Belém | |
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Bundesstaat: | Pará |
Fläche: | 1.065 km² |
Einwohner: | 1.405.871 (01.Juli 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.320 Einwohner/km² |
Höhe ü.d.M.: | 10 m ü. NN |
Postleitzahl (CEP): | 66000-000 |
Vorwahl: | 091 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Adresse der Stadtverwaltung: | Prefeitura de Belém Palácio Antonio Lemos Praça Dom Pedro II s/n |
Webseite: | www.prefeituradebelem.com.br |
E-Mail-Adresse: | semad@cinbesa.com.br |
Politik | |
Bürgermeister: | Duciomar Costa |
Karte | |
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Belém ist eine Stadt im Norden von Brasilien, die größte Stadt und Hauptstadt des Bundesstaates Pará. Das Stadtgebiet beherbergt rund 1,39 Millionen Einwohner. Sie ist das Tor und, neben Manaus, die wichtigste Stadt des brasilianischen Amazonasgebietes. Sie ist auch als Cidade das Mangueiras (Stadt der Mangobäume) bekannt, da viele ihrer Straßen mit diesen Bäumen bepflanzt sind.
Geschichte
Die Gegend von Belém gehörte ursprünglich zum Gebiet der Tupinambá-Indianer.
Belém wurde am 12. Januar 1616 von dem portugiesischen Kapitän Francisco Caldeira Castelo Branco gegründet. Die Gründung erfolgte durch die Errichtung der Festung Forte do Presépio (heute als Forte do Castelo bekannt) mit dem Ziel, die Region gegen Eroberungsversuche der Engländer, Franzosen und Holländer zu verteidigen.
Die Stadt wurde zunächst Feliz Lusitânia benannt. Danach erhielt sie den Namen Santa Maria do Grão Pará sowie Santa Maria de Belém do Grão Pará, bis sie den heutigen Namen Belém erhalten hat.
Entfernt vom Rest des Landes und stark verbunden mit Portugal hat Belém die brasilianische Unabhängigkeit erst in August 1823 anerkannt, nahezu einem Jahr nach ihrer Erklärung.
Zwischen 1835 und 1840 wurde Belém zum Schauplatz des Aufstandes Revolta dos Cabanos, auch als Cabanagem bekannt. Dieser Aufstand gilt als derjenige mit der authentischsten Beteiligung des Volkes in der Geschichte des Landes.
Durch den Kautschukboom erlangte Belém Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine große wirtschaftliche Bedeutung. Aus dieser Zeit stammen Prachtbauten wie z.B. das Teatro da Paz (1878), Palácio Antônio Lemos, Palácio Lauro Sodré, Colégio Gentil Bitencourt und der Ver-o-Peso (1901).
Geographie
Belém ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pará am Mündungsdelta des Amazonas, südlich der Insel Marajó an der Bahía de Guajará und am Rio Guamá und Rio Capim.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Obwohl Belém etwas abseits der üblichen Touristenrouten liegt, sind einige interessante Gebäude und Einrichtungen zu besuchen:
Theater
Teatro da Paz, auf der Praça da República. Erbaut zur Zeit des Kautschukbooms, aus der viele der historischen Gebäude der Stadt herrühren. Das Theater wurde 2001 renoviert und ist nun wieder in Betrieb.
Museen
Wichtige Museen sind:
- Museu de Arte Sacra (religiöse Kunst)
- Museu do Estado (wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler)
- Museu das Onze Janelas (Brasilianische Künstler des 20. Jahrhunderts)
- Museu Goeldi (Parkanlage mit amazonischen Tier- und Pflanzenarten, anthopologische und naturhistorische Ausstellung, Aquarium mit amazonischer Fauna)
Bauwerke
- Ver-o-Peso: Fisch- und Gemüsemarkt. Ein Besuch lohnt sich vor allem frühmorgens, wenn die Boote entladen werden. Auf dem Fischmarkt ist die Vielfalt amazonischer Fischarten zu bewundern, an anderer Stelle sind Kräuterstände mit unzähligen Naturheilmitteln, denen z.T. magische Eigenschaften zugeschrieben werden.
Der Ver-o-Peso ist eine Eisenkonstruktion, die von Henrique la Roque entworfen und 1901 erbaut wurde.
- Catedral da Sé
- Presídio / Polo Joalheiro. Neu eingerichtetes Juveliers- und Kunsthandwerkzentrum.
- Im Stadtteil Icoaraci haben sich kleine Keramikmanufakturen angesiedelt, die sehr gute Kopien der auf Marajó ausgegrabenen Marajoara-Funde anfertigen.
- Palácio Antônio Lemos
- Palácio Lauro Sodré
- Residência dos Governadores
- Colégio Gentil Bitencourt
- Engenho Murucutu (Ruinen der Zuckerrohrverarbeitungsanlage des 18. Jahrhunderts)
- Estação das Docas
- Forte do Presépio
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Círio de Nazaré, das größte Fest der Stadt, findet am zweiten Oktoberwochenende statt. Tausende von Menschen kommen in die Stadt, tragen eine Marienstatue durch die Straßen, verschiffen sie und begleiten sie in geschmückten Booten auf einer Prozession über die vorgelegene Bucht.
Kulinarische Spezialitäten
- Maniçoba (Fleischeintopf in einer Sauce aus gemahlenen Blätter der Maniok-Pflanze)
- Pato no Tucupí (Ente und Jambú, gekocht in Tucupí)
- Tacacá (Brühe aus Tucupí, Goma (Maniokstärke), getrockneten Krabben und Jambú)
- Açaí - wird traditionell als Nachspeise serviert und ist eigentlich eine kalte Suppe gewonnen aus den Früchten der Kohlpalme.