Geruch. Erkennungsmerkmale der Wegmalve sind die süßlich schmeckende Wurzel und käseartigen Früchte.
Von der Pflanze ernähren sich Rostpilze und Raupen der Schmetterlingsarten Pyrgus communis, Strymon melinus, Vanessa annabella (Neuweltarten), sowie Vanessa cardui, Helicoverpa zea und Heliothis virescens.
Weg-Malve in der Küche und medizinisch
Die Blätter der Wegmalve enthalten Vitamin C, die Blüten Tannin. In der Pflanze wurde Octacosan, Alkaloid und Saponin (allgemein) gefunden, sie hat nur einen geringen Gehalt an Antioxidantien. Bei der Verwendung in der Küche ist ein möglicher hoher Nitratgehalt, ähnlich wie bei Rucola, zu beachten.
In der Küche eignen sich junge Blätter der Wegmalve hervorragend als Salatersatz, oder gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen. Auch die unreifen Samen können roh als Snack oder gekocht verwendet werden, sie haben einen nussigen Geschmack. Die Früchte schmecken ähnlich wie Käse und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet. Der Wurzelsud ist als Eiweißersatz verwendbar. In Pakistan wird die Pflanze für das Gericht namens 'panerak' benötigt.
Es gibt eine Laborstudie, die Hinweise auf Wirksamkeit der Pflanze gegen Magengeschwüre zeigt.
Quellen
Weblinks