Tal
Ein Tal ist ein geomorphologisches Phänomen.
Fließende Wässer schaffen in Verbindung mit bestimmten tektonischen Prozessen (wie Aufwölbung der Erdoberfläche oder Gebirgsbildung) bestimmte Talprofile. Faktoren sind beispielsweise Stärke der Erosion oder Reliefenergie, Gesteinsart und Lagerungsverhältnisse der Gesteine. Täler können aber auch durch andere Gegebenheiten entstehen. Man unterscheidet beispielsweise zwischen Klamm, Canyon, Kerbtal (V-Tal), Muldental und dem Kasten- oder Sohlental.

In Hochgebirgen mit früherer größerer Gletscherausdehnung unterscheidet man das U-Tal und das V-Tal. Das U-Tal, auch Trogtal genannt, wurde durch einen Gletscher geschliffen, das V-Tal (Kerbtal) entstand durch einen Bach, der sich in das Gebirge eingrub.
Das Wort geht zurück auf die indogermanische Wurzel dhel- „Biegung, Höhlung, Wölbung“ und ist mit dem Wort Delle verwandt.
Der tieftste Punkt beziehungsweise die tiefste Linie eines Tales wird als Talsohle oder Talboden bezeichnet. In Flusstälern wird sie durch den Fluss gebildet.
Der Begriff Talsohle wird oft auch als Synonym für Tiefpunkte (beispielsweise der wirtschaftlichen Lage) benutzt: „Wir haben die Talsohle erreicht“ oder „Wir durchschreiten die Talsohle“.